Filmclips
KUNST MACHT FRIEDEN
Von Arbeiterfotografie
https://youtu.be/_B2sypMXDOA_B2sypMXDOA
Macht Kunst Frieden? Nein, jedenfalls nicht zwangsläufig. Die große Film- und Fotokunst der Leni Riefenstahl, die perfekten Bilder eines selbst ernannten „Anti-Kriegs-Fotografen“ James Nachtwey beweisen ebenso das Gegenteil, wie die Verführung zur Kriegsbegeisterung junger Dichter (Hasenclever), Maler (Dix) und anderer Künstler zu Beginn des Ersten Weltkrieges: Hurrah! Da hilft nicht allein der Einblick in die Schrecken des Krieges, denn jeder Mensch ist ein Verdrängungs-Künstler. Die Künstler-Performance am 95. Geburtstag des Dichters Wolfgang Borchert in der Citykirche zu Aachen zum Abschluss der 17. Aachener Friedenstage verband Schönheit und Schauer und mit dem Gedanken des Butoh-Tanzes „gegen die dehumanisierten Zivilisationsformen“ und als „Warnung vor Wiederholung der immer gleichen Verfehlungen“.
Überleben wollen wir. Gut leben wollen wir. Gerecht und moralisch sein wollen wir. Aber! Wir müssen doch nicht alles so genau wissen wollen. Aber! Wir werden Kriege um der Gerechtigkeit Willen führen (müssen!): Hurrah! Lasset die Flüchtenden zu uns kommen, um die Rüstungsgewinne im Bundeshaushalt zu mehren. Das schaffen wir! Kontemplation und Konditionierung. Viel zu selten und rar ist die Gestaltwerdung der Ultima Ratio. Nie wieder Krieg. Krieg ist ein Verbrechen. Krieg ist Verlust der Menschlichkeit und die Preisgabe des Mutes zum vernünftigen Denken. Diese Einsichten konnten die Besucherinnen und Besucher der Abschlussveranstaltung der vom Länder übergreifenden (D/B/NL) Euregioprojekt Frieden veranstalteten 17. Aachener Friedenstage gewinnen. Vorausgegangen waren Abende mit dem Psychologen und Therapeuten Thomas Auchter, mit Werner Rügemer über moderne Machtkonstellationen, mit dem Psychologie-Professor und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld darüber, warum wir verführbar sind und wem das nur recht ist, wenn wir Demokratie als die Abgabe unserer Stimme verstehen.
Im künstlerischen Schlussakkord mit Installation und darin enthaltener Fotografie, wortlosem Gesang, Vortrag und Rezitation, Butoh-Tanzdarbietung, Malerei und Klangkunst verbanden sich läuternde Gefühle mit Ratio: Wolfgang Borchert, der empfiehlt, nahe legt, fleht: Du und Du, jede und jeder an ihrer und seiner Stelle: SAG NEIN! Du, Fähnleinführer, Cornet, wofür willst Du jung und sinnlos sterben, fragt Rilke. Dass Lämmer (Mausfeld) Esel (Heine) wählen und Kälber ihre Schlächter (Brecht), hatten wir schon gehört. Jetzt sei es an uns...
Lucy Schröder (D) ::: Gesang
Lasse Lemmer (D) ::: Klangkunst
Gerd Lebjedzinski (NL) ::: Malerei
Andreas Grude und Barbara Portsteffen (B/D) ::: Vortrag
Mieke Verhooren (NL) ::: Butoh-Tanz
Gerda Zuleger und SPELL (D) ::: Installation
Kontakt Citykirche Aachen ::: Dieter Spoo (Aachener Friedenspreis)
Kontakt Euregioprojekt Frieden ::: Veronika Thomas-Ohst
Links:
Fotogalerie KUNST MACHT FRIEDEN
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22813
Euregioprojekt-Bericht KUNST MACHT FRIEDEN
http://euregioprojekt-frieden.org/index.php/component/content/article/15-hauptmenue/friedenswerkstadt/aft/159-aft-17-20160520
rohes theater - aachener friedenstage 2014 - Filmclip 1914 – 2014 – HURRA
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20667
Ute Bales: Die Welt zerschlagen – Die Geschichte der Dada-Künstlerin Angelika Hoerle
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22768
Termin:
Aachener Friedenspreis e.V. und Antikriegsbündnis Aachen:
Perspektiven der Friedensbewegung unter Bedingungen des Kapitalismus
Strategie-Diskussion um Frieden und gegen Krieg
Freitag, 3. Juni 2016, 19:00 Uhr
Welthaus, Aachen, An der Schanz 1
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Online-Flyer Nr. 563 vom 21. Dezember 2024