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Kommentar
Kommentar vom Hochblauen
Wenn Widerstand in Palästina zur Existenzfrage wird
Von Evelyn Hecht-Galinski
Es ist an der Zeit, dass die Weltgemeinschaft akzeptiert, dass Palästinenser als besetztes Volk das Recht hat, Widerstand zu leisten – und zwar auf jede erdenkliche Weise? Palästinensern wird das Grundrecht auf Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit seit Staatsgründung des „jüdischen Staats“ 1948 verweigert. Wurde nicht dem humanitären Völkerrecht und Genfer Konvention gemäß festgelegt, dass Widerstand und der Kampf der Besatzungsbevölkerung gegen eine koloniale Besatzungsmacht anerkannt und gebilligt wird? Es waren Zionisten, die mit Irgun und Lehi als erste den Terrorismus nach Palästina brachten. Es waren „militant judaistische Terroristen“, denen viele Palästinenser zum Opfer fielen und die das gnadenlos Chaos und Zerstörung anrichteten. Schon damals verstanden sie es meisterhaft, die Opfer und Täterrolle umzukehren und sich als einzige ewige Opfer darzustellen. Diese Rolle ist inzwischen zu einer dauerhaften Identität jüdischer und israelischer Regierungen, Organisationen und vieler Menschen geworden.
Wertvolle Opfer hier – wertlose Opfer dort?
Es waren zionistische Terroristen, die britische Soldaten mit Sprengfallen, Scharfschützen, Fahrzeuganschlägen töteten und Entführungen ausführten. Sie wollten ein Land „befreien“ das sie besetzen wollten. Sie schreckten auch nicht davor zurück, dass King David Hotel in Jerusalem in die Luft zu sprengen.
Warum also gibt es in Palästina nicht das Recht des Widerstands, was Zionisten immer zugebilligt wurde? Warum also – um auf die Gegenwart zu kommen – billigt man Palästinensern nicht das Recht zu, dass man bei Ukrainern anerkannt und mit Waffenlieferungen unterstützt?
Schon die tägliche unterschiedliche und heuchlerische Berichterstattung macht betroffen. Morgen für Morgen höre ich in Nachrichten und aktuellen Sendungen über das Leid der Ukrainer. Jeder einzelne getötete oder verwundete Ukrainer ist eine Nachricht wert, während Tausende und Abertausende Palästinenser und Libanesen keine Nachricht mehr wert sind. Das gleiche Phänomen erleben wir, wenn es um israelische jüdische Opfer geht. Sie finden sofortige Erwähnung. Jedes „jüdische Trauma“ des Bunkeraufsuchens ist eine Nachricht wert.
Widerstand hier feiern – Widerstand dort als Terror verurteilen?
Selenkyjs abendliche Auftritte und Propaganda-„Friedenspläne“ hingegen werden diskutiert. Und er wird von denselben Staatsmännern empfangen, die aktiv mit Waffenlieferungen diesen schrecklichen Krieg in die Länge ziehen. Von der Vorgeschichte, der russischen Übernahme der Krim und den gesteuerten Maidan-Demonstrationen, die „Victoria Nuland „Fuck the EU“ führte, ist niemals die Rede. Russische Sicherheitsinteressen zählen nicht, werden ignoriert. Was für eine Doppelmoral!
Auch der 7. Oktober war ein Aufschrei, ein Widerstandsakt, der nicht aus dem heiteren Himmel kam, sondern Netanjahus Interessen genau zu passe kam. Er plante und plant die gesamte ethnische Säuberung Palästinas und ist diesem Ziel schon sehr nahegekommen. Und das ist eben der Unterschied zwischen Russland und Israel, zwischen Putin und Netanjahu. Putin hat niemals geplant, die Ukrainer und die Ukraine auszulöschen und die ganze Ukraine an sich zu bringen. Im Gegensatz zu Israel, greift Russland nicht andere Länder an, wie es Israel als Besatzungsstaat tut, auch wenn uns immer wieder die Angst vor „dem Russen“ als Ansporn, für „Kriegstüchtigkeit“ und Aufrüstung dienen.
Was ist von einer deutschen, grünen AA Baerbock zu halten, die zwar noch in der „Rest-Ampel“ ihr Unwesen treibt und sich offen, im Gegensatz zum SPD-Kanzler Scholz für Taurus-Lieferungen an die Ukraine ausspricht und damit offen Oppositionspolitik macht. Die Grünen von Baerbock bis „Kanzlerkandidat“ Habeck vertreten offen eine Kriegspolitik, die nichts mehr mit Friedenswillen zu tun hat. Beide Politiker sind „Blindgänger“ und sektiererische Selbstdarsteller, die außer viel Phrasen und Phantasien nichts anzubieten haben. Es gibt nur wenige Politiker, wie Sarah Wagenknecht vom BSW, die es offen ausspricht: „Taurus-Raketen zu liefern, ist praktisch eine Kriegserklärung an die Atommacht Russland“.
Diese Doppelmoral führt uns in den Dritten Weltkrieg
Wie lange lässt Putin noch die „rote Linie“ beiseite und schaut zu, wenn sich NATO und diverse westliche Regierungen immer mehr aktiv in das Kriegsgeschehen einmischen? Warum wird immer wieder vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt oder vor nord-koreanischen Soldaten, die sich aktiv am Kriegsgeschehen beteiligen? Was ist mit den westlichen Soldaten, die aktiv an dem Ukraine-Krieg beteiligt sind? Diese unsägliche „westliche Werte“ Doppelmoral führt uns in den Dritten Weltkrieg. Wenn wir so weitermachen, brauchen wir keine Waffen, sondern nur noch Bunker!
In der Ukraine wird nicht „unsere Freiheit“ verteidigt, sondern „unsere Rohstoffe und unsere Kornkammer“, also unsere wirtschaftlichen Interessen, nichts anderes. Baerbock und Scholz, die Israel immer das „Recht auf Selbstverteidigung“ zubilligen und das aktiv mit Waffenlieferungen unterstützen, verweigern den Palästinensern das ihnen zustehende Recht auf Selbstverteidigung.
Was hat AA Baerbock eigentlich damit erreicht, wenn sie ihren „Astralleib“ immer wieder in „Kerosin verschleudernde Regierungsjets“ platzierte? Seit sie unzählige Male nach Kiew oder Jerusalem reiste, hat sich die Lage sowohl für die Ukraine als auch für die Palästinenser verschlechtert.
Kann Widerstand Terror sein?
Wenn also der ukrainische Widerstand gegen die Besatzung unterstützt wird, dann hat der palästinensische Widerstand die wirkliche Unterstützung verdient. Wenn also die Milliarden Waffenlieferungen an die Ukraine berechtigt sein sollen, warum zeigt man den Menschen in Palästina nicht die gleiche Unterstützung? Während der Rassismus blüht und ukrainische Flüchtlinge warmherzig empfangen werden, billigt man diesen warmherzigen Empfang keinem Palästinenser oder Muslim zu. Das vereint inzwischen fast die gesamte deutsche Parteipolitik.
Warum wurden Bilder von ukrainischen Widerständlern gefeiert und unterstützt, während Palästinenser, die sich wehren, immer als Terroristen diskreditiert werden? Schon palästinensische Kinder, die versuchen, sich gegen die Besatzung zu wehren, gelten als Terroristen und werden eingesperrt. Den zionistischen Besatzern wird jedes Recht zugebilligt, ebenso wie der ukrainische Widerstand gegen Russland sofort als rechtmäßig legitimiert wird.
Alles, was jüdischen Opfern zustößt, ist Pogrom oder Kristallnacht oder ein Holocaust. Was wir gerade an Propaganda in Amsterdam in dieser Richtung beim Fußball erlebten, wo eine mit vom Mossad gesteuerte Aktion gnadenlos genutzt wurde, um auf den neuen Antisemitismus hinzuweisen – mit dem Tenor: jeder Jude gehört nach Israel. Lügen aus Amsterdam!
Für ein freies Palästina einsetzen!
Leider ist die traurige Wirklichkeit, dass Palästinenser Pogrome und „Kristallnacht“, Völkermord und Vertreibung täglich erleben. So bleibt uns nur, den Vergessenen Unterstützung zu gewähren und uns trotz aller Widerstände und staatlicher Repressalien weiter für Menschrechte und ein freies Palästina einzusetzen. Die politische Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und muss mit aller Kraft verteidigt werden und dafür lohnt es sich allemal einzutreten.
Diese Instrumentalisierung der Erinnerung an den Holocaust durch israelische Politiker hat tiefe Wurzeln. Israel muss aufhören, den Holocaust als Waffe einzusetzen. Ein mächtiger Staat mit mächtigen Verbündeten und einer mächtigen Armee, der einen Vergeltungsschlag gegen staatenlose Palästinenser unter israelisch-siedlerkolonialer Herrschaft, militärischer Besatzung und Belagerung führt, wird als Handeln machtloser Juden im Kampf gegen Nazis dargestellt. Dieses perfide Spiel, das von westlichen und deutschen Politikern mitgespielt wird, tritt das Recht der Palästinenser mit Füßen.
Israel ist kein normaler Staat, der mit Deutschland verglichen werden kann. Es ist ein Besatzungsstaat, und so muss er auch behandelt werden.
Es gibt kein Recht auf Unrecht!
Israel braucht endlich Sanktionen und hat jedes Recht verwirkt, noch in der UNO zu sein. Es gibt kein Recht auf ein Unrecht, um vergangenes wiedergutzumachen. Es gibt nur eine Pflicht, dass „Nie wieder“ ernst zu nehmen und jüdischen Völkermord in Palästina so wie jeden anderen zu behandeln. Warum verweigert man Palästinensern das Recht auf Widerstand?
Freiheit und Selbstbestimmung für die Palästinenser
Von Erich Fried
Die Schreie der gefolterten Palästinenser im Gefängnis von Hebron
und in den anderen israelischen Geheimdienstkellern
und auch die Schüsse
die palästinensische Kinder und Jugendliche auf der Straße
niedergestreckt haben
sind nicht ungehört verhallt.
Trotz Terror demonstrieren Zehntausende und fordern ihr Recht
über 1.000 wurden verhaftet, Dutzende erschossen.
Israel geht den Weg seines heimlichen Bundesgenossen Südafrika
Apartheid und Rassismus endlich ganz ohne Maske.
Als von Hitler vertriebener Jude und in der Welt herumgekommener
Schriftsteller
erkläre ich meine Solidarität
mit dem palästinensischen Volk.
Alle Welt ist aufgerufen zu verhindern, daß Terror und
Unrecht eskalieren.
Die Juden sind aufgerufen, sich laut gegen die Verbrechen zu wenden,
die in ihrer aller Namen begangen werden.
Die Deutschen sind aufgerufen zu helfen:
Ohne Hitler wären nie genug verbitterte Einwanderer gekommen,
um die Palästinenser so unterdrücken zu können.
Die Amerikaner sind aufgerufen, ihren israelischen Satelliten nicht
weiter rasen zu lassen.
Alle Welt muß endlich offenen Auges Solidarität üben.
Der Terror muß aufhören.
Freiheit und Selbstbestimmung für die Palästinenser!
Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.
Online-Flyer Nr. 839 vom 20.11.2024
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Kommentar vom Hochblauen
Wenn Widerstand in Palästina zur Existenzfrage wird
Von Evelyn Hecht-Galinski
Es ist an der Zeit, dass die Weltgemeinschaft akzeptiert, dass Palästinenser als besetztes Volk das Recht hat, Widerstand zu leisten – und zwar auf jede erdenkliche Weise? Palästinensern wird das Grundrecht auf Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit seit Staatsgründung des „jüdischen Staats“ 1948 verweigert. Wurde nicht dem humanitären Völkerrecht und Genfer Konvention gemäß festgelegt, dass Widerstand und der Kampf der Besatzungsbevölkerung gegen eine koloniale Besatzungsmacht anerkannt und gebilligt wird? Es waren Zionisten, die mit Irgun und Lehi als erste den Terrorismus nach Palästina brachten. Es waren „militant judaistische Terroristen“, denen viele Palästinenser zum Opfer fielen und die das gnadenlos Chaos und Zerstörung anrichteten. Schon damals verstanden sie es meisterhaft, die Opfer und Täterrolle umzukehren und sich als einzige ewige Opfer darzustellen. Diese Rolle ist inzwischen zu einer dauerhaften Identität jüdischer und israelischer Regierungen, Organisationen und vieler Menschen geworden.
Wertvolle Opfer hier – wertlose Opfer dort?
Es waren zionistische Terroristen, die britische Soldaten mit Sprengfallen, Scharfschützen, Fahrzeuganschlägen töteten und Entführungen ausführten. Sie wollten ein Land „befreien“ das sie besetzen wollten. Sie schreckten auch nicht davor zurück, dass King David Hotel in Jerusalem in die Luft zu sprengen.
Warum also gibt es in Palästina nicht das Recht des Widerstands, was Zionisten immer zugebilligt wurde? Warum also – um auf die Gegenwart zu kommen – billigt man Palästinensern nicht das Recht zu, dass man bei Ukrainern anerkannt und mit Waffenlieferungen unterstützt?
Schon die tägliche unterschiedliche und heuchlerische Berichterstattung macht betroffen. Morgen für Morgen höre ich in Nachrichten und aktuellen Sendungen über das Leid der Ukrainer. Jeder einzelne getötete oder verwundete Ukrainer ist eine Nachricht wert, während Tausende und Abertausende Palästinenser und Libanesen keine Nachricht mehr wert sind. Das gleiche Phänomen erleben wir, wenn es um israelische jüdische Opfer geht. Sie finden sofortige Erwähnung. Jedes „jüdische Trauma“ des Bunkeraufsuchens ist eine Nachricht wert.
Widerstand hier feiern – Widerstand dort als Terror verurteilen?
Selenkyjs abendliche Auftritte und Propaganda-„Friedenspläne“ hingegen werden diskutiert. Und er wird von denselben Staatsmännern empfangen, die aktiv mit Waffenlieferungen diesen schrecklichen Krieg in die Länge ziehen. Von der Vorgeschichte, der russischen Übernahme der Krim und den gesteuerten Maidan-Demonstrationen, die „Victoria Nuland „Fuck the EU“ führte, ist niemals die Rede. Russische Sicherheitsinteressen zählen nicht, werden ignoriert. Was für eine Doppelmoral!
Auch der 7. Oktober war ein Aufschrei, ein Widerstandsakt, der nicht aus dem heiteren Himmel kam, sondern Netanjahus Interessen genau zu passe kam. Er plante und plant die gesamte ethnische Säuberung Palästinas und ist diesem Ziel schon sehr nahegekommen. Und das ist eben der Unterschied zwischen Russland und Israel, zwischen Putin und Netanjahu. Putin hat niemals geplant, die Ukrainer und die Ukraine auszulöschen und die ganze Ukraine an sich zu bringen. Im Gegensatz zu Israel, greift Russland nicht andere Länder an, wie es Israel als Besatzungsstaat tut, auch wenn uns immer wieder die Angst vor „dem Russen“ als Ansporn, für „Kriegstüchtigkeit“ und Aufrüstung dienen.
Was ist von einer deutschen, grünen AA Baerbock zu halten, die zwar noch in der „Rest-Ampel“ ihr Unwesen treibt und sich offen, im Gegensatz zum SPD-Kanzler Scholz für Taurus-Lieferungen an die Ukraine ausspricht und damit offen Oppositionspolitik macht. Die Grünen von Baerbock bis „Kanzlerkandidat“ Habeck vertreten offen eine Kriegspolitik, die nichts mehr mit Friedenswillen zu tun hat. Beide Politiker sind „Blindgänger“ und sektiererische Selbstdarsteller, die außer viel Phrasen und Phantasien nichts anzubieten haben. Es gibt nur wenige Politiker, wie Sarah Wagenknecht vom BSW, die es offen ausspricht: „Taurus-Raketen zu liefern, ist praktisch eine Kriegserklärung an die Atommacht Russland“.
Diese Doppelmoral führt uns in den Dritten Weltkrieg
Wie lange lässt Putin noch die „rote Linie“ beiseite und schaut zu, wenn sich NATO und diverse westliche Regierungen immer mehr aktiv in das Kriegsgeschehen einmischen? Warum wird immer wieder vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt oder vor nord-koreanischen Soldaten, die sich aktiv am Kriegsgeschehen beteiligen? Was ist mit den westlichen Soldaten, die aktiv an dem Ukraine-Krieg beteiligt sind? Diese unsägliche „westliche Werte“ Doppelmoral führt uns in den Dritten Weltkrieg. Wenn wir so weitermachen, brauchen wir keine Waffen, sondern nur noch Bunker!
In der Ukraine wird nicht „unsere Freiheit“ verteidigt, sondern „unsere Rohstoffe und unsere Kornkammer“, also unsere wirtschaftlichen Interessen, nichts anderes. Baerbock und Scholz, die Israel immer das „Recht auf Selbstverteidigung“ zubilligen und das aktiv mit Waffenlieferungen unterstützen, verweigern den Palästinensern das ihnen zustehende Recht auf Selbstverteidigung.
Was hat AA Baerbock eigentlich damit erreicht, wenn sie ihren „Astralleib“ immer wieder in „Kerosin verschleudernde Regierungsjets“ platzierte? Seit sie unzählige Male nach Kiew oder Jerusalem reiste, hat sich die Lage sowohl für die Ukraine als auch für die Palästinenser verschlechtert.
Kann Widerstand Terror sein?
Wenn also der ukrainische Widerstand gegen die Besatzung unterstützt wird, dann hat der palästinensische Widerstand die wirkliche Unterstützung verdient. Wenn also die Milliarden Waffenlieferungen an die Ukraine berechtigt sein sollen, warum zeigt man den Menschen in Palästina nicht die gleiche Unterstützung? Während der Rassismus blüht und ukrainische Flüchtlinge warmherzig empfangen werden, billigt man diesen warmherzigen Empfang keinem Palästinenser oder Muslim zu. Das vereint inzwischen fast die gesamte deutsche Parteipolitik.
Warum wurden Bilder von ukrainischen Widerständlern gefeiert und unterstützt, während Palästinenser, die sich wehren, immer als Terroristen diskreditiert werden? Schon palästinensische Kinder, die versuchen, sich gegen die Besatzung zu wehren, gelten als Terroristen und werden eingesperrt. Den zionistischen Besatzern wird jedes Recht zugebilligt, ebenso wie der ukrainische Widerstand gegen Russland sofort als rechtmäßig legitimiert wird.
Alles, was jüdischen Opfern zustößt, ist Pogrom oder Kristallnacht oder ein Holocaust. Was wir gerade an Propaganda in Amsterdam in dieser Richtung beim Fußball erlebten, wo eine mit vom Mossad gesteuerte Aktion gnadenlos genutzt wurde, um auf den neuen Antisemitismus hinzuweisen – mit dem Tenor: jeder Jude gehört nach Israel. Lügen aus Amsterdam!
Für ein freies Palästina einsetzen!
Leider ist die traurige Wirklichkeit, dass Palästinenser Pogrome und „Kristallnacht“, Völkermord und Vertreibung täglich erleben. So bleibt uns nur, den Vergessenen Unterstützung zu gewähren und uns trotz aller Widerstände und staatlicher Repressalien weiter für Menschrechte und ein freies Palästina einzusetzen. Die politische Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und muss mit aller Kraft verteidigt werden und dafür lohnt es sich allemal einzutreten.
Diese Instrumentalisierung der Erinnerung an den Holocaust durch israelische Politiker hat tiefe Wurzeln. Israel muss aufhören, den Holocaust als Waffe einzusetzen. Ein mächtiger Staat mit mächtigen Verbündeten und einer mächtigen Armee, der einen Vergeltungsschlag gegen staatenlose Palästinenser unter israelisch-siedlerkolonialer Herrschaft, militärischer Besatzung und Belagerung führt, wird als Handeln machtloser Juden im Kampf gegen Nazis dargestellt. Dieses perfide Spiel, das von westlichen und deutschen Politikern mitgespielt wird, tritt das Recht der Palästinenser mit Füßen.
Israel ist kein normaler Staat, der mit Deutschland verglichen werden kann. Es ist ein Besatzungsstaat, und so muss er auch behandelt werden.
Es gibt kein Recht auf Unrecht!
Israel braucht endlich Sanktionen und hat jedes Recht verwirkt, noch in der UNO zu sein. Es gibt kein Recht auf ein Unrecht, um vergangenes wiedergutzumachen. Es gibt nur eine Pflicht, dass „Nie wieder“ ernst zu nehmen und jüdischen Völkermord in Palästina so wie jeden anderen zu behandeln. Warum verweigert man Palästinensern das Recht auf Widerstand?
Freiheit und Selbstbestimmung für die Palästinenser
Von Erich Fried
Die Schreie der gefolterten Palästinenser im Gefängnis von Hebron
und in den anderen israelischen Geheimdienstkellern
und auch die Schüsse
die palästinensische Kinder und Jugendliche auf der Straße
niedergestreckt haben
sind nicht ungehört verhallt.
Trotz Terror demonstrieren Zehntausende und fordern ihr Recht
über 1.000 wurden verhaftet, Dutzende erschossen.
Israel geht den Weg seines heimlichen Bundesgenossen Südafrika
Apartheid und Rassismus endlich ganz ohne Maske.
Als von Hitler vertriebener Jude und in der Welt herumgekommener
Schriftsteller
erkläre ich meine Solidarität
mit dem palästinensischen Volk.
Alle Welt ist aufgerufen zu verhindern, daß Terror und
Unrecht eskalieren.
Die Juden sind aufgerufen, sich laut gegen die Verbrechen zu wenden,
die in ihrer aller Namen begangen werden.
Die Deutschen sind aufgerufen zu helfen:
Ohne Hitler wären nie genug verbitterte Einwanderer gekommen,
um die Palästinenser so unterdrücken zu können.
Die Amerikaner sind aufgerufen, ihren israelischen Satelliten nicht
weiter rasen zu lassen.
Alle Welt muß endlich offenen Auges Solidarität üben.
Der Terror muß aufhören.
Freiheit und Selbstbestimmung für die Palästinenser!
Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.
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