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Protest anlässlich der BAYER-Hauptversammlung 2016
Rekord-Umsätze, Rekord-Gewinne, Rekord-Dividende
Von Arbeiterfotografie

BAYER verkündet: Rekord-Umsätze, Rekord-Gewinne, Rekord-Dividende. Doch: "Massive Polizeipräsenz morgens 7.30 Uhr vor der Messehalle Köln. Grund: eine Demonstration. Transparente und Plakate. Zum Bienensterben. Zum Tod durch Anti-Baby-Pillen. Zu Giftgasleitungen durch dicht besiedelte Wohngebiete. Zum Autobahnbau mitten durch die ‚größte Giftmüll-Deponie Europas’. Zu Toten und Verletzten durch Schwangerschaftstests, zu BAYER-Propaganda im Kindergarten..." Mit diesen Sätzen charakterisiert die "Coordination gegen BAYER-Gefahren" (CBG) den Freitag Morgen des 29. April 2016, den Tag der Hauptversammlung der AktionärInnen des BAYER-Konzerns.


Bayer-Hauptversammlung 2016
alle Fotos: arbeiterfotografie.com


Mit Bussen zur Bayer-Hauptversammlung 2016


Zum Bienensterben


Bayer-Hauptversammlung 2016, KölnMesse


CBG verabschiedet Vorstandsvorsitzenden Dr. Marijn Dekkers


Bayer-Hauptversammlung 2016


Bayer-Hauptversammlung 2016


Widerstand gegen Bayer global


Zum Bienensterben


Zum Bienensterben


Bayer-Hauptversammlung 2016


Zum Bienensterben


Zum Bienensterben


Zum Bienensterben


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


Zum Tod durch Anti-Baby-Pillen


Zum Tod durch Anti-Baby-Pillen


Zum Tod durch Anti-Baby-Pillen


Bayer-Hauptversammlung 2016


Zum Tod durch Anti-Baby-Pillen


Zum Tod durch Anti-Baby-Pillen


Bayer-Hauptversammlung 2016


Zu Toten und Verletzten durch Schwangerschaftstests


Zu Giftgasleitungen durch dicht besiedelte Wohngebiete


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


Bayer-Hauptversammlung 2016


zu BAYER-Propaganda im Kindergarten


Zum Autobahnbau mitten durch die „größte Giftmüll-Deponie Europas“


Es folgt der Aktionsbericht der "Coordination gegen BAYER-Gefahren"

Nirgends ist erkennbar, weshalb hier Hunderte von Menschen protestieren. Kein Schild, kein Hinweis, nichts. Nur eine öde Messehalle in einem öden Messegelände. Und doch findet hier die Hauptversammlung eines der großen Weltkonzerne, von BAYER statt. Offenkundig versteckt sich der Konzern. Er möchte nicht, dass auf Fotos von den Protesten in den Medien das BAYER-Logo zu sehen ist.

Jubel für Rekordprofite

Um 10 Uhr im Saal. Der scheidende Vorstandsvorsitzende, Dr. Marijn Dekkers, gibt seinen Bericht: Rekord-Umsätze, Rekord-Gewinne, Rekord-Dividende. Seine Amtszeit dauert nur sechs Jahr (2010 bis 2016). Die Medien jubeln: „Goldener Handschlag“ (Handelsblatt)

Etwa 3.000 von 300.000 AktionärInnen sind persönlich anwesend. Es sind vor allem KleinaktionärInnen, die den Weg nach Köln nehmen. Die wenigen hundert Ultra-AktionärInnen, die „Investoren“, die etwa 90 Prozent des Kapitals und damit des Konzerns besitzen, fehlen. Sie haben per Telefon und Videokonferenz mit dem Vorstand sowieso schon alles geregelt. Hauptversammlungen sind für sie nur Demokratie-Quatsch. Sie haben mit ihren Milliarden die absolute Mehrheit aller Stimmen und damit die Vorstände und Aufsichtsräte sowie die Entscheidungen im Konzern sicher im Griff.

25 Kritische BAYER-AktionärInnen an den Mikrofonen

Dann ab ca. 13 Uhr die Diskussion. Bereits nach dem zweiten Diskussionsbeitrag ist Schluss mit Gewinn, Profit und Dekkers-Jubel. Die Kritischen AktionärInnen kommen zu Wort: ImkerInnen sprechen zur Verantwortung des Konzerns beim Sterben der Bienen, der Insekten und der Vögel. Die Männerherrschaft im Konzern wird angeprangert. Aktuelle gentechnische Engagements werden kritisch hinterfragt. Ebenso wie die beiden Pipelines, mit denen BAYER hochgiftiges CO-Gas durch dicht besiedelte Wohngebiete leiten will bzw. bereits leitet. Und der Autobahnbau mitten durch die „größte Giftmüll-Deponie Europas“.

Insgesamt treten bis ca. 18 Uhr 25 Kritische BAYER-AktionärInnen an die Mikrofone. Betroffene und Opfer. Ärzte, Ingenieure, Chemiker, Betriebswirte, Juristen, Physiker. Darunter auch ein Gast aus Indien sowie zwei RednerInnen aus Spanien.

SumOfUs, eine internationale Internet-Initiative überreichte 1,4 Mio. gesammelte Protest-Unterschriften gegen die BAYER-Klage gegen das Verbot von bienenschädlichen Pestiziden vor dem Europäischen Gerichtshof.

Besonders schrecklich: Tod und Gesundheitsschäden durch BAYER-Pestizide, durch BAYER-Antibabypillen, durch BAYER-Schwangerschaftstests, durch BAYER-Blutverdünner.

Geschätzte 50.000 - zumeist junge - Frauen verloren in den letzten Jahren ihr Leben bzw. erlitten schwerste Gesundheitsschäden alleine durch die Pillen der YASMIN-Reihe.

Kaltschnäuzig und zynisch für die Profite

Der BAYER-Vorstandsvorsitzende reagiert wie immer: zynisch und kaltschnäuzig. Egal, worum es geht, alles, einfach alles wird geleugnet. Und wenn es nicht zu leugnen ist, wird es einfach abgetan. BAYER trifft in keinem Fall und nie ein Verschulden.

Deutlich wird ebenfalls wie immer: Einzig der Profit ist entscheidend. Solange Produkte trotz Entschädigungszahlungen und Prozesskosten, so die mehrfach von Dekkers vorgetragene BAYER-Logik, noch Gewinne bringen, gibt es keinen Anlass, sie vom Markt zu nehmen.

Den anwesenden Opfern und auch der CBG wird die Nennung der konkreten Zahlen von Toten und Geschädigten verweigert. Und auch jede Entschuldigung.

Nur konsequent, wenn Axel Köhler-Schnura (Vorstand der CBG) das Diktat der Profite brandmarkt und Philipp Mimkes von der CBG einmal mehr fordert, dass BAYER unter gesellschaftliche Kontrolle gestellt werden muss und dabei auf die Landesverfassung von NRW verweist, die eine Vergesellschaftung durchaus als Möglichkeit vorsieht.

Schamlose Profite

Eine BAYER-Aktie hat einen Anteil am Kapital des Konzerns von 2,56 Euro. Auf jede Aktie wurde eine Dividende von 2,50 Euro ausgeschüttet. Das entspricht einer Kapitalrendite von sage und schreibe 98,0 Prozent.

Um in der Öffentlichkeit diese Schamlosigkeit zu verschleiern, wird die Dividende gerne auf den jeweils aktuellen Kurswert der BAYER-Aktie berechnet. Der aktuelle Kurswert beträgt etwa 108 Euro. Damit fällt die Dividende – Hokus-Pokus - auf lediglich 2,3 Prozent.

Abstimmungen auf Aktionärshauptversammlungen der Konzerne sind dominiert von wenigen GroßaktionärInnen (Ultrareiche, Investmentfonds, Banken etc.). Sie sorgen für sichere Mehrheiten von 90-Prozent plus. Die vielen hunderttausend KleinaktionärInnen besitzen zusammen lediglich 5 bis 10 Prozent der Aktien. Entsprechend beachtlich sind die Abstimmungsergebnisse für die Kritischen AktionärInnen bei BAYER.

Abstimmungen: Bis zu 20 % stimmten mit den Kritischen

Bei den Abstimmungen zeigte sich, dass die menschenverachtende Haltung der BAYER-Verantwortlichen nicht nur von den Kritischen AktionärInnen verurteilt wird. Wurden der CBG bereits im Vorfeld der Hauptversammlung deutlich mehr Aktien von traditionellen KleinaktionärInnen übertragen als in den Vorjahren, so stimmten im Saal viele weitere Millionen Aktien mit den Kritischen AktionärInnen mit NEIN.

Das profitgetriebene Vergütungssystem der Vorstände wurde sogar mit mehr als 90 Millionen Aktien von fast 20 Prozent aller anwesenden Aktien abgelehnt.

Angesichts der Tatsache, dass einige wenige GroßaktionärInnen mit ihrem gigantischen Aktienbesitz in Milliardenhöhe regelmäßig für satte Mehrheiten sorgen, sind diese NEIN-Ergebnisse von Hunderten, wenn nicht Tausenden KleinaktionärInnen ein beachtliches Signal.

Verabschiedung von Dekkers

Entsprechend zog die Coordination eine andere Bilanz als die Wirtschaftspresse. Axel Köhler-Schnura überreichte dem scheidenden BAYER-Chef Marijn Dekkers drei T-Shirts mit herausragenden Ergebnissen seines 6-jährigen Schaffens an der Konzernspitze: eines für die Verantwortung für XARELTO-Opfer, eines für die vernichteten Arbeitsplätze und eines für die YASMIN-Katastrophe.

Quelle: http://www.cbgnetwork.org/downloads/Rede_Axel_Koehler_Schnura.pdf


Siehe auch:

Rede von Axel Köhler-Schnura auf der BAYER-Hauptversammlung 2016
„Die Schreckensbilanz des Vorstandsvorsitzenden“
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22756

Antibabypillen-Opfer von Bayer-Pharma schlagen weiter Alarm
Ich kann von Glück sagen, dass ich noch hier stehe
Anneliese Fikentscher im Gespräch mit Susan Tabbach
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22771


Online-Flyer Nr. 560  vom 04.05.2016

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