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Fotogalerien
25. Ausstellungsjahr der Galerie Arbeiterfotografie hat mit Jos Deenen begonnen
Über den Mut selber und abweichend zu denken
Von Prof. Roland Günter
Am 9. April 2015 war es soweit. Es ist eine Ausstellung mit Fotomontagen von Jos Deenen, mit der das 25. Ausstellungsjahr der Galerie Arbeiterfotografie begonnen hat. „Politische Kunst ist in dieser Gesellschaft immer noch weithin ein Fremdwort“, sagte Prof. Roland Günter, Autor des Buches "Fotografie als Waffe" und Ehrenmitglied des Bundesverbands Arbeiterfotografie, zur Eröffnung. Die Galerie Arbeiterfotografie zeugt davon, dass es anders geht. Fotografische Kunst als Mittel des Eingriffs in die politischen Auseinandersetzungen steht hier im Mittelpunkt. Für Roland Günter ist klar, was politische Kunst zu leisten hat. Es gilt Masken zu durchschauen und abzureißen. Zusammen mit Fotos von der Ausstellungseröffnung und einer Auswahl von Fotomontagen ist seine Rede im Folgenden wiedergegeben.
Jos Deenen bei der Ausstellungseröffnung in der Galerie Arbeiterfotografie am 9.4.2015
Fotos: arbeiterfotografie.com (Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann und Karl-Heinz Otten)
Fotografin und Kunstvermittlerin Senne Glanschneider mit Jos Deenen
West-Raum der Galerie
Anneliese Fikentscher (links) und Textildesignerin Elise mit handgeschmiedeter Schere der 2005 stillgelegten Clouth-Gummiwerke
Ost-Raum der Galerie
Horst Hahn (von ihm wird ab 6.5.2015 die Ausstellung "small business" zu sehen sein)
Ratio con Anima, Akkordeon
Ratio con Anima, Violine
Jos Deenen und Prof. Roland Günter
Fotograf Konstantin und Rahim Fathi Baran
Eröffnungsgast vor "Bibel, Psalm 68: 22-24" und "Krieg! – Und da ist noch viel mehr im Fass"
Marianne Meier und Prof. Roland Günter
Schriftsteller Erasmus Schöfer (Mitgründer des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt – er wird am 6.5.2015 die Ausstellung "small business" von Horst Hahn eröffnen)
Die Galerie besteht nun seit einem Viertel-Jahrhundert. 25 Jahre – dies ist hier zugleich alt und jung. Beides kann man feiern. In 25 Jahren wurde ausgezeichnete Arbeit geleistet. Eine große Leistung, weil die Ressourcen sehr knapp waren. Politische Kunst ist in dieser Gesellschaft immer noch weithin ein Fremdwort. Und die Politischen könnten den Stellenwert von ästhetischer Kultur besser entdecken und einschätzen. Viele Schwierigkeiten wurden gemeistert. 25 Jahre ist eigentlich jung – das beste Alter. Ich gratuliere Euch, vor allem Anneliese und Andreas und wer zudem tätig war. Ich weiß nicht, wo über Eure Geschichte ausführlich gesprochen wird. Die 25 Jahre verdienen es. Der gesellschaftliche Kontext war überaus schwierig – aber wann war er nicht mühsam und konfliktreich?
Bild-Erfindung von höchst realen Situationen
Nun zur Ausstellung: Jos Deenen, Fotomonteur. Ich könnte auch sagen: Bild-Erfinder. Bild-Erfinder von höchst realen Situationen. Scheinbar ein Paradox. Wenn jemand bei einem Thema, das eigentlich ziemlich realistisch im Alltag liegt, genauer hinschaut, durch die Banalität hindurch sieht, zu Tiefenschichten kommt, den Kern durchschaut, dann macht er dasselbe wie Jos Deenen. Der Vorgang ist stets mehr oder weniger, schwächer oder intensiver eine Arbeit, in der das Thema das Thema ist, aber die Augen aufgehen, ein neues Bild entsteht, neue Aufmerksamkeit geweckt wird, zum Vorschein kommt, worum es sich wirklich handelt. Dies ist der Vorgang des Erfindens von Bildern, die zugleich mit der Alltagswelt verbunden sind und zugleich neue Bilder entstehen lassen.
Wenn jemand über jemanden spricht, ist es interessant, zu wissen, mit welchen Augen und Denk-Weisen er den anderen sieht. Ich sage erstmal, wie ich sehe. Dies kann interessant sein für Sie. Dass wir uns hier wohl vorrangig mit gesellschaftlichem Interesse treffen und nicht wie im Kunsthandel unter dem Motto „Kunst um der Kunst willen", setze ich voraus. Jos Deenen hat mit dem „L'art pour l'art" nichts zu tun. Ich bin von Haus aus Kultur- und Kunsthistoriker. Ich versuche, einige Sätze zu meiner Position zu sagen und dann zu seiner. Zunächst meine Position zur Kunstgeschichte. Ich habe sie meist sehr kritisch gesehen und bin dafür bekannt. Die herkömmliche Kunstgeschichte hat sehr enge Raster, mit denen auch Jos Deenen nichts zu tun hat. Ich kann mir vorstellen, dass sie ihn meist zu ignorieren versucht. Seine Bilder werden aber irgendwann die Museen erreichen. Diese Kunstgeschichte ist im älteren Teil Repräsentations-Geschichte.
Im Zeitgenössischen Teil, wenn sie unsere Zeit überhaupt erreicht, bedient sie Repräsentation in zeitgenössischer Erscheinung. In der Struktur gibt es darin wenig Unterschied, nur die Ausdrucksweisen sind anders. Die Kunstgeschichte macht sie sich meist als eine Perlenkette von Meisterwerken zurecht. Man mag sie mögen, aber man muss erkennen, dass die Methode, sie zu verarbeiten sehr sehr eng ist. Ihre Auswirkungen sind verheerend, vor allem abschreckend und zerstören die Kunst. Wen sie nicht auserwählt, darf nur zuschauen und Beifall klatschen. Sie schüchtert unzählige Versuche ein. Sie grenzt weithin aus. Sie lebt von einigen Behauptungen. Es gibt kaum Argumente. Stilgeschichte ist ein aberwitziger Bluff. Jetzt mögen einige von Ihnen bei dieser Behauptung aufschreien – wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich sie mit Beweisen zuwerfen.
Gegen die Dienstbarkeit der Kunst für höfische Repräsentation
Auch Jos Deenen gehört zu den Beweisen für diese These. Er ist ein außerordentlich bedeutender Künstler, aber Sie können ihn weder in die Perlenkette noch in den Gänsemarsch der Kunst-Stile einreihen. Fast völlig ausgelassen hat die Kunstgeschichte die Kunst, die sich ausdrücklich mit Politik beschäftigt. Es geht um gesellschaftspolitische Reflexion. Dieses Auslassen stammt aus der Dienstbarkeit für höfische Repräsentation, die bis in unsere Zeit Nachfolge hat – und da geht es um Dekoration. Denn meist wird nur sie bezahlt. Und viel Wertschätzung wird vom Kunsthandel gesteuert: über die Preise. Allerdings gibt es auch eine um 1900 immer breiter werdende Tradition der Subjektivität. Künstler gewinnen den Mut, selber und abweichend zu denken, zu suchen und darzustellen. Damit hat Jos Deenen sehr viel zu tun. Wie schade, dass wir zu dem, was ich hier in wenigen Zeilen andeute, keine Woche ein Seminar machen können. Zum umfangreichen Unsinn, den immer noch eine verbreitete Kunstgeschichte erzählt, gehört etwas, was die Kunst von Jos Deenen berührt. Man teilt ein in Kunstgattungen: Malerei, Plastik und so weiter. Es sind rein technische Kategorien. Mit Inhalten haben sie nichts zu tun. Warum dann?
Mit der Kategorie Fotografie hatte man immer schon Schwierigkeiten. In einer Zeit, in der man immer genauer die Natur untersuchte, wurden ihre Abbildungen immer mehr heruntergestuft und diffamiert. Tatsächlich müsste es keinen wirklichen Unterschied machen, wie man Bilder macht – Hauptsache, dass sie aussagekräftig sind. Tatsächlich war es der wirtschaftliche Neid von Malern gegen Leute, die mit neuen Verfahren, u.a. der Fotografie, Bilder machten. Dazu gab es einen langen argumentationsarmen Streit, der bis heute anhält. Und dann legten Fotografen selbst nach: gegen die Foto-Montage. Gegen diesen Umgang mit Fotos. Sie würden zerschnippelt. Dies wären keine Bilder aus einem Guss. Alles Unsinn!
Tatsächlich macht die Fotomontage etwas Uraltes, das man sich rasch klar machen kann. Sie komponiert. Sie nimmt Teile und stellt sie zusammen. Ähnlich wie ein Theater-Regisseur unterschiedliche Schauspieler mit unterschiedlichen Rollen zu einem Stück als Ganzem inszeniert. Dieses Zusammen hat einen eigenen Wert.
Das Bild entsteht im Kopf
Warum machen dies Künstler quer durch die Zeiten? Das Bild entsteht im Kopf. Der Volksmund sagt auch: Ich mache mir ein Bild. Es ist nicht die Wirklichkeit, die unmittelbar da liegt. Bild ist antropologisch und seit jeher Vorstellung. Die unmittelbare Notwendigkeit ist nur in wenigen Fällen notwendig. Und wo es authentisch sein muß. Und zugespitzt: intensiver ist als die Vorstellung. Bild ist seit jeher als Vorstellung zusammengestellt. Dazu kann man auch sagen: montiert. Zum Beispiel bei Breughel und Bosch, um Beispiele zu nennen, die Jos Deenen nahe stehen. Immer nahm sich der Künstler etwas aus dem Vorgefundenen, speicherte es - im Kopf oder mit Hilfsmitteln, und fügte es zusammen mit anderem nach einer Idee zu einem Werk. Was also durch Jahrhunderte geschah, ist im Prinzip Montage. Übrigens machen wir dasselbe in unserem Kopf, wenn wir denken: Alles ist Montage. Jeder Gedanke ist eine Montage. Jede Vorstellung. Was immer wir tun, setzt sich zusammen aus vielem. Das Montieren ist also total elementar. Im Grunde jedes Detail. Aber es kommt darauf an, dass daraus etwas entsteht, das in sich dicht ist – was auch immer dieses dicht ist.
Die Kunstgeschichte hat übersehen, dass das Montieren am Anfang steht – sie hat es ans Ende gesetzt. Weil sie die Fotografie als Kunst abgewertet hatte.
Die Foto-Montage entstand in einer Zeit, in der das Bildermachen mehr Möglichkeiten erhielt. Nicht nur durch Skizzieren mit der Hand, was sich auch dank einer entstehenden Kunstpädagogik verbreitete, sondern vor allem durch die Fotografie, die technisch immer einfacher handhabbar wurde – bis hin zu den kleinen Kameras oder sogar in Telefonen u.a. eingebauten Foto-Chips. Mit Maßen konnte es sich demokratisieren, indem es für mehr Menschen zugänglich wurde. Aber das Wesentliche ist auch heute noch genau so wesentlich wie seit jeher: das Zusammensetzen zu einer Idee. Dies wurde in Zeiten, in denen Widersprüche jeglicher Art zunahmen und sich verschärften, ein besonders günstiges Medium, mit dem man etwas zugespitzt zeigen kann. Vor allem um harte Gegensätze zu zeigen. Oft in der Richtung zur Satire – und zugleich mit einer besonderen Nähe zum Realen. Dies ist zwar ein Gegensatz, den auch jeder Zuschauer merken soll, aber er intensiviert die Vorstellung, dass es dabei um Reales geht. Aber in einer inneren Weise.
Die Literatur arbeitet seit jeher ähnlich, ohne dass man es merkt. Man hält es für selbstverständlich, weil man Literatur nur so kennt. In der Fotografie hat sich das Publikum daran gewöhnt, dass ein Bild konsistent und bis ins Detail den vorgefundenen momentanen Augenschein für die Realität zu halten ist. Mit dieser naiven Annahme sträubt es sich erstmal gegen eine Fotomontage. Aber mit der Foto-Montage hat mancher noch Schwierigkeiten.
Mit Bildern über die Zeiten fliegen
Jos Deenen hat Vorbilder. Dies sind viele Klassiker niederländischer Bilder. Ganz stark wirksam ist Breughel. Er geht aber nicht nur mit den in den Künsten auffindbaren Anregungen aus Bildern um, sondern greift sich, weil er mit Fotografie arbeitet, aus dem immensen Reichtum an Fotografien heraus, was immer ihm als Partikel zur Montage sinnvoll erscheinen kann. Und als Fotomonteur erscheint ihm natürlich der erste große Klassiker: John Heartfield. So hat der Künstler – und dies ist eine Fähigkeit von Künstlern – durch den Reichtum an vorhandenen Bildern die wunderbare Möglichkeit, relativ überall zu sein. Er kann also auch über die Zeiten fliegen. Er vermag auch gleichzeitig mit vielem zu sein.
Und er kann mit der Gegenwart jedes Bildes teilnehmen, wozu er und die meisten Menschen nie zugelassen wären. Hinzu kommt, dass Jos Deenen geradezu mit Leidenschaft gegen eine verordnete gesellschaftspolitische Bravheit arbeitet. Dabei begeht er viele Tabubrüche, die das Gefängnis-Gitter eines verordneten, oft komfortabel ausgestatteten Bewusstseins einreißen und Stoff für Emanzipation vielfältiger Art anbieten. Dies provoziert oft gewaltig in Zeiten sehr unterschiedlichen Denkens.
Jos Deenen hat ein enorm großes Spektrum an Themen. Es gibt nur wenige Künstler, die so viel Zeitgenössisches aufnahmen und verarbeiteten. Es ist eine Kunst der Symbole. Symbole können etwas auf den Punkt bringen. Ein Symbol intensiviert. Es hat die Kraft, Emotionen in Bewegung zu bringen. Es rührt an. Es stößt weit mehr an, als es unmittelbar zeigt. Es setzt Assoziationen frei. Es bringt Geschichten ins Laufen. Erinnerungen. Lässt fliegen. Der Künstler blättert auf. Wie ein Literat. Er legt Wesentliches unter Oberflächen frei. Er zeigt die Schere im Kopf und stellt die Frage: Wenn ihr sie erkennt, wollt ihr euch davon befreien. Wir wollen nicht mehr dumm bleiben. Oder für dumm gehalten werden.
Masken durchschauen und abreißen
Da er zusammenstellen kann, ist er auch in der Lage, Unterschiedliches in Bezug zu setzen. Auf engstem Raum oder in weiten Räumen. Als Zusammenhang. Als Vielfalt. Als Vielschichtigkeit. Als Ambivalenz. Als Schillerndes. Zweideutiges. Als Gegensatz.
Damit setzt er beim Zuschauer vieles in Bewegung. Der scheinbar ohnmächtige Künstler ist sehr mächtig. Jos Deenen nimmt sich die Freiheit, den Papst Woytila, der sich einer weit gespannten Realität entzieht – zumindest für die Öffentlichkeit – mit der Realität zu konfrontieren. Dafür wäre er in anderen Zeiten auf den Scheiterhaufen gekommen und nicht in diesen Raum zu uns. Etablierte nennen dies Unverschämtheit. Das Perverse des Macht-Anspruchs in diesem Wort wird deutlich. Mit dieser Freiheit, die sich der Künstler Jos Deenen nimmt – nicht nehmen sie sich alle, viele nicht, aber eine gute Anzahl – gehen sie auch dem Publikum voraus. Oder bestärken es, wo es sich bereits emanzipierte.
Der Foto-Monteur arbeitet wie ein Poet. Jos Deenen ist ein Poet. In der Kurzform jedes Bildes. Kunst ist nicht vollendet – sie vollendet sich erst mit den Zuschauern, die damit arbeiten. Also mit uns. Wir alle erhalten eine Art Allmacht, wie sie ein Künstler wie Jos uns zeigt. Einige Hinweise zu den Themen von Jos Deenen: In welche Welt setzen wir Kinder? Der Jahrmarkt der Eitelkeiten des Konsums. Es gibt so viele Masken zum Durchschauen und Abreißen. Du kannst die Bibel auch anders verstehen. Monster – aber was sind sie wirklich? Er hat spannende kurze Texte – und Zitate. Wenn man eine Maske aufsetzt – wird man ein anderer. Oder zeigt sein wahres Sein. (PK)
Fotomontagen von Jos Deenen – Blick auf Jerusalem aus Berliner Perspektive (2012)
Für einen guten Zweck geben sich ein paar engagierte junge Israelis keine Blöße und zeigen ein Berliner Transparent aus den späten Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts (2012)
Bin Ladens pilot-plane (2005)
Last sniff? Dutchbat soldiers took seeds from Afghanistan poppey fields to Holland (2012)
Die Bibel, Psalm 68: 22-24 – Denn Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den Kopf des Frevlers, der in Sünde dahinlebt. Der Herr hat gesprochen: «Ich bringe (sie) vom Baschan zurück, ich bringe (sie) zurück aus den Tiefen des Meeres. Dein Fuß wird baden im Blut, die Zunge deiner Hunde ihren Anteil bekommen an den Feinden.» (2008)
Gefährliches Spielchen (2001)
Die amerikanische Armeeführung schließt nicht länger aus, dass die vielen körperlichen und psychischen Beschwerden der Irak-Veteranen Symptome des sogenannten Burnout-Syndroms sind (2008)
You know, one of the hardest parts of my job is to connect Iraq to the war. (2007)
Das bibersanfte Bärchen (2010)
Die Saat der sexuellen Störung keimt am besten bei einem Leben im Zölibat - kombiniert mit übertriebener Marienverehrung (2009)
Nachdem der ganze sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche durchgesickert war, startete im Vatikan eine sehr bemerkenswerte Plakatwandaktion... (2010)
Im Garten der Lüste lacht man die nackten Fakten einfach weg (2012)
Man kann sich über Kunst streiten, aber nicht über einen Dildo (2009)
Welches Spezimen sich nach einer atomaren, chemischen oder bakteriologischen Katastrophe am besten an die veränderte Situation anpasst, ist ungewiss. Dass Homo Sapiens in einem solchen Schreckensszenario nicht sehr erfolgreich sein wird, darauf kannst du Gift nehmen! (2011)
Angaben zur Ausstellung:
25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie
art is like religion
Jos Deenen, Fotomontagen
Ausstellung: 9. bis 30. April 2015
Mi/Do 19-21 Uhr
Sa 11-14 Uhr und nach Vereinbarung
Galerie Arbeiterfotografie
Merheimer Str. 107, 50733 Köln
0221 - 727 999
Eröffnung: Do, 9. April 2015, 19 Uhr
in Anwesenheit von Jos Deenen
Eröffnungsrede Prof. Roland Günter, Deutscher Werkbund,
Autor von Fotografie als Waffe:
„Mit Bildern unsere Welt gestalten“
Musikalisches Intermezzo von Ratio con Anima,
Violine und Akkordeon
Filmabend: Sa, 18. April
19 Uhr: Deutschland DaDa, 63 Min. (D 1969)
20.15 Uhr: John Heartfield, Fotomonteur, ca. 60 Min. (D 1977)
Filme von Helmut Herbst, cinegrafik
aus der Reihe: 3 Filme zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts
UKB 10 Euro / erm. 3 Euro
Finissage: Fr, 1. Mai.2015, 15 Uhr
Vortrag Jos Deenen:
art is like religion
Workshop: Fr, 1.Mai 2015, 17 Uhr
mit Jos Deenen:
Die Welt durch die Augen meiner Schere gesehen
Teilnehmerzahl begrenzt
Unkostenbeitrag 25 Euro / Ermäßigung auf Anfrage
Anmeldung erforderlich
Hinweise:
Impressionen von der Ausstellungseröffnung:
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/2015-25-jahre-jos-deenen/index.html
NRhZ-Fotogalerie zur Ausstellung vom 1.4.2015:
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21470
NRhZ-Fotogalerie zur Ausstellung vom 1.4.2015 als pdf:
nrhz-fotogalerie-jos-deenen.pdf
UZ-Hinweis vom 3.4.2015:
uz-2015-04-03.pdf
UZ-Artikel vom 10.4.2015:
uz-2015-04-10.pdf
Hinweis aus dem freiBRIEF 2105-1 (Freidenker-Info NRW):
freibrief-2015-01.pdf
Flyer zur Ausstellung:
2015-25-jahre-jos-deenen-einladung-plakat.pdf
Flyer 25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie:
2015-25-jahre-faltblatt.pdf
Online-Flyer Nr. 506 vom 15.04.2015
Druckversion
Fotogalerien
25. Ausstellungsjahr der Galerie Arbeiterfotografie hat mit Jos Deenen begonnen
Über den Mut selber und abweichend zu denken
Von Prof. Roland Günter
Am 9. April 2015 war es soweit. Es ist eine Ausstellung mit Fotomontagen von Jos Deenen, mit der das 25. Ausstellungsjahr der Galerie Arbeiterfotografie begonnen hat. „Politische Kunst ist in dieser Gesellschaft immer noch weithin ein Fremdwort“, sagte Prof. Roland Günter, Autor des Buches "Fotografie als Waffe" und Ehrenmitglied des Bundesverbands Arbeiterfotografie, zur Eröffnung. Die Galerie Arbeiterfotografie zeugt davon, dass es anders geht. Fotografische Kunst als Mittel des Eingriffs in die politischen Auseinandersetzungen steht hier im Mittelpunkt. Für Roland Günter ist klar, was politische Kunst zu leisten hat. Es gilt Masken zu durchschauen und abzureißen. Zusammen mit Fotos von der Ausstellungseröffnung und einer Auswahl von Fotomontagen ist seine Rede im Folgenden wiedergegeben.
Jos Deenen bei der Ausstellungseröffnung in der Galerie Arbeiterfotografie am 9.4.2015
Fotos: arbeiterfotografie.com (Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann und Karl-Heinz Otten)
Fotografin und Kunstvermittlerin Senne Glanschneider mit Jos Deenen
West-Raum der Galerie
Anneliese Fikentscher (links) und Textildesignerin Elise mit handgeschmiedeter Schere der 2005 stillgelegten Clouth-Gummiwerke
Ost-Raum der Galerie
Horst Hahn (von ihm wird ab 6.5.2015 die Ausstellung "small business" zu sehen sein)
Ratio con Anima, Akkordeon
Ratio con Anima, Violine
Jos Deenen und Prof. Roland Günter
Fotograf Konstantin und Rahim Fathi Baran
Eröffnungsgast vor "Bibel, Psalm 68: 22-24" und "Krieg! – Und da ist noch viel mehr im Fass"
Marianne Meier und Prof. Roland Günter
Schriftsteller Erasmus Schöfer (Mitgründer des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt – er wird am 6.5.2015 die Ausstellung "small business" von Horst Hahn eröffnen)
Die Galerie besteht nun seit einem Viertel-Jahrhundert. 25 Jahre – dies ist hier zugleich alt und jung. Beides kann man feiern. In 25 Jahren wurde ausgezeichnete Arbeit geleistet. Eine große Leistung, weil die Ressourcen sehr knapp waren. Politische Kunst ist in dieser Gesellschaft immer noch weithin ein Fremdwort. Und die Politischen könnten den Stellenwert von ästhetischer Kultur besser entdecken und einschätzen. Viele Schwierigkeiten wurden gemeistert. 25 Jahre ist eigentlich jung – das beste Alter. Ich gratuliere Euch, vor allem Anneliese und Andreas und wer zudem tätig war. Ich weiß nicht, wo über Eure Geschichte ausführlich gesprochen wird. Die 25 Jahre verdienen es. Der gesellschaftliche Kontext war überaus schwierig – aber wann war er nicht mühsam und konfliktreich?
Bild-Erfindung von höchst realen Situationen
Nun zur Ausstellung: Jos Deenen, Fotomonteur. Ich könnte auch sagen: Bild-Erfinder. Bild-Erfinder von höchst realen Situationen. Scheinbar ein Paradox. Wenn jemand bei einem Thema, das eigentlich ziemlich realistisch im Alltag liegt, genauer hinschaut, durch die Banalität hindurch sieht, zu Tiefenschichten kommt, den Kern durchschaut, dann macht er dasselbe wie Jos Deenen. Der Vorgang ist stets mehr oder weniger, schwächer oder intensiver eine Arbeit, in der das Thema das Thema ist, aber die Augen aufgehen, ein neues Bild entsteht, neue Aufmerksamkeit geweckt wird, zum Vorschein kommt, worum es sich wirklich handelt. Dies ist der Vorgang des Erfindens von Bildern, die zugleich mit der Alltagswelt verbunden sind und zugleich neue Bilder entstehen lassen.
Wenn jemand über jemanden spricht, ist es interessant, zu wissen, mit welchen Augen und Denk-Weisen er den anderen sieht. Ich sage erstmal, wie ich sehe. Dies kann interessant sein für Sie. Dass wir uns hier wohl vorrangig mit gesellschaftlichem Interesse treffen und nicht wie im Kunsthandel unter dem Motto „Kunst um der Kunst willen", setze ich voraus. Jos Deenen hat mit dem „L'art pour l'art" nichts zu tun. Ich bin von Haus aus Kultur- und Kunsthistoriker. Ich versuche, einige Sätze zu meiner Position zu sagen und dann zu seiner. Zunächst meine Position zur Kunstgeschichte. Ich habe sie meist sehr kritisch gesehen und bin dafür bekannt. Die herkömmliche Kunstgeschichte hat sehr enge Raster, mit denen auch Jos Deenen nichts zu tun hat. Ich kann mir vorstellen, dass sie ihn meist zu ignorieren versucht. Seine Bilder werden aber irgendwann die Museen erreichen. Diese Kunstgeschichte ist im älteren Teil Repräsentations-Geschichte.
Im Zeitgenössischen Teil, wenn sie unsere Zeit überhaupt erreicht, bedient sie Repräsentation in zeitgenössischer Erscheinung. In der Struktur gibt es darin wenig Unterschied, nur die Ausdrucksweisen sind anders. Die Kunstgeschichte macht sie sich meist als eine Perlenkette von Meisterwerken zurecht. Man mag sie mögen, aber man muss erkennen, dass die Methode, sie zu verarbeiten sehr sehr eng ist. Ihre Auswirkungen sind verheerend, vor allem abschreckend und zerstören die Kunst. Wen sie nicht auserwählt, darf nur zuschauen und Beifall klatschen. Sie schüchtert unzählige Versuche ein. Sie grenzt weithin aus. Sie lebt von einigen Behauptungen. Es gibt kaum Argumente. Stilgeschichte ist ein aberwitziger Bluff. Jetzt mögen einige von Ihnen bei dieser Behauptung aufschreien – wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich sie mit Beweisen zuwerfen.
Gegen die Dienstbarkeit der Kunst für höfische Repräsentation
Auch Jos Deenen gehört zu den Beweisen für diese These. Er ist ein außerordentlich bedeutender Künstler, aber Sie können ihn weder in die Perlenkette noch in den Gänsemarsch der Kunst-Stile einreihen. Fast völlig ausgelassen hat die Kunstgeschichte die Kunst, die sich ausdrücklich mit Politik beschäftigt. Es geht um gesellschaftspolitische Reflexion. Dieses Auslassen stammt aus der Dienstbarkeit für höfische Repräsentation, die bis in unsere Zeit Nachfolge hat – und da geht es um Dekoration. Denn meist wird nur sie bezahlt. Und viel Wertschätzung wird vom Kunsthandel gesteuert: über die Preise. Allerdings gibt es auch eine um 1900 immer breiter werdende Tradition der Subjektivität. Künstler gewinnen den Mut, selber und abweichend zu denken, zu suchen und darzustellen. Damit hat Jos Deenen sehr viel zu tun. Wie schade, dass wir zu dem, was ich hier in wenigen Zeilen andeute, keine Woche ein Seminar machen können. Zum umfangreichen Unsinn, den immer noch eine verbreitete Kunstgeschichte erzählt, gehört etwas, was die Kunst von Jos Deenen berührt. Man teilt ein in Kunstgattungen: Malerei, Plastik und so weiter. Es sind rein technische Kategorien. Mit Inhalten haben sie nichts zu tun. Warum dann?
Mit der Kategorie Fotografie hatte man immer schon Schwierigkeiten. In einer Zeit, in der man immer genauer die Natur untersuchte, wurden ihre Abbildungen immer mehr heruntergestuft und diffamiert. Tatsächlich müsste es keinen wirklichen Unterschied machen, wie man Bilder macht – Hauptsache, dass sie aussagekräftig sind. Tatsächlich war es der wirtschaftliche Neid von Malern gegen Leute, die mit neuen Verfahren, u.a. der Fotografie, Bilder machten. Dazu gab es einen langen argumentationsarmen Streit, der bis heute anhält. Und dann legten Fotografen selbst nach: gegen die Foto-Montage. Gegen diesen Umgang mit Fotos. Sie würden zerschnippelt. Dies wären keine Bilder aus einem Guss. Alles Unsinn!
Tatsächlich macht die Fotomontage etwas Uraltes, das man sich rasch klar machen kann. Sie komponiert. Sie nimmt Teile und stellt sie zusammen. Ähnlich wie ein Theater-Regisseur unterschiedliche Schauspieler mit unterschiedlichen Rollen zu einem Stück als Ganzem inszeniert. Dieses Zusammen hat einen eigenen Wert.
Das Bild entsteht im Kopf
Warum machen dies Künstler quer durch die Zeiten? Das Bild entsteht im Kopf. Der Volksmund sagt auch: Ich mache mir ein Bild. Es ist nicht die Wirklichkeit, die unmittelbar da liegt. Bild ist antropologisch und seit jeher Vorstellung. Die unmittelbare Notwendigkeit ist nur in wenigen Fällen notwendig. Und wo es authentisch sein muß. Und zugespitzt: intensiver ist als die Vorstellung. Bild ist seit jeher als Vorstellung zusammengestellt. Dazu kann man auch sagen: montiert. Zum Beispiel bei Breughel und Bosch, um Beispiele zu nennen, die Jos Deenen nahe stehen. Immer nahm sich der Künstler etwas aus dem Vorgefundenen, speicherte es - im Kopf oder mit Hilfsmitteln, und fügte es zusammen mit anderem nach einer Idee zu einem Werk. Was also durch Jahrhunderte geschah, ist im Prinzip Montage. Übrigens machen wir dasselbe in unserem Kopf, wenn wir denken: Alles ist Montage. Jeder Gedanke ist eine Montage. Jede Vorstellung. Was immer wir tun, setzt sich zusammen aus vielem. Das Montieren ist also total elementar. Im Grunde jedes Detail. Aber es kommt darauf an, dass daraus etwas entsteht, das in sich dicht ist – was auch immer dieses dicht ist.
Die Kunstgeschichte hat übersehen, dass das Montieren am Anfang steht – sie hat es ans Ende gesetzt. Weil sie die Fotografie als Kunst abgewertet hatte.
Die Foto-Montage entstand in einer Zeit, in der das Bildermachen mehr Möglichkeiten erhielt. Nicht nur durch Skizzieren mit der Hand, was sich auch dank einer entstehenden Kunstpädagogik verbreitete, sondern vor allem durch die Fotografie, die technisch immer einfacher handhabbar wurde – bis hin zu den kleinen Kameras oder sogar in Telefonen u.a. eingebauten Foto-Chips. Mit Maßen konnte es sich demokratisieren, indem es für mehr Menschen zugänglich wurde. Aber das Wesentliche ist auch heute noch genau so wesentlich wie seit jeher: das Zusammensetzen zu einer Idee. Dies wurde in Zeiten, in denen Widersprüche jeglicher Art zunahmen und sich verschärften, ein besonders günstiges Medium, mit dem man etwas zugespitzt zeigen kann. Vor allem um harte Gegensätze zu zeigen. Oft in der Richtung zur Satire – und zugleich mit einer besonderen Nähe zum Realen. Dies ist zwar ein Gegensatz, den auch jeder Zuschauer merken soll, aber er intensiviert die Vorstellung, dass es dabei um Reales geht. Aber in einer inneren Weise.
Die Literatur arbeitet seit jeher ähnlich, ohne dass man es merkt. Man hält es für selbstverständlich, weil man Literatur nur so kennt. In der Fotografie hat sich das Publikum daran gewöhnt, dass ein Bild konsistent und bis ins Detail den vorgefundenen momentanen Augenschein für die Realität zu halten ist. Mit dieser naiven Annahme sträubt es sich erstmal gegen eine Fotomontage. Aber mit der Foto-Montage hat mancher noch Schwierigkeiten.
Mit Bildern über die Zeiten fliegen
Jos Deenen hat Vorbilder. Dies sind viele Klassiker niederländischer Bilder. Ganz stark wirksam ist Breughel. Er geht aber nicht nur mit den in den Künsten auffindbaren Anregungen aus Bildern um, sondern greift sich, weil er mit Fotografie arbeitet, aus dem immensen Reichtum an Fotografien heraus, was immer ihm als Partikel zur Montage sinnvoll erscheinen kann. Und als Fotomonteur erscheint ihm natürlich der erste große Klassiker: John Heartfield. So hat der Künstler – und dies ist eine Fähigkeit von Künstlern – durch den Reichtum an vorhandenen Bildern die wunderbare Möglichkeit, relativ überall zu sein. Er kann also auch über die Zeiten fliegen. Er vermag auch gleichzeitig mit vielem zu sein.
Und er kann mit der Gegenwart jedes Bildes teilnehmen, wozu er und die meisten Menschen nie zugelassen wären. Hinzu kommt, dass Jos Deenen geradezu mit Leidenschaft gegen eine verordnete gesellschaftspolitische Bravheit arbeitet. Dabei begeht er viele Tabubrüche, die das Gefängnis-Gitter eines verordneten, oft komfortabel ausgestatteten Bewusstseins einreißen und Stoff für Emanzipation vielfältiger Art anbieten. Dies provoziert oft gewaltig in Zeiten sehr unterschiedlichen Denkens.
Jos Deenen hat ein enorm großes Spektrum an Themen. Es gibt nur wenige Künstler, die so viel Zeitgenössisches aufnahmen und verarbeiteten. Es ist eine Kunst der Symbole. Symbole können etwas auf den Punkt bringen. Ein Symbol intensiviert. Es hat die Kraft, Emotionen in Bewegung zu bringen. Es rührt an. Es stößt weit mehr an, als es unmittelbar zeigt. Es setzt Assoziationen frei. Es bringt Geschichten ins Laufen. Erinnerungen. Lässt fliegen. Der Künstler blättert auf. Wie ein Literat. Er legt Wesentliches unter Oberflächen frei. Er zeigt die Schere im Kopf und stellt die Frage: Wenn ihr sie erkennt, wollt ihr euch davon befreien. Wir wollen nicht mehr dumm bleiben. Oder für dumm gehalten werden.
Masken durchschauen und abreißen
Da er zusammenstellen kann, ist er auch in der Lage, Unterschiedliches in Bezug zu setzen. Auf engstem Raum oder in weiten Räumen. Als Zusammenhang. Als Vielfalt. Als Vielschichtigkeit. Als Ambivalenz. Als Schillerndes. Zweideutiges. Als Gegensatz.
Damit setzt er beim Zuschauer vieles in Bewegung. Der scheinbar ohnmächtige Künstler ist sehr mächtig. Jos Deenen nimmt sich die Freiheit, den Papst Woytila, der sich einer weit gespannten Realität entzieht – zumindest für die Öffentlichkeit – mit der Realität zu konfrontieren. Dafür wäre er in anderen Zeiten auf den Scheiterhaufen gekommen und nicht in diesen Raum zu uns. Etablierte nennen dies Unverschämtheit. Das Perverse des Macht-Anspruchs in diesem Wort wird deutlich. Mit dieser Freiheit, die sich der Künstler Jos Deenen nimmt – nicht nehmen sie sich alle, viele nicht, aber eine gute Anzahl – gehen sie auch dem Publikum voraus. Oder bestärken es, wo es sich bereits emanzipierte.
Der Foto-Monteur arbeitet wie ein Poet. Jos Deenen ist ein Poet. In der Kurzform jedes Bildes. Kunst ist nicht vollendet – sie vollendet sich erst mit den Zuschauern, die damit arbeiten. Also mit uns. Wir alle erhalten eine Art Allmacht, wie sie ein Künstler wie Jos uns zeigt. Einige Hinweise zu den Themen von Jos Deenen: In welche Welt setzen wir Kinder? Der Jahrmarkt der Eitelkeiten des Konsums. Es gibt so viele Masken zum Durchschauen und Abreißen. Du kannst die Bibel auch anders verstehen. Monster – aber was sind sie wirklich? Er hat spannende kurze Texte – und Zitate. Wenn man eine Maske aufsetzt – wird man ein anderer. Oder zeigt sein wahres Sein. (PK)
Fotomontagen von Jos Deenen – Blick auf Jerusalem aus Berliner Perspektive (2012)
Für einen guten Zweck geben sich ein paar engagierte junge Israelis keine Blöße und zeigen ein Berliner Transparent aus den späten Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts (2012)
Bin Ladens pilot-plane (2005)
Last sniff? Dutchbat soldiers took seeds from Afghanistan poppey fields to Holland (2012)
Die Bibel, Psalm 68: 22-24 – Denn Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den Kopf des Frevlers, der in Sünde dahinlebt. Der Herr hat gesprochen: «Ich bringe (sie) vom Baschan zurück, ich bringe (sie) zurück aus den Tiefen des Meeres. Dein Fuß wird baden im Blut, die Zunge deiner Hunde ihren Anteil bekommen an den Feinden.» (2008)
Gefährliches Spielchen (2001)
Die amerikanische Armeeführung schließt nicht länger aus, dass die vielen körperlichen und psychischen Beschwerden der Irak-Veteranen Symptome des sogenannten Burnout-Syndroms sind (2008)
You know, one of the hardest parts of my job is to connect Iraq to the war. (2007)
Das bibersanfte Bärchen (2010)
Die Saat der sexuellen Störung keimt am besten bei einem Leben im Zölibat - kombiniert mit übertriebener Marienverehrung (2009)
Nachdem der ganze sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche durchgesickert war, startete im Vatikan eine sehr bemerkenswerte Plakatwandaktion... (2010)
Im Garten der Lüste lacht man die nackten Fakten einfach weg (2012)
Man kann sich über Kunst streiten, aber nicht über einen Dildo (2009)
Welches Spezimen sich nach einer atomaren, chemischen oder bakteriologischen Katastrophe am besten an die veränderte Situation anpasst, ist ungewiss. Dass Homo Sapiens in einem solchen Schreckensszenario nicht sehr erfolgreich sein wird, darauf kannst du Gift nehmen! (2011)
Angaben zur Ausstellung:
25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie
art is like religion
Jos Deenen, Fotomontagen
Ausstellung: 9. bis 30. April 2015
Mi/Do 19-21 Uhr
Sa 11-14 Uhr und nach Vereinbarung
Galerie Arbeiterfotografie
Merheimer Str. 107, 50733 Köln
0221 - 727 999
Eröffnung: Do, 9. April 2015, 19 Uhr
in Anwesenheit von Jos Deenen
Eröffnungsrede Prof. Roland Günter, Deutscher Werkbund,
Autor von Fotografie als Waffe:
„Mit Bildern unsere Welt gestalten“
Musikalisches Intermezzo von Ratio con Anima,
Violine und Akkordeon
Filmabend: Sa, 18. April
19 Uhr: Deutschland DaDa, 63 Min. (D 1969)
20.15 Uhr: John Heartfield, Fotomonteur, ca. 60 Min. (D 1977)
Filme von Helmut Herbst, cinegrafik
aus der Reihe: 3 Filme zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts
UKB 10 Euro / erm. 3 Euro
Finissage: Fr, 1. Mai.2015, 15 Uhr
Vortrag Jos Deenen:
art is like religion
Workshop: Fr, 1.Mai 2015, 17 Uhr
mit Jos Deenen:
Die Welt durch die Augen meiner Schere gesehen
Teilnehmerzahl begrenzt
Unkostenbeitrag 25 Euro / Ermäßigung auf Anfrage
Anmeldung erforderlich
Hinweise:
Impressionen von der Ausstellungseröffnung:
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/2015-25-jahre-jos-deenen/index.html
NRhZ-Fotogalerie zur Ausstellung vom 1.4.2015:
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21470
NRhZ-Fotogalerie zur Ausstellung vom 1.4.2015 als pdf:
nrhz-fotogalerie-jos-deenen.pdf
UZ-Hinweis vom 3.4.2015:
uz-2015-04-03.pdf
UZ-Artikel vom 10.4.2015:
uz-2015-04-10.pdf
Hinweis aus dem freiBRIEF 2105-1 (Freidenker-Info NRW):
freibrief-2015-01.pdf
Flyer zur Ausstellung:
2015-25-jahre-jos-deenen-einladung-plakat.pdf
Flyer 25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie:
2015-25-jahre-faltblatt.pdf
Online-Flyer Nr. 506 vom 15.04.2015
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