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Krieg und Frieden
Teil 1: Der lange Weg in das Verhängnis Europas
Die langen Schatten des Ersten Weltkriegs
Von Wolfgang Effenberger
Vor 110 Jahren wurden die letzten Weichen für den D-Zug in Europas Verhängnis 1914/1918 gestellt. Anlässlich des 100. Jahrestags brachten im Juli 2014 Willy Wimmer und Wolfgang Effenberger das Buch "Wiederkehr der Hasardeure - Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute" heraus. In ihrem Vorwort schrieben die Autoren damals: „Denn die gleichen Kreise, die vor hundert Jahren nationale Konflikte für ihre Interessen instrumentalisierten, sind heute wieder am Werk. Wieder wird bedenkenlos gepokert und dabei billigend die Gefahr eines Weltkriegs und damit neues unermessliches Leid in Kauf genommen.“ (1) Drei Monate später erschien das US-Langzeit-Strategie-Papier TRADOC 525-3-1 "Win in a Complex World 2020-2040" mit der Anweisung an die Streitkräfte, sich auf einen Krieg gegen Russland und China vorzubereiten (In diesem Dokument heißt das euphemistisch „…die Bedrohung durch Russland und China abbauen“). „Angeblich will kein Mensch Krieg. Millionen gehen immer wieder auf die Straßen und demonstrieren gegen Kriege. Und dennoch gibt es ständig neue Kriege. Warum eigentlich, wenn doch keiner Krieg will?“. Mit dieser Frage begann im Oktober 2014 der Journalist Udo Ulfkotte (1960-2017) seine Rezension des Buches, um gleich darauf seine Lösung anzubieten: „Die brutale Antwort: Da draußen gibt es einige wenige, die eiskalt Kriege planen und davon profitieren“.
Collage von Dr. Udo Ulfkotte im Oktober 2014
„Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Diese Desinformation verbreiten derzeit alle Leitmedien, denn der Erste Weltkrieg ist nicht über Nacht plötzlich und unerwartet »ausgebrochen« - er wurde vielmehr systematisch Schritt für Schritt geplant“. Wer verstehen will, wie Kriege entstehen, der komme an „Wiederkehr der Hasardeure“ nicht vorbei, schreibt Ulfkotte und bezeichnet das Buch als einzigartigen Augenöffner.
Das liege zum einen an den Autoren. Willy Wimmer saß 33 Jahre lang für die CDU im Bundestag. Er war zunächst Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium sowie Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der KSZE/OSZE. Er setzte sich für einen friedlich-kooperativen Übergang in den Jahren der Wende ein und war schon während seiner aktiven politischen Zeit für sein Engagement außerhalb der offiziellen Parteilinie und Doktrinen bekannt.
Wolfgang Effenberger hatte bereits mehrere historisch-kritische Bücher veröffentlicht und engagiert sich aufgrund seiner tiefen Einblicke in die Kriegsplanungen der NATO als ehemaliger Hauptmann gegen die Kriegsplanungen und für den Frieden. „In Wiederkehr der Hasardeure wagen es die Autoren, freimütig und unerschrocken Großmachtinteressen - vor allem der USA - aufzudecken und anzuprangern. Das machen sie sachlich und objektiv“. Das Buch werde wegen seiner politisch inkorrekten Tendenz von den Massenmedien ignoriert. Die Ausgangsfrage, wer vom Ersten Weltkrieg am meisten profitiert hat, werde brutal und ehrlich beantwortet: Vor allem die Vereinigten Staaten.
Für Udo Ulfkotte ist eindeutig klar: „Die Europäer sind nicht wie Schlafwandler in den Ersten Weltkrieg gegangen, sondern wurden zielgerichtet von Bankern, Politikern und Militärs in diesen Krieg getrieben…Erschreckend: Der Erste Weltkrieg ist die Blaupause für viele neue Kriege. Die USA, die in ihm zur Weltmacht aufstiegen, nutzen das bewährte Konzept seither weltweit. Und sie planen für die Europäer - allen voran für die Deutschen - gerade eiskalt die nächste große Katastrophe. Im Hintergrund stets - wie auch schon beim Ersten Weltkrieg - dabei: willfährige Helfer in den Reihen der Medien“. Soweit das Resümee von Udo Ulfkotte.
Nachdem US-Präsident Joe Biden am 27. Oktober 2022 im neuen Verteidigungsdekret das bereits in TRADOC 525-3-1 festgelegte Hauptziel der USA - Abbau der wachsenden multidisziplinären Bedrohung durch China und Russland - wiederholt hatte, veröffentlichte der wissenschaftliche Dienst des US-Kongresses eine geschichtsträchtige Handreichung für Senatoren und Abgeordnete: „Um regionale Hegemonie in Eurasien zu verhindern, sind anscheinend viele militärische Operationen der USA im 1. (!) und 2. Weltkrieg und zahlreiche militärische Kriegseinsätze und alltägliche Operationen der USA seit dem 2. Weltkrieg zu einem nicht geringen Teil zur Unterstützung dieses Ziels durchgeführt worden“.(2) Es geht heute vor allem darum, regionale Hegemonie in Eurasien zu verhindern.
Seit 1904 beherrscht Mackinder die Weltmachts-Phantasien der Seemächte
Schon die Geostrategen des ausgehenden 19. Jahrhunderts sahen im „Eurasischen Herzland“ den Schlüssel für Weltmachtträume - zu einem Zeitpunkt, als niemand die dort lagernden Energiereserven auch nur erahnen konnte. Nachhaltig verstärkt wurden diese Appetenzen durch die geopolitischen Visionen des englischen Geographen Sir Harold Mackinder, Mentor von Generationen britischer Diplomaten. Im April 1904 erschien von ihm im »Geographical Journal« der »Royal Society« in London seine folgenschwere Abhandlung über die andauernden, beherrschenden Antriebe in der Weltpolitik. Unter dem Titel »Der geographische Drehpunkt der Geschichte« (The Geographical Pivot of History) schilderte Mackinder „…das uralte, ewig neue Gegenspiel der großen zentralen Steppenmacht der alten Welt, die sich immer wieder erhebt, gegen die meerbestimmten Randländer, die zuerst, wie die Griechen gegenüber den Persern, mittelmeerisch lebten“(3) und heute mit den USA ozeanisch verankert sind.
Mackinder prägte die Begriffe der Eurasischen Zentralregion (Pivot Area) und des Ostmitteleuropäischen Herzlandes, Jede dieser Regionen bezeichnete er als Sprungbrett zur Erlangung der Herrschaft über den Kontinent. Zum Durchbruch verhalf er seiner Theorie mit dem berühmten Ausspruch: „Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland: Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel (Eurasien). Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt“.(4)
US-Brückenköpfe am inneren Gürtel des Herzlandes (Collage: Wolfgang Effenberger)
Mit der "Weltinsel" (Eurasien) bezeichnete Mackinder die flächenmäßig größte, die bevölkerungsstärkste sowie die in jeder Hinsicht reichste aller möglichen Kombinationen der Länder der Erde. Das im Zentrum der "Weltinsel" liegende "Heartland" (Pivot Area) reicht von der Wolga bis zum Jangtsekiang und vom Himalaya zur Arktis. Zum Zeitpunkt der Analyse Mackinders im Jahr 1904 wurde das Gebiet von "Heartland" ohne die Halbinsel Kamtschatka vom Russischen Reich regiert, später von der Sowjetunion. Die imperiale Politik des britischen Commonwealth in Anlehnung an die Heartland-Theorie wirkt in Großbritannien fort bis in unsere Tage. Die Vereinigten Staaten von Amerika begründen ihre internationale Politik bis heute auf der Grundlage und dem Geist der geopolitischen Vorstellungen Mackinders.
Demgemäß haben die USA 1981 ihr zentrales Militärkommando CENTCOM direkt unterhalb des „Herzlandes“ gelegt. Von den annähernd 800 US-Stützpunkten befinden sich die meisten in Eurasien. (5) Der anglo-amerikanische Albtraum: Eine neue Kontinentalmacht (und das wird China sein), die mit den modernsten technischen Errungenschaften ausgestattet und kapitalkräftig genug ist - eine nicht hinnehmbare Gefahr für die angestrebte unipolare Weltordnung.
Seit 1904 plante Großbritannien den Krieg in Europa
Nach dem für Großbritannien desaströsen Burenkrieg(6) in Afrika (1899-1902) schuf die britische Regierung 1904 ein bedeutendes Gremium, das "Committee of Imperial Defence" (CID; dt. etwa „Ausschuss für imperiale Verteidigung“). Besetzt mit handverlesenen Spitzenpolitikern und -militärs, war es die Schaltzentrale der strategischen Verteidigungspolitik des Britischen Weltreichs in der Periode vom Ende des Zweiten Burenkriegs bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.(7) Der wichtigste Sekretär des CID war Maurice Hankey, der das Amt 1912 übernahm und bis 1938 innehatte. Während des Krieges nahm das CID eine untergeordnete Rolle ein und wurde vom Kriegskabinett überdeckt (dessen Sekretär ebenfalls Hankey war).
So unterschlägt Christopher Clark in seinem 2014 medienpräsenten Buch „Die Schlafwandler“ die jahrelange Planung der Seeblockade ab 1908 gegen Deutschland vonseiten des Committee of Imperial Defense, obwohl diese durch zwei Mitglieder des Committee - Maurice Hankey (»The Supreme Command«) und A. C. Bell (»A History of the Blockade of Germany«) präzise dokumentiert ist. Sogar der offizielle britische Marinehistoriker und Marinestratege Sir Julian Corbett bestätigt: Der Erste Weltkrieg sei durch Lord Hankey und seine Mitarbeiter mit „einer geordneten Vollständigkeit im Detail, die keine Parallele in unserer Geschichte hat“, geplant worden.(8) Doch Hankey, Bell und Corbett sucht man im Index der "Schlafwandler" vergebens, natürlich erst recht in den Publikationen anderer namhafter Historiker.
Deutschland und die Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907
Von einem Friedenshistoriker wurde ich Anfang Juli 2024 darauf hingewiesen, dass die Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907, zu denen Russland eingeladen hatte und an denen alle zivilisierten Nationen der Welt (u.a. Japan, die USA, Thailand und China) teilnahmen, bereits den Waffengang verbieten und stattdessen den Rechtsweg zur Beilegung von Streitig-keiten obligatorisch machen wollten. Dies scheiterte hauptsächlich an Deutschland (u.a. auch Österreich). Dann kam der Erste Weltkrieg.(9) Dieser kausale Schluss ist ein keiner Weise dazu geeignet, den Ersten Weltkrieg verantwortungsvoll aufzuarbeiten, denn die Mittelmächte wären bei einer solchen Regelung stets im Hintertreffen gewesen. Der Erste Weltkrieg wurde nie beendet. Heute lodern an all seinen Verwerfungslinien die Kriegsfeuer. Das war 1919 wohl auch so gewollt. Für de Gaulle und Winston Churchill gab es ohnehin keinen Ersten Weltkrieg. Beide sahen in der Zeitspanne von 1914 bis 1945 einen zweiten „Dreißigjährigen Krieg“. Und heute dürften wir uns wohl im „dritten“ Dreißigjährigen Krieg befinden. Die Ziele haben sich kaum verändert.
Die Haltung Deutschlands in Den Haag war u.a. geleitet von dem sich seit 1891 abzeichnenden Militärbündnis Frankreich und Russland. Damit drohte Deutschland ein Zweifrontenkrieg. Außerdem wären bei einem Schiedsgerichtsverfahren Deutschlands Interessen komplett untergegangen, da alle Nachbarländer ihre eigenen Interessen mit den geopolitischen Ambitionen Großbritanniens und den USA ohne große Probleme hätten durchsetzen können. Die Furcht davor wurde noch verstärkt durch die Erfahrungen aus dem ersten Dreißigjährigen Krieg (1618-48) und den Napoleonischen Kriegen (1792-1815). Den deutschen Landen sollte eine nochmalige Verheerung erspart bleiben.
Im Gegensatz zu den Seemächten (USA und Großbritannien, welche die gegenüberliegenden Küsten beherrschen wollen), haben die Landmächte andere Sicherheitsinteressen: Hier spielen die räumliche Entfernung zur nächsten Großmacht und Hindernisse wie Berge (Pyrenäen) oder Flüsse (Rhein) eine entscheidende Rolle. Auch die Anzahl der Nachbarn samt ihren »territorialen Wünschen« ist für die Sicherheit relevant. Eine schlechtere Situation als die deutsche Mittellage ist in dieser Hinsicht wohl kaum vorstellbar. Kein Land hat in seiner Geschichte mit derart vielen Nachbarn politisch agieren müssen wie Deutschland.
So wurden über Deutschland hinweg Bündnisse geschmiedet: Schweden-Frankreich, Russland-Frankreich, Polen-Frankreich, Polen-England, Russland-England, Tschechoslowakei-Frankreich, um nur einige zu nennen. Der deutsche Geograf und Theoretiker der Geopolitik Otto Maull (1857-1957) gab von 1925 bis 1932 zusammen mit Karl Haushofer die Zeitschrift für Geopolitik heraus und verfasste im Buch "Bausteine zur Geopolitik" einen beeindruckenden Aufsatz "Über politisch-geographisch-geopolitische Karten". Eindrucksvoll hielt er hier in einer Deutschland-Karte mit nur ein paar Pfeilrichtungen die Auswirkungen der dynamischen Kräfte fest.
1907: Das Jahr der britischen Kriegspläne
Wer einen Krieg plant, braucht hierfür eine Begründung, welche die Vorbereitungen als notwendige Verteidigungsanstrengung gegen eine ernstzunehmende Bedrohung erscheinen lässt, denn die meisten Politiker sind bestrebt, es möglichst nicht zu einer Auseinandersetzung mit Waffengewalt kommen zu lassen. Aus diesem Grund bat Edward VII. wohl den zuverlässig deutschfeindlichen Büroleiter im britischen Auswärtigen Amt, Sir Eyre Crowe, um eine Denkschrift. Im 25-seitigen Papier "Memorandum on the Present State of British Relations with France and Germany" vom 1. Januar 1907 war dann Crow‘s Besorgnis bezüglich der wachsenden Bedrohung des Vereinigten Königreichs durch das aufstrebende kaiserliche Deutschland Ausdruck verliehen worden.
1907 wurde Konteradmiral Sir Charles Ottley Sekretär des CID. 1908 schrieb er dem Ersten Seelord, dass eine Blockade Deutschlands während der gesamten drei Jahre seiner Amtszeit als Marinegeheimdienstchef ein ständiges Thema gewesen sei. Die Admiralität habe den Standpunkt vertreten, das Zusammenspiel aus der geografischen Lage und seiner herausragenden Seemacht gebe England hierzu eine einfache Methode an Hand. Die Mühlen der Seestreitkräfte würden „…die deutsche Industrie sowie die Bevölkerung vielleicht nur langsam, aber, überaus fein zermahlen. Früher oder später würde Gras auf den Straßen Hamburgs wachsen, Tod und Untergang würden sich ausbreiten“.(11) Seit 1907 wurden in Acht-Stunden-Intervallen die Positionen deutscher Schiffe überwacht.
Angesichts der Überlegenheit der britischen Seestreitkräfte kann man sich vorstellen, was die Blockade für Deutschland bedeuten würde. Die Akte mit Kriegsplänen der Admiralität von 1907 enthält nachfolgende sieben Argumente:
Im Dezember 2020 erklärte General Sir Nicholas Carter, der Chef des britischen Verteidigungs-stabs, während seiner jährlichen Vorlesung am Royal United Services Institute, dass die Demokratien heute die Vorgaben von Sir Eyre Crowe und George Kennan berücksichtigen müssten: „Was wir brauchen, ist ein Katalysator ähnlich dem ‚langen Telegramm‘ von George Kennan, in dem er 1946 feststellte, dass eine friedliche Koexistenz mit der Sowjetunion unwahrscheinlich sei“(13). Kennans Telegramm vom Februar 1946 führte ein Jahr später zur Truman-Doktrin: Eindämmung der Sowjetunion und „Kalter Krieg“.
Ein noch besseres strategisches Dokument sieht General Carter im Memorandum von Sir Eyre Crowe aus dem Jahr 1907, welches „…das Denken des damaligen Außenministers Sir Edward Grey beeinflusst haben soll“(14). Sir Eyre argumentierte, dass Großbritannien Bedrohungen für den Frieden in Europa abwehren müsse, wenn schwächere Nationen bedroht würden. Seine Strategie passt besser in unsere Zeit, so der General, in der der Wettbewerb der Großmächte zunimmt. 1914 war Deutschland durch das Frankreich-Russlandbündnis bedroht. Wer war hier der Schwächere? Seit 2015 sei die Geopolitik mit voller Wucht zurückgekehrt, was die "regelbasierte" oder "freie und offene" internationale Ordnung in Gefahr gebracht hat. War dem nicht die NATO-Osterweiterung und der Putsch auf dem Maidan vorausgegangen?
Nun hätten die autoritären Mächte Russland und China die internationale Ordnung in Gefahr gebracht. Peking würde versuchen, die freie und offene internationale Ordnung zu zerstören, um sie durch eine neue, auf China konzentrierte Ordnung zu ersetzen, während Russland hingegen nicht über die Mittel verfüge, um die herrschende Ordnung - selbst im euro-atlantischen Raum - durch eine neue zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund schlägt der General Atlantisch-Pazifischen NATO-Rat und die Stärkung der nationalen Widerstandsfähigkeit vor. „Verbesserung der Medienkompetenz, die Schärfung des Bewusstseins für Spionagebedrohungen und die Gewährleistung einer starken und dynamischen Zivilgesellschaft sind wesentliche Faktoren, um demokratische Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen“(15).
Wenn wir heute auf dem Globus die aktuellen Kriege und Konflikte wahrnehmen, so sind die Verwerfungslinien rund um den Ersten Weltkrieg zu erkennen. Ein Krieg, der laut dem deutschen Philosophen Oswald Spengler bereits 1911 begonnen hat: Mit der Besetzung der marokkanischen Städte Fes und Rabat durch Frankreich, dem Krieg Italiens gegen das Osmanische Reich in Tripolitanien, den britischen Aktivitäten in Ägypten und Persien sowie der Besetzung Koreas durch Japan; 1912 und 1913 folgten dann die beiden Balkankriege.
Einen tragfähigen Frieden wird es nur geben, wenn all diese Zusammenhänge so wahrhaftig wie möglich aufgearbeitet werden. Doch wer hat daran Interesse? Nach seinen drei Hauptwerken (Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft und Kritik der Urteilskraft) machte sich Immanuel Kant in seinem Spätwerk „Zum Ewigen Frieden“ Gedanken über die Regeln einer globalen Friedensordnung. Idealistische Erwartungen dämpfte er mit der Einsicht, dass die Macht des Geldes immer wieder für Krieg und Zerstörung sorgen wird und dass unter der „Heeresmacht, der Bundesmacht und der Geldmacht die Letztere wohl das zuverlässigste Kriegswerkzeug sein dürfte“.(16)
Zusammengefasst geht es in seiner Friedensschrift darum, dass kein ungerechter Frieden mit dem Keim zu künftigen Konflikten geschlossen werden darf (wie z.B. nach dem Ersten Weltkrieg der Frieden von Versailles), dass Staatsgebiete nicht getauscht oder erworben werden können, dass stehende Heere abgebaut werden müssen und dass „keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden“ sollen. Der Erste Weltkrieg z.B. konnte nur mit massiver Unterstützung der Entente durch Kredite der Wall Street über Jahre geführt werden und da die Schuldenpapiere bei einer Niederlage der Entente wertlos geworden waren, mussten die USA schließlich 1917 in den Krieg eintreten.
Walter Hines Page, US-Gesandter in Großbritannien, schrieb am 5. März 1917 in einem dringenden Brief vertraulich an U.S.-Präsident Woodrow Wilson: „Ich glaube, daß der Druck der herannahenden Krise die finanziellen Möglichkeiten [John Pierpont] Morgans zugunsten der Briten und Franzosen übersteigt…. Die größte Hilfe, die wir den Verbündeten geben könnten, bestünde in einem Kredit. Unsere Regierung könnte eine beträchtliche Summe Geldes in einer französisch-britischen Anleihe anlegen …. Natürlich kann sie diesen Kredit nur gewähren, wenn wir [die USA] an dem Krieg gegen Deutschland teilnehmen“.(17)
Diese Schulden der Entente führten letztlich zur Festschreibung von Deutschlands Alleinschuld in Artikel 231 des Versailler Vertrags, denn Einer musste die Zeche schließlich zahlen! Allein Kants Forderung, dass wegen äußerer Staatshändel keine Staatsschulden gemacht werden sollen, würde die Absicht, Krieg führen zu wollen, bereits im Keim ersticken. In „Wiederkehr der Hasardeure“ wird der Weg in die Katastrophe beschrieben, die Kriegstreiber werden identifiziert und deren Motive und Ziele erläutert. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus der „zweiten Reihe“ ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen. Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein, mit einem Unterschied: die Mittel sind totaler, subtiler und noch perfider geworden.
Während „Wiederkehr der Hasardeure“ im Mainstream völlig untergegangen ist, gab es doch neben Dr. Ulfkotte weitere Stimmen: „Ein hochbedeutendes Buch“. (Dramaturg Rolf Hochhuth im Juli 2015) „Das Dargebotene ragt wie ein Fels aus dem Flachland deutscher Historiker-Ängstlichkeiten heraus.“ (Ehemaliger Verfassungsschutzpräsident Helmut Roewer in „Blaue Narzisse“, Online - Ausgabe vom 20. Januar 2015) „Es hat verwundert, dass unter den vielen Veröffentlichungen zum Ersten Weltkrieg kaum ein Werk den komparatistischen Ansatz verfolgte. Das dickleibige Buch ... versucht verdienstvoll, die Politik der Großmächte um die Wende zum 20. Jahrhundert mit der der Gegenwart zu vergleichen“. (Publizist und Autor Olaf Haselhorst in „Sezession“, Nr. 63, Dezember 2014) „Für Wimmer ist die Gefahr latent, dass zwischen den aktuellen Krisenherden eine Verbindung entsteht, sodass es zu einem globalen Krieg kommt. Dabei kritisiert er vor allem, dass bewährte Dialog-Ebenen, die selbst in Zeiten des Kalten Krieges erfolgreich gewesen seien, heute nicht mehr genutzt würden. ... Das Buch ,Wiederkehr der Hasardeure' zeigt Hintergründe auf, die zum Verständnis der Gegenwart beitragen können.“ (Journalist Ludger Baten in der „Neuss-Grevenbroicher Zeitung“ vom 13. Oktober 2014)
So profitieren heute wie 1914 "Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure" von den nicht enden wollenden Kriegen. Das muss aber nicht so bleiben, wenn wir dem Schweizer Historiker Dr. Jacob Ruchti Glauben schenken: Aber die Geschichte lässt sich auf die Dauer nicht fälschen, die Legende vermag vor der wissenschaftlichen Forschung nicht standzuhalten, das dunkle Gewebe wird ans Licht gebracht und zerrissen, auch wenn es noch so kunstvoll und fein gesponnen war“.(18) Im Gegensatz zum geschichtsvergessenen, sich selbst beweihräuchernden Wertewesten hat die Welt des globalen Südens dagegen ein realistischeres Geschichtsbewusstsein, und eine künftige multipolare Friedensordnung wird immer wahrscheinlicher.
Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete "atomare Gefechtsfeld" in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm „Schwarzbuch EU & NATO“ (2020) sowie "Die unterschätzte Macht" (2022). Zum 1. Weltkrieg:
Fußnoten
1) Wolfgang Effenberger/ Willy Wimmer: Wiederkehr der Hasardeure. Höhr-Grenzhausen 2014, S. 18
2) Handreichung des wissenschaftlichen Dienstes des US-Kongresses vom 15. November 2022
3) Haushofer, Karl: Weltpolitik von heute. Berlin 1934, S. 51
4) Brzezinski, Zbigniew: Die einzige Weltmacht. Frankfurt a.M 1999, S. 63
5) https://www.overseasbases.net/uploads/5/7/1/7/57170837/deutsche_die_fakten_obracc.pdf
6) Der Vertraute von Cecil Rhodes, Alfred Milner begann den Südafrikanischen Krieg Burenkrieg), um die Kontrolle über Südafrika und seine riesigen Goldvorkommen zu erlangen. Er leistete Pionierarbeit beim Einsatz von Konzentrationslagern, um Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen.
7) https://de.wikipedia.org/wiki/Committee_of_Imperial_Defence
8) Effenberger/Wimmer 2014, S. 115
9) Mail von 7. Juli 2024 von NN (Name kann angefragt werden)
11) Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis 14/18. Höhr-Grenzhausen S. 37
12) Ebda. 39
13) https://de.alphahistory.com/kalter-Krieg/George-Kennan-Langtelegramm-1946/
14) https://www.geostrategy.org.uk/research/a-crowe-memorandum-for-the-twenty-first-century/
15) Ebda.
16) Kant, Immanuel: Zum ewigen Frieden und andere Schriften. Frankfurt 2008, S. 154
17) zit. n. Eustace Mullins, Die Bankierverschwörung, S. 77
18) https://perseus.ch/produkt/der-ausbruch-des-ersten-weltkrieges-2
Teil 2: Keineswegs schlafwandelnd in den Krieg
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29206
Teil 3: Diplomatische Winkelzüge pflastern den Weg in den Krieg
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29207
Teil 4: Das Abendland marschiert in den Abgrund
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29226
Teil 5: Die kurze Halbwertszeit von Kriegsplänen
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29227
Teil 6: Kritische Stimmen aus Großbritannien
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29246
Online-Flyer Nr. 834 vom 14.08.2024
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Krieg und Frieden
Teil 1: Der lange Weg in das Verhängnis Europas
Die langen Schatten des Ersten Weltkriegs
Von Wolfgang Effenberger
Vor 110 Jahren wurden die letzten Weichen für den D-Zug in Europas Verhängnis 1914/1918 gestellt. Anlässlich des 100. Jahrestags brachten im Juli 2014 Willy Wimmer und Wolfgang Effenberger das Buch "Wiederkehr der Hasardeure - Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute" heraus. In ihrem Vorwort schrieben die Autoren damals: „Denn die gleichen Kreise, die vor hundert Jahren nationale Konflikte für ihre Interessen instrumentalisierten, sind heute wieder am Werk. Wieder wird bedenkenlos gepokert und dabei billigend die Gefahr eines Weltkriegs und damit neues unermessliches Leid in Kauf genommen.“ (1) Drei Monate später erschien das US-Langzeit-Strategie-Papier TRADOC 525-3-1 "Win in a Complex World 2020-2040" mit der Anweisung an die Streitkräfte, sich auf einen Krieg gegen Russland und China vorzubereiten (In diesem Dokument heißt das euphemistisch „…die Bedrohung durch Russland und China abbauen“). „Angeblich will kein Mensch Krieg. Millionen gehen immer wieder auf die Straßen und demonstrieren gegen Kriege. Und dennoch gibt es ständig neue Kriege. Warum eigentlich, wenn doch keiner Krieg will?“. Mit dieser Frage begann im Oktober 2014 der Journalist Udo Ulfkotte (1960-2017) seine Rezension des Buches, um gleich darauf seine Lösung anzubieten: „Die brutale Antwort: Da draußen gibt es einige wenige, die eiskalt Kriege planen und davon profitieren“.
Collage von Dr. Udo Ulfkotte im Oktober 2014
„Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Diese Desinformation verbreiten derzeit alle Leitmedien, denn der Erste Weltkrieg ist nicht über Nacht plötzlich und unerwartet »ausgebrochen« - er wurde vielmehr systematisch Schritt für Schritt geplant“. Wer verstehen will, wie Kriege entstehen, der komme an „Wiederkehr der Hasardeure“ nicht vorbei, schreibt Ulfkotte und bezeichnet das Buch als einzigartigen Augenöffner.
Das liege zum einen an den Autoren. Willy Wimmer saß 33 Jahre lang für die CDU im Bundestag. Er war zunächst Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium sowie Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der KSZE/OSZE. Er setzte sich für einen friedlich-kooperativen Übergang in den Jahren der Wende ein und war schon während seiner aktiven politischen Zeit für sein Engagement außerhalb der offiziellen Parteilinie und Doktrinen bekannt.
Wolfgang Effenberger hatte bereits mehrere historisch-kritische Bücher veröffentlicht und engagiert sich aufgrund seiner tiefen Einblicke in die Kriegsplanungen der NATO als ehemaliger Hauptmann gegen die Kriegsplanungen und für den Frieden. „In Wiederkehr der Hasardeure wagen es die Autoren, freimütig und unerschrocken Großmachtinteressen - vor allem der USA - aufzudecken und anzuprangern. Das machen sie sachlich und objektiv“. Das Buch werde wegen seiner politisch inkorrekten Tendenz von den Massenmedien ignoriert. Die Ausgangsfrage, wer vom Ersten Weltkrieg am meisten profitiert hat, werde brutal und ehrlich beantwortet: Vor allem die Vereinigten Staaten.
Für Udo Ulfkotte ist eindeutig klar: „Die Europäer sind nicht wie Schlafwandler in den Ersten Weltkrieg gegangen, sondern wurden zielgerichtet von Bankern, Politikern und Militärs in diesen Krieg getrieben…Erschreckend: Der Erste Weltkrieg ist die Blaupause für viele neue Kriege. Die USA, die in ihm zur Weltmacht aufstiegen, nutzen das bewährte Konzept seither weltweit. Und sie planen für die Europäer - allen voran für die Deutschen - gerade eiskalt die nächste große Katastrophe. Im Hintergrund stets - wie auch schon beim Ersten Weltkrieg - dabei: willfährige Helfer in den Reihen der Medien“. Soweit das Resümee von Udo Ulfkotte.
Nachdem US-Präsident Joe Biden am 27. Oktober 2022 im neuen Verteidigungsdekret das bereits in TRADOC 525-3-1 festgelegte Hauptziel der USA - Abbau der wachsenden multidisziplinären Bedrohung durch China und Russland - wiederholt hatte, veröffentlichte der wissenschaftliche Dienst des US-Kongresses eine geschichtsträchtige Handreichung für Senatoren und Abgeordnete: „Um regionale Hegemonie in Eurasien zu verhindern, sind anscheinend viele militärische Operationen der USA im 1. (!) und 2. Weltkrieg und zahlreiche militärische Kriegseinsätze und alltägliche Operationen der USA seit dem 2. Weltkrieg zu einem nicht geringen Teil zur Unterstützung dieses Ziels durchgeführt worden“.(2) Es geht heute vor allem darum, regionale Hegemonie in Eurasien zu verhindern.
Seit 1904 beherrscht Mackinder die Weltmachts-Phantasien der Seemächte
Schon die Geostrategen des ausgehenden 19. Jahrhunderts sahen im „Eurasischen Herzland“ den Schlüssel für Weltmachtträume - zu einem Zeitpunkt, als niemand die dort lagernden Energiereserven auch nur erahnen konnte. Nachhaltig verstärkt wurden diese Appetenzen durch die geopolitischen Visionen des englischen Geographen Sir Harold Mackinder, Mentor von Generationen britischer Diplomaten. Im April 1904 erschien von ihm im »Geographical Journal« der »Royal Society« in London seine folgenschwere Abhandlung über die andauernden, beherrschenden Antriebe in der Weltpolitik. Unter dem Titel »Der geographische Drehpunkt der Geschichte« (The Geographical Pivot of History) schilderte Mackinder „…das uralte, ewig neue Gegenspiel der großen zentralen Steppenmacht der alten Welt, die sich immer wieder erhebt, gegen die meerbestimmten Randländer, die zuerst, wie die Griechen gegenüber den Persern, mittelmeerisch lebten“(3) und heute mit den USA ozeanisch verankert sind.
Mackinder prägte die Begriffe der Eurasischen Zentralregion (Pivot Area) und des Ostmitteleuropäischen Herzlandes, Jede dieser Regionen bezeichnete er als Sprungbrett zur Erlangung der Herrschaft über den Kontinent. Zum Durchbruch verhalf er seiner Theorie mit dem berühmten Ausspruch: „Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland: Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel (Eurasien). Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt“.(4)
US-Brückenköpfe am inneren Gürtel des Herzlandes (Collage: Wolfgang Effenberger)
Mit der "Weltinsel" (Eurasien) bezeichnete Mackinder die flächenmäßig größte, die bevölkerungsstärkste sowie die in jeder Hinsicht reichste aller möglichen Kombinationen der Länder der Erde. Das im Zentrum der "Weltinsel" liegende "Heartland" (Pivot Area) reicht von der Wolga bis zum Jangtsekiang und vom Himalaya zur Arktis. Zum Zeitpunkt der Analyse Mackinders im Jahr 1904 wurde das Gebiet von "Heartland" ohne die Halbinsel Kamtschatka vom Russischen Reich regiert, später von der Sowjetunion. Die imperiale Politik des britischen Commonwealth in Anlehnung an die Heartland-Theorie wirkt in Großbritannien fort bis in unsere Tage. Die Vereinigten Staaten von Amerika begründen ihre internationale Politik bis heute auf der Grundlage und dem Geist der geopolitischen Vorstellungen Mackinders.
Demgemäß haben die USA 1981 ihr zentrales Militärkommando CENTCOM direkt unterhalb des „Herzlandes“ gelegt. Von den annähernd 800 US-Stützpunkten befinden sich die meisten in Eurasien. (5) Der anglo-amerikanische Albtraum: Eine neue Kontinentalmacht (und das wird China sein), die mit den modernsten technischen Errungenschaften ausgestattet und kapitalkräftig genug ist - eine nicht hinnehmbare Gefahr für die angestrebte unipolare Weltordnung.
Seit 1904 plante Großbritannien den Krieg in Europa
Nach dem für Großbritannien desaströsen Burenkrieg(6) in Afrika (1899-1902) schuf die britische Regierung 1904 ein bedeutendes Gremium, das "Committee of Imperial Defence" (CID; dt. etwa „Ausschuss für imperiale Verteidigung“). Besetzt mit handverlesenen Spitzenpolitikern und -militärs, war es die Schaltzentrale der strategischen Verteidigungspolitik des Britischen Weltreichs in der Periode vom Ende des Zweiten Burenkriegs bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.(7) Der wichtigste Sekretär des CID war Maurice Hankey, der das Amt 1912 übernahm und bis 1938 innehatte. Während des Krieges nahm das CID eine untergeordnete Rolle ein und wurde vom Kriegskabinett überdeckt (dessen Sekretär ebenfalls Hankey war).
So unterschlägt Christopher Clark in seinem 2014 medienpräsenten Buch „Die Schlafwandler“ die jahrelange Planung der Seeblockade ab 1908 gegen Deutschland vonseiten des Committee of Imperial Defense, obwohl diese durch zwei Mitglieder des Committee - Maurice Hankey (»The Supreme Command«) und A. C. Bell (»A History of the Blockade of Germany«) präzise dokumentiert ist. Sogar der offizielle britische Marinehistoriker und Marinestratege Sir Julian Corbett bestätigt: Der Erste Weltkrieg sei durch Lord Hankey und seine Mitarbeiter mit „einer geordneten Vollständigkeit im Detail, die keine Parallele in unserer Geschichte hat“, geplant worden.(8) Doch Hankey, Bell und Corbett sucht man im Index der "Schlafwandler" vergebens, natürlich erst recht in den Publikationen anderer namhafter Historiker.
Deutschland und die Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907
Von einem Friedenshistoriker wurde ich Anfang Juli 2024 darauf hingewiesen, dass die Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907, zu denen Russland eingeladen hatte und an denen alle zivilisierten Nationen der Welt (u.a. Japan, die USA, Thailand und China) teilnahmen, bereits den Waffengang verbieten und stattdessen den Rechtsweg zur Beilegung von Streitig-keiten obligatorisch machen wollten. Dies scheiterte hauptsächlich an Deutschland (u.a. auch Österreich). Dann kam der Erste Weltkrieg.(9) Dieser kausale Schluss ist ein keiner Weise dazu geeignet, den Ersten Weltkrieg verantwortungsvoll aufzuarbeiten, denn die Mittelmächte wären bei einer solchen Regelung stets im Hintertreffen gewesen. Der Erste Weltkrieg wurde nie beendet. Heute lodern an all seinen Verwerfungslinien die Kriegsfeuer. Das war 1919 wohl auch so gewollt. Für de Gaulle und Winston Churchill gab es ohnehin keinen Ersten Weltkrieg. Beide sahen in der Zeitspanne von 1914 bis 1945 einen zweiten „Dreißigjährigen Krieg“. Und heute dürften wir uns wohl im „dritten“ Dreißigjährigen Krieg befinden. Die Ziele haben sich kaum verändert.
Die Haltung Deutschlands in Den Haag war u.a. geleitet von dem sich seit 1891 abzeichnenden Militärbündnis Frankreich und Russland. Damit drohte Deutschland ein Zweifrontenkrieg. Außerdem wären bei einem Schiedsgerichtsverfahren Deutschlands Interessen komplett untergegangen, da alle Nachbarländer ihre eigenen Interessen mit den geopolitischen Ambitionen Großbritanniens und den USA ohne große Probleme hätten durchsetzen können. Die Furcht davor wurde noch verstärkt durch die Erfahrungen aus dem ersten Dreißigjährigen Krieg (1618-48) und den Napoleonischen Kriegen (1792-1815). Den deutschen Landen sollte eine nochmalige Verheerung erspart bleiben.
Im Gegensatz zu den Seemächten (USA und Großbritannien, welche die gegenüberliegenden Küsten beherrschen wollen), haben die Landmächte andere Sicherheitsinteressen: Hier spielen die räumliche Entfernung zur nächsten Großmacht und Hindernisse wie Berge (Pyrenäen) oder Flüsse (Rhein) eine entscheidende Rolle. Auch die Anzahl der Nachbarn samt ihren »territorialen Wünschen« ist für die Sicherheit relevant. Eine schlechtere Situation als die deutsche Mittellage ist in dieser Hinsicht wohl kaum vorstellbar. Kein Land hat in seiner Geschichte mit derart vielen Nachbarn politisch agieren müssen wie Deutschland.
So wurden über Deutschland hinweg Bündnisse geschmiedet: Schweden-Frankreich, Russland-Frankreich, Polen-Frankreich, Polen-England, Russland-England, Tschechoslowakei-Frankreich, um nur einige zu nennen. Der deutsche Geograf und Theoretiker der Geopolitik Otto Maull (1857-1957) gab von 1925 bis 1932 zusammen mit Karl Haushofer die Zeitschrift für Geopolitik heraus und verfasste im Buch "Bausteine zur Geopolitik" einen beeindruckenden Aufsatz "Über politisch-geographisch-geopolitische Karten". Eindrucksvoll hielt er hier in einer Deutschland-Karte mit nur ein paar Pfeilrichtungen die Auswirkungen der dynamischen Kräfte fest.
1907: Das Jahr der britischen Kriegspläne
Wer einen Krieg plant, braucht hierfür eine Begründung, welche die Vorbereitungen als notwendige Verteidigungsanstrengung gegen eine ernstzunehmende Bedrohung erscheinen lässt, denn die meisten Politiker sind bestrebt, es möglichst nicht zu einer Auseinandersetzung mit Waffengewalt kommen zu lassen. Aus diesem Grund bat Edward VII. wohl den zuverlässig deutschfeindlichen Büroleiter im britischen Auswärtigen Amt, Sir Eyre Crowe, um eine Denkschrift. Im 25-seitigen Papier "Memorandum on the Present State of British Relations with France and Germany" vom 1. Januar 1907 war dann Crow‘s Besorgnis bezüglich der wachsenden Bedrohung des Vereinigten Königreichs durch das aufstrebende kaiserliche Deutschland Ausdruck verliehen worden.
1907 wurde Konteradmiral Sir Charles Ottley Sekretär des CID. 1908 schrieb er dem Ersten Seelord, dass eine Blockade Deutschlands während der gesamten drei Jahre seiner Amtszeit als Marinegeheimdienstchef ein ständiges Thema gewesen sei. Die Admiralität habe den Standpunkt vertreten, das Zusammenspiel aus der geografischen Lage und seiner herausragenden Seemacht gebe England hierzu eine einfache Methode an Hand. Die Mühlen der Seestreitkräfte würden „…die deutsche Industrie sowie die Bevölkerung vielleicht nur langsam, aber, überaus fein zermahlen. Früher oder später würde Gras auf den Straßen Hamburgs wachsen, Tod und Untergang würden sich ausbreiten“.(11) Seit 1907 wurden in Acht-Stunden-Intervallen die Positionen deutscher Schiffe überwacht.
Angesichts der Überlegenheit der britischen Seestreitkräfte kann man sich vorstellen, was die Blockade für Deutschland bedeuten würde. Die Akte mit Kriegsplänen der Admiralität von 1907 enthält nachfolgende sieben Argumente:
- Der deutsche Handel wächst rasch.
- Der Pro-Kopf-Verbrauch von Getreide nimmt zu.
- Deutschland wird immer starker abhängig davon, Lebensmittel und Rohstoffe aus dem Ausland zu beziehen und deutsche Schiffe, die aufgrund eines Krieges festsitzen (und ansonsten Deutschland beliefern würden), zu ersetzen.
- Aufgrund ihrer geografischen Lage können Deutschlands Handelshäfen gut durch einen starken von See angreifenden Gegner geschlossen werden.
- Von dem Geld, das Deutschland aufgrund der Handelsausfälle entgehen würde, fände ein Großteil seinen Weg zwingend nach England.
- Selbst wenn man davon ausgeht, dass Deutschland Getreide usw. dem Landweg beziehen wurde, wären die Preise sehr hoch.(12)
Im Dezember 2020 erklärte General Sir Nicholas Carter, der Chef des britischen Verteidigungs-stabs, während seiner jährlichen Vorlesung am Royal United Services Institute, dass die Demokratien heute die Vorgaben von Sir Eyre Crowe und George Kennan berücksichtigen müssten: „Was wir brauchen, ist ein Katalysator ähnlich dem ‚langen Telegramm‘ von George Kennan, in dem er 1946 feststellte, dass eine friedliche Koexistenz mit der Sowjetunion unwahrscheinlich sei“(13). Kennans Telegramm vom Februar 1946 führte ein Jahr später zur Truman-Doktrin: Eindämmung der Sowjetunion und „Kalter Krieg“.
Ein noch besseres strategisches Dokument sieht General Carter im Memorandum von Sir Eyre Crowe aus dem Jahr 1907, welches „…das Denken des damaligen Außenministers Sir Edward Grey beeinflusst haben soll“(14). Sir Eyre argumentierte, dass Großbritannien Bedrohungen für den Frieden in Europa abwehren müsse, wenn schwächere Nationen bedroht würden. Seine Strategie passt besser in unsere Zeit, so der General, in der der Wettbewerb der Großmächte zunimmt. 1914 war Deutschland durch das Frankreich-Russlandbündnis bedroht. Wer war hier der Schwächere? Seit 2015 sei die Geopolitik mit voller Wucht zurückgekehrt, was die "regelbasierte" oder "freie und offene" internationale Ordnung in Gefahr gebracht hat. War dem nicht die NATO-Osterweiterung und der Putsch auf dem Maidan vorausgegangen?
Nun hätten die autoritären Mächte Russland und China die internationale Ordnung in Gefahr gebracht. Peking würde versuchen, die freie und offene internationale Ordnung zu zerstören, um sie durch eine neue, auf China konzentrierte Ordnung zu ersetzen, während Russland hingegen nicht über die Mittel verfüge, um die herrschende Ordnung - selbst im euro-atlantischen Raum - durch eine neue zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund schlägt der General Atlantisch-Pazifischen NATO-Rat und die Stärkung der nationalen Widerstandsfähigkeit vor. „Verbesserung der Medienkompetenz, die Schärfung des Bewusstseins für Spionagebedrohungen und die Gewährleistung einer starken und dynamischen Zivilgesellschaft sind wesentliche Faktoren, um demokratische Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen“(15).
Wenn wir heute auf dem Globus die aktuellen Kriege und Konflikte wahrnehmen, so sind die Verwerfungslinien rund um den Ersten Weltkrieg zu erkennen. Ein Krieg, der laut dem deutschen Philosophen Oswald Spengler bereits 1911 begonnen hat: Mit der Besetzung der marokkanischen Städte Fes und Rabat durch Frankreich, dem Krieg Italiens gegen das Osmanische Reich in Tripolitanien, den britischen Aktivitäten in Ägypten und Persien sowie der Besetzung Koreas durch Japan; 1912 und 1913 folgten dann die beiden Balkankriege.
Einen tragfähigen Frieden wird es nur geben, wenn all diese Zusammenhänge so wahrhaftig wie möglich aufgearbeitet werden. Doch wer hat daran Interesse? Nach seinen drei Hauptwerken (Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft und Kritik der Urteilskraft) machte sich Immanuel Kant in seinem Spätwerk „Zum Ewigen Frieden“ Gedanken über die Regeln einer globalen Friedensordnung. Idealistische Erwartungen dämpfte er mit der Einsicht, dass die Macht des Geldes immer wieder für Krieg und Zerstörung sorgen wird und dass unter der „Heeresmacht, der Bundesmacht und der Geldmacht die Letztere wohl das zuverlässigste Kriegswerkzeug sein dürfte“.(16)
Zusammengefasst geht es in seiner Friedensschrift darum, dass kein ungerechter Frieden mit dem Keim zu künftigen Konflikten geschlossen werden darf (wie z.B. nach dem Ersten Weltkrieg der Frieden von Versailles), dass Staatsgebiete nicht getauscht oder erworben werden können, dass stehende Heere abgebaut werden müssen und dass „keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden“ sollen. Der Erste Weltkrieg z.B. konnte nur mit massiver Unterstützung der Entente durch Kredite der Wall Street über Jahre geführt werden und da die Schuldenpapiere bei einer Niederlage der Entente wertlos geworden waren, mussten die USA schließlich 1917 in den Krieg eintreten.
Walter Hines Page, US-Gesandter in Großbritannien, schrieb am 5. März 1917 in einem dringenden Brief vertraulich an U.S.-Präsident Woodrow Wilson: „Ich glaube, daß der Druck der herannahenden Krise die finanziellen Möglichkeiten [John Pierpont] Morgans zugunsten der Briten und Franzosen übersteigt…. Die größte Hilfe, die wir den Verbündeten geben könnten, bestünde in einem Kredit. Unsere Regierung könnte eine beträchtliche Summe Geldes in einer französisch-britischen Anleihe anlegen …. Natürlich kann sie diesen Kredit nur gewähren, wenn wir [die USA] an dem Krieg gegen Deutschland teilnehmen“.(17)
Diese Schulden der Entente führten letztlich zur Festschreibung von Deutschlands Alleinschuld in Artikel 231 des Versailler Vertrags, denn Einer musste die Zeche schließlich zahlen! Allein Kants Forderung, dass wegen äußerer Staatshändel keine Staatsschulden gemacht werden sollen, würde die Absicht, Krieg führen zu wollen, bereits im Keim ersticken. In „Wiederkehr der Hasardeure“ wird der Weg in die Katastrophe beschrieben, die Kriegstreiber werden identifiziert und deren Motive und Ziele erläutert. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus der „zweiten Reihe“ ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen. Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein, mit einem Unterschied: die Mittel sind totaler, subtiler und noch perfider geworden.
Während „Wiederkehr der Hasardeure“ im Mainstream völlig untergegangen ist, gab es doch neben Dr. Ulfkotte weitere Stimmen: „Ein hochbedeutendes Buch“. (Dramaturg Rolf Hochhuth im Juli 2015) „Das Dargebotene ragt wie ein Fels aus dem Flachland deutscher Historiker-Ängstlichkeiten heraus.“ (Ehemaliger Verfassungsschutzpräsident Helmut Roewer in „Blaue Narzisse“, Online - Ausgabe vom 20. Januar 2015) „Es hat verwundert, dass unter den vielen Veröffentlichungen zum Ersten Weltkrieg kaum ein Werk den komparatistischen Ansatz verfolgte. Das dickleibige Buch ... versucht verdienstvoll, die Politik der Großmächte um die Wende zum 20. Jahrhundert mit der der Gegenwart zu vergleichen“. (Publizist und Autor Olaf Haselhorst in „Sezession“, Nr. 63, Dezember 2014) „Für Wimmer ist die Gefahr latent, dass zwischen den aktuellen Krisenherden eine Verbindung entsteht, sodass es zu einem globalen Krieg kommt. Dabei kritisiert er vor allem, dass bewährte Dialog-Ebenen, die selbst in Zeiten des Kalten Krieges erfolgreich gewesen seien, heute nicht mehr genutzt würden. ... Das Buch ,Wiederkehr der Hasardeure' zeigt Hintergründe auf, die zum Verständnis der Gegenwart beitragen können.“ (Journalist Ludger Baten in der „Neuss-Grevenbroicher Zeitung“ vom 13. Oktober 2014)
So profitieren heute wie 1914 "Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure" von den nicht enden wollenden Kriegen. Das muss aber nicht so bleiben, wenn wir dem Schweizer Historiker Dr. Jacob Ruchti Glauben schenken: Aber die Geschichte lässt sich auf die Dauer nicht fälschen, die Legende vermag vor der wissenschaftlichen Forschung nicht standzuhalten, das dunkle Gewebe wird ans Licht gebracht und zerrissen, auch wenn es noch so kunstvoll und fein gesponnen war“.(18) Im Gegensatz zum geschichtsvergessenen, sich selbst beweihräuchernden Wertewesten hat die Welt des globalen Südens dagegen ein realistischeres Geschichtsbewusstsein, und eine künftige multipolare Friedensordnung wird immer wahrscheinlicher.
Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete "atomare Gefechtsfeld" in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm „Schwarzbuch EU & NATO“ (2020) sowie "Die unterschätzte Macht" (2022). Zum 1. Weltkrieg:
Fußnoten
1) Wolfgang Effenberger/ Willy Wimmer: Wiederkehr der Hasardeure. Höhr-Grenzhausen 2014, S. 18
2) Handreichung des wissenschaftlichen Dienstes des US-Kongresses vom 15. November 2022
3) Haushofer, Karl: Weltpolitik von heute. Berlin 1934, S. 51
4) Brzezinski, Zbigniew: Die einzige Weltmacht. Frankfurt a.M 1999, S. 63
5) https://www.overseasbases.net/uploads/5/7/1/7/57170837/deutsche_die_fakten_obracc.pdf
6) Der Vertraute von Cecil Rhodes, Alfred Milner begann den Südafrikanischen Krieg Burenkrieg), um die Kontrolle über Südafrika und seine riesigen Goldvorkommen zu erlangen. Er leistete Pionierarbeit beim Einsatz von Konzentrationslagern, um Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen.
7) https://de.wikipedia.org/wiki/Committee_of_Imperial_Defence
8) Effenberger/Wimmer 2014, S. 115
9) Mail von 7. Juli 2024 von NN (Name kann angefragt werden)
11) Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis 14/18. Höhr-Grenzhausen S. 37
12) Ebda. 39
13) https://de.alphahistory.com/kalter-Krieg/George-Kennan-Langtelegramm-1946/
14) https://www.geostrategy.org.uk/research/a-crowe-memorandum-for-the-twenty-first-century/
15) Ebda.
16) Kant, Immanuel: Zum ewigen Frieden und andere Schriften. Frankfurt 2008, S. 154
17) zit. n. Eustace Mullins, Die Bankierverschwörung, S. 77
18) https://perseus.ch/produkt/der-ausbruch-des-ersten-weltkrieges-2
Teil 2: Keineswegs schlafwandelnd in den Krieg
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29206
Teil 3: Diplomatische Winkelzüge pflastern den Weg in den Krieg
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29207
Teil 4: Das Abendland marschiert in den Abgrund
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29226
Teil 5: Die kurze Halbwertszeit von Kriegsplänen
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29227
Teil 6: Kritische Stimmen aus Großbritannien
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29246
Online-Flyer Nr. 834 vom 14.08.2024
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