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Globales
Offener Brief an den diesjährigen Literatur-Nobelpreisträger Peter Handke
Ein Stück Gerechtigkeit
Von Rudolf Hänsel
Lieber Herr Handke, zuallererst meinen Glückwunsch zur Verleihung des Nobelpreises für Ihr lebenslanges literarisches Wirken als Schriftsteller, Übersetzer und Dramatiker. Von meinen Freunden in Serbien weiß ich, wie viele Landsleute Ihnen diese renommierte Auszeichnung aus tief empfundener Dankbarkeit für Ihre bewiesene Solidarität in schweren Zeiten gewünscht haben. Diese Preisverleihung an einen Freund Serbiens ist auch für dieses mutige, lebensfrohe und leidgeprüfte Volk ein Stück Gerechtigkeit. Deshalb werden sehr viele Serben Ihre Ehrung mit großer Begeisterung, Genugtuung und einigen Gläsern serbischen Rakia feiern.
Peter Handke am 23. März 2019 in Belgrad (alle Fotos: arbeiterfotografie.com)
Persönliche Begegnung
Während und am Rande der Internationalen Konferenz „Nato-Aggression – Never to forget – 1999 - 2019 – Peace and Progress instead of Wars and Poverty“ (Frieden und Fortschritt statt Krieg und Armut) vom 22. bis 23. März 2019 in Belgrad lernten wir uns das erste Mal persönlich kennen. Gerne erinnere ich mich daran. Bereits die in Ihrer Muttersprache gehaltene Rede zu den Schrecken des Nato-Bombardements 1999 und den Schönheiten des Landes sowie den großen Menschen Serbiens bewegte mich sehr. Ebenso Ihre Auszeichnung als mutiger Freund Serbiens.
Peter Handke am 23. März 2019 in Belgrad spricht im Rahmen der Konferenz „Nato-Aggression – Never to forget – 1999 - 2019 – Peace and Progress instead of Wars and Poverty“
Diesen Freund Serbiens, der im Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren die Position der Serben mutig und unbeirrt verteidigte, wollte ich auch persönlich kennen lernen. Obwohl Schriftstellerkollegen und Journalisten versuchten, Sie wegen Ihres politischen Standpunkts medial hinzurichten und als “Persona non grata“ zu stigmatisieren, hielten Sie dieser unappetitlichen Hexenjagd stand, schufen gleichzeitig große Epen – ich würde sagen Weltliteratur – und stehen noch heute zu Ihrer damaligen Stellungnahme. Wann hat man schon Gelegenheit, einem so mutigen, unbeirrbar gegen den Zeitgeist schreibenden und streitenden Zeitgenossen die Hand zu drücken und ihm Wertschätzung und Hochachtung zum Ausdruck zu bringen.
Und tatsächlich lernte ich dann im persönlichen Gespräch eine sehr ernste und trotz seiner Berühmtheit bescheidene Persönlichkeit ohne Starallüren kennen, einen weltbekannten Schriftsteller, der interessiert zuhört, wenn man mit ihm spricht, mit dem man bald in Beziehung kommt und der wohl mit seinem Leben und seiner „Bestimmung“ im Reinen ist, ein Schreiber im altägyptischen Sinn zu sein, der Würde ausstrahlt und im Stillen ein mächtiger Mensch ist.
„Gerechtigkeit für Serbien“ – und ein Stück Gerechtigkeit für Sie
Im Januar 1996 veröffentlichten Sie, lieber Herr Handke, Ihren Reisebericht „Gerechtigkeit für Serbien“. Darin prangerten Sie die antiserbische Berichterstattung westlicher Printmedien an. Einige Schriftstellerkollegen und Intellektuelle, die sich zum Jugoslawienkrieg geäußert hatten, rügten Sie für ihr Engagement zugunsten Serbiens. Daraus wurde im Jahr 1996 ein hochstilisierter Literaturskandal weit über die Grenzen des deutschen Sprachraumes hinaus. Dabei waren Sie darum bemüht, die medial geschürten Feindbilder gegenüber den Serben aufzulösen und nach Wegen der Versöhnung zu suchen. Von allen Seiten heftiger Kritik ausgesetzt, ließen Sie sich aber nicht beirren und revidierten Ihre Meinung bis heute nicht. Laut serbischer Tageszeitung „Pravda“ vom 10.10.2019 sagten Sie:
„Auch heutzutage empfinde ich keine Reue über meine Stellungnahme zu Serbien. Ich wollte schreiben, was ich damals gesehen und empfunden habe. Ich habe weder Reue noch Nutzen von all dem. Auch heute meine ich, dass ich das grammatisch und rhythmisch gut gemacht habe. Mir ging damals sehr auf die Nerven, dass alle über das Balkan-Problem mit einer üblichen Journalistensprache geschrieben haben. Niemand schrieb über Menschen, die auf den Straßen standen und in Plastikflaschen Benzin verkauften, um die wichtigsten Nahrungsmittel kaufen zu können, über Menschen, die tagtäglich mit tausend und einem unlösbaren Existenzproblem kämpften. Ich meine, dass das Problem darin lag, dass ich über all das mit meiner poetischen Sprache zu sprechen begann, was den Westen gestört hat, der mit seiner Journalistensprache sprach. Ich habe mir damit ein Problem geschaffen, was eigentlich kein Problem für mich war. Dennoch war es eins für mich, aber ein fruchtbares Problem, denn es gibt keine Kunst ohne Problem. Ich mag nicht diese Journalistensprache und viele Schriftsteller schreiben heute wie Journalisten. Das ist eine Katastrophe.“
Peter Handke und Rudolf Hänsel am 23. März 2019 in Belgrad am Rande der Konferenz „Nato-Aggression – Never to forget – 1999 - 2019 – Peace and Progress instead of Wars and Poverty“
Zu der Feststellung, dass man Sie in Serbien als Freund empfindet, in manchen Gesellschaften aber bis heute eher als „Persona not grata“, bemerkten Sie:
„Vielleicht ist das gut, obwohl es mir nicht so sehr gefällt (...). Ich meine dennoch, dass ich eigentlich keine Persona non grata bin. Es gibt viele Leute, ja auch im Westen, die nach wie vor meine Bücher lesen. Ich weiß, dass sie lesen, weil ich viele Leserbriefe bekomme. Die Leser sind eigentlich meine größte Anregung. Ich glaube, dass sie weiterhin lesen werden, nicht nur meine Bücher, sondern überhaupt lesen werden.“
Hierzu passt eine Würdigung in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 10.10.2019, in der es heißt: „Nur wenige Schriftsteller hatten einen größeren Einfluss auf folgende Generationen als Nobelpreisträger Peter Handke.“
Wer in einem Konflikt vermitteln will, gerät leicht in Gefahr, selbst zur Zielscheibe zu werden, wenn die geäußerte Meinung nicht dem Zeitgeist entspricht. Das musste auch Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass im April 2012 erfahren, als er in seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ vor der Kriegsgefahr warnte, die von der damaligen israelischen Regierung ausging. Daraufhin versuchte man den einstmals hochgeschätzten Schriftsteller – ähnlich wie Sie – intellektuell zu entmündigen. Ein ähnliches Schicksal war Erich Fried und seinem Gedichtband „und Vietnam und“ widerfahren, in dem er die Bigotterie des Vietnamkrieges schonungslos im Inhalt und einfach in der Form unglaublich aufrüttelnd entlarvte.
Zwei Jahrzehnte nach der völkerrechtswidrigen Aggression der US-Nato gegen die souveräne Bundesrepublik Jugoslawien äußerte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in einem Gespräch mit Josef Joffe, dem Herausgeber der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“, dass er und die Nato 1999 mit der Bombardierung Serbiens gegen geltendes Völkerrecht verstoßen hätte (1).
Die Geschichte des Dragoljub Milanovic
Abschließend, lieber Herr Handke, möchte ich noch von einem kleinen Büchlein, meiner Lieblingslektüre, erzählen: „Die Geschichte des Dragoljub Milanovic“ (Jung und Jung, Salzburg und Wien, 2011). Dieser ehemalige Direktor des RTS, des Radio-Televizija Srbije (des serbischen Radio und Fernsehens), der das Haus eine halbe Stunde vor der Bombardierung durch die US-Nato verlies, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass der Sender mitten in Belgrad ein Angriffsziel sein könnte, wurde von der späteren serbischen Regierung zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Dragolub, inzwischen ein serbischer Freund, erzählte mir vor ein paar Jahren, was es für ihn bedeutete, dass Sie ihn zweimal im Gefängnis von Pozarevac besuchten und ihm Mut zusprachen – und diese Geschichte dann auch noch mit Ihrem schmalen Band der Öffentlichkeit bekannt machten.
Dr. Rudolf Hänsel ist Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe.
Fußnote:
1 Videoauszug aus der phoenix-Sendung vom 09.03.2014 mit dem Wortwechsel zwischen Josef Joffe und Gerhard Schröder, in dem dieser den 1999 geführten NATO-Krieg gegen Jugoslawien als völkerrechtswidrig bezeichnet
https://youtu.be/8bQkH9SEcHM
Komplette phoenix-Sendung vom 09.03.2014
http://gerhard-schroeder.de/2014/03/09/matinee-der-wochenzeitung-zeit/
https://youtu.be/EKQ0ykFQav4
Siehe auch:
Filmclip
Internationale Konferenz "NATO-Aggression – Never to forget – 1999-2019", Belgrad, 22.-23.03.2019
Peter Handke – ein Freund Serbiens – zur NATO-Aggression 1999 vor 20 Jahren
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 698 vom 29.03.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25764
Anlässlich der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Peter Handke und der damit einhergehenden Diskriminierungen
Klartext
Von Erika Kosse
NRhZ 728 vom 04.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26404
Online-Flyer Nr. 722 vom 16.10.2019
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Globales
Offener Brief an den diesjährigen Literatur-Nobelpreisträger Peter Handke
Ein Stück Gerechtigkeit
Von Rudolf Hänsel
Lieber Herr Handke, zuallererst meinen Glückwunsch zur Verleihung des Nobelpreises für Ihr lebenslanges literarisches Wirken als Schriftsteller, Übersetzer und Dramatiker. Von meinen Freunden in Serbien weiß ich, wie viele Landsleute Ihnen diese renommierte Auszeichnung aus tief empfundener Dankbarkeit für Ihre bewiesene Solidarität in schweren Zeiten gewünscht haben. Diese Preisverleihung an einen Freund Serbiens ist auch für dieses mutige, lebensfrohe und leidgeprüfte Volk ein Stück Gerechtigkeit. Deshalb werden sehr viele Serben Ihre Ehrung mit großer Begeisterung, Genugtuung und einigen Gläsern serbischen Rakia feiern.
Peter Handke am 23. März 2019 in Belgrad (alle Fotos: arbeiterfotografie.com)
Persönliche Begegnung
Während und am Rande der Internationalen Konferenz „Nato-Aggression – Never to forget – 1999 - 2019 – Peace and Progress instead of Wars and Poverty“ (Frieden und Fortschritt statt Krieg und Armut) vom 22. bis 23. März 2019 in Belgrad lernten wir uns das erste Mal persönlich kennen. Gerne erinnere ich mich daran. Bereits die in Ihrer Muttersprache gehaltene Rede zu den Schrecken des Nato-Bombardements 1999 und den Schönheiten des Landes sowie den großen Menschen Serbiens bewegte mich sehr. Ebenso Ihre Auszeichnung als mutiger Freund Serbiens.
Peter Handke am 23. März 2019 in Belgrad spricht im Rahmen der Konferenz „Nato-Aggression – Never to forget – 1999 - 2019 – Peace and Progress instead of Wars and Poverty“
Diesen Freund Serbiens, der im Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren die Position der Serben mutig und unbeirrt verteidigte, wollte ich auch persönlich kennen lernen. Obwohl Schriftstellerkollegen und Journalisten versuchten, Sie wegen Ihres politischen Standpunkts medial hinzurichten und als “Persona non grata“ zu stigmatisieren, hielten Sie dieser unappetitlichen Hexenjagd stand, schufen gleichzeitig große Epen – ich würde sagen Weltliteratur – und stehen noch heute zu Ihrer damaligen Stellungnahme. Wann hat man schon Gelegenheit, einem so mutigen, unbeirrbar gegen den Zeitgeist schreibenden und streitenden Zeitgenossen die Hand zu drücken und ihm Wertschätzung und Hochachtung zum Ausdruck zu bringen.
Und tatsächlich lernte ich dann im persönlichen Gespräch eine sehr ernste und trotz seiner Berühmtheit bescheidene Persönlichkeit ohne Starallüren kennen, einen weltbekannten Schriftsteller, der interessiert zuhört, wenn man mit ihm spricht, mit dem man bald in Beziehung kommt und der wohl mit seinem Leben und seiner „Bestimmung“ im Reinen ist, ein Schreiber im altägyptischen Sinn zu sein, der Würde ausstrahlt und im Stillen ein mächtiger Mensch ist.
„Gerechtigkeit für Serbien“ – und ein Stück Gerechtigkeit für Sie
Im Januar 1996 veröffentlichten Sie, lieber Herr Handke, Ihren Reisebericht „Gerechtigkeit für Serbien“. Darin prangerten Sie die antiserbische Berichterstattung westlicher Printmedien an. Einige Schriftstellerkollegen und Intellektuelle, die sich zum Jugoslawienkrieg geäußert hatten, rügten Sie für ihr Engagement zugunsten Serbiens. Daraus wurde im Jahr 1996 ein hochstilisierter Literaturskandal weit über die Grenzen des deutschen Sprachraumes hinaus. Dabei waren Sie darum bemüht, die medial geschürten Feindbilder gegenüber den Serben aufzulösen und nach Wegen der Versöhnung zu suchen. Von allen Seiten heftiger Kritik ausgesetzt, ließen Sie sich aber nicht beirren und revidierten Ihre Meinung bis heute nicht. Laut serbischer Tageszeitung „Pravda“ vom 10.10.2019 sagten Sie:
„Auch heutzutage empfinde ich keine Reue über meine Stellungnahme zu Serbien. Ich wollte schreiben, was ich damals gesehen und empfunden habe. Ich habe weder Reue noch Nutzen von all dem. Auch heute meine ich, dass ich das grammatisch und rhythmisch gut gemacht habe. Mir ging damals sehr auf die Nerven, dass alle über das Balkan-Problem mit einer üblichen Journalistensprache geschrieben haben. Niemand schrieb über Menschen, die auf den Straßen standen und in Plastikflaschen Benzin verkauften, um die wichtigsten Nahrungsmittel kaufen zu können, über Menschen, die tagtäglich mit tausend und einem unlösbaren Existenzproblem kämpften. Ich meine, dass das Problem darin lag, dass ich über all das mit meiner poetischen Sprache zu sprechen begann, was den Westen gestört hat, der mit seiner Journalistensprache sprach. Ich habe mir damit ein Problem geschaffen, was eigentlich kein Problem für mich war. Dennoch war es eins für mich, aber ein fruchtbares Problem, denn es gibt keine Kunst ohne Problem. Ich mag nicht diese Journalistensprache und viele Schriftsteller schreiben heute wie Journalisten. Das ist eine Katastrophe.“
Peter Handke und Rudolf Hänsel am 23. März 2019 in Belgrad am Rande der Konferenz „Nato-Aggression – Never to forget – 1999 - 2019 – Peace and Progress instead of Wars and Poverty“
Zu der Feststellung, dass man Sie in Serbien als Freund empfindet, in manchen Gesellschaften aber bis heute eher als „Persona not grata“, bemerkten Sie:
„Vielleicht ist das gut, obwohl es mir nicht so sehr gefällt (...). Ich meine dennoch, dass ich eigentlich keine Persona non grata bin. Es gibt viele Leute, ja auch im Westen, die nach wie vor meine Bücher lesen. Ich weiß, dass sie lesen, weil ich viele Leserbriefe bekomme. Die Leser sind eigentlich meine größte Anregung. Ich glaube, dass sie weiterhin lesen werden, nicht nur meine Bücher, sondern überhaupt lesen werden.“
Hierzu passt eine Würdigung in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 10.10.2019, in der es heißt: „Nur wenige Schriftsteller hatten einen größeren Einfluss auf folgende Generationen als Nobelpreisträger Peter Handke.“
Wer in einem Konflikt vermitteln will, gerät leicht in Gefahr, selbst zur Zielscheibe zu werden, wenn die geäußerte Meinung nicht dem Zeitgeist entspricht. Das musste auch Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass im April 2012 erfahren, als er in seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ vor der Kriegsgefahr warnte, die von der damaligen israelischen Regierung ausging. Daraufhin versuchte man den einstmals hochgeschätzten Schriftsteller – ähnlich wie Sie – intellektuell zu entmündigen. Ein ähnliches Schicksal war Erich Fried und seinem Gedichtband „und Vietnam und“ widerfahren, in dem er die Bigotterie des Vietnamkrieges schonungslos im Inhalt und einfach in der Form unglaublich aufrüttelnd entlarvte.
Zwei Jahrzehnte nach der völkerrechtswidrigen Aggression der US-Nato gegen die souveräne Bundesrepublik Jugoslawien äußerte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in einem Gespräch mit Josef Joffe, dem Herausgeber der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“, dass er und die Nato 1999 mit der Bombardierung Serbiens gegen geltendes Völkerrecht verstoßen hätte (1).
Die Geschichte des Dragoljub Milanovic
Abschließend, lieber Herr Handke, möchte ich noch von einem kleinen Büchlein, meiner Lieblingslektüre, erzählen: „Die Geschichte des Dragoljub Milanovic“ (Jung und Jung, Salzburg und Wien, 2011). Dieser ehemalige Direktor des RTS, des Radio-Televizija Srbije (des serbischen Radio und Fernsehens), der das Haus eine halbe Stunde vor der Bombardierung durch die US-Nato verlies, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass der Sender mitten in Belgrad ein Angriffsziel sein könnte, wurde von der späteren serbischen Regierung zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Dragolub, inzwischen ein serbischer Freund, erzählte mir vor ein paar Jahren, was es für ihn bedeutete, dass Sie ihn zweimal im Gefängnis von Pozarevac besuchten und ihm Mut zusprachen – und diese Geschichte dann auch noch mit Ihrem schmalen Band der Öffentlichkeit bekannt machten.
Dr. Rudolf Hänsel ist Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe.
Fußnote:
1 Videoauszug aus der phoenix-Sendung vom 09.03.2014 mit dem Wortwechsel zwischen Josef Joffe und Gerhard Schröder, in dem dieser den 1999 geführten NATO-Krieg gegen Jugoslawien als völkerrechtswidrig bezeichnet
https://youtu.be/8bQkH9SEcHM
Komplette phoenix-Sendung vom 09.03.2014
http://gerhard-schroeder.de/2014/03/09/matinee-der-wochenzeitung-zeit/
https://youtu.be/EKQ0ykFQav4
Siehe auch:
Filmclip
Internationale Konferenz "NATO-Aggression – Never to forget – 1999-2019", Belgrad, 22.-23.03.2019
Peter Handke – ein Freund Serbiens – zur NATO-Aggression 1999 vor 20 Jahren
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 698 vom 29.03.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25764
Anlässlich der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Peter Handke und der damit einhergehenden Diskriminierungen
Klartext
Von Erika Kosse
NRhZ 728 vom 04.12.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26404
Online-Flyer Nr. 722 vom 16.10.2019
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