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Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

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Inland
Protest der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer gegen Polen
Putin nicht nach Auschwitz eingeladen
Von Ulrich Schneider

Liebe LeserInnen, hier können Sie einen Brief lesen, den Dr. Ulrich Schneider,
Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR), am 16. Januar aus Berlin an den Botschafter der Republik Polen, Jerzy Margański, geschickt hat. Darin geht es um die Nicht-Einladung des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, zu den Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Sowjetarmee von den Nazis.

Sehr verehrter Herr Botschafter der Republik Polen Jerzy Margański, wir wenden uns an Sie, da wir durch Presseberichte der vergangenen Tage irritiert wurden, die den Ablauf der Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers durch die Streitkräfte der sowjetischen Armee betreffen.
 
Nach den uns vorliegenden Berichten habe die polnische Regierung es abgelehnt, Wladimir Putin, den Präsidenten des Staates, von dem die militärische Befreiung dieses Vernichtungslagers ermöglicht wurde, nämlich Russlands in der Nachfolge der Sowjetunion, zu den offiziellen Gedenkfeierlichkeiten einzuladen. Das wäre ein politischer Affront, der nicht hinzunehmen wäre.
 
Die polnische Regierung mag ja politische Differenzen zur heutigen Politik Russlands haben, aber es ist eine Missachtung nicht nur der militärischen Befreiungsleistung der sowjetischen Streitkräfte, sondern aller Menschen, die sich in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition für die Befreiung ihres jeweiligen Landes eingesetzt haben, wenn aus kurzsichtigem politischem Kalkül historische Wahrheiten geleugnet oder verfälscht werden.
 
Umso mehr schockiert uns diese Tatsache, da jedoch der Vertreter des Staates, der sich selber in der Rechtsnachfolge des verbrecherischen Regimes des deutschen Faschismus sieht, nämlich die Bundesrepublik Deutschland, mit ihrem höchsten Repräsentanten zu diesem Festakt eingeladen ist.
Wir bitten um zeitnahe Rück- antwort, wie dieser Vorgang zu erklären ist. Dabei sehen wir es als unverzichtbar an, dass der russische Präsident Wladimir Putin offiziell von der polnischen Regierung eingeladen wird, so wie es die serbische Regierung anlässlich der Feierlichkeiten zur Befreiung von Belgrad ganz selbstverständlich auch getan hat.
 
In Erwartung Ihrer Antwort, die wir dann auch unseren Mitgliedsverbänden in 25 europäischen Staaten und in Israel weitergeben werden, verbleiben wir
hochachtungsvoll,
Dr. Ulrich Schneider
Generalsekretär der FIR
 
Hinweis der Redaktion: Mit der Schlagzeile "Putin bleibt Gedenken an Auschwitz-Befreiung fern" teilt die Springer-Zeitung Die Welt ihren LeserInnen mit: "Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht an der Gedenkfeier zur Auschwitz-Befreiung in Polen teilnehmen. "Eine solche Reise steht nicht in seinem Terminkalender", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Sprecher des Präsidenten. Mit den Vorbereitungen vertraute Personen sagten, Hintergrund seien die Verstimmungen wegen des Ukraine-Konflikts. In Polen sei man besorgt wegen der innenpolitischen Auswirkungen einer Einladung an Putin." (PK)
 
Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) wurde vom Generalsekretär der Vereinten Nationen zum «Botschafter des Friedens» ernannt. Sie besitzt NGO-Status bei der UNESCO, Paris, der ständigen Kommission der UNO, Genf, und dem Europarat, Strasbourg.
Seit 1991 ist Ulrich Schneider der Vertreter der VVN-BdA in der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer und seit 2003 Generalsekretär der FIR. In dieser Funktion zeichnet er verantwortlich für die Durchführung der FIR-Kongresse in Berlin (2005), Athen (2007), Berlin (2010),Wien (2011) und Sofia (2013) sowie der Konferenzen beim Europäischen Parlament 2006 und 2007. Schneider ist auch Koordinator der FIR für die Internationalen Jugendtreffen in Buchenwald 2008, Auschwitz 2012 und 2015.


Online-Flyer Nr. 494  vom 21.01.2015

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