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Kultur und Wissen
"Sapere aude!" – "Wage es, weise zu sein!"
Mit psychologischen Erziehungsmethoden über den Tag hinausdenken und gegensteuern
Von Rudolf Hänsel
In einer Zeit, in der die Völker der Erde in großer Bedrängnis sind, weil ihnen von der herrschenden „Elite“ und ihren politischen Helfershelfern das bisherige Menschsein und die pure Existenz abgesprochen wird, scheue ich mich nicht, den bereits mehrfach zitierten Wahlspruch des deutschen Philosophen und Aufklärers Immanuel Kant (1724 bis 1804) „Sapere aude!“ („Wage es, weise zu sein!“) erneut in Erinnerung zu rufen. Denn noch ist die Frage nicht beantwortet, wie die Menschen die desaströse politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung stoppen können.
Da nur frei denkende, mutige und mitfühlende Bürger die Welt in eine andere Bahn lenken werden, müssen wir über den Tag hinausdenken und Vorsorge treffen. Deshalb ist es für alle an der Erziehung Beteiligten ein Gebot der Stunde, es zu unterlassen, die heranwachsende Generation auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben mit autoritären Erziehungsmethoden gehorsam und gefügig zu machen. Man muss ihr stattdessen dazu verhelfen, ihr eigenes Wesen ohne Einschnürung durch eine Konfession ausprägen zu können.
Dank der tiefenpsychologischen Einsicht wissen wir heute, dass der Mensch in einem derartigen Maß das Produkt seiner Erziehung ist, dass wir die Hoffnung hegen dürfen, durch psychologische Erziehungsmethoden Menschen heranbilden zu können, die eigenständig denken können, gegen die Verstrickungen des Machtwahns gefeit sind und keinen Kadavergehorsam mehr zeigen.
Kant: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Die weltweite Ausnahmesituation erfordert es, weise zu sein und danach zu handeln. Wenn es den Menschen im Zeitalter der Aufklärung gelang, sich aus dem mittelalterlichen Denken zu befreien und die Vernunft zu gebrauchen, von willkürlicher Autorität unabhängig zu werden und die persönliche Handlungsfreiheit (Emanzipation) ausdehnen – dann sollte es auch der „moderne“ Menschen schaffen, die Angst aufzugeben und sich des eigenen Verstandes zu bedienen ohne die Anleitung eines anderen.
Wenn wir Menschen uns aber weiterhin unmündig verhalten und zu faul oder feige sind, selbst zu denken, ist es für andere leicht, so Kant, sich zu „Vormündern“ unmündiger Menschen aufzuschwingen. Diese Vormünder würden auch alles dafür tun, dass die unmündigen Menschen den Schritt zur Mündigkeit nicht nur für beschwerlich, sondern auch noch für gefährlich halten. (1)
Gesunder Menschenverstand statt Autoritätshörigkeit und magische Weltanschauung
Um uns Bürgern den gesunden Menschenverstand auszutreiben und absoluten Gehorsam einzufordern, verwenden Herrscher aller Couleur das Disziplinierungs- und Herrschaftsmittel der Angst. Doch auch eine Erziehung nach streng religiösen und militärischen Grundsätzen kann zu absolutem Gehorsam führen. Ein anschauliches Beispiel für dieses psychologische Problem bieten die autobiographischen Aufzeichnungen von Rudolf Höß, dem ehemaligen Kommandanten von Auschwitz und der Lebenslauf seines „Geistesverwandten“ Adolf Eichmann. Beide lernten in ihrer Kindheit blinden Gehorsam, Pflichterfüllung und das Nichthinterfragen von „höheren“ Anordnungen und reagierten deshalb als Erwachsene mit einem „Kadavergehorsam“.
Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuiten-Ordens, verfasste Mitte des 16. Jahrhunderts einen erhellenden Text, auf den das Wort „Kadavergehorsam“ zurückzuführen ist:
„Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass ein jeder von denen, die im Gehorsam leben, sich von der göttlichen Vorsehung mittels des Oberen führen und leiten lassen muss, als sei er ein toter Körper, der sich wohin auch immer bringen und auf welche Weise auch immer behandeln lässt, oder wie ein Stab eines alten Mannes, der dient, wo und wozu auch immer ihn der benutzen will.“ (2)
Bereits lange Zeit vor Ignatius von Loyola verglich Franz von Assisi (1181/82–1226) die vollkommene und höchste Form des Gehorsams (perfecta et summa obedientia) gegenüber dem Vorgesetzten mit einem toten, entseelten Leib (corpus mortuum, corpus exanime), der sich ohne Widerstreben und ohne Murren hinbringen lässt, wo man will.
Mit psychologischen Erziehungsmethoden gegensteuern
Eltern, Erzieher und Priester müssen diese Art von Erziehung dringend aufgeben und mit psychologischen Erziehungsmethoden gegensteuern. Die Pädagogik in Elternhaus und Schule hat auf das autoritäre Prinzip – das Jahrhunderte lang als fraglos gültige Grundlage des erzieherischen Verhaltens angesehen wurde – und auf jegliche Gewaltanwendung zu verzichten. Auch der verwöhnende und verzärtelnde Erziehungsstil, der durch die Tendenz der Erzieher geprägt ist, Kindern in behütender Absicht auch einfache Aufgaben abzunehmen, ist eine Form von Gewalt.
Erzieher haben sich mit wahrem Verständnis der freien Entwicklung und Entfaltung des kindlichen Seelenlebens anzupassen, die Persönlichkeit des Kindes zu achten und sich ihm freundschaftlich zuzuwenden. Eine solche Erziehung wird einen Menschentypus hervorbringen, der keine „Untertanen-Mentalität“ besitzt und darum für die Machthaber in unserer Welt kein gefügiges Werkzeug mehr sein wird.
Fussnoten:
(1) Hänsel, Rudolf (2020). Keinem die Macht übergeben! Ein psychologisches Manifest des gesunden Menschenverstands. Gornji Milanovac /Serbien. Teile I und II sowie Kurzfassung in: „Neue Rheinische Zeitung“ und „Global Research“.
(2) A. a. O.
English version
"Sapere aude!" – "Dare to be Wise!"
Thinking beyond the day and counteracting it with psychological education methods
By Dr. Rudolf Hänsel
At a time when the peoples of the earth are in great distress because they are being denied their previous humanity and pure existence by the ruling "elite" and their political accomplices, I am not hesitating to recall the motto of the German philosopher and Enlightenment philosopher Immanuel Kant (1724 to 1804) "Sapere aude!" ("Dare to be wise!"), which has already been quoted several times once again. For the question of how people can stop the disastrous political, economic and social development has not yet been answered.
Since only free-thinking, courageous and compassionate citizens will steer the world on a different course, we must think beyond the day and take precautions. Therefore, it is the need of the hour for all those involved in education to refrain from making the rising generation obedient and docile on their way to adulthood with authoritarian educational methods. Instead, they must be helped to develop their own nature without being restricted by a denomination.
Thanks to the insight of deep psychology, we know today that man is to such an extent the product of his upbringing that we may cherish the hope of being able, through psychological educational methods, to train people who can think for themselves, are immune to the entanglements of power madness and no longer show any obedience to the cadre.
Kant: "Have the courage to use your own mind!"
The exceptional global situation demands that we be wise and act accordingly. If people in the Age of Enlightenment succeeded in freeing themselves from medieval thinking and using reason, becoming independent of arbitrary authority and extending personal freedom of action (emancipation) – then "modern" man should also succeed in giving up fear and using his own mind without the guidance of another.
But if we humans continue to behave immaturely and are too lazy or cowardly to think for ourselves, it is easy for others, according to Kant, to set themselves up as "guardians" of immature humans. These guardians would also do everything to ensure that the immature people not only consider the step towards maturity to be arduous, but also dangerous. (1)
Common sense instead of authority and a magical world view
In order to drive common sense out of us citizens and demand absolute obedience, rulers of all stripes use fear as a means of discipline and domination. But education according to strict religious and military principles can also lead to absolute obedience. A vivid example of this psychological problem is provided by the autobiographical notes of Rudolf Höß, the former commandant of Auschwitz, and the curriculum vitae of his "kindred spirit" Adolf Eichmann. Both learned blind obedience, dutifulness and the non-questioning of "higher" orders in their childhood and therefore reacted with a "cadaver obedience" as adults.
Ignatius of Loyola, the founder of the Jesuit Order, wrote an illuminating text in the mid-16th century to which the word "cadaver obedience" can be traced:
"We should be aware that each one of those who live in obedience must allow himself to be led and guided by Divine Providence by means of the Superior, as if he were a dead body to be taken wherever and treated in whatever way, or like a staff of an old man to serve wherever and for whatever the wants to use him." (2)
Long before Ignatius of Loyola, Francis of Assisi (1181/82-1226) compared the perfect and highest form of obedience (perfecta et summa obedientia) to one's superior to a dead, disembodied body (corpus mortuum, corpus exanime) that can be taken wherever one wants without resistance or grumbling.
Counteracting with psychological education methods
Parents, educators and priests must urgently abandon this kind of education and counteract it with psychological educational methods. Pedagogy in the parental home and school must renounce the authoritarian principle – which for centuries was regarded as the unquestionably valid basis of educational behaviour – and any use of violence. The spoiling and pampering style of education, which is characterised by the tendency of educators to take even simple tasks from children with a protective intent, is also a form of violence.
Educators have to adapt themselves with true understanding to the free development and unfolding of the child's soul life, to respect the child's personality and to turn to him in a friendly way. Such education will produce a type of human being who does not have a "subject mentality" and will therefore no longer be a docile tool for those in power in our world.
Footnotes:
(1) Hänsel, Rudolf (2020). Handing over power to no one! A psychological manifesto of common sense. Gornji Milanovac /Serbia. Parts I and II and abridged version in: "Neue Rheinische Zeitung" and "Global Research".
(2) Op. cit.
Dr. Rudolf Hänsel ist Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe.
Dr Rudolf Hänsel is an educationalist and qualified psychologist.
Online-Flyer Nr. 778 vom 13.10.2021
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Kultur und Wissen
"Sapere aude!" – "Wage es, weise zu sein!"
Mit psychologischen Erziehungsmethoden über den Tag hinausdenken und gegensteuern
Von Rudolf Hänsel
In einer Zeit, in der die Völker der Erde in großer Bedrängnis sind, weil ihnen von der herrschenden „Elite“ und ihren politischen Helfershelfern das bisherige Menschsein und die pure Existenz abgesprochen wird, scheue ich mich nicht, den bereits mehrfach zitierten Wahlspruch des deutschen Philosophen und Aufklärers Immanuel Kant (1724 bis 1804) „Sapere aude!“ („Wage es, weise zu sein!“) erneut in Erinnerung zu rufen. Denn noch ist die Frage nicht beantwortet, wie die Menschen die desaströse politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung stoppen können.
Da nur frei denkende, mutige und mitfühlende Bürger die Welt in eine andere Bahn lenken werden, müssen wir über den Tag hinausdenken und Vorsorge treffen. Deshalb ist es für alle an der Erziehung Beteiligten ein Gebot der Stunde, es zu unterlassen, die heranwachsende Generation auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben mit autoritären Erziehungsmethoden gehorsam und gefügig zu machen. Man muss ihr stattdessen dazu verhelfen, ihr eigenes Wesen ohne Einschnürung durch eine Konfession ausprägen zu können.
Dank der tiefenpsychologischen Einsicht wissen wir heute, dass der Mensch in einem derartigen Maß das Produkt seiner Erziehung ist, dass wir die Hoffnung hegen dürfen, durch psychologische Erziehungsmethoden Menschen heranbilden zu können, die eigenständig denken können, gegen die Verstrickungen des Machtwahns gefeit sind und keinen Kadavergehorsam mehr zeigen.
Kant: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Die weltweite Ausnahmesituation erfordert es, weise zu sein und danach zu handeln. Wenn es den Menschen im Zeitalter der Aufklärung gelang, sich aus dem mittelalterlichen Denken zu befreien und die Vernunft zu gebrauchen, von willkürlicher Autorität unabhängig zu werden und die persönliche Handlungsfreiheit (Emanzipation) ausdehnen – dann sollte es auch der „moderne“ Menschen schaffen, die Angst aufzugeben und sich des eigenen Verstandes zu bedienen ohne die Anleitung eines anderen.
Wenn wir Menschen uns aber weiterhin unmündig verhalten und zu faul oder feige sind, selbst zu denken, ist es für andere leicht, so Kant, sich zu „Vormündern“ unmündiger Menschen aufzuschwingen. Diese Vormünder würden auch alles dafür tun, dass die unmündigen Menschen den Schritt zur Mündigkeit nicht nur für beschwerlich, sondern auch noch für gefährlich halten. (1)
Gesunder Menschenverstand statt Autoritätshörigkeit und magische Weltanschauung
Um uns Bürgern den gesunden Menschenverstand auszutreiben und absoluten Gehorsam einzufordern, verwenden Herrscher aller Couleur das Disziplinierungs- und Herrschaftsmittel der Angst. Doch auch eine Erziehung nach streng religiösen und militärischen Grundsätzen kann zu absolutem Gehorsam führen. Ein anschauliches Beispiel für dieses psychologische Problem bieten die autobiographischen Aufzeichnungen von Rudolf Höß, dem ehemaligen Kommandanten von Auschwitz und der Lebenslauf seines „Geistesverwandten“ Adolf Eichmann. Beide lernten in ihrer Kindheit blinden Gehorsam, Pflichterfüllung und das Nichthinterfragen von „höheren“ Anordnungen und reagierten deshalb als Erwachsene mit einem „Kadavergehorsam“.
Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuiten-Ordens, verfasste Mitte des 16. Jahrhunderts einen erhellenden Text, auf den das Wort „Kadavergehorsam“ zurückzuführen ist:
„Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass ein jeder von denen, die im Gehorsam leben, sich von der göttlichen Vorsehung mittels des Oberen führen und leiten lassen muss, als sei er ein toter Körper, der sich wohin auch immer bringen und auf welche Weise auch immer behandeln lässt, oder wie ein Stab eines alten Mannes, der dient, wo und wozu auch immer ihn der benutzen will.“ (2)
Bereits lange Zeit vor Ignatius von Loyola verglich Franz von Assisi (1181/82–1226) die vollkommene und höchste Form des Gehorsams (perfecta et summa obedientia) gegenüber dem Vorgesetzten mit einem toten, entseelten Leib (corpus mortuum, corpus exanime), der sich ohne Widerstreben und ohne Murren hinbringen lässt, wo man will.
Mit psychologischen Erziehungsmethoden gegensteuern
Eltern, Erzieher und Priester müssen diese Art von Erziehung dringend aufgeben und mit psychologischen Erziehungsmethoden gegensteuern. Die Pädagogik in Elternhaus und Schule hat auf das autoritäre Prinzip – das Jahrhunderte lang als fraglos gültige Grundlage des erzieherischen Verhaltens angesehen wurde – und auf jegliche Gewaltanwendung zu verzichten. Auch der verwöhnende und verzärtelnde Erziehungsstil, der durch die Tendenz der Erzieher geprägt ist, Kindern in behütender Absicht auch einfache Aufgaben abzunehmen, ist eine Form von Gewalt.
Erzieher haben sich mit wahrem Verständnis der freien Entwicklung und Entfaltung des kindlichen Seelenlebens anzupassen, die Persönlichkeit des Kindes zu achten und sich ihm freundschaftlich zuzuwenden. Eine solche Erziehung wird einen Menschentypus hervorbringen, der keine „Untertanen-Mentalität“ besitzt und darum für die Machthaber in unserer Welt kein gefügiges Werkzeug mehr sein wird.
Fussnoten:
(1) Hänsel, Rudolf (2020). Keinem die Macht übergeben! Ein psychologisches Manifest des gesunden Menschenverstands. Gornji Milanovac /Serbien. Teile I und II sowie Kurzfassung in: „Neue Rheinische Zeitung“ und „Global Research“.
(2) A. a. O.
English version
"Sapere aude!" – "Dare to be Wise!"
Thinking beyond the day and counteracting it with psychological education methods
By Dr. Rudolf Hänsel
At a time when the peoples of the earth are in great distress because they are being denied their previous humanity and pure existence by the ruling "elite" and their political accomplices, I am not hesitating to recall the motto of the German philosopher and Enlightenment philosopher Immanuel Kant (1724 to 1804) "Sapere aude!" ("Dare to be wise!"), which has already been quoted several times once again. For the question of how people can stop the disastrous political, economic and social development has not yet been answered.
Since only free-thinking, courageous and compassionate citizens will steer the world on a different course, we must think beyond the day and take precautions. Therefore, it is the need of the hour for all those involved in education to refrain from making the rising generation obedient and docile on their way to adulthood with authoritarian educational methods. Instead, they must be helped to develop their own nature without being restricted by a denomination.
Thanks to the insight of deep psychology, we know today that man is to such an extent the product of his upbringing that we may cherish the hope of being able, through psychological educational methods, to train people who can think for themselves, are immune to the entanglements of power madness and no longer show any obedience to the cadre.
Kant: "Have the courage to use your own mind!"
The exceptional global situation demands that we be wise and act accordingly. If people in the Age of Enlightenment succeeded in freeing themselves from medieval thinking and using reason, becoming independent of arbitrary authority and extending personal freedom of action (emancipation) – then "modern" man should also succeed in giving up fear and using his own mind without the guidance of another.
But if we humans continue to behave immaturely and are too lazy or cowardly to think for ourselves, it is easy for others, according to Kant, to set themselves up as "guardians" of immature humans. These guardians would also do everything to ensure that the immature people not only consider the step towards maturity to be arduous, but also dangerous. (1)
Common sense instead of authority and a magical world view
In order to drive common sense out of us citizens and demand absolute obedience, rulers of all stripes use fear as a means of discipline and domination. But education according to strict religious and military principles can also lead to absolute obedience. A vivid example of this psychological problem is provided by the autobiographical notes of Rudolf Höß, the former commandant of Auschwitz, and the curriculum vitae of his "kindred spirit" Adolf Eichmann. Both learned blind obedience, dutifulness and the non-questioning of "higher" orders in their childhood and therefore reacted with a "cadaver obedience" as adults.
Ignatius of Loyola, the founder of the Jesuit Order, wrote an illuminating text in the mid-16th century to which the word "cadaver obedience" can be traced:
"We should be aware that each one of those who live in obedience must allow himself to be led and guided by Divine Providence by means of the Superior, as if he were a dead body to be taken wherever and treated in whatever way, or like a staff of an old man to serve wherever and for whatever the wants to use him." (2)
Long before Ignatius of Loyola, Francis of Assisi (1181/82-1226) compared the perfect and highest form of obedience (perfecta et summa obedientia) to one's superior to a dead, disembodied body (corpus mortuum, corpus exanime) that can be taken wherever one wants without resistance or grumbling.
Counteracting with psychological education methods
Parents, educators and priests must urgently abandon this kind of education and counteract it with psychological educational methods. Pedagogy in the parental home and school must renounce the authoritarian principle – which for centuries was regarded as the unquestionably valid basis of educational behaviour – and any use of violence. The spoiling and pampering style of education, which is characterised by the tendency of educators to take even simple tasks from children with a protective intent, is also a form of violence.
Educators have to adapt themselves with true understanding to the free development and unfolding of the child's soul life, to respect the child's personality and to turn to him in a friendly way. Such education will produce a type of human being who does not have a "subject mentality" and will therefore no longer be a docile tool for those in power in our world.
Footnotes:
(1) Hänsel, Rudolf (2020). Handing over power to no one! A psychological manifesto of common sense. Gornji Milanovac /Serbia. Parts I and II and abridged version in: "Neue Rheinische Zeitung" and "Global Research".
(2) Op. cit.
Dr. Rudolf Hänsel ist Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe.
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