NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 22. November 2024  

zurück  
Druckversion

Aktuelles
Wird in Belgrad ein serbischer "Majdan" vorbereitet?
Hände weg von Serbien!
Von Rudolf Hänsel

Die Menschen in Serbien sind seit Tagen sehr beunruhigt und fragen sich, was die herrschende Klasse der westlichen Welt wohl mit ihrem Land plant. Auslöser der Unruhe sind Zeitungsmeldungen, unter anderem in "Novosti", "Informer" und "ALO". Sie handeln von der möglichen Vorbereitung eines ukrainischen Szenarios "Majdan" durch das vom Ausland gesteuerte oppositionelle "Bündnis für Serbien"“, auch "Allianz für Serbien" genannt. Das heißt, es gibt auch Gerüchte über einen geplanten Staatsstreich. Die Anführer der "Allianz für Serbien" werden von den Medien, die sich im Besitz ausländischen Kapitals befinden, stark unterstützt. In unseren Medien von alledem kein Wort, noch nicht einmal in "RT Deutsch" oder "Sputnik News".


"Novosti" vom 10. April 2019
Militärführung und Verteidigungsministerium
HIER WIRD ES KEINEN STAATSSTREICH GEBEN!
Es gibt keinen gewaltsamen Umsturz einer legalen Regierung

Für Samstag, den 13. April, ist die nächste Großdemonstration geplant mit entsprechenden Aktionen vor dem serbischen Parlament. Angesichts der großen Spannungen in der serbischen Gesellschaft und der eventuell bevorstehenden Unruhen hat bereits vor zwei Tagen die serbische Militärführung unter Vorsitz von Minister Aleksandar Vulin im Verteidigungsministerium getagt. Sie hat für das In- und Ausland verlauten lassen, sie würde dafür sorgen, dass es in Serbien weder vom Ausland, noch von der serbischen oppositionellen Bewegung „Allianz für Serbien“ einen gewaltsamen Umsturz der Verfassungsordnung geben werde ("Novosti" vom 10. April 2019).

Die serbische Armee wird nicht zulassen, dass ein Staatsstreich stattfindet. Sie macht deutlich: Alle, die sich so etwas wünschen und solche Szenarien herbeiführen, müssen sich gleichzeitig vor dem Gesetz verantworten. Die Armee sagt allen im Lande und auch im Ausland, dass das nicht das Mittel sei, die legale und legitime Regierung Serbiens zu stürzen und die Verfassungsordnung umzuwerfen. Das wird auch nicht geschehen. Die Armee sei gerüstet und bereit, jeden Befehl ihres Oberbefehlshabers auszuführen, um im Land Frieden und Stabilität zu bewahren.

Am 11. April wandte sich der serbische Präsident Aleksandar Vucic in Novi Sad an die internationale Gemeinschaft und forderte sie auf, den seit Tagen andauernden großen Druck auf Serbien einzustellen. Außenminister Ivica Dacic wurde deutlicher und wies darauf hin, dass Serbien unter großem Druck stünde, die Unabhängigkeit des Kosovos anzuerkennen und seine Freunde aufzugeben ("Novosti" vom 11. April 2019). Dacic wird mit den Worten zitiert: „Wir werden es nie tun!“. Gemäß diplomatischer Quellen Belgrads sei damit auch gemeint, der US-geführten NATO beizutreten ("Informer" vom 11. April 2019). Das also ist das Ziel – entgegen dem erklärten Willen des serbischen Volkes! Ausländische Nachrichtendienste seien in dieses Vorhaben voll eingebunden.

Verteidigungsminister Vulin äußerte auf der internationalen Konferenz "Never to forget" am 23. März in Belgrad: „Serbien wird nie in die NATO gehen!“ (NRhZ 698 vom 29. März 2019) Überrascht ist die Öffentlichkeit Serbiens über eine Erklärung Vulins, dass er am 12. April im serbischen Parlament einen Hungerstreik beginnen wolle. Als Grund für diesen dramatischen Schritt wird der enorme Druck auf die serbische Regierung vermutet, so "Informer" vom 11. April.

Nach international verbindlichem Völkerrecht ist jedoch niemand von außen berechtigt, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Das gilt auch für Serbien. Die so genannte westliche Wertegemeinschaft verstößt gegen diesen Grundsatz jedoch seit Jahrzehnten. Das serbische Volk muss über sein Schicksal selbst entscheiden. Also: Hände weg von Serbien!


Dr. Rudolf Hänsel ist Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe.




Siehe auch:

Filmclip
Serbiens Verteidigungsminister Aleksandar Vulin im Rahmen der Internationalen Konferenz "NATO-Aggression – Never to forget – 1999-2019", Belgrad, 22.-23.03.2019
Serbien wird nicht der NATO beitreten
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 699 vom 03.04.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25797

Internationale Konferenz "NATO-Aggression – Never to forget – 1999-2019", Belgrad, 22.-23.03.2019
„Serbien wird nie in die NATO gehen!“
Kommentar von Rudolf Hänsel
NRhZ 698 vom 29.03.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25757

Online-Flyer Nr. 700  vom 13.04.2019

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FOTOGALERIE