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Aktueller Online-Flyer vom 03. Dezember 2024  

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Krieg und Frieden
Lockdown bedeutet Ausgangssperre
Nach dem Lockdown: Krieg spielen bei Paintball24.ch
Von Heinrich Frei

Corona Pandemie: "Bleiben Sie zu Hause. Bitte. Alle.", lesen wir in Zürich auf Plakaten immer noch überall. "Genug vom Lockdown?", werden wir in der Bahnhof-Unterführung in Zürich-Oerlikon auf dem Clear-Channel-Reklamebildschirm gefragt. "Lockdown" bedeutet laut Google-Übersetzer "Ausgangssperre". In der Schweiz war der "Corona-Lockdown", die Ausgangssperre, zum Glück nur eine Empfehlung, nicht obligatorisch, wie zum Beispiel in Frankreich oder Spanien. Auch wer in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Maske trägt, wurde bisher nicht gebüßt. Nur die wenigsten in Zürich tragen auf der Straße, im Tram oder im Bus Masken. Auch der Mundschutz für Statuen, wie bei uns bei einem Brunnen in unserem Quartier, hat sich bisher noch nicht flächendeckend in unserer Stadt durchgesetzt. "Ausgangssperren" erinnern uns an Maßnahmen von Regimes, um ihre Macht zu sichern, an Diktatoren, die Kriege führen, an Cliquen, die Foltern lassen und die Menschen "außergerichtlich" hinrichten. Solche Staaten gehören gar nicht so selten zu guten Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie. (1)


"Corona-Pandemie" in Zürich (Foto: Heinrich Frei)


"Corona-Pandemie" in Zürich (Foto: Heinrich Frei)


"Corona-Pandemie" in Zürich (Foto: Heinrich Frei)


"Corona-Pandemie" in Zürich (Foto: Heinrich Frei)

Über 65-jährige Corona-Risikogruppe und gesperrte WC-Anlagen

Wir von der Corona-Risikogruppe, also wir über 65-jährigen, sind dann wieder froh, wenn die öffentlichen WC-Anlagen in Zürich nach dem Abklingen der "Corona-Pandemie" wieder geöffnet werden. Heute lesen wir: «Aufgrund der aktuellen Situation bleibt diese WC-Anlage geschlossen. Wir danken für ihr Verständnis.»

Als mein Freund Kurt Strobel, ein Schriftsetzer, vor Jahren wegen der Erneuerung seiner Aufenthaltsbewilligung von der Polizei vorgeladen wurde, warf man ihm vor, er habe einmal nachts um ein Uhr bei der Tramhalteendstelle in Zürich-Wollishofen an einen Baum gepinkelt. Da heute überall Überwachungskameras installiert sind, machen wir über 65-jährigen auch bei den als Folge der Corona-Hysterie geschlossenen Pissoirs besser in die Hosen, als an einen Baum zu pinkeln. Vielleicht wird bei den Überwachungskameras bei uns auch bald eine Gesichtserkennungs-Software installiert.




Auf der Clear-Channel-Plattform in der Shopping-Unterführung wird auch für Paintball24.ch geworben: «Be a Hero», «Sei ein Held». «Jetzt buchen», werden wir aufgefordert. (Fotos: Heinrich Frei)




Screenshots von der Website paintball24.ch (2)

Ab 11. Mai öffnet Paintball24 wieder ihre Pforten

«Bis zum 8. Juni gelten bei Paintball aber noch folgende Einschränkungen: 2 Meter Abstand, größere Gruppen werden in 5er-Teams eingeteilt, welche gegeneinander spielen. Bei dem Restaurationsbetrieb gilt: maximal 4 Personen pro Tisch. Wir freuen uns auf euren Besuch, bis bald.»

Militärtaktischer Paintball, harmloser als Killergames?


Paintball ist ein militärtaktischer Mannschaftssport. Statt scharfe Schüsse werden Farbmarkierungen verschossen. Der getroffene und damit markierte Spieler muss das Spielfeld in der Regel verlassen. Der Markierer ist eine Druckluftwaffe, die in der Regel den Gasdruck einer CO2- oder Druckluftflasche nutzt, um die Paint zu verschießen.

Mindestalter-Empfehlung bei Paintball24.ch: 10 Jahre – Kindersoldaten lassen grüßen

«Gemessen am Realitätsgrad mancher Killercomputerspiele seien die Paintball-Kämpfe geradezu harmlos», heisst es. Die Teilnehmer sollen Paintball, das sich einander beschießen wie im Krieg, «als Gemeinschaftserlebnis erleben», wie bei anderen Mannschaftsspielen, wie beim Fuß- und Handball. Bei Paintball-Kriegsspiel sollen sogar soziale Kontakte geknüpft und bestärkt werden, wird behauptet. Gerade für junge Menschen sei deshalb die Teilnahme an Paintball-Games zu empfehlen. Beim Paintball sind vor allem Teamwork und taktisches Geschick gefordert. Wichtig sind auch Athletik und körperliche Fitness. Von einigen amerikanischen und englischen Firmen wird es sogar zur Mitarbeiterschulung eingesetzt, zur Verbesserung der Teamarbeit. Auch in Deutschland werden die Hallen und Felder immer öfter von Firmen- und Freizeitgruppen gebucht.

Im Jahr 2000 wurde von der Erziehungswissenschaftlerin Linda Steinmetz eine «Gutachterliche Stellungnahme zur Gewaltaffinität der Mitglieder der (deutschen) Paintball-/Gotcha-Szene» erstellt, woraus hervorgeht, dass «Paintballer […] in ihren Alltagszusammenhängen keineswegs aggressiv [sind]. Dieses betrifft ebenso den Kneipenbesuch oder Einkäufe wie das Verhalten nach Verlassen des Spielfeldes bei einem Turnier. Die Fähigkeit des Thriller-Lebens scheint nicht inflationär geworden zu sein. Die Gruppen- bzw. Szenemitglieder sehen keine Abnutzung oder Gewöhnung im «Reizkonsum», die stärkere oder gar «realere» Erlebnisse abverlangen. (3)

Mit Paintball das Militärische enttabuisieren

Also, ist Paintball wirklich eine gute Sache? Paintball-Spiele wie Killergames helfen mit, das Militärische bei jungen Menschen zu enttabuisieren. Freiwillige für Auslandeinsätze der Schweizer Armee können mit einer positiven Einstellung zum Militärischen vielleicht eher rekrutiert werden, zur angeblichen Sicherung des «Friedens im Ausland». Eine positivere Einstellung zum Dienst mit der Waffe ist gerade in der Schweiz wichtig, da die große Mehrheit der Bevölkerung die Beteiligung der Schweizer Armee an Militäreinsätzen im Ausland nach wie vor ablehnt. Viele junge Männer in der Schweiz ziehen es heute vor, einen Zivildienst zu leisten, der das 1,5-fache des zu leistenden Militärdienstes dauert.

Bald statt Jungschützenkurse Paintball?

Bis heute habe ich noch nichts davon gehört, dass die eher langweiligen und kriegsmäßig unrealistischen Jungschützenkurse mit Sturmgewehren und scharfer Munition in der Schweiz durch Paintball-Übungen abgelöst werden. Bekanntlich können Mädchen und Buben in der Eidgenossenschaft an Jungschützenkursen schon ab dem 15. Altersjahr teilnehmen. Am Knabenschiessen in Zürich sind Mädchen und Knaben schon im Alter von 13 bis 17 Jahren teilnahmeberechtigt. Hauptsponsor des Zürcher Knabenschiessens ist die staatliche Zürcher Kantonalbank. (4) Auch Actionworld.ch (5) gehört zu den Sponsoren.

Mindestalter Empfehlung bei Paintball24.ch wie oben schon erwähnt: 10 Jahre. Kindersoldaten lassen beim Knabenschiessen wie bei Paintball24.ch grüßen. (6)(7)


Knaben und Mädchenschiessen in Zürich. Geschossen wird mit Sturmgewehren auf Scheiben in 300 Meter Entfernung (Foto: Heinrich Frei)


Screenshot von der Website ACTIONWORLD.CH


Fußnoten:

(1) Schweiz stoppt Kriegsmaterialexporte, Finanzierung Waffengeschäfte und Investitionen in die Rüstungsindustrie nicht
Mit Waffenexporten werden Kriege geschürt - und Flüchtlinge produziert
Von Heinrich Frei
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26659

(2) https://paintball24.ch/uber-uns/

(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Paintball

(4) https://ifor-mir.ch/knabenschiessen-zurich-erzieht-seine-kinder-fur-den-krieg/

(5) https://www.actionworld.ch/

(6) "Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden" (aus der Präambel der UNESCO)
Wem nützen PC-Kriegs-Video-Spiele?
Von Heinrich Frei
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25778

(7) Ein Buch zum Thema Kriegsgebiet Kinderzimmer
«Mega Buster, Kriegsgebiet Kinderzimmer, eine Intervention zu Gewalt, Gesellschaft und Entwaffnung» Interpixel, Eva-Maria Würth und Philippe Sablonier, Edition fink, ISBN 978-3-03746-130-3
Zu diesem Buch: Gewalt und Krieg wird heute als Unterhaltung konsumiert, auch von Kindern. Schon kleine Kinder hantieren mit Imitationswaffen, führen virtuelle Schlachten, foltern, vergewaltigen und morden zum Spaß mit Killer Games. Diese Entwicklung thematisierte das Künstlerpaar Eva-Maria Würth und Philippe Sablonier in ihrem Buch «Mega Buster, Kriegsgebiet Kinderzimmer, eine Intervention zu Gewalt, Gesellschaft und Entwaffnung». Das Thema wird in der Publikation von Fachleuten aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Es finden sich Beiträge aus Medizin, Ethik, Recht, Neurobiologie, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Medienwissenschaft und Kunst. Unter anderem wurde auch der Kölner Aufruf gegen Computergewalt abgedruckt: «Wie kommt der Krieg in die Köpfe – und die Herzen?»


Siehe auch:

Petition – gerichtet an Bundes- und Landesregierungen
Sofortige Aufhebung aller in der "Corona-Krise" verfügten Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten!
Von Helene und Dr. Ansgar Klein
NRhZ 741 vom 31.03.2020
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26705

ARTIKELÜBERSICHT Corona-Manöver
Allen Spins und Hintergründen nachspüren
Von NRhZ-AutorInnen
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26721

Online-Flyer Nr. 745  vom 20.05.2020

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