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Eugen Drewermann in der Aachener Annakirche
Die einzige Friedenspolitik heißt: raus aus der NATO...
Von Arbeiterfotografie
Der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann reitet einen Parcours durch die Jahrtausende der Geschichte und der verführbaren Psyche, aber er wird auch sehr konkret, wenn er als einzigen Weg, den aktuell drohenden Krieg zu verhindern, den Austritt aus der NATO erkennt. In dem Zusammenhang sieht er auch die Schließung der US-Air-Base Ramstein. Die Umzingelung Russlands widerspreche den Vereinbarungen zur deutschen Vereinigung. Es gelte, die Glaubwürdigkeit zu prüfen: „Mädchen, Jungen, glaubt nicht Frau von der Leyen. Es ist nicht normal, Menschen zu töten. Daraus wird niemals ein Beruf.“ Auf Einladung der Aachener Aktionsgemeinschaft "Frieden jetzt!" und der Evangelischen Stadtakademie ESA war Eugen Drewermann am 18. Juli 2016 in die Aachener Annakirche gekommen.
Die ganze Kriegsgefahr geht aus von Amerika, geht aus von der NATO...
Eugen Drewermann in der Aachener Annakirche (alle Fotos: arbeiterfotografie.com)
Die einzige Friedenspolitik heißt: raus aus der NATO...
Voraussetzung für den Krieg ist, aus Menschen Soldaten zu schaffen – mit der Bereitschaft zu töten, genauer zu morden, genauer gesagt zum grenzenlosen füsilieren und eliminieren...
Wir werden blind gestellt... Die erste, ganz wichtige Erklärung, wie ein Krieg möglich ist: Wir sehen nicht, was wir tun... Die Ausblendung unserer Gefühle erweist sich als monströs...
Jedes Jahr versammeln sich die Hiroshima-Militärs unter den Flügeln der nach Mayor Tibbets Mutter benannten Enola Gay [Flugzeug, aus dem die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde] und feiern sich als American Heroes...
Nur sieben Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges rüstete die Bundesrepublik Deutschland unter Kanzler Adenauer auf...
Martin Niemöller: Die BRD ist ein Kind, das man in Washington gezeugt und im Vatikan getauft hat...
Warum Krieg? Weil es immer noch gelingt, sämtliche humanitären Errungenschaften umzukehren...
Wir sollen glauben, wir müssten uns sichern vor dem Bösen des Feindes bis hin zur Bereitschaft, mörderische Aggression einzusetzen. Wenn das gelingt, dann können sie Krieg führen.
Der Frieden kommt nicht durch Gewalt und Mord – so wenig, wie die Wahrheit hervorgeht aus einem Sack von Lügen...
Solange Menschen einen eigenen Kopf behalten, genügt es nicht, ihnen einen Stahlhelm darüber zu ziehen und die Gedanken gleichzuschalten...
Das ist der Kern der Inhumanität: Befehl ist Befehl... Dadurch schaffen wir uns selber als Menschen ab...
Pazifistische Kräfte, die die Werbung der Bundeswehr konterkarieren könnten, sind in den Schulen ausgeschlossen... Glaubt nicht an Frau von der Leyen. Es ist nicht normal, Menschen zu töten. Daraus wird niemals ein Beruf!
Alle Gewalt liegt im Ausfall wirklicher Gespräche. Man darf nicht mit moralischen Absolutheitsansprüchen aufeinander losgehen. Dann verliert man die Sprache...
Die Einteilung der Welt durch George W. Bush und seinen Vater erfolgte in "wir die Guten" und in die anderen, die "Schurkenstaaten"... Dann haben wir eine Polarisierung, die zum Töten förmlich zwingt...
Der Irak-Krieg kostete mindestens 200.000 Menschen das Leben. Die US-Armee ging zum Lebendig-Beerdigen über. Irakische Soldaten wurden in den Schützengräben verschüttet. Das Embargo kostete 500.000 Kindern das Leben. Die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright fand das völlig in Ordnung...
Ein Kernsatz dieses Abends ist: Die Mittel, die man einsetzt zur Kriegführung, um das definierte "Gute" zu verteidigen, korrumpieren genau das zu verteidigende Gute im Einsatz der Mittel. Das Instrument der Verteidigung zerschlägt alles, was zu verteidigen vorgegeben wird...
Wir dürfen den Medien nicht mehr glauben. Wenn sie verbreiten, wir verteidigen die Menschlichkeit, müssen wir ihnen sagen, das machen wir nicht mit. Wenn die Politiker verbreiten, wir retten Kinder, müssen wir sagen, das Leben von 500.000 Kindern habt ihr in Kauf genommen...
Ein Motiv, das wir bei allen Kriegen, die geführt werden, immer wieder beobachten, ist das Motiv der Angst... Wir sind die einzige Spezies, die in ihren Köpfen soviel Angst aufgebaut haben – ein Mensch vor dem anderen – wie kein lebendes Tier auf diesem Globus.
Sie können Krieg nur führen, wenn sie glauben, dass die eigene Gruppe wertmäßig – religiös, kulturell, wirtschaftlich, humanitär, rechtlich, politisch, geschichtlich – einen überragenden Vorrang gegenüber der anzugreifenden Gruppe besitzt.
Wenn wir heute in einem unendlichen Krieg für einen nie erreichbaren Frieden unter dem Stichwort des Anti-Terror-Krieges verwickelt sind, verstehen wir Ex-Pfarrer Gauck, wenn er auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagt, wir müssten "Verantwortung" wahrnehmen...
Wer eines Menschen Leben nimmt, der ist wie einer, der aller Menschen Leben nimmt. Wer eines Menschen Leben rettet, ist wie einer, der aller Menschen Leben rettet. (Vierte Sure des Koran)
Applaus für Eugen Drewermann
Blue Flower singt „Wir wünschen uns Frieden“
Ansgar Klein (Aachener Aktionsgemeinschaft "Frieden jetzt!")
Siehe auch:
Video
Eugen Drewermann am 18. Juli 2016 in Aachen
Warum Krieg? Wie Kriege geführt und verhindert werden
NRhZ 573 vom 03. August 2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23019
Online-Flyer Nr. 575 vom 17.08.2016
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Eugen Drewermann in der Aachener Annakirche
Die einzige Friedenspolitik heißt: raus aus der NATO...
Von Arbeiterfotografie
Der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann reitet einen Parcours durch die Jahrtausende der Geschichte und der verführbaren Psyche, aber er wird auch sehr konkret, wenn er als einzigen Weg, den aktuell drohenden Krieg zu verhindern, den Austritt aus der NATO erkennt. In dem Zusammenhang sieht er auch die Schließung der US-Air-Base Ramstein. Die Umzingelung Russlands widerspreche den Vereinbarungen zur deutschen Vereinigung. Es gelte, die Glaubwürdigkeit zu prüfen: „Mädchen, Jungen, glaubt nicht Frau von der Leyen. Es ist nicht normal, Menschen zu töten. Daraus wird niemals ein Beruf.“ Auf Einladung der Aachener Aktionsgemeinschaft "Frieden jetzt!" und der Evangelischen Stadtakademie ESA war Eugen Drewermann am 18. Juli 2016 in die Aachener Annakirche gekommen.
Die ganze Kriegsgefahr geht aus von Amerika, geht aus von der NATO...
Eugen Drewermann in der Aachener Annakirche (alle Fotos: arbeiterfotografie.com)
Die einzige Friedenspolitik heißt: raus aus der NATO...
Voraussetzung für den Krieg ist, aus Menschen Soldaten zu schaffen – mit der Bereitschaft zu töten, genauer zu morden, genauer gesagt zum grenzenlosen füsilieren und eliminieren...
Wir werden blind gestellt... Die erste, ganz wichtige Erklärung, wie ein Krieg möglich ist: Wir sehen nicht, was wir tun... Die Ausblendung unserer Gefühle erweist sich als monströs...
Jedes Jahr versammeln sich die Hiroshima-Militärs unter den Flügeln der nach Mayor Tibbets Mutter benannten Enola Gay [Flugzeug, aus dem die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde] und feiern sich als American Heroes...
Nur sieben Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges rüstete die Bundesrepublik Deutschland unter Kanzler Adenauer auf...
Martin Niemöller: Die BRD ist ein Kind, das man in Washington gezeugt und im Vatikan getauft hat...
Warum Krieg? Weil es immer noch gelingt, sämtliche humanitären Errungenschaften umzukehren...
Wir sollen glauben, wir müssten uns sichern vor dem Bösen des Feindes bis hin zur Bereitschaft, mörderische Aggression einzusetzen. Wenn das gelingt, dann können sie Krieg führen.
Der Frieden kommt nicht durch Gewalt und Mord – so wenig, wie die Wahrheit hervorgeht aus einem Sack von Lügen...
Solange Menschen einen eigenen Kopf behalten, genügt es nicht, ihnen einen Stahlhelm darüber zu ziehen und die Gedanken gleichzuschalten...
Das ist der Kern der Inhumanität: Befehl ist Befehl... Dadurch schaffen wir uns selber als Menschen ab...
Pazifistische Kräfte, die die Werbung der Bundeswehr konterkarieren könnten, sind in den Schulen ausgeschlossen... Glaubt nicht an Frau von der Leyen. Es ist nicht normal, Menschen zu töten. Daraus wird niemals ein Beruf!
Alle Gewalt liegt im Ausfall wirklicher Gespräche. Man darf nicht mit moralischen Absolutheitsansprüchen aufeinander losgehen. Dann verliert man die Sprache...
Die Einteilung der Welt durch George W. Bush und seinen Vater erfolgte in "wir die Guten" und in die anderen, die "Schurkenstaaten"... Dann haben wir eine Polarisierung, die zum Töten förmlich zwingt...
Der Irak-Krieg kostete mindestens 200.000 Menschen das Leben. Die US-Armee ging zum Lebendig-Beerdigen über. Irakische Soldaten wurden in den Schützengräben verschüttet. Das Embargo kostete 500.000 Kindern das Leben. Die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright fand das völlig in Ordnung...
Ein Kernsatz dieses Abends ist: Die Mittel, die man einsetzt zur Kriegführung, um das definierte "Gute" zu verteidigen, korrumpieren genau das zu verteidigende Gute im Einsatz der Mittel. Das Instrument der Verteidigung zerschlägt alles, was zu verteidigen vorgegeben wird...
Wir dürfen den Medien nicht mehr glauben. Wenn sie verbreiten, wir verteidigen die Menschlichkeit, müssen wir ihnen sagen, das machen wir nicht mit. Wenn die Politiker verbreiten, wir retten Kinder, müssen wir sagen, das Leben von 500.000 Kindern habt ihr in Kauf genommen...
Ein Motiv, das wir bei allen Kriegen, die geführt werden, immer wieder beobachten, ist das Motiv der Angst... Wir sind die einzige Spezies, die in ihren Köpfen soviel Angst aufgebaut haben – ein Mensch vor dem anderen – wie kein lebendes Tier auf diesem Globus.
Sie können Krieg nur führen, wenn sie glauben, dass die eigene Gruppe wertmäßig – religiös, kulturell, wirtschaftlich, humanitär, rechtlich, politisch, geschichtlich – einen überragenden Vorrang gegenüber der anzugreifenden Gruppe besitzt.
Wenn wir heute in einem unendlichen Krieg für einen nie erreichbaren Frieden unter dem Stichwort des Anti-Terror-Krieges verwickelt sind, verstehen wir Ex-Pfarrer Gauck, wenn er auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagt, wir müssten "Verantwortung" wahrnehmen...
Wer eines Menschen Leben nimmt, der ist wie einer, der aller Menschen Leben nimmt. Wer eines Menschen Leben rettet, ist wie einer, der aller Menschen Leben rettet. (Vierte Sure des Koran)
Applaus für Eugen Drewermann
Blue Flower singt „Wir wünschen uns Frieden“
Ansgar Klein (Aachener Aktionsgemeinschaft "Frieden jetzt!")
Siehe auch:
Video
Eugen Drewermann am 18. Juli 2016 in Aachen
Warum Krieg? Wie Kriege geführt und verhindert werden
NRhZ 573 vom 03. August 2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23019
Online-Flyer Nr. 575 vom 17.08.2016
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