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An die Freunde der Landstrassen und Sofa-Ecken
Ein paar Gedanken über die Lüge in der Politik
Von Helmut "Newscan"
Freunde der Landstrassen und Sofa-Ecken, von Jean Jaures, dem französischen Historiker und sozialistischen Politiker, den heute noch jede kleine Stadt in Frankreich mit einer nach ihm benannten Strasse ehrt, ist der Satz überliefert: Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich, wie die Wolke den Regen. In Abwandlung dieses Satzes könnte man ebenso formulieren: Wie die Wolke den Regen in sich trägt, so trägt die Politik die Lüge in sich. Dabei ist die erworbene Fähigkeit zur Lüge eine geschätzte soziale Eigenschaft. Nur diejenigen, die zur glaubhaften Lüge fähig sind, sind beliebt und können in der sozialen Rangordnung eine hohe Position erreichen.
Frauen wurde und wird gerne unterstellt, sie seien besonders zur sozialen Empathie befähigt. Nach einer Untersuchung lügen Frauen (und bei Männern wird es nicht viel anders sein) in Durchschnitt 200 mal am Tag, wobei in der Psychologie Lüge nicht nur die klassische handfeste oder faustdicke Lüge ist, sondern auch all das, was in einem milderen Gewande daherkommt wie Schummeln, Übertreibung, Unterschlagung, Flunkern, das Kompliment, das Heucheln von Interesse oder Zuneigung und manches mehr.
Ein Beruf, der im Besonderen nicht ohne die Lüge auskommt, von dem man gar annehmen könnte, er habe die Lüge perfektioniert, ist der des Politikers. Ist dieser Beruf nicht schon einer der wenigen, der ohne berufliche Qualifikation ausgeübt werden kann, so ist der Politiker doch umso mehr darauf angewiesen, sich seinem Wählervolk spätestens alle 4 Jahre in Erinnerung zu rufen, es zu unterhalten, zu beeinflussen, zu überzeugen, es zu manipulieren, um sich seiner Wiederwahl sicherer zu sein. Dabei ist die soziale Fähigkeit zur Lüge unerlässlich.
Kein Politiker wurde und wird jemals gewählt, der seinem Wählervolk nichts als die Wahrheit erzählt hätte. Hier sind die Talente allerdings wie überall ungleich verteilt.
Edward Bernays ist der Verfasser des 1928 erschienenen Buch Propaganda. Neben Walter Lippmann war er einer der Begründer der Wissenschaft von den Massenmedien, der Massenkommunikation und der Propaganda zur Beeinflussung und Manipulation der Masse. Eine seiner "größten Leistungen" war es, den Frauen in den USA das Rauchen angewöhnt zu haben. Im politischen Bereich verantwortete er u.a. Kampagnen für die United Fruit Company und für den Umsturz der demokratisch gewählten Regierung in Guatemala, die United Fruit als ihr Eigentum betrachtete.
So schrieb Berneys 1928: "Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentliche Regierung in unserem Land."
Der Begriff Propaganda besaß übrigens zur damaligen Zeit noch keine negative Konnotation. Erst nach der Göbbelschen Anwendung der Lehre Berneys' wurde Propaganda nach dem Zweiten Weltkrieg schamhaft in Public Relations umbenannt. Sinn und Zweck blieben natürlich die Gleichen. Dabei setzte Göbbels genau das um, was Berneys bereits vorgedacht hatte, nämlich der Masse ins Gehirn zu kriechen.
Politische Agitation soll nicht nur rational wirken, sondern auch emotional. Und sie muss alltäglich sein, ja allgegenwärtig, um volle Wirkung zu entfalten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Die Techniken der Lüge, Täuschung und Manipulation wurden durch Psychologie und Soziologie, deren Entwicklungsgesichte ohne militärische Auftragsforschung kaum denkbar wäre, in einem kaum vorstellbaren Maße verfeinert.
Hier ein paar Beispiele von handfesten Lügen aus der Politik, die immer dazu dienten, Wahlen zu gewinnen.
Helmut Kohl versprach einstmals den naiv in den Kapitalismus taumelnden Ostdeutschen ohne Skrupel blühende Landschaften. Keine Chance hatte dagegen Lafontaine, der wahrheitsgemäßer von einem langen Anpassungsprozeß sprach und es stellte sich heraus, dass nichts schwieriger ist, als das Angebot der Wahrheit akzeptabel zu machen.
Hier wird eine weitere Eigenschaft der Lüge offenbar. Sie ist, weil sozial erwünscht, oftmals glaubhafter als die Wahrheit. Man kann sogar sagen, schon im Moment der Verbreitung wird sie zwar oft als Lüge erkannt, dennoch weit eher goutiert als die Wahrheit.
Nur der Politiker ist also beim breiten Volk „ervolkreich“, der die soziale Fähigkeit zur glaubhaften Lüge im hohen Maß besitzt.
Die Lügen sind zahlreich und einige kommen heute schon als running gags daher.
Weitere Klassiker: Merkel versprach einst im Wahlkampf mit Steinbrück, mit ihr werde es keine Autobahnmaut geben. Wird ihr dies heute vorgehalten, so formuliert sie verschwurbwelt, sie habe es so gemeint, dass keine deutscher Autofahrer dadurch zusätzlich belastet werde. Aber auch dies wird sich als Lüge erweisen und vergessen werden.
Ein weiteres Beispiel diesmal aus dem Merkel/Steinbrück Kabinett: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, als der deutsche Sparbuch- und Festgeldkontensparer mit einem Bank-Run zur Re-Privatisierung seine Einlagen drohte und in in dessen Folge sich ein Kollaps des Bankensystems abzeichnete, traten beide mit der faustdicken Lüge vor die Presse, die Einlagen der Sparer seien sicher. Eine Lüge zur Staaträson, wie viele der Art, man müsse halt dem dummen und ewig besorgten Volk die volle Wahrheit verschweigen.
Jean-Claude Juncker, u.a. der Vertuscher der Lux-Leaks und jetzt vehementer Fürsprecher für eine Erweiterung des Euro-Raumes, formulierte einst:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
So wurde u.a. bei der Einführung des Euro verfahren, als 1991 kaum jemand die Tragweite der Beschlüsse vorhersehen konnte.
Im Wahlkampf von 2005 versprachen Union und SPD eine Steuererhöhung von maximal 1, bzw. 2%, heraus kam in der GroKo eine solche von 3%.
etc.
Wahlkämpfe sind von je her die Hoch-Zeiten der Lügengeschichten. Ist das Volk so vergesslich? Ist es nicht. Bei Befragungen geben fast 80% der Befragten an, man könne Wahlversprechen keinen Glauben schenken und nach dem Gebrauchtwagenverkäufer rangiert der Politiker an zweiter Stelle der Personen, denen man nicht trauen kann.
Religion ist zumindest für Atheisten die institutionalisierte Form der Lüge. Deswegen musste die Lüge scharf sanktioniert und der Glaube an die Lüge zum Gebot ernannt werden.
Unbedingt notwendig ist die Lüge zur Diffamierung einer Gruppe, einer Minderheit, zur Verhängung von Sanktionen und ganz besonders zur
Vorbereitung eines Angriffskriegs.
Kein Krieg wurde jemals geführt zur Verbreitung der Demokratie, zur Durchsetzung von Frauenrechten, Menschenechten, sondern immer aus geopolitischen, geostrategischen Interessen zur Sicherung von Rohstoffen, Rohstoffwegen und Absatzmärkten. Dies musst dem Volk natürlich verborgen bleiben.
Terror und Lüge sind Instrumente zur Manipulation der öffentlichen Meinung.
False Flag Operationen (Operationen unter falscher Flagge) täuschen dabei einen Akteur vor, dem ein Terrorakt zugeordnet werden soll.
Der Ausdruck „False Flag“ (falsche Flagge ist ein nachrichtendienstlicher, politischer und militärischer Begriff, der ursprünglich aus der Seefahrt stammt.
Er bezeichnet eine verdeckte Operation, meist des Militärs oder eines Geheimdienstes, die zur Verschleierung der Identität und der Absichten des tatsächlichen Urhebers vorgeblich von einer anderen, dritten Partei durchgeführt wird. Die Aktion wird also zum Schein aktiv einem unbeteiligten Dritten zugeschrieben, wobei dieser eine Einzelperson, eine Organisation, eine religiöse bzw. Volksgruppe oder auch ein Staat sein kann. Der tatsächliche Akteur handelt dabei also „unter einer falschen Flagge“, was typischerweise vom gezielten Einsatz von Desinformation (einer Lüge) begleitet wird und zum Schutz vor der Entdeckung des wahren Urhebers strengster Geheimhaltung unterliegt.
Charakteristischerweise wird die Strategie der Spannung unter strengster Geheimhaltung von Organen des betroffenen Staates selbst oder von mit diesen verbundenen Tarnorganisationen verfolgt. Daher sind Theorien zu solchen Verschwörungen für den Historiker grundsätzlich zu Beginn schwer beweisbar, dennoch gibt es eine Anzahl von bewiesenen Fällen in der jüngeren Geschichte.
Unbedingt notwendig bei False Flag Operationen ist die Strategie des Plausible Denial (Glaubhafte Abstreitbarkeit). Sie bezeichnet eine Strategie, die in den USA in den 1950er Jahren entwickelt wurde und in der damals neu gebildeten Central Intelligence Agency (CIA) zum Einsatz kam.
Der Doktrin zufolge sollten Führungsstrukturen und Befehlsketten so locker und informell beschaffen sein, dass sie im Bedarfsfall leicht abgestritten werden konnten.
So koordinierte etwa ein Operations Coordinating Board, ein dem National Security Council angeschlossener geheimer Ausschuss, verdeckte Operationen der CIA oder Programme wie beispielsweise MKULTRA. Ein Repräsentant des US-Präsidenten in diesem Board, eine Funktion, die unter Präsident Eisenhower der Politiker und Industrielle Nelson Rockefeller einnahm, erlaubte es dem Präsidenten, über verdeckte Operationen stets informiert zu bleiben und gleichzeitig gegenüber dem US-Kongress eine „glaubhafte Abstreitbarkeit“ für die zum Teil illegalen Aktionen zu wahren. Damit sollte bezweckt werden, dass der CIA politisch heikle Aufträge von Machtträgern bis hinauf zum Präsidenten selbst erteilt werden konnten. Der Urheber oder die schiere Existenz dieser Aufträge sollte aber bestritten werden können, wenn eine verdeckte Operation scheiterte oder wenn politischer Schaden befürchtet wurde, falls eine offizielle Stelle die Verantwortung übernahm. Diese Strategie wurde später auch bei anderen Organisationen angewandt.
False Flag Operationen hat es zu allen Zeiten gegeben und sind keinesfalls eine Erfindung der Neuzeit. Frühe Beispiele finden sich bereits im Buch von Sun Tzu aus dem alten China: Die Kunst des Krieges.
Nero Claudius Cäsar Augustus Germanicus, genannt Nero ließ im Jahr 64 AD Rom niederbrennen und machte dafür die Sekte der Chrestiani (Christen) verantwortlich, die er in der Folge gnadenlos verfolgen ließ.
Hier einige Beispiele von False Flag Operationen der Neuzeit:
1898: Der Angriff auf die Maine
Am 15.2.1898 zerreißt eine Explosion im Hafen von Havanna den US-Kreuzer Maine. Das Schiff sinkt und 266 Mann der Besatzung sterben. Die USA machen Spanien für den Anschlag verantwortlich und erklären den Krieg.
1914: Torpedo Angriff eines deutschen U-Boots auf die Lusitania
Wie englische Autoren schreiben, wurde dieser Angriff von Winston Churchill provoziert, um die Stimmung in den neutralen USA zu einem Eintritt in den Krieg gegen Deutschland zu erzeugen. Die Lusitania soll nicht nur ein Passagierschiff gewesen sein, sondern entgegen dem Kriegsrecht auch Waffen und Munition transportiert haben.
1931: Der Mukden Zwischfall
Japanische Saldaten verübten einen Sprengstoff-Anschlag auf die Mukden-Eisenbahn in Nordchina, für den Japan die Chinesen verantwortlich machte. Er dient der japanischen Regierung als Vorwand, chinesische Städte zu bombardieren und die Mandschurei endgültig zu besetzen.
1933: Der Reichstagsbrand
Als angebliche Täter wurden der Öffentlichkeit die Kommunisten van der Lubbe, Ernst Torgler und drei bulgarischen Kommunisten präsentiert. Der Reichstagsbrand fiel mitten in den Wahlkampf für die Reichstagswahl vom 5. März 1933. Die NSDAP sprach unmittelbar danach von einem „Fanal zum blutigen Aufruhr und zum Bürgerkrieg“. Noch in der Brandnacht ordnete Hermann Göring in seiner Funktion als kommissarischer preußischer Innenminister das Verbot der kommunistischen Presse an. Außerdem wurden die Parteibüros geschlossen und zahlreiche Funktionäre der Partei in die so genannte Schutzhaft genommen. Allein in Berlin wurden 1500 Mitglieder der KPD festgenommen.
1939: Die sowjetische Armee beschießt das russische Dorf Mainila
Der sowjetische Führer Nikita Chruschtschow gab schriftlich zu, dass die Rote Armee das russische Dorf Mainila im Jahr 1939 selbst beschoss und man es Finnland in die Schuhe schob, als Grundlage für den „Winterkrieg“ gegen Finnland. Russlands Präsident Putin und dessen Vorgänger Boris Jelzin bestätigten, dass Russland der Aggressor war.
1939: Der Überfall auf den Sender Gleiwitz
Der Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939 war eine von der SS fingierte Aktion mit dem Tarnnamen Unternehmen Tannenberg. Er ist der bekannteste einer Reihe von Vorfällen, die als propagandistischer Vorwand für den Polenfeldzug, den Beginn des Zweiten Weltkrieges, dienten.
1940: das Massaker von Katyn
Das russische Parlament räumte ein, dass Stalin seiner Geheimpolizei den Befehl erteilte, 22.000 polnische Offiziere und Zivilisten im Jahr 1940 zu ermorden und es auf die Deutschen zu schieben. Putin wie auch der ehemalige sowjetische Staatschef Gorbatschow bestätigten beide, dass die Sowjets für das Massaker von Katyn verantwortlich waren.
1941: Der Angriff aus Pearl Harbour
Neuere Forschungen gehen inzwischen davon aus, dass der Angriff auf Pearl Harbour die USA nicht so überraschend traf wie behauptet, sondern provoziert und erwartet wurde. Obwohl der Angriff den USA zunächst eine militärische Schwächung zufügte, erwiesen sich seine langfristigen Folgen als fatal für Japan. Durch den in den USA als „heimtückisch“ aufgefassten Angriff gelang es der amerikanischen Regierung, die bis dahin größtenteils pazifistisch oder isolationistisch eingestellte US-Bevölkerung für den Kriegseintritt gegen Japan zu mobilisieren, was auf Grund des enormen amerikanischen Industriepotentials die Entscheidung zu Gunsten der Alliierten herbeiführte.
1950 ff: Operation Ajax. Bombenanschläge der CIA im Iran führen 1953 zum Sturz von Mossadegh
Die CIA heuerte in den 1950er Jahren Iraner an, die sich als Kommunisten ausgaben und Bombenanschläge auf Ziele im Iran verübten, um die Bevölkerung gegen den gewählten Präsidenten aufzubringen.
Zum 60. Jahrestag des Putsches im Iran hat der amerikanische Geheimdienst CIA erstmals öffentlich seine Beteiligung zugegeben. Die Central Intelligence Agency habe jüngst Geheimdokumente veröffentlicht, in denen sie sich zum ersten Mal formell dazu bekenne, den iranischen Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh gestürzt zu haben, teilt das Nationale Sicherheitsarchiv der George Washington University mit.
Die Experten bestätigen damit zahlreiche Studien, die den Sturz Mossadeghs als Ergebnis einer Geheimoperation deuten, die von CIA und britischem MI6 im Auftrag ihrer Regierungen inszeniert worden war. Der „Militärputsch, der Mossadegh und sein Kabinett der Nationalen Front stürzte, wurde unter CIA-Führung als ein Akt US-amerikanischer Außenpolitik durchgeführt“, heißt es in den Dokumenten, von denen weiterhin Teile geschwärzt sind.
Das Unternehmen, das unter dem Tarnnamen „Ajax“ durchgeführt wurde, richtete sich gegen die Verstaatlichung der iranischen Erdölindustrie, die den angloamerikanischen Interessen zuwider lief.
1954: Die Operation Susannah
1954 startete der israelische Militärgeheimdienst Aman die Operation Susannah, die zur so genannten Lavon-Affäre führte und erhebliche innen- und außenpolitische Verwicklungen auslöste.
Eigens zu diesem Zweck rekrutierte israelische Agenten führten im August 1954 Bombenanschläge gegen amerikanische Kulturinstitute und Firmen in Ägypten aus. Die Schuld sollte vor allem der Muslimbruderschaft und ägyptischen Kommunisten zugeschoben werden.
Ziel war, die USA glauben zu machen, dass der ägyptische Staat instabil und gegenüber islamistischen und politischen Extremisten machtlos wäre. Damit wollte man die guten Beziehungen zwischen den USA und dem ägyptischen Staatschef Gamal Abdel Nasser stören, die einige Militärs, darunter Mosche Dajan, als strategische Bedrohung für Israels Position ansahen. Zudem sollte der sich abzeichnende, als negativ für Israel eingeschätzte Rückzug der britischen Truppen aus der Sueskanal-Zone verhindert werden.
Im August 1954 wurden Brandanschläge auf amerikanische Bibliotheken in Kairo und Alexandria sowie auf ein Postamt ausgeführt. Ägyptischen Sicherheitskräften gelang es jedoch nach einigen Anschlägen, den Agentenring aufzudecken, als einer der Agenten ein amerikanisches Kino in Brand setzen wollte. Zehn Mitglieder wurden 1955 in Ägypten verurteilt, zwei von ihnen zum Tode. Zwei andere begingen im Gefängnis Suizid. Die Operation war angeblich ohne Wissen des israelischen Verteidigungsministers Pinchas Lavon ausgeführt worden, der dafür bekannt war, um einen friedlichen Ausgleich mit den Arabern bemüht zu sein.
1956-1971: Cointelpro
COINTELPRO ist ein Akronym für COunter INTELligence PROgram. Es steht für ein ehemals geheimes Programm der US-Bundespolizei FBI, das die systematische Überwachung, Unterwanderung und Störung von politischen Organisationen und politisch aktiven Privatpersonen innerhalb der USA umfasste.
Hintergrund war eine antikommunistische Stimmung und die teilweise zwanghafte Vorstellung, vor allem von FBI-Chef J. Edgar Hoover, dass sich hinter jeder regierungskritischen Bewegung oder Person der Einfluss sowjetischer KGB-Spione verbergen könnte. Das Programm wurde nach seinem Bekanntwerden in den 1970ern zum Gegenstand parlamentarischer Untersuchungen und gilt als Begleiterscheinung bzw. Folge der so genannten McCarthy-Ära. Es umfasste zahlreiche illegale Aktivitäten, darunter die Strafverfolgung von Menschen aufgrund durch das FBI gefälschter Beweismittel, und willkürliche Gewaltanwendung bis hin zu politischen Morden an missliebigen Personen.
1957: Attentate in Syrien
Britten und US-Amerikaner entwickelten schon 1957 einen Plan für Attentate in Syrien. Man wollte die Schuld der syrischen Regierung geben und einen Regimewechsel herbeiführen.
1960 ff.: Der Verfassungsschutz liefert Waffen an die RAF
Peter Urbach, ein V-Mann des Berliner Verfassungsschutzes, lieferte Ende der 1960er Jahre Molotowcocktails, Bomben und Waffen an Personen aus der Berliner APO, die später zu den Gründungsmitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) gehörten.
In diesem Zusammenhang wurde spekuliert, ob die Behörden das Abgleiten von Teilen der Studentenbewegung in den Terrorismus bewusst förderten, um damit die Bewegung als Ganzes zu diskreditieren.
So hat der Ex-Terrorist Michael „Bommi“ Baumann mit Bezug auf die erwiesene Bomben- und Waffenverteilung durch Urbach an die Berliner Szene und mit Verweis auf Gladio die These aufgestellt, dass er und andere linke Untergrundkämpfer von der Bewegung 2. Juni und der RAF, obwohl damals vermeintlich selbständig und unabhängig agierend, unwissentlich nur „Marionetten ganz anderer Interessen“ in einer „übergeordneten Strategie [der Spannung]“ gewesen seien. Diese habe unter anderem darin bestanden, die aufkommende 68er-Bewegung durch Förderung ihrer gewaltbereiten Elemente und der folgenden Kriminalisierung als gesellschaftlich verändernde, relevante Kraft zu diskreditieren – denn mit „Irren, die wahllos Bomben schmeißen“ hätte dann folgerichtig niemand mehr etwas zu tun haben wollen.
Nach Baumanns Aussage gäbe es mehrere deutsche Ex-Terroristen, die zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie er gekommen seien. Entsprechende Vorgänge für den gleichen Zeitraum in Italien sind inzwischen von Daniele Ganser in seinem Buch: Nato-Geheimarmeen in Europa ausführlich dokumentiert.
1961-1965: Operation Mongoose
Operation Mongoose, auch bekannt als „Das kubanische Projekt“ (amer.: The Cuban Project), war der Deckname für eine Geheimoperation der CIA und anderer Teile der US-Regierung zwischen 1961 und 1965, die den Sturz der 1959 an die Macht gekommenen kubanischen Revolutionsregierung zum Ziel hatte.
1962: Operation Northwoods
Operation Northwoods war ein US-amerikanischer Geheimplan, der 1962 vom Generalstab des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten verfasst und am 13. März 1962 Präsident John F. Kennedy vorgelegt wurde.
Neben Operation Mongoose sah dieser Plan vor, die verdeckte Kriegsführung der USA gegenüber Kuba weiter auszubauen. Durch inszenierte Terroranschläge unter falscher Flagge gegen den zivilen Luft- und Schifffahrtsverkehr innerhalb der USA, für die man im Nachhinein Fidel Castro verantwortlich machen wollte, sollte ein Vorwand zur Invasion Kubas geschaffen werden. So sollten u.a. Flugzeuge auf inneramerikanischen Flügen angeblich von Kubanern entführt und zum Absturz gebracht werden.
Im Gegensatz zu Mongoose wurde Northwoods jedoch nicht umgesetzt, weil Kennedy seine Zustimmung verweigerte. Die Planungen wurden bereits unter Präsident Eisenhower vorgenommen. Unterzeichnet war das Dokument von allen Mitgliedern der Vereinigten Stabschefs, Lyman L. Lemnitzer, dem Vorsitzenden und späteren Oberkommandeur der NATO in Europa, sowie von Brigadier General William H. Craig. Nach über dreißigjähriger Geheimhaltung kam der Geheimplan 1997/98 durch den Freedom of Information Act an die Öffentlichkeit.
1964: Der Tonkin Zwischenfall und der Eintritt der USA in den Vietnamkrieg
Nach Angaben der United States Navy sollen nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Damit begründete die US-Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson ihre Tonkin-Resolution: Diese forderte das direkte Eingreifen der USA in den seit 1956 andauernden Vietnamkrieg und legalisierte nach ihrer Annahme im US-Kongress von 1965 bis 1973 alle Kriegsmaßnahmen der USA.
Die Pentagon-Papiere (erschienen 1971) und die Memoiren von Robert McNamara (1995) belegen, dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zum Durchsetzen ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte.
1978: Aktion Feuerzauber
Als Celler Loch wurde die Aktion Feuerzauber des niedersächsischen Verfassungsschutzes bekannt, bei der am 25. Juli 1978 ein Loch mit rund 40 Zentimeter Durchmesser in die Außenmauer der Justizvollzugsanstalt Celle gesprengt wurde.
Damit wurde ein Anschlag zur Befreiung von Sigurd Debus vorgetäuscht, der als mutmaßlicher Terrorist der Rote Armee Fraktion im Celler Hochsicherheitsgefängnis einsaß.
Angeblich wollte man mit Hilfe dieser verdeckten Operation unter „falscher Flagge“ einen Informanten in die RAF einschleusen. Die Öffentlichkeit und diverse Strafverfolgungsbehörden wurden über die wahren Urheber des Anschlags planmäßig getäuscht, erst 1986 kamen die Hintergründe durch Recherchen von Journalisten ans Licht. Daraufhin wurde ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt.
Als involviert und informiert gelten die Anti-Terror-Einheit GSG 9, die niedersächsische Landesregierung unter Ernst Albrecht (CDU) sowie die Anstaltsleitung. Das Bundesinnenministerium als vorgesetzte Behörde der GSG 9, das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Bundesregierung und die niedersächsische Landespolizei sollen vorab nicht informiert worden sein (siehe dazu auch Plausible Denial).
1980: Die Anschläge von Bologna und auf das Oktoberfest
Der ehemalige italienische Ministerpräsident Andreotti, ein italienischer Richter, und ehemaliger Leiter der italienischen Spionageabwehr gestand, dass die NATO mit Hilfe des Pentagon und der CIA Terroranschläge mit Hilfe einer Geheimarmee namens Gladio in Italien und anderen europäischen Ländern in den 1950er Jahren verübte, um die Schuld den Kommunisten zu geben. Der Anschlag auf den Bahnhof von Bologna am 2.8.1980, bei dem 85 Menschen starben und über 200 teils schwer verletzt wurden, wurde zunächst den Roten Brigaden zugeschrieben.
Man wollte eine antikommunistische Stimmung in Europa schaffen und so die drohende Beteiligung der KPI an der italienischen Regierung verhindern. Es sollte verhindert werden, dass kommunistische Minister in der italienischen Regierung Nato-Geheimnisse an die Sowjetunion verraten könnten.
Die Eliminierung von kommunistischen oder sozialistischen Abgeordneten und Regierungsmitgliedern in Griechenland, Italien, Frankreich und Deutschland war übrigens eine der Voraussetzungen für die Gewährung des Marshall-Plans nach dem 2.Weltkrieg. (siehe Einflussnahme auf Parlamentwahlen).
So heißt es: „Man musste Zivilisten attackieren, Männer, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen und unbekannte Leute, die weit entfernt des politischen Spiels waren. Der Grund war ganz einfach: Man wollte diese Menschen, die italienische Öffentlichkeit, dazu zwingen, sich an den Staat wenden, damit dieser für mehr Sicherheit sorgt.“
Diese Anschläge wurden von staatlichen Stellen linken Gruppen zugeordnet. Ziel war es, eine Beteiligung der KPI (Kommunistische Partei Italiens) und von Sozialisten an der Regierung in Italien auf alle Fälle zu verhindern.
Nur einen Monat nach Bologna, am 26.9.1980 wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest verübt.
Von Beginn an wurde der Anschlag dem rechtsextremistischen Einzeltäter Gundolf Köhler zugeordnet, der in Verbindung mit der "Wehrsportgruppe Hoffmann" stehen sollte. Dies postulierte CSU-Strauss kurz vor der Landtagswahl in Bayern noch am Tatort. Hoffmann hat dies stets abgestritten und es konnte auch nie nachgewiesen werden.
Siehe dazu auch das Zeitdokument in newscan: Daniele Ganser im Gespräch mit Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der Wehrsportgruppe zum Oktoberfestattentat.
Auch in Frankreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Großbritannien und anderen Ländern wurden Terroranschläge nachweislich von Gladio inszeniert. (Siehe dazu auch Daniele Ganser: Nato-Geheimarmeen in Europa)
1980-1990: Südafrika
Südafrikanischen (weißen) Sicherheitsdiensten nahe stehende Kräfte verübten in den 1980er und 1990er Jahren Terroranschläge und Morde an Zivilisten, die der schwarzen Widerstandsbewegung African National Congress (ANC) in die Schuhe geschoben wurden, um deren Einfluss zu schmälern. Der ANC dementierte, dass er für die Anschläge verantwortlich sei. Er führte an, dass für die Taten eine dritte Kraft (Third Force) verantwortlich sei, was nach dem Ende der Apartheid auch bestätigt wurde. Da zur Zeit der Anschläge eine Beteiligung von regierungsnahen, weißen Kräften an den Terroranschlägen unvorstellbar war, litt das Ansehen des ANC unter der weißen Bevölkerung genau wie von den Urhebern beabsichtigt.
1970 ff: Chile
Vor und während der Regierungszeit des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende führte die CIA mehrere verdeckte Operationen zusammen mit Teilen des chilenischen Geheimdienstes durch. Ziel war zuerst die Verhinderung der Wahl von Allende und, als dies misslungen war, der Sturz der gewählten Regierung. Unter anderem wurden landesweite Streiks in wichtigen Industriezweigen organisiert (Transport) und die resultierende Schwächung der Wirtschaft Allende zugeschrieben. Nach dem wiederum von den USA geförderten Putsch in Chile gegen Allende 1973 begann die systematische Verfolgung, Folterung und Ermordung von Sozialisten und Gewerkschaftern unter dem Deckmantel der Bekämpfung von „Subversiven“ und „Terroristen“.
1970 ff.: Operation Condor
Unter dem Codenamen Operation Condor (span. Operación Cóndor) operierten in den 1970er und 1980er Jahren die Geheimdienste von sechs lateinamerikanischen Ländern – Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien – mit Unterstützung der Vereinigten Staaten, mit dem Ziel, linke politische und oppositionelle Kräfte weltweit zu verfolgen und zu töten. In geringerem Umfang waren auch die Geheimdienste Perus, Ecuadors und Venezuelas an den Aktionen beteiligt.
Die wirksame juristische Aufarbeitung dieser Verbrechen kam erst vor wenigen Jahren in Gang und dauert bis heute an.
1985: Die Iran-Contra-Affaire
Von der Reagan-Regierung wurden Einnahmen aus geheimen Waffenverkäufen an den Iran und aus dem Drogenhandel der CIA an die rechtsgerichtete Guerilla-Bewegung der Contras in Nicaragua weitergeleitet, um sie bei dem Contra-Krieg gegen die sandinistische Regierung zu unterstützen. Zum einen war die Unterstützung der Contras ein klarer Verstoß gegen einen entsprechenden US-Kongressbeschluss (Boland-Amendment), zum anderen war das Geld ursprünglich zum Freikauf US-amerikanischer Geiseln im Libanon vorgesehen. Im Zeitraum vom 20. August 1985 bis zum 28. Oktober 1986 wurden insgesamt 2.515 TOW-Systeme sowie 258 HAWK-Systeme bzw. deren Teile, auch via Israel, an den Iran geliefert. Die Transporte wurden überwiegend von zivilen Fluggesellschaften, wie beispielsweise Southern Air Transport oder St. Lucia Airways, ausgeführt.
Auf den ersten Blick erstaunlich war das auch deswegen, weil der Iran seit 1979 wegen der einjährigen Geiselnahme von 52 amerikanischen Bürgern als verfeindeter Staat galt. Aber der MIT (Militärisch Industrielle Komplex) der USA hatte keinerlei Bedenken, sowohl den verfeindeten Iran als auch den Irak zum Krieg gegeneinander aufzurüsten.
1990 ff.: Algerien
Während des algerischen Bürgerkriegs der 1990er Jahre wurden zahlreiche Massaker an der Zivilbevölkerung unter der Beteiligung von staatlichen Stellen begangen. Mittlerweile wurde dieser schon früh geäußerte und begründete Verdacht durch die Aussagen von Zeugen und ehemaligen Angehörigen algerischer Sicherheitskräfte bestätigt. Als erster beschrieb der ehemalige Fallschirmjäger und Mitglied einer „Antiterroreinheit“ Habib Souaidia, dass das Militär an Massakern gegen die Zivilbevölkerung beteiligt war, die dann islamistischen Gruppen in die Schuhe geschoben wurden. Außerdem berichtete er, dass die Sicherheitskräfte äußerst grausame Formen von Folter angewendet hätten und dass er persönlich Zeuge von Hunderten von Morden an inhaftierten Zivilisten gewesen sei.
1990: Die Brutkastenlüge
Als Brutkastenlüge wird die über längere Zeit als Tatsache verbreitete Lüge bezeichnet, dass irakische Soldaten bei der Invasion Kuwaits im August 1990, dem Beginn des Zweiten Golfkriegs, kuwaitische Frühgeborene getötet hätten, indem sie diese aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem Boden hätten sterben lassen. Diese wurde 1990 von Nayirah as-Sabah (auch Naijirah) im Kongress der Vereinigten Staaten kolportiert. Sie hatte Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde unter anderem vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush und von Menschenrechtsorganisationen vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits stellte sich die Geschichte als Erfindung der amerikanischen PR-Agentur Hill & Knowlton heraus. Diese war von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.
1994: Das Markale Massaker
Bei der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen des serbischen Generals Ratko Mladic sagte der Zeuge GRM-116, Mitglied der Biseri-Sondereinheit von 1992 bis 1994, gegenüber Mladics Verteidigung am Haager Tribunal aus, dass der Raketenangriff auf einen Markt in Bosniens Hauptstadt Sarajevo im Jahr 1994 (Markale-Massaker I) nicht von serbischen Soldaten durchgeführt worden sei. Der Angriff, bei dem 66 Zivilisten starben, sei vom damaligen bosnischen Präsidenten Alija Izetbegovic angeordnet worden, um „durch die Schaffung von Massenelend in Sarajevo und Srebrenica“ eine westliche Intervention in den Konflikt herbeizuführen. Izetbegovic habe seinerzeit stark unter dem Einfluss des islamischen Führers Mustafa Ceric gestanden, der den Präsidenten davon überzeugt habe, dass „Verluste erlitten werden müssen.“ Der serbische Präsident Slobodan Miloševic wurde übrigens posthum vom Haager Tribunal freigesprochen.
USA 2001: Die Anthrax Anschläge
Das FBI gibt inzwischen zu, dass die Anthrax-Anschläge 2001 durch einen oder mehrere Forscher im Auftrag der US-Regierung durchgeführt wurden, um es im Vorlauf des Krieges gegen den Terror islamischen Terroristen anzulasten. Regierungsbeamte bestätigen auch, dass das Weiße Haus versuchte, die Milzbrandanschläge mit dem Irak zu verbinden, als Rechtfertigung für einen Regimewechsel. Da sich jedoch bald herausstelle, das das Anthrax vom US-Militär stammte, konnte der gewünschte Stimmungsumschwung in der Bevölkerung für einen Krieg gegen den Irak noch nicht erzeugt werden.
Alle bisher aufgelisteten Anschläge und False Plag Operationen waren bis auf wenige zunächst nicht also solche erkannt und von den Verantwortlichen eingeräumt worden. Historiker und Kriminalisten haben inzwischen oft erst nach Jahren die wahren Hintergründe aufdecken können.
Mark Twain schrieb einmal, die Lüge sei bereits 3mal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht und für den Taktiker Winston Churchill war die Wahrheit so kostbar, dass sie von einer Leibwache von Lügen umstellt werden müsse.
11.9.2001: Die Anschläge auf das World-Trade-Center
Was mit den Anthrax-Anschlägen und den angeblichen weapons of mass-destruction, die Colin Powell mit Modelzeichnungen vor der ungläubigen UNO demonstrierte, noch nicht glückte, das gelang mit dem unglaublichen und unfassbaren Anschlägen auf das World Trade Center in New York.
Zunächst erschien es einfach undenkbar , aber heute gibt es kaum noch von der US-Administration unabhängige Wissenschaftler, die noch behaupten, Al Khaida oder eine ähnliche Organisation habe die Anschläge auf das WTC geplant und selbstständig ausgeführt. Vielmehr weise dieser Anschlag eindeutige Merkmale einer „false flag operation“ auf.
Diese Anschläge lieferten für die Clique und Dauerregierung hinter George W. Bush endlich die Begründung für den nun eröffneten immerwährenden „Krieg gegen den Terror“. Der MIK (Militärisch-Industrielle-Komplex) ließ sich erst gestern mit Beistand von Trump und Kongress den Kriegshaushalt auf 700 Milliarden US-Dollar erhöhen.
Prominente Kritiker der offiziellen Version vom Einsturz sind unter anderem Aaron Russo, Jean Ziegler, Peter Dale Scott, Michel Chossudovsky, Mathias Bröckers, Gerhard Wisnewski, Daniele Ganser, Andreas von Bülow, Peter Scholl-Latour, der österreichische Sprengmeister Johann Kalari, Willy Wimmer, Alex Jones und Richard Gage vom 9/11 Truth Movement.
In den USA selbst glaubte im Jahr 2006 mehr als ein Drittel der Bevölkerung, dass Mitglieder der Regierung „sehr wahrscheinlich“ oder „einigermaßen wahrscheinlich“ an den Terroranschlägen am 11. September beteiligt waren oder davon wussten und nichts zu deren Verhinderung unternahmen, um eine Intervention der USA im Nahen Osten zu ermöglichen.
Weil die Regierung den Irakkrieg mit dem 11. September begründet habe, sei auch der Rückblick darauf skeptischer geworden. Die Vertreter solcher Auffassungen sehen sich auch dadurch bestätigt, dass mittlerweile eine größere Anzahl bewusst falscher Aussagen der Regierung vor dem Krieg bestätigt ist. So ergab eine Studie des Centers for Public Integrity, dass die Regierung Bush im Vorfeld des Irakkriegs 935 bewusste Falschaussagen veröffentlicht habe, was die Autoren der Studie als „Desinformations-Kampagne“ bewerteten.
Nach einer Umfrage der Zeit im Juli 2003 hielten es 31 % der unter 30-jährigen befragten Deutschen für möglich, dass die US-Regierung die Anschläge selbst in Auftrag gegeben habe. Fast 90 % der bei einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Dezember 2010 befragten Deutschen glaubten, die US-Regierung verschweige die „ganze Wahrheit“ über die Anschläge.
An dieser Stelle möchte ich mit der Aufzählung der False Flag Anschläge enden. Es könnte wahrlich noch von Dutzenden weiteren berichten. Ich möchte alle Leser stattdessen zu eigener Recherche ermuntern. Die Wahrheit hat viele Facetten und ist immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit.
Zum Abschluss noch ein Zitat von Imanuel Kant:
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
U.a. wurden folgende Quellen verwendet:
Das Internet.
Sun Tsu: Die Kunst des Krieges.
Edward Bernays: Propaganda.
Armin Wertz: Die Weltbeherrscher. Militärische und geheimdienstliche Operationen der USA.
Alfred C. McCoy: Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel.
Daniele Ganser: Illegale Kriege.
Jeremy Scahill: Dirty Wars (Schmutzige Kriege).
Daniele Ganser: Nato Geheimarmeen in Europa.
Henrik Krüger: The Great Heroin Coup. Drugs, Intelligence and Intl. Fascism.
John Perkins: Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Unterwegs in Dienst der Wirtschaftsmafia.
David Talbot: The Devil's Chessboard (Schachbrett des Teufels).
Andreas von Bülow: Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste.
Erich Schmidt-Eenboom: Wie der BND die deutschen Medien steuert.
Daniele Ganser: Europa im Erdölrausch.
Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht.
Stephen Schlesinger und Stephen Kinzer: Bananen Krieg.
Michael "Bommi" Baumann: Wie alles anfing.
Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen.
Der Beitrag ist entstanden im Rahmen der "Alternativen Presseschau". Die kann per eMail angefordert/abonniert werden:
mailto:nsc@euroheads.org
Newscan-Video-Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCQq6m3o-cCJod4BeTWMMSbw/videos?view_as=public
Online-Flyer Nr. 630 vom 27.09.2017
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Globales
An die Freunde der Landstrassen und Sofa-Ecken
Ein paar Gedanken über die Lüge in der Politik
Von Helmut "Newscan"
Freunde der Landstrassen und Sofa-Ecken, von Jean Jaures, dem französischen Historiker und sozialistischen Politiker, den heute noch jede kleine Stadt in Frankreich mit einer nach ihm benannten Strasse ehrt, ist der Satz überliefert: Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich, wie die Wolke den Regen. In Abwandlung dieses Satzes könnte man ebenso formulieren: Wie die Wolke den Regen in sich trägt, so trägt die Politik die Lüge in sich. Dabei ist die erworbene Fähigkeit zur Lüge eine geschätzte soziale Eigenschaft. Nur diejenigen, die zur glaubhaften Lüge fähig sind, sind beliebt und können in der sozialen Rangordnung eine hohe Position erreichen.
Frauen wurde und wird gerne unterstellt, sie seien besonders zur sozialen Empathie befähigt. Nach einer Untersuchung lügen Frauen (und bei Männern wird es nicht viel anders sein) in Durchschnitt 200 mal am Tag, wobei in der Psychologie Lüge nicht nur die klassische handfeste oder faustdicke Lüge ist, sondern auch all das, was in einem milderen Gewande daherkommt wie Schummeln, Übertreibung, Unterschlagung, Flunkern, das Kompliment, das Heucheln von Interesse oder Zuneigung und manches mehr.
Ein Beruf, der im Besonderen nicht ohne die Lüge auskommt, von dem man gar annehmen könnte, er habe die Lüge perfektioniert, ist der des Politikers. Ist dieser Beruf nicht schon einer der wenigen, der ohne berufliche Qualifikation ausgeübt werden kann, so ist der Politiker doch umso mehr darauf angewiesen, sich seinem Wählervolk spätestens alle 4 Jahre in Erinnerung zu rufen, es zu unterhalten, zu beeinflussen, zu überzeugen, es zu manipulieren, um sich seiner Wiederwahl sicherer zu sein. Dabei ist die soziale Fähigkeit zur Lüge unerlässlich.
Kein Politiker wurde und wird jemals gewählt, der seinem Wählervolk nichts als die Wahrheit erzählt hätte. Hier sind die Talente allerdings wie überall ungleich verteilt.
Edward Bernays ist der Verfasser des 1928 erschienenen Buch Propaganda. Neben Walter Lippmann war er einer der Begründer der Wissenschaft von den Massenmedien, der Massenkommunikation und der Propaganda zur Beeinflussung und Manipulation der Masse. Eine seiner "größten Leistungen" war es, den Frauen in den USA das Rauchen angewöhnt zu haben. Im politischen Bereich verantwortete er u.a. Kampagnen für die United Fruit Company und für den Umsturz der demokratisch gewählten Regierung in Guatemala, die United Fruit als ihr Eigentum betrachtete.
So schrieb Berneys 1928: "Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentliche Regierung in unserem Land."
Der Begriff Propaganda besaß übrigens zur damaligen Zeit noch keine negative Konnotation. Erst nach der Göbbelschen Anwendung der Lehre Berneys' wurde Propaganda nach dem Zweiten Weltkrieg schamhaft in Public Relations umbenannt. Sinn und Zweck blieben natürlich die Gleichen. Dabei setzte Göbbels genau das um, was Berneys bereits vorgedacht hatte, nämlich der Masse ins Gehirn zu kriechen.
Politische Agitation soll nicht nur rational wirken, sondern auch emotional. Und sie muss alltäglich sein, ja allgegenwärtig, um volle Wirkung zu entfalten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Die Techniken der Lüge, Täuschung und Manipulation wurden durch Psychologie und Soziologie, deren Entwicklungsgesichte ohne militärische Auftragsforschung kaum denkbar wäre, in einem kaum vorstellbaren Maße verfeinert.
Hier ein paar Beispiele von handfesten Lügen aus der Politik, die immer dazu dienten, Wahlen zu gewinnen.
Helmut Kohl versprach einstmals den naiv in den Kapitalismus taumelnden Ostdeutschen ohne Skrupel blühende Landschaften. Keine Chance hatte dagegen Lafontaine, der wahrheitsgemäßer von einem langen Anpassungsprozeß sprach und es stellte sich heraus, dass nichts schwieriger ist, als das Angebot der Wahrheit akzeptabel zu machen.
Hier wird eine weitere Eigenschaft der Lüge offenbar. Sie ist, weil sozial erwünscht, oftmals glaubhafter als die Wahrheit. Man kann sogar sagen, schon im Moment der Verbreitung wird sie zwar oft als Lüge erkannt, dennoch weit eher goutiert als die Wahrheit.
Nur der Politiker ist also beim breiten Volk „ervolkreich“, der die soziale Fähigkeit zur glaubhaften Lüge im hohen Maß besitzt.
Die Lügen sind zahlreich und einige kommen heute schon als running gags daher.
Weitere Klassiker: Merkel versprach einst im Wahlkampf mit Steinbrück, mit ihr werde es keine Autobahnmaut geben. Wird ihr dies heute vorgehalten, so formuliert sie verschwurbwelt, sie habe es so gemeint, dass keine deutscher Autofahrer dadurch zusätzlich belastet werde. Aber auch dies wird sich als Lüge erweisen und vergessen werden.
Ein weiteres Beispiel diesmal aus dem Merkel/Steinbrück Kabinett: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, als der deutsche Sparbuch- und Festgeldkontensparer mit einem Bank-Run zur Re-Privatisierung seine Einlagen drohte und in in dessen Folge sich ein Kollaps des Bankensystems abzeichnete, traten beide mit der faustdicken Lüge vor die Presse, die Einlagen der Sparer seien sicher. Eine Lüge zur Staaträson, wie viele der Art, man müsse halt dem dummen und ewig besorgten Volk die volle Wahrheit verschweigen.
Jean-Claude Juncker, u.a. der Vertuscher der Lux-Leaks und jetzt vehementer Fürsprecher für eine Erweiterung des Euro-Raumes, formulierte einst:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
So wurde u.a. bei der Einführung des Euro verfahren, als 1991 kaum jemand die Tragweite der Beschlüsse vorhersehen konnte.
Im Wahlkampf von 2005 versprachen Union und SPD eine Steuererhöhung von maximal 1, bzw. 2%, heraus kam in der GroKo eine solche von 3%.
etc.
Wahlkämpfe sind von je her die Hoch-Zeiten der Lügengeschichten. Ist das Volk so vergesslich? Ist es nicht. Bei Befragungen geben fast 80% der Befragten an, man könne Wahlversprechen keinen Glauben schenken und nach dem Gebrauchtwagenverkäufer rangiert der Politiker an zweiter Stelle der Personen, denen man nicht trauen kann.
Religion ist zumindest für Atheisten die institutionalisierte Form der Lüge. Deswegen musste die Lüge scharf sanktioniert und der Glaube an die Lüge zum Gebot ernannt werden.
Unbedingt notwendig ist die Lüge zur Diffamierung einer Gruppe, einer Minderheit, zur Verhängung von Sanktionen und ganz besonders zur
Vorbereitung eines Angriffskriegs.
Kein Krieg wurde jemals geführt zur Verbreitung der Demokratie, zur Durchsetzung von Frauenrechten, Menschenechten, sondern immer aus geopolitischen, geostrategischen Interessen zur Sicherung von Rohstoffen, Rohstoffwegen und Absatzmärkten. Dies musst dem Volk natürlich verborgen bleiben.
Terror und Lüge sind Instrumente zur Manipulation der öffentlichen Meinung.
False Flag Operationen (Operationen unter falscher Flagge) täuschen dabei einen Akteur vor, dem ein Terrorakt zugeordnet werden soll.
Der Ausdruck „False Flag“ (falsche Flagge ist ein nachrichtendienstlicher, politischer und militärischer Begriff, der ursprünglich aus der Seefahrt stammt.
Er bezeichnet eine verdeckte Operation, meist des Militärs oder eines Geheimdienstes, die zur Verschleierung der Identität und der Absichten des tatsächlichen Urhebers vorgeblich von einer anderen, dritten Partei durchgeführt wird. Die Aktion wird also zum Schein aktiv einem unbeteiligten Dritten zugeschrieben, wobei dieser eine Einzelperson, eine Organisation, eine religiöse bzw. Volksgruppe oder auch ein Staat sein kann. Der tatsächliche Akteur handelt dabei also „unter einer falschen Flagge“, was typischerweise vom gezielten Einsatz von Desinformation (einer Lüge) begleitet wird und zum Schutz vor der Entdeckung des wahren Urhebers strengster Geheimhaltung unterliegt.
Charakteristischerweise wird die Strategie der Spannung unter strengster Geheimhaltung von Organen des betroffenen Staates selbst oder von mit diesen verbundenen Tarnorganisationen verfolgt. Daher sind Theorien zu solchen Verschwörungen für den Historiker grundsätzlich zu Beginn schwer beweisbar, dennoch gibt es eine Anzahl von bewiesenen Fällen in der jüngeren Geschichte.
Unbedingt notwendig bei False Flag Operationen ist die Strategie des Plausible Denial (Glaubhafte Abstreitbarkeit). Sie bezeichnet eine Strategie, die in den USA in den 1950er Jahren entwickelt wurde und in der damals neu gebildeten Central Intelligence Agency (CIA) zum Einsatz kam.
Der Doktrin zufolge sollten Führungsstrukturen und Befehlsketten so locker und informell beschaffen sein, dass sie im Bedarfsfall leicht abgestritten werden konnten.
So koordinierte etwa ein Operations Coordinating Board, ein dem National Security Council angeschlossener geheimer Ausschuss, verdeckte Operationen der CIA oder Programme wie beispielsweise MKULTRA. Ein Repräsentant des US-Präsidenten in diesem Board, eine Funktion, die unter Präsident Eisenhower der Politiker und Industrielle Nelson Rockefeller einnahm, erlaubte es dem Präsidenten, über verdeckte Operationen stets informiert zu bleiben und gleichzeitig gegenüber dem US-Kongress eine „glaubhafte Abstreitbarkeit“ für die zum Teil illegalen Aktionen zu wahren. Damit sollte bezweckt werden, dass der CIA politisch heikle Aufträge von Machtträgern bis hinauf zum Präsidenten selbst erteilt werden konnten. Der Urheber oder die schiere Existenz dieser Aufträge sollte aber bestritten werden können, wenn eine verdeckte Operation scheiterte oder wenn politischer Schaden befürchtet wurde, falls eine offizielle Stelle die Verantwortung übernahm. Diese Strategie wurde später auch bei anderen Organisationen angewandt.
False Flag Operationen hat es zu allen Zeiten gegeben und sind keinesfalls eine Erfindung der Neuzeit. Frühe Beispiele finden sich bereits im Buch von Sun Tzu aus dem alten China: Die Kunst des Krieges.
Nero Claudius Cäsar Augustus Germanicus, genannt Nero ließ im Jahr 64 AD Rom niederbrennen und machte dafür die Sekte der Chrestiani (Christen) verantwortlich, die er in der Folge gnadenlos verfolgen ließ.
Hier einige Beispiele von False Flag Operationen der Neuzeit:
1898: Der Angriff auf die Maine
Am 15.2.1898 zerreißt eine Explosion im Hafen von Havanna den US-Kreuzer Maine. Das Schiff sinkt und 266 Mann der Besatzung sterben. Die USA machen Spanien für den Anschlag verantwortlich und erklären den Krieg.
1914: Torpedo Angriff eines deutschen U-Boots auf die Lusitania
Wie englische Autoren schreiben, wurde dieser Angriff von Winston Churchill provoziert, um die Stimmung in den neutralen USA zu einem Eintritt in den Krieg gegen Deutschland zu erzeugen. Die Lusitania soll nicht nur ein Passagierschiff gewesen sein, sondern entgegen dem Kriegsrecht auch Waffen und Munition transportiert haben.
1931: Der Mukden Zwischfall
Japanische Saldaten verübten einen Sprengstoff-Anschlag auf die Mukden-Eisenbahn in Nordchina, für den Japan die Chinesen verantwortlich machte. Er dient der japanischen Regierung als Vorwand, chinesische Städte zu bombardieren und die Mandschurei endgültig zu besetzen.
1933: Der Reichstagsbrand
Als angebliche Täter wurden der Öffentlichkeit die Kommunisten van der Lubbe, Ernst Torgler und drei bulgarischen Kommunisten präsentiert. Der Reichstagsbrand fiel mitten in den Wahlkampf für die Reichstagswahl vom 5. März 1933. Die NSDAP sprach unmittelbar danach von einem „Fanal zum blutigen Aufruhr und zum Bürgerkrieg“. Noch in der Brandnacht ordnete Hermann Göring in seiner Funktion als kommissarischer preußischer Innenminister das Verbot der kommunistischen Presse an. Außerdem wurden die Parteibüros geschlossen und zahlreiche Funktionäre der Partei in die so genannte Schutzhaft genommen. Allein in Berlin wurden 1500 Mitglieder der KPD festgenommen.
1939: Die sowjetische Armee beschießt das russische Dorf Mainila
Der sowjetische Führer Nikita Chruschtschow gab schriftlich zu, dass die Rote Armee das russische Dorf Mainila im Jahr 1939 selbst beschoss und man es Finnland in die Schuhe schob, als Grundlage für den „Winterkrieg“ gegen Finnland. Russlands Präsident Putin und dessen Vorgänger Boris Jelzin bestätigten, dass Russland der Aggressor war.
1939: Der Überfall auf den Sender Gleiwitz
Der Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939 war eine von der SS fingierte Aktion mit dem Tarnnamen Unternehmen Tannenberg. Er ist der bekannteste einer Reihe von Vorfällen, die als propagandistischer Vorwand für den Polenfeldzug, den Beginn des Zweiten Weltkrieges, dienten.
1940: das Massaker von Katyn
Das russische Parlament räumte ein, dass Stalin seiner Geheimpolizei den Befehl erteilte, 22.000 polnische Offiziere und Zivilisten im Jahr 1940 zu ermorden und es auf die Deutschen zu schieben. Putin wie auch der ehemalige sowjetische Staatschef Gorbatschow bestätigten beide, dass die Sowjets für das Massaker von Katyn verantwortlich waren.
1941: Der Angriff aus Pearl Harbour
Neuere Forschungen gehen inzwischen davon aus, dass der Angriff auf Pearl Harbour die USA nicht so überraschend traf wie behauptet, sondern provoziert und erwartet wurde. Obwohl der Angriff den USA zunächst eine militärische Schwächung zufügte, erwiesen sich seine langfristigen Folgen als fatal für Japan. Durch den in den USA als „heimtückisch“ aufgefassten Angriff gelang es der amerikanischen Regierung, die bis dahin größtenteils pazifistisch oder isolationistisch eingestellte US-Bevölkerung für den Kriegseintritt gegen Japan zu mobilisieren, was auf Grund des enormen amerikanischen Industriepotentials die Entscheidung zu Gunsten der Alliierten herbeiführte.
1950 ff: Operation Ajax. Bombenanschläge der CIA im Iran führen 1953 zum Sturz von Mossadegh
Die CIA heuerte in den 1950er Jahren Iraner an, die sich als Kommunisten ausgaben und Bombenanschläge auf Ziele im Iran verübten, um die Bevölkerung gegen den gewählten Präsidenten aufzubringen.
Zum 60. Jahrestag des Putsches im Iran hat der amerikanische Geheimdienst CIA erstmals öffentlich seine Beteiligung zugegeben. Die Central Intelligence Agency habe jüngst Geheimdokumente veröffentlicht, in denen sie sich zum ersten Mal formell dazu bekenne, den iranischen Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh gestürzt zu haben, teilt das Nationale Sicherheitsarchiv der George Washington University mit.
Die Experten bestätigen damit zahlreiche Studien, die den Sturz Mossadeghs als Ergebnis einer Geheimoperation deuten, die von CIA und britischem MI6 im Auftrag ihrer Regierungen inszeniert worden war. Der „Militärputsch, der Mossadegh und sein Kabinett der Nationalen Front stürzte, wurde unter CIA-Führung als ein Akt US-amerikanischer Außenpolitik durchgeführt“, heißt es in den Dokumenten, von denen weiterhin Teile geschwärzt sind.
Das Unternehmen, das unter dem Tarnnamen „Ajax“ durchgeführt wurde, richtete sich gegen die Verstaatlichung der iranischen Erdölindustrie, die den angloamerikanischen Interessen zuwider lief.
1954: Die Operation Susannah
1954 startete der israelische Militärgeheimdienst Aman die Operation Susannah, die zur so genannten Lavon-Affäre führte und erhebliche innen- und außenpolitische Verwicklungen auslöste.
Eigens zu diesem Zweck rekrutierte israelische Agenten führten im August 1954 Bombenanschläge gegen amerikanische Kulturinstitute und Firmen in Ägypten aus. Die Schuld sollte vor allem der Muslimbruderschaft und ägyptischen Kommunisten zugeschoben werden.
Ziel war, die USA glauben zu machen, dass der ägyptische Staat instabil und gegenüber islamistischen und politischen Extremisten machtlos wäre. Damit wollte man die guten Beziehungen zwischen den USA und dem ägyptischen Staatschef Gamal Abdel Nasser stören, die einige Militärs, darunter Mosche Dajan, als strategische Bedrohung für Israels Position ansahen. Zudem sollte der sich abzeichnende, als negativ für Israel eingeschätzte Rückzug der britischen Truppen aus der Sueskanal-Zone verhindert werden.
Im August 1954 wurden Brandanschläge auf amerikanische Bibliotheken in Kairo und Alexandria sowie auf ein Postamt ausgeführt. Ägyptischen Sicherheitskräften gelang es jedoch nach einigen Anschlägen, den Agentenring aufzudecken, als einer der Agenten ein amerikanisches Kino in Brand setzen wollte. Zehn Mitglieder wurden 1955 in Ägypten verurteilt, zwei von ihnen zum Tode. Zwei andere begingen im Gefängnis Suizid. Die Operation war angeblich ohne Wissen des israelischen Verteidigungsministers Pinchas Lavon ausgeführt worden, der dafür bekannt war, um einen friedlichen Ausgleich mit den Arabern bemüht zu sein.
1956-1971: Cointelpro
COINTELPRO ist ein Akronym für COunter INTELligence PROgram. Es steht für ein ehemals geheimes Programm der US-Bundespolizei FBI, das die systematische Überwachung, Unterwanderung und Störung von politischen Organisationen und politisch aktiven Privatpersonen innerhalb der USA umfasste.
Hintergrund war eine antikommunistische Stimmung und die teilweise zwanghafte Vorstellung, vor allem von FBI-Chef J. Edgar Hoover, dass sich hinter jeder regierungskritischen Bewegung oder Person der Einfluss sowjetischer KGB-Spione verbergen könnte. Das Programm wurde nach seinem Bekanntwerden in den 1970ern zum Gegenstand parlamentarischer Untersuchungen und gilt als Begleiterscheinung bzw. Folge der so genannten McCarthy-Ära. Es umfasste zahlreiche illegale Aktivitäten, darunter die Strafverfolgung von Menschen aufgrund durch das FBI gefälschter Beweismittel, und willkürliche Gewaltanwendung bis hin zu politischen Morden an missliebigen Personen.
1957: Attentate in Syrien
Britten und US-Amerikaner entwickelten schon 1957 einen Plan für Attentate in Syrien. Man wollte die Schuld der syrischen Regierung geben und einen Regimewechsel herbeiführen.
1960 ff.: Der Verfassungsschutz liefert Waffen an die RAF
Peter Urbach, ein V-Mann des Berliner Verfassungsschutzes, lieferte Ende der 1960er Jahre Molotowcocktails, Bomben und Waffen an Personen aus der Berliner APO, die später zu den Gründungsmitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) gehörten.
In diesem Zusammenhang wurde spekuliert, ob die Behörden das Abgleiten von Teilen der Studentenbewegung in den Terrorismus bewusst förderten, um damit die Bewegung als Ganzes zu diskreditieren.
So hat der Ex-Terrorist Michael „Bommi“ Baumann mit Bezug auf die erwiesene Bomben- und Waffenverteilung durch Urbach an die Berliner Szene und mit Verweis auf Gladio die These aufgestellt, dass er und andere linke Untergrundkämpfer von der Bewegung 2. Juni und der RAF, obwohl damals vermeintlich selbständig und unabhängig agierend, unwissentlich nur „Marionetten ganz anderer Interessen“ in einer „übergeordneten Strategie [der Spannung]“ gewesen seien. Diese habe unter anderem darin bestanden, die aufkommende 68er-Bewegung durch Förderung ihrer gewaltbereiten Elemente und der folgenden Kriminalisierung als gesellschaftlich verändernde, relevante Kraft zu diskreditieren – denn mit „Irren, die wahllos Bomben schmeißen“ hätte dann folgerichtig niemand mehr etwas zu tun haben wollen.
Nach Baumanns Aussage gäbe es mehrere deutsche Ex-Terroristen, die zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie er gekommen seien. Entsprechende Vorgänge für den gleichen Zeitraum in Italien sind inzwischen von Daniele Ganser in seinem Buch: Nato-Geheimarmeen in Europa ausführlich dokumentiert.
1961-1965: Operation Mongoose
Operation Mongoose, auch bekannt als „Das kubanische Projekt“ (amer.: The Cuban Project), war der Deckname für eine Geheimoperation der CIA und anderer Teile der US-Regierung zwischen 1961 und 1965, die den Sturz der 1959 an die Macht gekommenen kubanischen Revolutionsregierung zum Ziel hatte.
1962: Operation Northwoods
Operation Northwoods war ein US-amerikanischer Geheimplan, der 1962 vom Generalstab des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten verfasst und am 13. März 1962 Präsident John F. Kennedy vorgelegt wurde.
Neben Operation Mongoose sah dieser Plan vor, die verdeckte Kriegsführung der USA gegenüber Kuba weiter auszubauen. Durch inszenierte Terroranschläge unter falscher Flagge gegen den zivilen Luft- und Schifffahrtsverkehr innerhalb der USA, für die man im Nachhinein Fidel Castro verantwortlich machen wollte, sollte ein Vorwand zur Invasion Kubas geschaffen werden. So sollten u.a. Flugzeuge auf inneramerikanischen Flügen angeblich von Kubanern entführt und zum Absturz gebracht werden.
Im Gegensatz zu Mongoose wurde Northwoods jedoch nicht umgesetzt, weil Kennedy seine Zustimmung verweigerte. Die Planungen wurden bereits unter Präsident Eisenhower vorgenommen. Unterzeichnet war das Dokument von allen Mitgliedern der Vereinigten Stabschefs, Lyman L. Lemnitzer, dem Vorsitzenden und späteren Oberkommandeur der NATO in Europa, sowie von Brigadier General William H. Craig. Nach über dreißigjähriger Geheimhaltung kam der Geheimplan 1997/98 durch den Freedom of Information Act an die Öffentlichkeit.
1964: Der Tonkin Zwischenfall und der Eintritt der USA in den Vietnamkrieg
Nach Angaben der United States Navy sollen nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Damit begründete die US-Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson ihre Tonkin-Resolution: Diese forderte das direkte Eingreifen der USA in den seit 1956 andauernden Vietnamkrieg und legalisierte nach ihrer Annahme im US-Kongress von 1965 bis 1973 alle Kriegsmaßnahmen der USA.
Die Pentagon-Papiere (erschienen 1971) und die Memoiren von Robert McNamara (1995) belegen, dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zum Durchsetzen ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte.
1978: Aktion Feuerzauber
Als Celler Loch wurde die Aktion Feuerzauber des niedersächsischen Verfassungsschutzes bekannt, bei der am 25. Juli 1978 ein Loch mit rund 40 Zentimeter Durchmesser in die Außenmauer der Justizvollzugsanstalt Celle gesprengt wurde.
Damit wurde ein Anschlag zur Befreiung von Sigurd Debus vorgetäuscht, der als mutmaßlicher Terrorist der Rote Armee Fraktion im Celler Hochsicherheitsgefängnis einsaß.
Angeblich wollte man mit Hilfe dieser verdeckten Operation unter „falscher Flagge“ einen Informanten in die RAF einschleusen. Die Öffentlichkeit und diverse Strafverfolgungsbehörden wurden über die wahren Urheber des Anschlags planmäßig getäuscht, erst 1986 kamen die Hintergründe durch Recherchen von Journalisten ans Licht. Daraufhin wurde ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt.
Als involviert und informiert gelten die Anti-Terror-Einheit GSG 9, die niedersächsische Landesregierung unter Ernst Albrecht (CDU) sowie die Anstaltsleitung. Das Bundesinnenministerium als vorgesetzte Behörde der GSG 9, das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Bundesregierung und die niedersächsische Landespolizei sollen vorab nicht informiert worden sein (siehe dazu auch Plausible Denial).
1980: Die Anschläge von Bologna und auf das Oktoberfest
Der ehemalige italienische Ministerpräsident Andreotti, ein italienischer Richter, und ehemaliger Leiter der italienischen Spionageabwehr gestand, dass die NATO mit Hilfe des Pentagon und der CIA Terroranschläge mit Hilfe einer Geheimarmee namens Gladio in Italien und anderen europäischen Ländern in den 1950er Jahren verübte, um die Schuld den Kommunisten zu geben. Der Anschlag auf den Bahnhof von Bologna am 2.8.1980, bei dem 85 Menschen starben und über 200 teils schwer verletzt wurden, wurde zunächst den Roten Brigaden zugeschrieben.
Man wollte eine antikommunistische Stimmung in Europa schaffen und so die drohende Beteiligung der KPI an der italienischen Regierung verhindern. Es sollte verhindert werden, dass kommunistische Minister in der italienischen Regierung Nato-Geheimnisse an die Sowjetunion verraten könnten.
Die Eliminierung von kommunistischen oder sozialistischen Abgeordneten und Regierungsmitgliedern in Griechenland, Italien, Frankreich und Deutschland war übrigens eine der Voraussetzungen für die Gewährung des Marshall-Plans nach dem 2.Weltkrieg. (siehe Einflussnahme auf Parlamentwahlen).
So heißt es: „Man musste Zivilisten attackieren, Männer, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen und unbekannte Leute, die weit entfernt des politischen Spiels waren. Der Grund war ganz einfach: Man wollte diese Menschen, die italienische Öffentlichkeit, dazu zwingen, sich an den Staat wenden, damit dieser für mehr Sicherheit sorgt.“
Diese Anschläge wurden von staatlichen Stellen linken Gruppen zugeordnet. Ziel war es, eine Beteiligung der KPI (Kommunistische Partei Italiens) und von Sozialisten an der Regierung in Italien auf alle Fälle zu verhindern.
Nur einen Monat nach Bologna, am 26.9.1980 wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest verübt.
Von Beginn an wurde der Anschlag dem rechtsextremistischen Einzeltäter Gundolf Köhler zugeordnet, der in Verbindung mit der "Wehrsportgruppe Hoffmann" stehen sollte. Dies postulierte CSU-Strauss kurz vor der Landtagswahl in Bayern noch am Tatort. Hoffmann hat dies stets abgestritten und es konnte auch nie nachgewiesen werden.
Siehe dazu auch das Zeitdokument in newscan: Daniele Ganser im Gespräch mit Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der Wehrsportgruppe zum Oktoberfestattentat.
Auch in Frankreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Großbritannien und anderen Ländern wurden Terroranschläge nachweislich von Gladio inszeniert. (Siehe dazu auch Daniele Ganser: Nato-Geheimarmeen in Europa)
1980-1990: Südafrika
Südafrikanischen (weißen) Sicherheitsdiensten nahe stehende Kräfte verübten in den 1980er und 1990er Jahren Terroranschläge und Morde an Zivilisten, die der schwarzen Widerstandsbewegung African National Congress (ANC) in die Schuhe geschoben wurden, um deren Einfluss zu schmälern. Der ANC dementierte, dass er für die Anschläge verantwortlich sei. Er führte an, dass für die Taten eine dritte Kraft (Third Force) verantwortlich sei, was nach dem Ende der Apartheid auch bestätigt wurde. Da zur Zeit der Anschläge eine Beteiligung von regierungsnahen, weißen Kräften an den Terroranschlägen unvorstellbar war, litt das Ansehen des ANC unter der weißen Bevölkerung genau wie von den Urhebern beabsichtigt.
1970 ff: Chile
Vor und während der Regierungszeit des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende führte die CIA mehrere verdeckte Operationen zusammen mit Teilen des chilenischen Geheimdienstes durch. Ziel war zuerst die Verhinderung der Wahl von Allende und, als dies misslungen war, der Sturz der gewählten Regierung. Unter anderem wurden landesweite Streiks in wichtigen Industriezweigen organisiert (Transport) und die resultierende Schwächung der Wirtschaft Allende zugeschrieben. Nach dem wiederum von den USA geförderten Putsch in Chile gegen Allende 1973 begann die systematische Verfolgung, Folterung und Ermordung von Sozialisten und Gewerkschaftern unter dem Deckmantel der Bekämpfung von „Subversiven“ und „Terroristen“.
1970 ff.: Operation Condor
Unter dem Codenamen Operation Condor (span. Operación Cóndor) operierten in den 1970er und 1980er Jahren die Geheimdienste von sechs lateinamerikanischen Ländern – Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien – mit Unterstützung der Vereinigten Staaten, mit dem Ziel, linke politische und oppositionelle Kräfte weltweit zu verfolgen und zu töten. In geringerem Umfang waren auch die Geheimdienste Perus, Ecuadors und Venezuelas an den Aktionen beteiligt.
Die wirksame juristische Aufarbeitung dieser Verbrechen kam erst vor wenigen Jahren in Gang und dauert bis heute an.
1985: Die Iran-Contra-Affaire
Von der Reagan-Regierung wurden Einnahmen aus geheimen Waffenverkäufen an den Iran und aus dem Drogenhandel der CIA an die rechtsgerichtete Guerilla-Bewegung der Contras in Nicaragua weitergeleitet, um sie bei dem Contra-Krieg gegen die sandinistische Regierung zu unterstützen. Zum einen war die Unterstützung der Contras ein klarer Verstoß gegen einen entsprechenden US-Kongressbeschluss (Boland-Amendment), zum anderen war das Geld ursprünglich zum Freikauf US-amerikanischer Geiseln im Libanon vorgesehen. Im Zeitraum vom 20. August 1985 bis zum 28. Oktober 1986 wurden insgesamt 2.515 TOW-Systeme sowie 258 HAWK-Systeme bzw. deren Teile, auch via Israel, an den Iran geliefert. Die Transporte wurden überwiegend von zivilen Fluggesellschaften, wie beispielsweise Southern Air Transport oder St. Lucia Airways, ausgeführt.
Auf den ersten Blick erstaunlich war das auch deswegen, weil der Iran seit 1979 wegen der einjährigen Geiselnahme von 52 amerikanischen Bürgern als verfeindeter Staat galt. Aber der MIT (Militärisch Industrielle Komplex) der USA hatte keinerlei Bedenken, sowohl den verfeindeten Iran als auch den Irak zum Krieg gegeneinander aufzurüsten.
1990 ff.: Algerien
Während des algerischen Bürgerkriegs der 1990er Jahre wurden zahlreiche Massaker an der Zivilbevölkerung unter der Beteiligung von staatlichen Stellen begangen. Mittlerweile wurde dieser schon früh geäußerte und begründete Verdacht durch die Aussagen von Zeugen und ehemaligen Angehörigen algerischer Sicherheitskräfte bestätigt. Als erster beschrieb der ehemalige Fallschirmjäger und Mitglied einer „Antiterroreinheit“ Habib Souaidia, dass das Militär an Massakern gegen die Zivilbevölkerung beteiligt war, die dann islamistischen Gruppen in die Schuhe geschoben wurden. Außerdem berichtete er, dass die Sicherheitskräfte äußerst grausame Formen von Folter angewendet hätten und dass er persönlich Zeuge von Hunderten von Morden an inhaftierten Zivilisten gewesen sei.
1990: Die Brutkastenlüge
Als Brutkastenlüge wird die über längere Zeit als Tatsache verbreitete Lüge bezeichnet, dass irakische Soldaten bei der Invasion Kuwaits im August 1990, dem Beginn des Zweiten Golfkriegs, kuwaitische Frühgeborene getötet hätten, indem sie diese aus ihren Brutkästen gerissen und auf dem Boden hätten sterben lassen. Diese wurde 1990 von Nayirah as-Sabah (auch Naijirah) im Kongress der Vereinigten Staaten kolportiert. Sie hatte Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde unter anderem vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush und von Menschenrechtsorganisationen vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits stellte sich die Geschichte als Erfindung der amerikanischen PR-Agentur Hill & Knowlton heraus. Diese war von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.
1994: Das Markale Massaker
Bei der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen des serbischen Generals Ratko Mladic sagte der Zeuge GRM-116, Mitglied der Biseri-Sondereinheit von 1992 bis 1994, gegenüber Mladics Verteidigung am Haager Tribunal aus, dass der Raketenangriff auf einen Markt in Bosniens Hauptstadt Sarajevo im Jahr 1994 (Markale-Massaker I) nicht von serbischen Soldaten durchgeführt worden sei. Der Angriff, bei dem 66 Zivilisten starben, sei vom damaligen bosnischen Präsidenten Alija Izetbegovic angeordnet worden, um „durch die Schaffung von Massenelend in Sarajevo und Srebrenica“ eine westliche Intervention in den Konflikt herbeizuführen. Izetbegovic habe seinerzeit stark unter dem Einfluss des islamischen Führers Mustafa Ceric gestanden, der den Präsidenten davon überzeugt habe, dass „Verluste erlitten werden müssen.“ Der serbische Präsident Slobodan Miloševic wurde übrigens posthum vom Haager Tribunal freigesprochen.
USA 2001: Die Anthrax Anschläge
Das FBI gibt inzwischen zu, dass die Anthrax-Anschläge 2001 durch einen oder mehrere Forscher im Auftrag der US-Regierung durchgeführt wurden, um es im Vorlauf des Krieges gegen den Terror islamischen Terroristen anzulasten. Regierungsbeamte bestätigen auch, dass das Weiße Haus versuchte, die Milzbrandanschläge mit dem Irak zu verbinden, als Rechtfertigung für einen Regimewechsel. Da sich jedoch bald herausstelle, das das Anthrax vom US-Militär stammte, konnte der gewünschte Stimmungsumschwung in der Bevölkerung für einen Krieg gegen den Irak noch nicht erzeugt werden.
Alle bisher aufgelisteten Anschläge und False Plag Operationen waren bis auf wenige zunächst nicht also solche erkannt und von den Verantwortlichen eingeräumt worden. Historiker und Kriminalisten haben inzwischen oft erst nach Jahren die wahren Hintergründe aufdecken können.
Mark Twain schrieb einmal, die Lüge sei bereits 3mal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht und für den Taktiker Winston Churchill war die Wahrheit so kostbar, dass sie von einer Leibwache von Lügen umstellt werden müsse.
11.9.2001: Die Anschläge auf das World-Trade-Center
Was mit den Anthrax-Anschlägen und den angeblichen weapons of mass-destruction, die Colin Powell mit Modelzeichnungen vor der ungläubigen UNO demonstrierte, noch nicht glückte, das gelang mit dem unglaublichen und unfassbaren Anschlägen auf das World Trade Center in New York.
Zunächst erschien es einfach undenkbar , aber heute gibt es kaum noch von der US-Administration unabhängige Wissenschaftler, die noch behaupten, Al Khaida oder eine ähnliche Organisation habe die Anschläge auf das WTC geplant und selbstständig ausgeführt. Vielmehr weise dieser Anschlag eindeutige Merkmale einer „false flag operation“ auf.
Diese Anschläge lieferten für die Clique und Dauerregierung hinter George W. Bush endlich die Begründung für den nun eröffneten immerwährenden „Krieg gegen den Terror“. Der MIK (Militärisch-Industrielle-Komplex) ließ sich erst gestern mit Beistand von Trump und Kongress den Kriegshaushalt auf 700 Milliarden US-Dollar erhöhen.
Prominente Kritiker der offiziellen Version vom Einsturz sind unter anderem Aaron Russo, Jean Ziegler, Peter Dale Scott, Michel Chossudovsky, Mathias Bröckers, Gerhard Wisnewski, Daniele Ganser, Andreas von Bülow, Peter Scholl-Latour, der österreichische Sprengmeister Johann Kalari, Willy Wimmer, Alex Jones und Richard Gage vom 9/11 Truth Movement.
In den USA selbst glaubte im Jahr 2006 mehr als ein Drittel der Bevölkerung, dass Mitglieder der Regierung „sehr wahrscheinlich“ oder „einigermaßen wahrscheinlich“ an den Terroranschlägen am 11. September beteiligt waren oder davon wussten und nichts zu deren Verhinderung unternahmen, um eine Intervention der USA im Nahen Osten zu ermöglichen.
Weil die Regierung den Irakkrieg mit dem 11. September begründet habe, sei auch der Rückblick darauf skeptischer geworden. Die Vertreter solcher Auffassungen sehen sich auch dadurch bestätigt, dass mittlerweile eine größere Anzahl bewusst falscher Aussagen der Regierung vor dem Krieg bestätigt ist. So ergab eine Studie des Centers for Public Integrity, dass die Regierung Bush im Vorfeld des Irakkriegs 935 bewusste Falschaussagen veröffentlicht habe, was die Autoren der Studie als „Desinformations-Kampagne“ bewerteten.
Nach einer Umfrage der Zeit im Juli 2003 hielten es 31 % der unter 30-jährigen befragten Deutschen für möglich, dass die US-Regierung die Anschläge selbst in Auftrag gegeben habe. Fast 90 % der bei einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Dezember 2010 befragten Deutschen glaubten, die US-Regierung verschweige die „ganze Wahrheit“ über die Anschläge.
An dieser Stelle möchte ich mit der Aufzählung der False Flag Anschläge enden. Es könnte wahrlich noch von Dutzenden weiteren berichten. Ich möchte alle Leser stattdessen zu eigener Recherche ermuntern. Die Wahrheit hat viele Facetten und ist immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit.
Zum Abschluss noch ein Zitat von Imanuel Kant:
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
U.a. wurden folgende Quellen verwendet:
Das Internet.
Sun Tsu: Die Kunst des Krieges.
Edward Bernays: Propaganda.
Armin Wertz: Die Weltbeherrscher. Militärische und geheimdienstliche Operationen der USA.
Alfred C. McCoy: Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel.
Daniele Ganser: Illegale Kriege.
Jeremy Scahill: Dirty Wars (Schmutzige Kriege).
Daniele Ganser: Nato Geheimarmeen in Europa.
Henrik Krüger: The Great Heroin Coup. Drugs, Intelligence and Intl. Fascism.
John Perkins: Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Unterwegs in Dienst der Wirtschaftsmafia.
David Talbot: The Devil's Chessboard (Schachbrett des Teufels).
Andreas von Bülow: Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste.
Erich Schmidt-Eenboom: Wie der BND die deutschen Medien steuert.
Daniele Ganser: Europa im Erdölrausch.
Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht.
Stephen Schlesinger und Stephen Kinzer: Bananen Krieg.
Michael "Bommi" Baumann: Wie alles anfing.
Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen.
Der Beitrag ist entstanden im Rahmen der "Alternativen Presseschau". Die kann per eMail angefordert/abonniert werden:
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Online-Flyer Nr. 630 vom 27.09.2017
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