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Aktueller Online-Flyer vom 18. November 2024  

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Lokales
Klimaschutz: Militär nicht vergessen
Abbruch von gut erhaltenen Häusern
Von Heinrich Frei

In der Gemeindeordnung verpflichtete sich die Stadt Zürich zur Reduktion des Energieverbrauchs auf 2000 Watt Dauerleistung pro Einwohner und zur Verminderung der Treibhausgasemissionen auf netto null bis 2040. Mit den neuen Hochbauvorschriften, die den Bau von vielen Hochhäusern in Zürich erlauben wird, kann dieses Ziel nie erreicht werden. Wie der ETH-Ingenieur Norbert C. Novotny feststellte, «führt der Bau von Hochhäusern zu höheren Baukosten und zu höheren Mieten», Mieten die für einen Arbeiter unerschwinglich sind. «Der Benutzer eines solchen Hochhauses verbraucht statt dem als Ziel festgelegt 1 Tonne CO2 etwa 10 Tonnen CO2 pro Jahr (heute gemäß Statistik der Stadt Zürich etwa 4 Tonnen pro Jahr)»

Drittes Bürohaus der SBB AG beim Bahnhof Zürich-Oerlikon


Bei der Regensbergerbrücke in Zürich-Oerlikon will die SBB AG ein 40 Meter hohes, achtgeschossiges Geschäftshaus bauen, das dritte beim Bahnhof Oerlikon. Früher stand dort ein Güterschuppen. Als er von der SBB nicht mehr benutzt wurde, gab es dort ein Versammlungslokal wo sich Gastarbeiter am Abend und in der Freizeit trafen. Irgendwann wurde der Schuppen abgerissen.



Geplant: Geschäftshaus der SBB AG bei der Regensbergerbrücke in Oerlikon

Ist der Bau dieses neuen Bürohauses bei der Regensbergerbrücke sinnvoll? Der Franklinturm beim Bahnhof Oerlikon ist noch nicht vollständig vermietet. Beim Andreasturm hatte die SBB AG auch Mühe Mieter zu finden. In Oerlikon stehen tausende Quadratmeter Büroflächen leer. Auch durch das Homeoffice braucht es weniger Büros. Die SBB AG als öffentliches Unternehmen sollte bei ihren Bauvorhaben auch gesamtwirtschaftliche Fragen berücksichtigen und hätte in Oerlikon bei den vielen leerstehenden Büroräumen nicht noch den Andreas und den Franklinturm bauen sollen, obwohl an dieser guten Lage die Vermietung leichter ist als im Oerlikoner Hinterland. Die SBB AG müsste Wohnungen bauen nicht Bürosilos hochziehen.
 



Bürohochhäuser der SBB AG in Zürich Oerlikon: Links, der Franklinturm der noch nicht vollständig vermietet ist. Rechts der Andreasturm der SBB AG im Hintergrund die Quadro Towers die zum Teil leer stehen nach dem Credit Suisse ausgezogen ist. (Fotos: Heinrich Frei)

In Zürich stehen sehr viele Büroräume leer auch durch den Zusammenschluss der UBS mit der Credit Suisse. An der Hagenholzstrasse in Oerlikon kann man jetzt in den Quadro Towers tausende Quadratmeter Büroflächen mieten, die von der Credit Suisse schon geräumt worden sind. Auch in der ehemaligen Credit Suisse Bankenburg beim Albisgülti in Zürich werden sicher nicht mehr alle Büros gebraucht.




An der Hagenholzstrasse in Oerlikon kann man jetzt in den Quadro Towers tausende Quadratmeter Büroflächen mieten, die von der Credit Suisse schon geräumt worden sind (Fotos: Heinrich Frei)

Wird der Büro-Wolkenkratzer der UBS in Zürich-Altstetten gestoppt?

Die Großbank UBS plant in Zürich Altstetten ein 108 Meter hohes Bürohochhaus. Am 24. November 2024 können wir in der Stadt Zürich zum Glück abstimmen, entscheiden, ob wir diesen Büro-Wolkenkratzer der UBS in der Stadt Zürich wollen. Braucht es das UBS-Bürohochhaus überhaupt, bei all den leerstehenden Schreibstuben in Zürich?

Hochhäuser sind kinder- und familienfeindlich

Hochhäuser sind wirtschaftlich, ökologisch und auch für ein menschengerechtes Wohnen unsinnig. Alte Leute, Familien und Kinder in Türme verstauen, weit weg von Treffpunkten am Boden, von Spielplätzen führt zu einer depressiven Gesellschaft: Das Kind allein zu Hause auf dem Sofa mit dem Smartphone und vor dem TV im Wohnturm, bei Coci und Snacks immer dicker werdend?

Was ich bei einem Besuch des neuen Franklin Büroturms in Oerlikon und des neuen Bettenhochhauses des Triemli Spitals in Zürich bemerkt habe: Man wartet sehr lange bis endlich ein Aufzug kommt, um hochzufahren. Auch Angestellte warten lange.

Klimaziele: Abrüstung und keine Kriege führen

Die Klimaziele der Stadt Zürich sind mit dem Bau von Hochhäusern und dem ständigen Abbruch von noch gut erhaltenen Häusern nicht erreichbar. Aber auch die weltweite ständige Verschwendung von Ressourcen durch das Militär, die Aufrüstung und durch Kriege stehen der Verminderung der Treibhausgase entgegen. Das Militär ist einer der schlimmsten Umweltsünder: Kriege verursachen riesige Umweltschäden, wie jetzt wieder in der Ukraine, im Gazastreifen und im Sudan. Das Militär wurde als Klimakiller aber bewusst aus dem Kyoto-Protokoll und aus andern UN-Klimadokumenten, einschließlich der Charta von Paris, ausgeklammert, dies auf Druck der USA und der NATO-Staaten.

Schweizer Banken und andere Institutionen unseres Landes investieren weiter Milliarden in die Rüstungsindustrie, was gestoppt werden müsste, um die Ziele des Klimaabkommens von Paris zu erreichen. Die Erderwärmung soll auf deutlich unter 2 Grad Celsius – möglichst unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Teil dieses Abkommens sieht vor, dass Staaten Pläne vorlegen, so genannte Nationally Determined Contributions, kurz NDCs, die zugesagte nationale Klimaschutz Klimaschutzmaßnahmen auflisten. Diese NDCs müssten auch das Militär, die Aufrüstung und die Verschwendung von Ressourcen im Bauwesen, unter anderem durch den Bau von Wolkenkratzern, Hochhäusern, Luxusvillen und Appartements und Zweitwohnungen umfassen.

Online-Flyer Nr. 834  vom 14.08.2024

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