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Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

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Kommentar
Eine lockere Folge von Leserbriefen und Kommentaren
Hajos Einwürfe
Von Hajo Kahlke

Was ist von der Formulierung "BLACK LIVES MATTER" (schwarze Leben zählen) zu halten? Müsste es nicht besser heißen: "Human lives matter" (Menschenleben zählen)? Das ist eine Frage, die in "Hajos Einwürfen" zum Thema gemacht ist. Die Neue Rheinische Zeitung versteht sich im Verbund mit der Vierteljahresschrift DAS KROKODIL als ein Forum, das zum Nachdenken anregen, eingefahrene, verkrustete Denkstrukturen aufbrechen bzw. der bewusst lancierten Desorientierung des Denkapparats – besonders der Linken – entgegenwirken will. Hajos kurze Texte sollen dazu ihren Beitrag leisten. Die Neue Rheinische Zeitung bringt deshalb in loser Folge von ihm verfasste Leserbriefe und Kommentare, die bei den Angeschriebenen nur selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.

Der Slogan der gegenwärtigen Gewalttaten in den USA ist BLACK LIVES MATTER (schwarze Leben zählen) - und nicht etwa "Human lives matter". Warum eigentlich? Gewiss schätzen die USA, was ihre Polizeigewalt betrifft, weißes Leben de facto höher als schwarzes, aber kann das ein Grund sein, dann umgekehrt nur noch schwarzes Leben überhaupt für erwähnenswert und wichtig zu erklären? Ja, es gibt diese bis in die Gegenwart bedrückende historische Dimension der massenhaften Morde an den versklavten Schwarzen und der bis in die 1960er Jahre sich erstreckenden Lynch- und Pogrom-Morde. Und doch ermordeten in den letzten hundert Jahren die USA ungleich mehr Menschen brauner und besonders gelber (Hiroshima, Korea, Indochina) Hautfarbe als Schwarze. (Wobei wenn es passt, wie gegen Serbien, von den USA locker selbst Weiße mal zu tausenden umgebracht werden , no problem.) Diese Leichenberge – obwohl überwiegend nicht-weiße Opfer – sind allerdings für die so genannten Antirassisten kein Problem. Hier spielt die Hautfarbe plötzlich keine Rolle. Das Konzept wird deutlich: nach innen strikter Antirassismus, nach außen ist dann mehr denn je alles erlaubt. Der Imperialismus des 21. Jahrhunderts. Und im Klartext fordert "Black lives matter" nichts anderes als "All US lives matter" oder auch "Western lives matter". Neu ist das politisch korrekte Konzept nicht: in der Spätzeit des Imperiums z.B. kam die Hälfte der Herrscher völlig diskriminierungsfrei von jenem Balkan, den die Römer bis aufs Blut ausbeuteten und versklavten.

Online-Flyer Nr. 747  vom 17.06.2020

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