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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Kultur und Wissen
HaBE der Berliner Malerin Ursula Behr nachgeschrien
Für URSula, die Behrin
Von Hartmut Barth-Engelbart

Ursula Behr ist am 10. Oktober 2018 in Damaskus gestorben. In ihrem unermüdlichen Kampf gegen die imperialistischen Raubkriege, gegen die Kriege nach Innen und Außen, in ihrem Kampf gegen ihre Krebskrankheit ist ihr letzter großer Wunsch noch in Erfüllung gegangen - mit Hilfe ihrer Berliner Freunde: die Ausstellung ihrer Syrien-Bilder in Damaskus und ihre letzte Reise in ein sich befreiendes und sich befriedendes Land.






Syrien-Gemälde von Ursula Behr

Liebe URS, liebe Ulla, so sehr es schmerzt, Deine kraftspendende Alt-Stimme nicht mehr zu hören, meine Gedichte von Dir nicht mehr in Bilder gemalt zu sehen, so wie Wolfgang Stryi sie in Musik übersetzte, das alles wird überstrahlt von Deinem Sieg über Deine Krankheit. Ein Sieg, der Dich zur lang ersehnten Ausstellung Deiner Bilder und dann zum friedlichen Sterben in Damaskus gebracht hat. Es ist wie ein Wunder aus 1000 und einer Nacht. Du bist dort heimgegangen und für mich triffst Du dort all jene, denen Du mit Deinen Bildern ihre Gesichter, ihre Menschenwürde wieder gegeben hast. Du hast Deine Kraft für die Befreiung Syriens gegeben. Du bist nach Syrien gefahren und das in einer Zeit, in der ich das trotz vieler Einladungen mich nicht getraut habe. Du hast mir so viel Kraft und Zuversicht gegeben, die ich für mein Schreiben gegen diese Kriege so dringend brauchte und brauche. Du fehlst mir, Du fehlst uns so.

Aber Deine Bilder sind ja noch da. Und Dein Sterben in Syrien in den Armen der Angehörigen der ermordeten Befreiungskämpfer verwandelt meine Trauer in Hoffnung und Energie.

Ich verspreche Dir, in Deinem Sinne weiterzuschreiben.

Ich verspreche Dir, alles dafür zu tun, Deine Bilder den Menschen in Deutschland zu zeigen in virtuellen und realen Ausstellungen. Deine über 100 Bilder, die Du mir geschenkt hast mit der Aufforderung, sie zu verkaufen und damit meine publizistische Arbeit zu finanzieren, werde ich nicht verkaufen. Ich werde sie ausstellen. So wie vor Jahren schon Mal im Frankfurter Club Voltaire.

Ich hätte Dich so gerne noch einmal getroffen. Bei der Verleihung des Karls-Preises an Ken Jebsen in Berlin hätte es fast geklappt, aber da hat Lederers Saalschutz-Staffel im Kino Babylon direkt vor mir versucht, Dich abzuräumen, es aber nicht geschafft. Sie konnten Dich trotz Deiner Krankheit nicht unterkriegen. Sie haben Dich zwar ausgeschlossen, aber Du bist mit den vielen anderen Ausgeschlossenen doch geblieben und dann auch noch reingekommen. Du hast noch bei den Pro-Syrien-Kundgebungen dieses Jahr die FSA-IS-Provokateure enttarnt und gefilmt, jene, die das von der CIA im Auftrag Killary Clintons gelieferte Giftgas wirklich eingesetzt haben.

Liebe URS, liebe Ulla, für Deine jahrelange Recherche-Arbeit, für das Analysieren der IS-Propaganda, für das Entlarven der US-IS-ISR-IS Fake-News, für das Auffinden und Veröffentlichen der Beweise für deutsche, französische, israelische, britische NATO-Terrorunterstützung – mit Deiner letzten Kraft, bis zum Sterben - will ich Dir mein Danke nachrufen …

Komm, lass uns noch einmal beim Treffen der AutorINNen der Steinberg-Recherche in der PRIVATwirtschaft am Prenzlauer Berg treffen, mach noch einmal ein Paar Skizzen von mir beim Lesen und Singen, ich schreibe Dir dann auch wieder ein paar Gedichte. Und vergiss nicht, mir unten – aber bitte nah am Höllenfeuer – einen Platz neben Dir freizuhalten. Ich freue mich schon drauf.


Mehr auf der website von Hartmut Barth-Engelbart:
http://www.barth-engelbart.de/?p=204948


Online-Flyer Nr. 681  vom 07.11.2018

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