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Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

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Globales
Wie ist die Demo "Trump stoppen!" zu beurteilen
Kulissen des alten Polittheaters
Von Wolfgang Effenberger

Ich wurde gefragt, wie ich die für den 20. Januar 2017 zum Amtsantritt von Trump in Berlin geplante Demonstration "Trump stoppen!" beurteile? Am 6. Dezember 2016 stellten die NachdenkSeiten einen überarbeiteten Mitschnitt des Vortrages "Donald Trumps Außen- und Sicherheitspolitik - (Erste) Einschätzungen und Anforderungen aus linker und friedensbewegter Sicht" von Reiner Braun, Präsident des internationalen Friedensbüros IPB vom 24.11.2016 ein. [1] In seinem Vortrag stülpt Braun dem System Trump G. Dimitrows Definition des Faschismus der 30er Jahre über und stellt fest: „Es [System Trump] ist ein Großangriff auf Bürgerrechte und soziale Rechte. Er [Trump] ist ein Repräsentant dessen, was ich als 'rechtskonservatives, zutiefst reaktionäres Milliardärsnetzwerk' bezeichnen möchte, das hinter ihm steht, ihn von Anfang an favorisiert und finanziert hat. Dieses Netzwerk umfasst Stiftungen, Milliardäre, Spekulanten, Industriekomplexe und rechtsradikale think tanks.“ [2]


Doris Pumphrey: „Nun sind es aber ausgerechnet die Ankündigungen Trumps, bessere Beziehungen zu Russland anzustreben..., die die Neocons und Konfrontationspolitiker in Rage versetzen..., die den Regime-Change-Fanatiker und Financier von 'NGO's und 'Farbenrevolutionen' George Soros... veranlassten, gemeinsam mit den Clinton-Truppen zum Krieg gegen Trump zu blasen...“ (Montage: NRhZ)

Mit dem Netzwerk hat Braun recht. Nur das gibt es schon lange, und es hat besonders seit 9/11 die Bürger- und vor allem die Freiheitsrechte massiv beschnitten und uns unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen, an den Rand eines Weltkriegs geführt. Auch fiel mir hier sofort Trumps Aussage zum Umgang mit dem – von den US-Geheimdiensten mit herangezüchteten - IS ein [3]. Diesen und die dahinter steckenden Geldgeber will er bekämpfen: „Diese Menschen sind mittelalterliche Barbaren. Sie schlagen anderen den Kopf ab, sie ertränken Menschen, sie foltern Menschen.“ [4]

Neben Braun hat auch Wolfgang Gehrcke (MdB die Linke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, verantwortlich für Friedens- und Sicherheitspolitik), zu dieser Demonstration aufgerufen. In dem Aufruf zur Demo werden die Kulissen des alten Polittheaters benutzt. Die wirklichen Zusammenhänge bleiben weiter verschleiert, so dass die Allmacht der Global Players, die skrupellos alle Human- und Geo-Ressourcen ausbeuten wie die Heuschrecken (8. Biblische Plage), über ganze Kontinente herfallen und menschlich wie biologisch nichts als Verwüstung hinterlassen, auch von sich kritisch denkende Zeitgenossen nicht erkannt wird und unangetastet bleibt.

Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann haben in ihrem Artikel "Rede von Donald Trump in Cincinnati/Ohio - Schluss mit Regime-Change! Stabilität, nicht Chaos!" die Ursache für die Informationsdefizite aufgezeigt: „die Herrschaftsmedien wie SPIEGEL, ZEIT, TAZ etc. sind der verlängerte Arm der kapitalistischen Internationalisten“ und fragen zu recht: „Soll das, was den Herrschaftsmedien – Clinton als US-Präsidentin zu installieren – nicht gelungen ist, jetzt die Aufgabe der Linken und der Friedensbewegung sein?“ [5]

Kaum einer hat verstanden, dass er mit dem Votum für Clinton genau die supranationalen Konzerngiganten unterstützt. Trump ist ein nationaler Kapitalist, der wenigstens der globalen Spekulation der land- und verantwortungslosen Profitgeier einen Riegel vorschieben will. Gegen die rücksichtslosen internationalen Ausbeuter mit ihrer schier unendlichen Gier würde ich gerne demonstrieren. Da ich aber bisher nicht gegen verbrecherischen Drohneneinsatz von Obama – er und Clinton sind Werkzeuge dieser Gruppe – und Obamas Instrumentalisierung von Terroristen demonstriert habe, kann ich jetzt schlecht gegen Trump demonstrieren.

Mit großer Zustimmung habe ich Doris Pumphreys mutige wie intelligente Stellungnahme zum Aufruf "Auf den Straßen und Plätzen weltweit: Trump stoppen!“ gelesen. Unter dem Titel "Warum ich den Aufruf nicht unterstütze" begründet Frau Pumphrey ihren wohldurchdachten Schritt: „Nun sind es aber ausgerechnet die Ankündigungen Trumps, bessere Beziehungen zu Russland anzustreben..., die die Neocons und Konfrontationspolitiker in Rage versetzen..., die den Regime-Change-Fanatiker und Financier von 'NGO's und 'Farbenrevolutionen' George Soros... veranlassten, gemeinsam mit den Clinton-Truppen zum Krieg gegen Trump zu blasen, um seine Präsidentschaft zu verhindern oder zu erschweren. Und es sind die Transatlantiker in der EU und in Berlin, die wegen Trumps Ankündigung zu Russland in Hysterie verfallen.“ [6]

Während Frau von der Leyen Trump vor einer Annährung mit Russland warnt, ruft die Friedensbewegung hierzulande nun auf, Trump zu stoppen und das ausgerechnet wegen seiner angekündigten Russlandpolitik? Frau Pumphrey erkennt hier jedes Fehlen von Logik. Sie fordert: "Alles zu tun, um eine völkerrechtswidrige Aggressions- und Kriegspolitik der US-Regierung zu stoppen ist Aufgabe der Friedensbewegung weltweit. Falls Trump als Präsident die Konfrontations- und Kriegspolitik seiner Vorgänger fortsetzt, wird es auch unsere Aufgabe als Friedensbewegung in der Bundesrepublik sein, dagegen auf die Straße zu gehen." Dann sollten wir alle partei- und ideologieübergreifend auf die Straße gehen.


Fussnoten:

1 http://www.nachdenkseiten.de/?p=36132

2 Ebenda

3 Daily Mail am 01.08.2016
'He is the founder of ISIS': Trump repeatedly claims Obama is to blame for creating the terror group and calls Hillary its 'co-founder'
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3734124/He-founded-ISIS-Trump-claims-Obama-deserves-creditcreating-Middle-Eastern-terror-army-names-crooked-Hillary-founder.html

4 Donald J. Trump: Great again, Ulm 2016, S. 54

5 Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann: Rede von Donald Trump in Cincinnati/Ohio - Schluss mit Regime-Change! Stabilität, nicht Chaos! NRhZ vom 7. Dezember 2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23343

6 Doris Pumphrey: Warum ich den Aufruf nicht unterstütze
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23346

Online-Flyer Nr. 592  vom 14.12.2016

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