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Kommentar
Wer macht Krieg und drückt den Roten Atomknopf?
Verstehen wir uns?
Von Rudolf Hänsel
Meine Frage ist ernst gemeint. Die Worte Tolstois in seiner Rede gegen den Krieg (1) haben mich sehr angesprochen und dazu verleitet, ebenfalls die Wahrheit zu sagen, wie ich sie verstehe – auch im Sinne der christlichen Osterbotschaft: Es sind nicht alleine die anderen, die Kriegsführer, die Politiker, die Pfarrer, die die Waffen des Krieges segnen, die die anderen jenseits der Grenze erschlagen, die auch Christen sind und Menschen wie wir, und es sind auch nicht alleine die jungen Burschen, die marschieren, wenn sie gerufen werden, die den Krieg führen.
Was machen wir anderen Menschen, die den Krieg nicht anzetteln beziehungsweise herbeiführen und die nicht irgendwann den Roten Atomknopf drücken, um einen Teil der Menschheit auszulöschen und die Erde zu verwüsten? Sind wir nicht auch schuldig? Die Welt ist doch so, wie wir sie eingerichtet oder – in Bezug auf bereits bestehende Verhältnisse – geduldet haben. Können wir anderen uns denn der Verantwortung entziehen? Sind wir mitschuldig, selbst dann, wenn wir Opfer sind?
Die Wissenschaft ist auf dem Kriegspfad, da sie nicht dem Schutz, sondern der Vernichtung des Lebens dient: Immer mehr Wissenschaftler verhökern ihr Wissen, ihr Können – und oft auch ihre Seele – dem militärisch-industriellen Komplex. Sie entfernen sich sogar so weit von ihrem Menschsein, dass sie die Mittel für die allgemeine Vernichtung der Menschheit zu vervollkommnen helfen. Die Dezimierung der Weltbevölkerung ist die Folge – oder sogar das Ziel. Die tödliche „Impfung“ eines Großteils der Weltbevölkerung gegen COVID-19 oder die militärbiologischen Aktivitäten verantwortungsloser Staaten in der Ukraine (2) sowie die Bedrohung durch ein nukleares Armageddon sind nur einige Beispiele aus jüngster Zeit.
Wir Bürger werden darüber im Unklaren gelassen oder belogen, indem die militärischen Forschungsprojekte geheim gehalten oder humanitär bemäntelt werden. Unfehlbarkeit und Allgemeinverbindlichkeit von Wissenschaftlern und ihren Erkenntnissen müssen deshalb zurückgewiesen werden. Wenn die Not der Menschheit nicht an ihr Herz rührt, wird all ihre Weisheit und Wissenschaft degradiert zu einem selbstgefälligen Spiel des Verstandes, das keine Verbindlichkeit kennt.
Und wir anderen Menschen? Wir verlieren viele hehre Worte, lassen aber keine Taten folgen. Wir haben in unserer Gesellschaftsordnung, die Herrschende und Beherrschte kennt, eine Mentalität, eine Ideologie des Knechts entwickelt. Denn auch der Knecht bedarf wie der Herrscher „von Gottes Gnaden“ einer Ideologie, um in der Knechtschaft zu verharren. Er soll sich mit seinem Schicksal abfinden und die Leiden dieser Welt nicht allzu ernst nehmen. Die Religion tröstet ihn über das Unrecht hinweg, indem sie ihm verheißt, dass er im Jenseits für alle Mühsal und erlittenes Unrecht Vergeltung findet.
Deshalb ist auch der Knecht immer Opfer und Mitschuldiger der Tyrannei. Sein Traum ist nicht, „Herren“ und „Knechte“ aus der Welt zu schaffen, sondern er wünscht, selber Herr zu werden. Die Gewalt hat ihn vergiftet, und er besitzt nicht mehr die Kraft, den Traum der allgemeinen Freiheit zu träumen.
Da das Geschenk der Evolution im sittlichen Bewusstsein jedes Einzelnen besteht, in der Einsicht in die Verantwortung aller gegenüber allen durch die gegenseitige Hilfe, deshalb müssen wir zusammenhalten und uns einander die Hände reichen, um so dem Macht- und Herrschaftsstreben kranker Individuen entschieden Einhalt zu gebieten.
Ich hoffe sehr, wir haben uns verstanden. Der Bestand des Menschengeschlechts wird davon abhängen, ob wir uns in weit höherem Maße als bisher zur allmenschlichen Solidarität bekennen.
Fußnoten:
(1) https://www.globalresearch.ca/leo-n-tolstoy-speech-against-war-call-people-you-shall-not-kill/5777398
(2) https://de.rt.com/international/136334-sacharowa-berlin-lenkt-mit-biowaffen/
English version:
Who makes war and presses the red nuclear button?
Do We Understand Each Other?
By Dr. Rudolf Hänsel
My question is a serious one. Tolstoy's words in his speech against war (1) spoke to me very much and prompted me to also speak the truth as I understand it – also in the sense of the Christian Easter message: it is not only the others, the war leaders, the politicians, the priests who bless the weapons of war, who slay the others on the other side of the border, who are also Christians and human beings like us, and it is also not only the young boys who march when they are called, who wage war.
What do we other human beings do who do not instigate or bring about war and who do not at some point press the red nuclear button to wipe out part of humanity and devastate the earth? Are we not also guilty? After all, the world is the way we have set it up or – in relation to already existing conditions – tolerated it. Can the rest of us escape responsibility? Are we complicit, even if we are victims?
Science is on the warpath because it does not serve for the protection but for the destruction of life: more and more scientists are hawking their knowledge, their skills – and often their souls – to the military-industrial complex. They are even moving so far away from their humanity that they are helping to perfect the means for the general destruction of humanity. The decimation of the world's population is the result – or even the goal. The lethal "vaccination" of a large part of the world's population against COVID-19 or the military-biological activities of irresponsible states in Ukraine (2) and the threat of a nuclear Armageddon are just a few recent examples.
We citizens are kept in the dark about this or lied to, in that the military research projects are kept secret or glossed over in humanitarian terms. Infallibility and generality of scientists and their findings must therefore be rejected. If the needs of humanity do not touch their hearts, all their wisdom and science will be degraded to a complacent game of wits that knows no binding force.
And the other human beings? We speak many noble words, but do not follow them up with action. In our social order, which knows rulers and ruled, we have developed a mentality, an ideology of the servant. For the servant, like the ruler "by the grace of God", also needs an ideology to remain in servitude. He should resign himself to his fate and not take the sufferings of this world too seriously. Religion consoles him over the injustice by promising him that he will find retribution in the hereafter for all the hardship and injustice he has suffered.
Therefore, the servant is also always a victim and accomplice of tyranny. His dream is not to eliminate "masters" and "servants" from the world, but he wishes to become master himself. Violence has poisoned him and he no longer has the strength to dream the dream of universal freedom.
Since the gift of evolution consists in the moral consciousness of each individual, in the insight into the responsibility of all towards all through mutual help, that is why we must stick together and join hands with each other, in order to put a firm stop to the striving for power and domination of sick individuals.
I very much hope we have understood each other. The existence of the human race will depend on whether we profess all-human solidarity to a far greater extent than we have done so far.
Footnotes:
(1) https://www.globalresearch.ca/leo-n-tolstoy-speech-against-war-call-people-you-shall-not-kill/5777398
(2) https://de.rt.com/international/136334-sacharowa-berlin-lenkt-mit-biowaffen/
Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Lehrer (Rektor a. D.), Doktor der Pädagogik (Dr. paed.) und Diplom-Psychologe (Schwerpunkte: Klinische-, Pädagogische- und Medien-Psychologie). Als Pensionär arbeitete er viele Jahre als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und pädagogisch-psychologischen Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung und eine Erziehung zum Gemeinsinn und Frieden.
Dr. Rudolf Lothar Hänsel is a teacher (retired headmaster), doctor of education (Dr. paed.) and graduate psychologist (specialising in clinical, educational and media psychology). As a retiree, he worked for many years as a psychotherapist in his own practice. In his books and educational-psychological articles, he calls for a conscious ethical-moral education in values and an education for public spirit and peace.
Online-Flyer Nr. 789 vom 20.04.2022
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Wer macht Krieg und drückt den Roten Atomknopf?
Verstehen wir uns?
Von Rudolf Hänsel
Meine Frage ist ernst gemeint. Die Worte Tolstois in seiner Rede gegen den Krieg (1) haben mich sehr angesprochen und dazu verleitet, ebenfalls die Wahrheit zu sagen, wie ich sie verstehe – auch im Sinne der christlichen Osterbotschaft: Es sind nicht alleine die anderen, die Kriegsführer, die Politiker, die Pfarrer, die die Waffen des Krieges segnen, die die anderen jenseits der Grenze erschlagen, die auch Christen sind und Menschen wie wir, und es sind auch nicht alleine die jungen Burschen, die marschieren, wenn sie gerufen werden, die den Krieg führen.
Was machen wir anderen Menschen, die den Krieg nicht anzetteln beziehungsweise herbeiführen und die nicht irgendwann den Roten Atomknopf drücken, um einen Teil der Menschheit auszulöschen und die Erde zu verwüsten? Sind wir nicht auch schuldig? Die Welt ist doch so, wie wir sie eingerichtet oder – in Bezug auf bereits bestehende Verhältnisse – geduldet haben. Können wir anderen uns denn der Verantwortung entziehen? Sind wir mitschuldig, selbst dann, wenn wir Opfer sind?
Die Wissenschaft ist auf dem Kriegspfad, da sie nicht dem Schutz, sondern der Vernichtung des Lebens dient: Immer mehr Wissenschaftler verhökern ihr Wissen, ihr Können – und oft auch ihre Seele – dem militärisch-industriellen Komplex. Sie entfernen sich sogar so weit von ihrem Menschsein, dass sie die Mittel für die allgemeine Vernichtung der Menschheit zu vervollkommnen helfen. Die Dezimierung der Weltbevölkerung ist die Folge – oder sogar das Ziel. Die tödliche „Impfung“ eines Großteils der Weltbevölkerung gegen COVID-19 oder die militärbiologischen Aktivitäten verantwortungsloser Staaten in der Ukraine (2) sowie die Bedrohung durch ein nukleares Armageddon sind nur einige Beispiele aus jüngster Zeit.
Wir Bürger werden darüber im Unklaren gelassen oder belogen, indem die militärischen Forschungsprojekte geheim gehalten oder humanitär bemäntelt werden. Unfehlbarkeit und Allgemeinverbindlichkeit von Wissenschaftlern und ihren Erkenntnissen müssen deshalb zurückgewiesen werden. Wenn die Not der Menschheit nicht an ihr Herz rührt, wird all ihre Weisheit und Wissenschaft degradiert zu einem selbstgefälligen Spiel des Verstandes, das keine Verbindlichkeit kennt.
Und wir anderen Menschen? Wir verlieren viele hehre Worte, lassen aber keine Taten folgen. Wir haben in unserer Gesellschaftsordnung, die Herrschende und Beherrschte kennt, eine Mentalität, eine Ideologie des Knechts entwickelt. Denn auch der Knecht bedarf wie der Herrscher „von Gottes Gnaden“ einer Ideologie, um in der Knechtschaft zu verharren. Er soll sich mit seinem Schicksal abfinden und die Leiden dieser Welt nicht allzu ernst nehmen. Die Religion tröstet ihn über das Unrecht hinweg, indem sie ihm verheißt, dass er im Jenseits für alle Mühsal und erlittenes Unrecht Vergeltung findet.
Deshalb ist auch der Knecht immer Opfer und Mitschuldiger der Tyrannei. Sein Traum ist nicht, „Herren“ und „Knechte“ aus der Welt zu schaffen, sondern er wünscht, selber Herr zu werden. Die Gewalt hat ihn vergiftet, und er besitzt nicht mehr die Kraft, den Traum der allgemeinen Freiheit zu träumen.
Da das Geschenk der Evolution im sittlichen Bewusstsein jedes Einzelnen besteht, in der Einsicht in die Verantwortung aller gegenüber allen durch die gegenseitige Hilfe, deshalb müssen wir zusammenhalten und uns einander die Hände reichen, um so dem Macht- und Herrschaftsstreben kranker Individuen entschieden Einhalt zu gebieten.
Ich hoffe sehr, wir haben uns verstanden. Der Bestand des Menschengeschlechts wird davon abhängen, ob wir uns in weit höherem Maße als bisher zur allmenschlichen Solidarität bekennen.
Fußnoten:
(1) https://www.globalresearch.ca/leo-n-tolstoy-speech-against-war-call-people-you-shall-not-kill/5777398
(2) https://de.rt.com/international/136334-sacharowa-berlin-lenkt-mit-biowaffen/
English version:
Who makes war and presses the red nuclear button?
Do We Understand Each Other?
By Dr. Rudolf Hänsel
My question is a serious one. Tolstoy's words in his speech against war (1) spoke to me very much and prompted me to also speak the truth as I understand it – also in the sense of the Christian Easter message: it is not only the others, the war leaders, the politicians, the priests who bless the weapons of war, who slay the others on the other side of the border, who are also Christians and human beings like us, and it is also not only the young boys who march when they are called, who wage war.
What do we other human beings do who do not instigate or bring about war and who do not at some point press the red nuclear button to wipe out part of humanity and devastate the earth? Are we not also guilty? After all, the world is the way we have set it up or – in relation to already existing conditions – tolerated it. Can the rest of us escape responsibility? Are we complicit, even if we are victims?
Science is on the warpath because it does not serve for the protection but for the destruction of life: more and more scientists are hawking their knowledge, their skills – and often their souls – to the military-industrial complex. They are even moving so far away from their humanity that they are helping to perfect the means for the general destruction of humanity. The decimation of the world's population is the result – or even the goal. The lethal "vaccination" of a large part of the world's population against COVID-19 or the military-biological activities of irresponsible states in Ukraine (2) and the threat of a nuclear Armageddon are just a few recent examples.
We citizens are kept in the dark about this or lied to, in that the military research projects are kept secret or glossed over in humanitarian terms. Infallibility and generality of scientists and their findings must therefore be rejected. If the needs of humanity do not touch their hearts, all their wisdom and science will be degraded to a complacent game of wits that knows no binding force.
And the other human beings? We speak many noble words, but do not follow them up with action. In our social order, which knows rulers and ruled, we have developed a mentality, an ideology of the servant. For the servant, like the ruler "by the grace of God", also needs an ideology to remain in servitude. He should resign himself to his fate and not take the sufferings of this world too seriously. Religion consoles him over the injustice by promising him that he will find retribution in the hereafter for all the hardship and injustice he has suffered.
Therefore, the servant is also always a victim and accomplice of tyranny. His dream is not to eliminate "masters" and "servants" from the world, but he wishes to become master himself. Violence has poisoned him and he no longer has the strength to dream the dream of universal freedom.
Since the gift of evolution consists in the moral consciousness of each individual, in the insight into the responsibility of all towards all through mutual help, that is why we must stick together and join hands with each other, in order to put a firm stop to the striving for power and domination of sick individuals.
I very much hope we have understood each other. The existence of the human race will depend on whether we profess all-human solidarity to a far greater extent than we have done so far.
Footnotes:
(1) https://www.globalresearch.ca/leo-n-tolstoy-speech-against-war-call-people-you-shall-not-kill/5777398
(2) https://de.rt.com/international/136334-sacharowa-berlin-lenkt-mit-biowaffen/
Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Lehrer (Rektor a. D.), Doktor der Pädagogik (Dr. paed.) und Diplom-Psychologe (Schwerpunkte: Klinische-, Pädagogische- und Medien-Psychologie). Als Pensionär arbeitete er viele Jahre als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und pädagogisch-psychologischen Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung und eine Erziehung zum Gemeinsinn und Frieden.
Dr. Rudolf Lothar Hänsel is a teacher (retired headmaster), doctor of education (Dr. paed.) and graduate psychologist (specialising in clinical, educational and media psychology). As a retiree, he worked for many years as a psychotherapist in his own practice. In his books and educational-psychological articles, he calls for a conscious ethical-moral education in values and an education for public spirit and peace.
Online-Flyer Nr. 789 vom 20.04.2022
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