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Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

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Kommentar
Kommentar vom Hochblauen
Gemeinsam für Palästina – Gegen das Verbrechen der Judaisierung
Von Evelyn Hecht-Galinski

Alle Augen sind auf die Ukraine gerichtet, und die Milliarden an Steuergeldern fließen in einen mehr als fragwürdigen pseudo-demokratischen Staat. Es ist so verlogen, wie man hierzulande die Ukraine mit ihren Asow-Nazi-Bataillonen als Teil der westlichen "Werte"-Gesellschaft hochjubelt, angeführt von einem "Zio-Nazi"-Präsidenten mit jüdischen Wurzeln, dessen Traum es ist, die "befreite" Ukraine als "Groß-Israel" weiterzuführen. Mit seinen täglichen Propaganda-Hetzreden wird er als neuer Held gefeiert, erhält standing Ovations bei westlichen Parlamentsreden, wird Time-Magazin-Mann-des-Jahres, kapert die Filmfestspiele in Cannes und das Weltwirtschaftsforum in Davos – nichts bleibt uns erspart von diesem Propagandakrieg eines drittklassigen Schmierendarstellers. (1)

Blau-gelbe Ukraine-Flaggen-Manie: hysterisch und heuchlerisch

Vor dem Hintergrund der letzten USA/Nato-geführten Kriege mit Millionen Toten, zerstörten Ländern und vertriebenen Flüchtlingen – laut UNHCR inzwischen mehr als 100 Millionen – kann man die blau-gelbe Manie der Ukraine-Flaggen und Sympathiebekundungen nur als hysterisch und heuchlerisch bezeichnen. Hingegen werden palästinensische Flaggen als feindliche Symbole und angeblicher „antisemitischer Israel-Hass“ und Demonstrationen gleich mit verboten.

Erschreckend ist die völlige Missachtung des deutschen Mainstreams, der den jahrzehntelangen Freiheitskampf der Palästinenser gegen ihre israelischen Besatzer negiert und es nicht für nötig hält, über die Hintergründe der Verbote der Demonstrationen in Berlin zum Tag der Nakba, der Katastrophe des palästinensischen Volkes, zu informieren – auch nicht über die Verhaftungen von Menschen, die trotzdem auf die Straße gingen im Gedenken an die Nakba.

Verboten waren auch Proteste gegen die von einem israelischen Scharfschützen gezielt ermordeten palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh. Selbst die Mahnwache der „Jüdischen Stimme“ für Abu Akleh und Trauerbekundungen wurde verboten. Ein weiterer Schlag gegen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Deutschland.

Mein Herz schlägt für die Freiheit Palästinas!

Berlin und der rot-rote Senat haben kein Herz für Palästina, im Gegensatz zur Ukraine für die alles getan wird. Und das macht mich als Berlinerin besonders beschämt und bestürzt. (2) (3) Lassen sie mich ganz offen sagen: Mein Herz schlägt für die Freiheit Palästinas, aber nicht für die Unterstützung dieser in Teilen korrupten und faschistischen Ukraine. Wer spricht noch über Selenskyj, seinen jüdischen Oligarchen-Gönner Kolomoisky und seine Off-Shore-Millionen, besser bekannt aus den „Pandora Papers“? (4)

Auch hier schweigt sich der deutsche Mainstream über Ursachen für den russischen Angriff aus oder versucht gar, ohne Schaum vor dem Mund auch die russische Position und ihre Beweggründe zu erklären. Stattdessen erleben wir eine erschreckende Meinungseinfalt. Jetzt zeigt sich die westliche US-geprägte Erziehung, und der geballte gesteuerte Russlandhass kann endlich ausgelebt werden. Aus US-Sicht läuft alles vermeintlich gut, speziell Deutschland hat das bereits vor dem II. Weltkrieg bestehende Feindbild Russland so verinnerlicht, dass Baerbock davon schwadronieren kann, „Russland zu ruinieren“.

An diesem Ziel arbeitet die Regierungs-Ampel auf Kosten und explizit gegen die Interessen der deutschen Bevölkerung und der Wirtschaft – unseren Ruin in Kauf nehmend. Diese Politiker arbeiten in fremdem Interesse und verletzen schamlos ihren Amtseid, „Schaden vom deutschen Volke abzuwenden“. Vom Schaden für die Umwelt ganz abgesehen, wenn die Nato-Olivgrünen Kriegshetzer nun das treue umweltschädigende Frackinggas favorisieren. Ein Skandal!

Keine Schandtat, vor der das zionistische Staatsterrorregime zurückschreckt

Wie wäre es mit einem Vorschlag für unseren neuen "Traumpartner" Katar? Würden die Kataris etwaige Lieferverträge an Bedingungen für Palästina knüpfen, u.A. die zurückgehalteten EU-Hilfsgelder für das Auguste-Victoria-Krankenhaus in Jerusalem, dass einzige Krankenhaus für das gesamte besetzte Palästina, das Strahlentherapie für Krebskranke vorhält? (Siehe Hochblauen-Seite vom 23. Mai)

Ähnliches erleben wir, wenn es um den „jüdischen Staat“ geht. Auch da wird die zionistische Sicht und Propaganda übernommen. Und die Verbrechen des „jüdischen Staats“ werden mit der deutschen Staatsräson belohnt. Groteskerweise garantiert die deutsche Regierung dem „jüdischen Staat“ auch seine „Sicherheit“. Also einem Staat, der täglich eine illegal besetzte palästinensische Bevölkerung schikaniert, entmenschlicht, mordet, verletzt, inhaftiert, enteignet und ihrer Grundrechte beraubt. Es gibt keine Schandtat, vor der dieses zionistische Staatsterrorregime und seine angeblich so „moralische“ jüdische „Verteidigungsarmee“ zurückschrecken. Skrupellos werden unschuldige Zivilisten, Journalisten, wie zuletzt die Ikone der palästinensischen Journalistinnen, Shireen Abu Akleh, heimtückisch und gezielt ermordet. (5)

Abu Akleh war nicht nur der arabischen Welt, die Nachrichten aus Palästina verschlingt, ein vertrautes Gesicht, sondern das Gesicht palästinensischer Berichterstattung! Die Besatzungskräfte, die auf sie und die Gruppe palästinensischer Journalisten, die sie begleitete, schossen, wussten, dass sie auf Presse-Vertreter schossen, denn sie waren als „Presse“ ganz klar erkennbar. Und es ist klar, dass sie gezielt und kaltblütig ermordet wurde. Die Palästinenser vermuten zu Recht, dass es sich bei dem Einschussloch knapp unter dem Rand ihres Metallhelms nicht um einen Zufall, sondern um einen gezielten Schuss handelte, der sie töten sollte, deshalb bezeichnen palästinensische Beamte ihren Tod als "vorsätzlich".

Israels lügnerische Propaganda mit der Ukraine-Gehirnwäsche vergleichbar

Israel versucht seit Jahren, Vorwände zu finden, um die Berichterstattung von Al Jazeera zu erschweren oder ganz zu unterbinden, indem es den Reportern oft Hausverbot erteilt oder ihnen Presseausweise verweigert. Erinnern wir uns daran, als im vergangenen Mai Israel ein Hochhaus in Gaza, in dem sich die Büros des Senders befanden, gezielt ins Visier nahm und bombardierte. Auch das erhärtet den Verdacht, dass Abu Akleh gerade deshalb erschossen wurde, weil sie für ihre furchtlose Berichterstattung über israelische Verbrechen bekannt war.

Seit 2000 wurden 45 palästinensische Journalisten durch die israelische Armee getötet. Die Palästinensische Journalisten Union allerdings geht von mehr als 55 aus. (6) Das Töten von Palästinensern – unvorhersehbar, sogar wahllos – passt perfekt zu den Zielen einer Besatzungsmacht, die darauf aus ist, den Palästinensern jegliches Gefühl von Sicherheit oder Normalität zu nehmen, und entschlossen ist, sie zu terrorisieren, damit sie ihre Heimat Stück für Stück verlassen. Eine besonders perfide Art der Judaisierung. So verübte das zionistische Regime allein zwischen 1947 und 1953 153 Massaker an unschuldigen Palästinensern.

Im Fall Abu Akleh wollten die Israelis die Schuld auf die Palästinenser abschieben, um von der eindeutig israelischen Hinrichtung abzulenken. Dies reiht sich ein in die Mythen und Verleumdungen der Hasbara. Weder sind Juden „nach 2000 Jahren zurückgekehrt“ in ihre „Heimat“, noch handelte es sich bei dieser um ein „leeres Land“, denn Jahr für Jahr bezeugt die UNO das verbriefte Recht auf Rückkehr für Palästinenser, denen Israel dieses legitime Recht verweigert. Diese lügnerische Propaganda des „jüdischen Staats“ ist durchaus mit der der Ukraine zur Gehirnwäsche und abstumpfenden Verdummung vergleichbar.

Mit allem, was Propaganda zu bieten hat, auf der falschen Seite der Geschichte

Auch in Sachen Butscha sehe ich die traurigen Ukraine/Israel-Parallelen: keine stichhaltigen Beweise, allein ukrainische Propaganda. In konzertierten medialen Aktionen wird von eifrigen deutschen, transatlantischen Journalisten alles übernommen, was die Propaganda so zu bieten hat. Ausgeschmückt mit völlig abwegigen Putin-Hitler Vergleichen oder Beschimpfungen Lawrows als „Lügenaußenminister“. Während schon in einem ukrainischen Schauprozess ein Russe zu „lebenslänglich“ verurteilt wurde, hat sich Russland mit Prozessen gegen „Nazi-Asow“-Kämpfen zurückgehalten. Putin ist eben ein kluger Taktiker und Schachspieler, der keine Taschenspieler-Tricks nötig hat, sondern wohlüberlegt seine Schritte plant. (7)

Währenddessen hofft man im Westen, dass Russland den ukrainische Politiker und Putin-Vertrauten Victor Medwedtschuk, der sich in ukrainischer Kriegsgefangenschaft befindet, gegen ukrainische „Asow Nazis“ austauscht. Oder geht es nicht vielleicht auch um westliche Militärs,  und andere Gefangene, die Russland in Mariupol als Gefangene in die Hände fielen? Wäre es nicht eine gute Idee, auch Julian Assange auf eine etwaige Austauschliste zu setzen, um den vielgepriesenen aber auf der Strecke gebliebenen „westlichen Werten“ neuen Schwung zu geben?

Deutschland befindet sich bereits zum dritten Mal auf der falschen Seite der Geschichte. Schon Nazi-Deutschland stand auf der falschen Seite der Geschichte. Aber was ist mit „Nachkriegs“-Deutschland und seiner uneingeschränkten Unterstützung des „jüdischen Staats“ unter Missachtung der palästinensischen Rechte, wie Ilan Pappe schreibt? Was ist das für eine unsägliche Doppelmoral, ein Verbrechen gegen ein anderes auszutauschen? Und was ist mit der dritten Schuld, der uneingeschränkten Unterstützung der Ukraine gegen die berechtigten und vom „Werte“westen verweigerten Sicherheitsinteressen Russlands? Deutschland und seine Politiker scheinen ein „besonderes Händchen“ dafür zu haben, auf der falschen Seite der Geschichte zu stehen. (8)

Israel ist das hässlichste aller Gesichter des brutalen Kolonialismus (9)

Ich stimme Tony Greenstein uneingeschränkt zu, die UN-Resolution (10) muss aufgehoben werden: Die Gründung Israels und die Teilung Palästinas waren ein schrecklicher Fehler. Kämpfen wir also gemeinsam für Palästina - gegen das Verbrechen der Judaisierung.


Ein Jude an die zionistischen Kämpfer
Erich Fried, 1988

was wollt ihr eigentlich?
Wollt ihr wirklich die übertreffen
die euch niedergetreten haben
vor einem Menschenalter
in euer eigenes Blut
und in euren eigenen Kot?

Wollt ihr die alten Foltern
jetzt an die anderen weitergeben
mit allen blutigen
dreckigen Einzelheiten
mit allem brutalen Genuss
der Folterknechte
wie unsere Väter sie damals
erlitten haben?

Wollt jetzt wirklich ihr
die neue Gestapo sein
die neue Wehrmacht
die neue SA und S.S.
und aus den Palästinensern
die neuen Juden machen?

Aber dann will auch ich
weil ich damals vor fünfzig Jahren
selbst als ein Judenkind
gepeinigt wurde
von euren Peinigern
ein neuer Jude sein
mit diesen neuen Juden
zu denen ihr
die Palästinenser macht

Und ich will sie zurückführen helfen
als freie Menschen
in ihr eigenes Land Palästina
aus dem ihr sie vertrieben habt
oder in dem ihr sie quält
ihr Hakenkreuzlehrlinge
ihr Narren und Wechselbälge
der Weltgeschichte
denen der Davidstern
auf euren Fahnen
sich immer schneller verwandelt
in das verfluchte Zeichen
mit den vier Füßen das
ihr nun nicht sehen wollt
aber dessen Weg ihr heut geht!


Fußnoten:

(1) https://www.aljazeera.com/news/2022/4/5/zelenskyy-says-wants-ukraine-to-become-a-big-israel
(2) https://taz.de/Nach-Verbot-von-Pro-Palaestina-Demos/!5852524/
(3) https://taz.de/Nach-Verbot-von-Pro-Palaestina-Demos/!5852524/
(4) https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/pandora-papers-volodymyr-selenskij-der-ukrainische-praesident-und-sein-peinliches-netzwerk-li.188923
(5) https://www.aljazeera.com/news/2022/5/11/shireen-abu-akleh-israeli-forces-kill-al-jazeera-journalist
(6) https://www.aljazeera.com/news/2022/5/12/infographic-the-journalists-killed-by-israeli-forces-since-2000
(7) https://www.jungewelt.de/artikel/427013.ukraine-konflikt-wir-haben-spa%C3%9F-am-t%C3%B6ten.html
(8) https://www.heise.de/tp/features/Die-deutsche-Position-zu-Palaestina-Zweimal-auf-der-falschen-Seite-der-Geschichte-7100035.html
(9) https://www.middleeastmonitor.com/20220518-israel-is-the-ugliest-ever-face-of-brutal-colonialism/
(10) https://www.middleeastmonitor.com/20220521-un-resolution-181-must-be-repealed-the-creation-of-israel-and-the-partition-of-palestine-was-a-terrible-mistake/


Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom "Hochblauen", dem 1165 m hohen "Hausberg" im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles" heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten "Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik" ausgezeichnet.

Online-Flyer Nr. 791  vom 25.05.2022

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