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Aktuelles
Aussagen über die Wirkung von Militäroperationen im 12-Tage-Krieg Israels gegen Iran
Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen
Zusammenstellung von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Der von Israel am 12. Juni 2025 vom Zaun gebrochene völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen den Iran scheint nach 12 Tagen (zunächst) beendet zu sein. Ohne die militärischen Fähigkeiten des Iran wäre das womöglich anders ausgegangen. Dann hätte Israel nicht zu spüren bekommen, was so ein Krieg für es selbst bedeutet und hätte kein Interesse an der Beendigung gehabt. Nach Aussage von US-Präsident Donald Trump seien beide Seiten – Iran und Israel – mit der Bitte an ihn herangetreten, einen Waffenstillstand zu erwirken. Von den Auswirkungen der iranischen Militäroperationen in Israel war in den Mainstream-Medien nicht viel zu vernehmen. Deshalb soll hier auf Basis der so genannten Alternativmedien der Versuch unternommen werden, Licht in die dunkle Seite der Berichterstattung zu bringen – in dem Bewusstsein, dass Krieg immer mit Desinformation einhergeht und auch Alternativmedien Informationen in aller Regel nicht aus erster Hand haben können. Auch der US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen am 22. Juni wird in dieser Hinsicht betrachtet.
Was haben die iranischen Militäroperationen in Israel bewirkt?
Gilbert Doctorow schreibt am 22. Juni 2025 hinsichtlich der Reaktion des Iran auf die israelischen Angriffe von "Salven ballistischer Raketen auf Jerusalem, Tel Aviv, Haifa und andere israelische Städte, wobei einige seiner schwersten und zerstörerischsten Waffen zum Einsatz kamen." In Washington gehe man davon aus, dass "in zwei Wochen die israelische Luftabwehr vollständig ausgeschaltet und ein Großteil der kritischen Infrastruktur Israels durch iranische Raketenangriffe zerstört sein wird. Trotz der sehr strengen israelischen Militärzensur gibt es Berichte, dass bereits mehr als 250.000 Israelis das Land verlassen haben. In Tel Aviv wurden viele Wohnviertel zerstört." (gilbertdoctorow.com, seniora.org) (1)
Bereits am 17. Juni ist bei Pepe Escobar zu lesen: "Absolut wichtige Infrastrukturknotenpunkte in Tel Aviv und Haifa wurden zerstört – vom Rafael-Waffenkomplex (spezialisiert auf Raketen, Drohnen, Cyberkrieg und Iron-Dome-Komponenten) bis zum Kraftwerk und der Ölraffinerie in Haifa. Dies ist in mehrfacher Hinsicht historisch. Die Jubelrufe in allen Ländern des Islam verstärken das massive psychologische Trauma, das Israel zugefügt wurde. Der Mythos der Unbesiegbarkeit Israels ist endgültig zerstört." (sputnikglobe.com, afsaneyebahar.com) (2) Dazu zwei andere Quellen: TASS hatte am 15. Juni hinsichtlich des Rafael-Waffenkomplexes gemeldet: "Iran greift nach Angaben von Quellen die Waffenfabrik Rafael an. Über das Ausmaß der Schäden oder den genauen Standort der Fabrik wurden keine weiteren Einzelheiten bekannt gegeben. Wie die iranische Agentur Tasnim unter Berufung auf hebräischsprachige Quellen berichtet, soll der Iran eine Waffenfabrik des israelischen Unternehmens Rafael angegriffen haben." (tass.com) (3) Die "Jüdische Allgemeine" hatte am 15. Juni hinsichtlich der Ölraffinerie in Haifa geschrieben, sie sei weiter in Betrieb: "Iranische Raketen beschädigen Pipelines eines israelischen Ölkonzerns. Teile der Industrieanlage wurden stillgelegt, doch die Raffinerie ist weiterhin in Betrieb." (juedische-allgemeine.de) (4)
Am 23. Juni schreibt Akbar E Torbat: "Es gelang dem IRGC [Islamic Revolutionary Guard Corps], Israels mehrschichtigen Schutzwall, den sogenannten Iron Dome, zu durchbrechen, und einige Raketen und Drohnen trafen mehrere strategische Punkte in Tel Aviv und Haifa. Der Iran demonstrierte seine militärisch führende Technologie mit dem Einsatz einiger seiner fortschrittlichen Raketen, darunter auch Hyperschallraketen, die in ganz Israel und insbesondere rund um Tel Aviv und Haifa erhebliche Sachschäden verursachten. Die IRGC behauptete, sie sei in der Lage gewesen, die Verteidigung Israels lahmzulegen. Sie führte massive Cyber-Operationen gegen das zionistische Regime durch und erlangte die Kontrolle über dessen interne Kommunikationsnetzwerke. Vor den Angriffen forderte der Iran die Bewohner von Haifa und Tel Aviv auf, die Stadt zu verlassen. Am Morgen des 18. Juni feuerte der Iran Hyperschallraketen auf Haifa und Tel Aviv ab, die ihre Ziele mit hoher Präzision trafen. Irans hochentwickelte Raketen, wie die Fattah-1-Hyperschallraketen, sind tödlich und nicht zu stoppen. Der iranische Raketenangriff zerstörte mehrere Gebäude, darunter das Weizmann-Institut in Rehovot – ein wichtiges Forschungszentrum für Israel – und den Ben-Gurion-Flughafen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurden Teile von Tel Aviv und Haifa zerstört." (countercurrents.org) (5)
Nach Darstellung von Peter Hänseler (22. Juni 2025) habe der Iran die Möglichkeit, "Israel in Schutt und Asche zu legen". Die "eskalatorische Dominanz" liege beim Iran und seinen Partnern. "Der Iran verfügt über Zehntausende von Raketen und Hunderttausende Drohnen vieler verschiedener Typen. Nach dem ersten Hurrageschrei der Israelis vom letzten Sonntag wird es leiser um die Erfolge der Israelis. Die Israelische Regierung hat Filmaufnahmen über Einschläge oder Schäden iranischer Angriffe auf Israel verboten. Ein klarer Hinweis darauf, dass der sagenumwobene «Iron Dome» der Israelis keinen genügenden Schutz bietet und die Raketen aus dem Iran ihr Ziel finden. Langsam aber sicher geht der Vorrat an Luftabwehrraketen, die wichtige israelische Einrichtungen schützen sollen, zur Neige. Fachleute sagen, der Vorrat reiche maximal noch 14 Tage." (voicefromrussia.ch, seniora.org) (6)
Bei Wolfgang Effenberger liest sich das anders (20. Juni 2025). Unter Berufung auf Veröffentlichungen von "Spiegel" und "Tagesspiegel" schreibt er: "Hunderte ballistische Raketen wurden [vom Iran auf Israel] abgefeuert, viele davon konnten vom israelischen Abwehrsystem abgefangen werden. Dennoch kam es zu schweren Schäden und weiteren Todesopfern in Israel, insbesondere durch Treffer auf Wohngebäude in Tel Aviv und Umgebung. In Israel wurden durch die iranischen Vergeltungsangriffe mindestens neun Menschen getötet und über 300 verletzt. Besonders betroffen war die Stadt Bat Yam südlich von Tel Aviv, wo nach einem Raketenangriff mindestens 35 Menschen vermisst werden." (apolut.net) (7) Von der Zerstörung wichtiger Infrastrukturknotenpunkte ist hier nicht die Rede. Gegen Ende seines Artikels führt Wolfgang Effenberger aus: "Inzwischen ist die militärische Lage hochdynamisch, mit fortgesetzten israelischen Luftangriffen auf iranische Ziele und fortlaufenden iranischen Raketenangriffen auf Israel. Israel hat nach eigenen Angaben die Oberhand in der Luft und schwächt Irans militärische Infrastruktur massiv, während der Iran weiterhin Raketen abfeuert."
Was hat der US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen am 22. Juni bewirkt?
US-Präsident Trump behauptet am 22. Juni 2025 nach den US-Angriffen: "Die Schäden an den Nuklearanlagen im Iran sollen 'monumental' sein. Die Treffer waren hart und präzise. Unser Militär hat großes Geschick bewiesen." (8) Und am 23. Juni: "Alle Nuklearanlagen im Iran wurden massiv beschädigt, wie die Satellitenbilder zeigen. Auslöschung ist ein zutreffender Begriff! Das abgebildete weiße Bauwerk ist tief in den Felsen eingegraben, sogar das Dach liegt weit unter der Erde und ist vollständig von den Flammen abgeschirmt. Der größte Schaden entstand weit unter der Erdoberfläche. Volltreffer!!!" (9) "Die Anlagen, die wir im Iran angegriffen haben, wurden völlig zerstört, und jeder weiß das. Nur die Fake News würden etwas anderes behaupten" (truthsocial.com) (10)
Gilbert Doctorow schreibt am 22. Juni 2025 zu Trumps Behauptung von der "Auslöschung" der Nuklearanlagen: "Was die wertvollste Anlage in Fordow betrifft, die tief in einem felsigen Berghang 100 km südlich von Teheran liegt, ist diese Behauptung angesichts der ausgeklügelten Vorsichtsmaßnahmen der iranischen Bauherren, die in den letzten Tagen von Militärexperten ausführlich erläutert wurden, schwer zu glauben. Dennoch können wir davon ausgehen, dass auch dort Schäden entstanden sind." (gilbertdoctorow.com, seniora.org) (11)
Peter Hänseler schreibt am 22. Juni 2025, die von den USA eingesetzte Bombe solle "die Fähigkeit haben, 60 Meter ins Erdinnere zu dringen, bevor sie explodiert und damit das schaffen, was den Israelis in den letzten Tagen mit ihren Waffen nicht gelungen ist: Die Zerstörung der sich tief in den Bergen befindlichen Nuklearanlagen des Irans. Nach Aussage der Iraner sei dies nicht erfolgt... Das iranische Zentrum für das nationale nukleare Sicherheitssystem bestätigte den Angriff, erklärte jedoch, dass bei Notfallinspektionen in den betroffenen Anlagen keine Anzeichen für radioaktive Kontamination oder Lecks festgestellt worden seien. Die Internationale Atomenergie-Organisation teilte später ebenfalls mit, dass in Fordow, Natanz und Isfahan kein Anstieg der Strahlenwerte gemeldet worden sei. Ich gehe davon aus, dass der Angriff nicht erfolgreich war. Der Korrespondent von Al Mayadeen in Teheran berichtete ebenfalls, dass erste Erkenntnisse der Darstellung der USA widersprechen und bestätigen, dass nur Außenbereiche wie Tore und Umzäunungen getroffen wurden. Die oberflächlichen Schäden seien vernachlässigbar und würden die weitere Urananreicherung nicht beeinträchtigen... Entgegen dem Geschwätz von Trump erreichte der Militärschlag somit nichts..." (voicefromrussia.ch, seniora.org) (12)
Thierry Meyssan führt am 24. Juni 2025 in einem Artikel mit dem Titel "Die unausgesprochenen Aspekte des iranischen Atomprogramms" aus: "Am 16. Juni verließ US-Präsident Donald Trump überstürzt den G7-Gipfel in Kananaskis (Kanada). In seinem Flugzeug, auf dem Rückweg nach Washington" habe Trump geschrieben, seine vorzeitige Abreise habe nichts mit einem Waffenstillstand zu tun. Worum es gehe, sei "viel größer als das". Weiter Thierry Meyssan: "In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni startete Präsident Trump unter Verstoß gegen die UN-Charta einen Angriff auf die wichtigsten iranischen Atomanlagen, nicht aber auf das AKW Buschehr, da russisches Personal anwesend war. Es scheint jedoch, dass Washington Teheran noch vor seinem Angriff gewarnt habe: Eine lange Schlange von Lastwagen war von Satelliten aus am Stützpunkt Fordo noch vor dem Angriff beobachtet worden; man evakuierte also Ausrüstung. Dieser Überraschungsangriff kann auf zweierlei Weise verstanden werden: Entweder hat Präsident Trump Israel vor der massiven Zerstörung durch Fatah-1-Hyperschallraketen gerettet, oder er hat den Iran im Gegenteil vor einem israelischen Atombombenabwurf gerettet. Die Tatsache, dass das Pentagon die Fatah-1-Abschussrampen nicht angegriffen hat, obwohl sie weniger gut geschützt sind als zivile Atomkraftwerke, tendiert zur zweiten Interpretation. Auf jeden Fall hat Präsident Trump mit der Zerstörung des iranischen Atomforschungsprogramms dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu das Argument genommen, mit dem er seit zwanzig Jahren seinen 'Krieg an sieben Fronten' führt." (voltairenet.org, seniora.org) (13) Demnach liegt es nahe anzunehmen, dass Trump seinerseits den Iran über den bevorstehenden Angriff informiert hat - ähnlich wie dann am darauf folgenden Tag der Iran nach Aussage von Trump ihn über den bevorstehenden "Vergeltungsangriff" auf die US-Basis in Katar informiert hat. Trump: "Ich möchte dem Iran dafür danken, dass er uns frühzeitig informiert hat..." Zudem habe der Iran "sehr schwach reagiert". 13 von 14 abgefeuerten Raketen seien abgefangen worden. Eine sei in eine nicht bedrohliche Richtung geflogen. (14)
Ähnlich sieht es Gilbert Doctorow. Am 24. Juni 2025 schreibt er in einem Artikel, in dem es auch um Irans Forschungsaktivitäten im Bereich der Kernfusion geht: "Trump wusste, was er [mit dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen] tat, nämlich einen potenziellen, vielleicht sogar wahrscheinlichen israelischen Atomangriff auf den Iran zu verhindern... Mit seiner Erklärung nach der Mission, dass diese Standorte 'ausgelöscht' worden seien und das iranische Atomprogramm nicht mehr existiere, nahm Trump Netanjahu jeden Grund, seinen Krieg gegen den Iran fortzusetzen. Er verschaffte dem israelischen Staatschef damit praktisch einen Ausweg, eine Gelegenheit zu sagen, dass der Casus Belli erfolgreich neutralisiert worden sei, und einen Krieg zu beenden, der sich gegen Israel gewendet hatte und dessen Lebensfähigkeit durch die tägliche Zerstörung seiner lebenswichtigen Infrastruktur in Frage stellte... Wir müssen unsere Einschätzung von Trumps Rationalität und Absichten revidieren." Nach der Einschätzung von Gilbert Doctorow war die Intervention der USA keine militärische Mission, sondern eine politische, da die B2-Bomber gegen "leere Hüllen" geschickt worden seien, aus denen wertvolles Material zuvor entfernt worden war, was dem Pentagon bekannt gewesen sein musste. "Es war ein Stück politisches Theater." Ebenso sei "der iranische Angriff auf die amerikanische Basis in Katar… politisches Theater" gewesen. Der Iran habe "leichter abzufangende Raketen auf Katar abgefeuert und die Amerikaner sogar im Voraus gewarnt, um sicherzustellen, dass es keine Opfer geben würde. Darüber hinaus war Teheran sicherlich bewusst, dass auch sie nur auf leere Hüllen schießen würden, da die amerikanischen Truppen in der Woche zuvor größtenteils abgezogen worden waren." So sei es möglich geworden, die Ehre zurückzugewinnen, ohne jemanden zu verletzen. (gilbertdoctorow.com, seniora.org) (15)
Fußnoten:
1 https://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-trump-bombardiert-den-iran
2 https://sputnikglobe.com/20250617/iran-now-first-line-of-defense-of-brics-and-the-global-south-1122272733.html
https://afsaneyebahar.com/wp-content/uploads/2025/06/pe17.6.2025.pdf
3 https://tass.com/world/1973257
4 https://www.juedische-allgemeine.de/israel/haifa-iranische-raketen-beschaedigen-pipelines-eines-israelischen-oelkonzerns/
Krieg
5 https://countercurrents.org/2025/06/a-western-imperialism-military-coup-is-underway-to-rip-apart-iran/
6 https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/iran/trump-hat-entschieden-und-greift-den-iran-an-das-wird-konsequenzen-haben-fuer-die-ganze-welt
7 https://apolut.net/israelischer-grossangriff-auf-den-iran-von-wolfgang-effenberger/
8 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114728970221252806
9 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114730186433008075
10 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114734021412822365
11 https://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-trump-bombardiert-den-iran
12 https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/iran/trump-hat-entschieden-und-greift-den-iran-an-das-wird-konsequenzen-haben-fuer-die-ganze-welt
13 https://www.voltairenet.org/article222522.html
https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/iran/die-unausgesprochenen-aspekte-des-iranischen-atomprogramms
14 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114734424268466099
15 https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-donald-trump-der-macher-der-waffenruhe
Siehe auch:
Nach den Angriffen der Ukraine auf Russland und Israels auf den Iran (mit Nachträgen vom 22. bis 24. Juni 2025)
Was ist los mit US-Präsident Donald Trump?
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 847 vom 16.06.2025
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29515
Online-Flyer Nr. 848 vom 25.06.2025
Druckversion
Aktuelles
Aussagen über die Wirkung von Militäroperationen im 12-Tage-Krieg Israels gegen Iran
Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen
Zusammenstellung von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Was haben die iranischen Militäroperationen in Israel bewirkt?
Gilbert Doctorow schreibt am 22. Juni 2025 hinsichtlich der Reaktion des Iran auf die israelischen Angriffe von "Salven ballistischer Raketen auf Jerusalem, Tel Aviv, Haifa und andere israelische Städte, wobei einige seiner schwersten und zerstörerischsten Waffen zum Einsatz kamen." In Washington gehe man davon aus, dass "in zwei Wochen die israelische Luftabwehr vollständig ausgeschaltet und ein Großteil der kritischen Infrastruktur Israels durch iranische Raketenangriffe zerstört sein wird. Trotz der sehr strengen israelischen Militärzensur gibt es Berichte, dass bereits mehr als 250.000 Israelis das Land verlassen haben. In Tel Aviv wurden viele Wohnviertel zerstört." (gilbertdoctorow.com, seniora.org) (1)
Bereits am 17. Juni ist bei Pepe Escobar zu lesen: "Absolut wichtige Infrastrukturknotenpunkte in Tel Aviv und Haifa wurden zerstört – vom Rafael-Waffenkomplex (spezialisiert auf Raketen, Drohnen, Cyberkrieg und Iron-Dome-Komponenten) bis zum Kraftwerk und der Ölraffinerie in Haifa. Dies ist in mehrfacher Hinsicht historisch. Die Jubelrufe in allen Ländern des Islam verstärken das massive psychologische Trauma, das Israel zugefügt wurde. Der Mythos der Unbesiegbarkeit Israels ist endgültig zerstört." (sputnikglobe.com, afsaneyebahar.com) (2) Dazu zwei andere Quellen: TASS hatte am 15. Juni hinsichtlich des Rafael-Waffenkomplexes gemeldet: "Iran greift nach Angaben von Quellen die Waffenfabrik Rafael an. Über das Ausmaß der Schäden oder den genauen Standort der Fabrik wurden keine weiteren Einzelheiten bekannt gegeben. Wie die iranische Agentur Tasnim unter Berufung auf hebräischsprachige Quellen berichtet, soll der Iran eine Waffenfabrik des israelischen Unternehmens Rafael angegriffen haben." (tass.com) (3) Die "Jüdische Allgemeine" hatte am 15. Juni hinsichtlich der Ölraffinerie in Haifa geschrieben, sie sei weiter in Betrieb: "Iranische Raketen beschädigen Pipelines eines israelischen Ölkonzerns. Teile der Industrieanlage wurden stillgelegt, doch die Raffinerie ist weiterhin in Betrieb." (juedische-allgemeine.de) (4)
Am 23. Juni schreibt Akbar E Torbat: "Es gelang dem IRGC [Islamic Revolutionary Guard Corps], Israels mehrschichtigen Schutzwall, den sogenannten Iron Dome, zu durchbrechen, und einige Raketen und Drohnen trafen mehrere strategische Punkte in Tel Aviv und Haifa. Der Iran demonstrierte seine militärisch führende Technologie mit dem Einsatz einiger seiner fortschrittlichen Raketen, darunter auch Hyperschallraketen, die in ganz Israel und insbesondere rund um Tel Aviv und Haifa erhebliche Sachschäden verursachten. Die IRGC behauptete, sie sei in der Lage gewesen, die Verteidigung Israels lahmzulegen. Sie führte massive Cyber-Operationen gegen das zionistische Regime durch und erlangte die Kontrolle über dessen interne Kommunikationsnetzwerke. Vor den Angriffen forderte der Iran die Bewohner von Haifa und Tel Aviv auf, die Stadt zu verlassen. Am Morgen des 18. Juni feuerte der Iran Hyperschallraketen auf Haifa und Tel Aviv ab, die ihre Ziele mit hoher Präzision trafen. Irans hochentwickelte Raketen, wie die Fattah-1-Hyperschallraketen, sind tödlich und nicht zu stoppen. Der iranische Raketenangriff zerstörte mehrere Gebäude, darunter das Weizmann-Institut in Rehovot – ein wichtiges Forschungszentrum für Israel – und den Ben-Gurion-Flughafen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurden Teile von Tel Aviv und Haifa zerstört." (countercurrents.org) (5)
Nach Darstellung von Peter Hänseler (22. Juni 2025) habe der Iran die Möglichkeit, "Israel in Schutt und Asche zu legen". Die "eskalatorische Dominanz" liege beim Iran und seinen Partnern. "Der Iran verfügt über Zehntausende von Raketen und Hunderttausende Drohnen vieler verschiedener Typen. Nach dem ersten Hurrageschrei der Israelis vom letzten Sonntag wird es leiser um die Erfolge der Israelis. Die Israelische Regierung hat Filmaufnahmen über Einschläge oder Schäden iranischer Angriffe auf Israel verboten. Ein klarer Hinweis darauf, dass der sagenumwobene «Iron Dome» der Israelis keinen genügenden Schutz bietet und die Raketen aus dem Iran ihr Ziel finden. Langsam aber sicher geht der Vorrat an Luftabwehrraketen, die wichtige israelische Einrichtungen schützen sollen, zur Neige. Fachleute sagen, der Vorrat reiche maximal noch 14 Tage." (voicefromrussia.ch, seniora.org) (6)
Bei Wolfgang Effenberger liest sich das anders (20. Juni 2025). Unter Berufung auf Veröffentlichungen von "Spiegel" und "Tagesspiegel" schreibt er: "Hunderte ballistische Raketen wurden [vom Iran auf Israel] abgefeuert, viele davon konnten vom israelischen Abwehrsystem abgefangen werden. Dennoch kam es zu schweren Schäden und weiteren Todesopfern in Israel, insbesondere durch Treffer auf Wohngebäude in Tel Aviv und Umgebung. In Israel wurden durch die iranischen Vergeltungsangriffe mindestens neun Menschen getötet und über 300 verletzt. Besonders betroffen war die Stadt Bat Yam südlich von Tel Aviv, wo nach einem Raketenangriff mindestens 35 Menschen vermisst werden." (apolut.net) (7) Von der Zerstörung wichtiger Infrastrukturknotenpunkte ist hier nicht die Rede. Gegen Ende seines Artikels führt Wolfgang Effenberger aus: "Inzwischen ist die militärische Lage hochdynamisch, mit fortgesetzten israelischen Luftangriffen auf iranische Ziele und fortlaufenden iranischen Raketenangriffen auf Israel. Israel hat nach eigenen Angaben die Oberhand in der Luft und schwächt Irans militärische Infrastruktur massiv, während der Iran weiterhin Raketen abfeuert."
Was hat der US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen am 22. Juni bewirkt?
US-Präsident Trump behauptet am 22. Juni 2025 nach den US-Angriffen: "Die Schäden an den Nuklearanlagen im Iran sollen 'monumental' sein. Die Treffer waren hart und präzise. Unser Militär hat großes Geschick bewiesen." (8) Und am 23. Juni: "Alle Nuklearanlagen im Iran wurden massiv beschädigt, wie die Satellitenbilder zeigen. Auslöschung ist ein zutreffender Begriff! Das abgebildete weiße Bauwerk ist tief in den Felsen eingegraben, sogar das Dach liegt weit unter der Erde und ist vollständig von den Flammen abgeschirmt. Der größte Schaden entstand weit unter der Erdoberfläche. Volltreffer!!!" (9) "Die Anlagen, die wir im Iran angegriffen haben, wurden völlig zerstört, und jeder weiß das. Nur die Fake News würden etwas anderes behaupten" (truthsocial.com) (10)
Gilbert Doctorow schreibt am 22. Juni 2025 zu Trumps Behauptung von der "Auslöschung" der Nuklearanlagen: "Was die wertvollste Anlage in Fordow betrifft, die tief in einem felsigen Berghang 100 km südlich von Teheran liegt, ist diese Behauptung angesichts der ausgeklügelten Vorsichtsmaßnahmen der iranischen Bauherren, die in den letzten Tagen von Militärexperten ausführlich erläutert wurden, schwer zu glauben. Dennoch können wir davon ausgehen, dass auch dort Schäden entstanden sind." (gilbertdoctorow.com, seniora.org) (11)
Peter Hänseler schreibt am 22. Juni 2025, die von den USA eingesetzte Bombe solle "die Fähigkeit haben, 60 Meter ins Erdinnere zu dringen, bevor sie explodiert und damit das schaffen, was den Israelis in den letzten Tagen mit ihren Waffen nicht gelungen ist: Die Zerstörung der sich tief in den Bergen befindlichen Nuklearanlagen des Irans. Nach Aussage der Iraner sei dies nicht erfolgt... Das iranische Zentrum für das nationale nukleare Sicherheitssystem bestätigte den Angriff, erklärte jedoch, dass bei Notfallinspektionen in den betroffenen Anlagen keine Anzeichen für radioaktive Kontamination oder Lecks festgestellt worden seien. Die Internationale Atomenergie-Organisation teilte später ebenfalls mit, dass in Fordow, Natanz und Isfahan kein Anstieg der Strahlenwerte gemeldet worden sei. Ich gehe davon aus, dass der Angriff nicht erfolgreich war. Der Korrespondent von Al Mayadeen in Teheran berichtete ebenfalls, dass erste Erkenntnisse der Darstellung der USA widersprechen und bestätigen, dass nur Außenbereiche wie Tore und Umzäunungen getroffen wurden. Die oberflächlichen Schäden seien vernachlässigbar und würden die weitere Urananreicherung nicht beeinträchtigen... Entgegen dem Geschwätz von Trump erreichte der Militärschlag somit nichts..." (voicefromrussia.ch, seniora.org) (12)
Thierry Meyssan führt am 24. Juni 2025 in einem Artikel mit dem Titel "Die unausgesprochenen Aspekte des iranischen Atomprogramms" aus: "Am 16. Juni verließ US-Präsident Donald Trump überstürzt den G7-Gipfel in Kananaskis (Kanada). In seinem Flugzeug, auf dem Rückweg nach Washington" habe Trump geschrieben, seine vorzeitige Abreise habe nichts mit einem Waffenstillstand zu tun. Worum es gehe, sei "viel größer als das". Weiter Thierry Meyssan: "In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni startete Präsident Trump unter Verstoß gegen die UN-Charta einen Angriff auf die wichtigsten iranischen Atomanlagen, nicht aber auf das AKW Buschehr, da russisches Personal anwesend war. Es scheint jedoch, dass Washington Teheran noch vor seinem Angriff gewarnt habe: Eine lange Schlange von Lastwagen war von Satelliten aus am Stützpunkt Fordo noch vor dem Angriff beobachtet worden; man evakuierte also Ausrüstung. Dieser Überraschungsangriff kann auf zweierlei Weise verstanden werden: Entweder hat Präsident Trump Israel vor der massiven Zerstörung durch Fatah-1-Hyperschallraketen gerettet, oder er hat den Iran im Gegenteil vor einem israelischen Atombombenabwurf gerettet. Die Tatsache, dass das Pentagon die Fatah-1-Abschussrampen nicht angegriffen hat, obwohl sie weniger gut geschützt sind als zivile Atomkraftwerke, tendiert zur zweiten Interpretation. Auf jeden Fall hat Präsident Trump mit der Zerstörung des iranischen Atomforschungsprogramms dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu das Argument genommen, mit dem er seit zwanzig Jahren seinen 'Krieg an sieben Fronten' führt." (voltairenet.org, seniora.org) (13) Demnach liegt es nahe anzunehmen, dass Trump seinerseits den Iran über den bevorstehenden Angriff informiert hat - ähnlich wie dann am darauf folgenden Tag der Iran nach Aussage von Trump ihn über den bevorstehenden "Vergeltungsangriff" auf die US-Basis in Katar informiert hat. Trump: "Ich möchte dem Iran dafür danken, dass er uns frühzeitig informiert hat..." Zudem habe der Iran "sehr schwach reagiert". 13 von 14 abgefeuerten Raketen seien abgefangen worden. Eine sei in eine nicht bedrohliche Richtung geflogen. (14)
Ähnlich sieht es Gilbert Doctorow. Am 24. Juni 2025 schreibt er in einem Artikel, in dem es auch um Irans Forschungsaktivitäten im Bereich der Kernfusion geht: "Trump wusste, was er [mit dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen] tat, nämlich einen potenziellen, vielleicht sogar wahrscheinlichen israelischen Atomangriff auf den Iran zu verhindern... Mit seiner Erklärung nach der Mission, dass diese Standorte 'ausgelöscht' worden seien und das iranische Atomprogramm nicht mehr existiere, nahm Trump Netanjahu jeden Grund, seinen Krieg gegen den Iran fortzusetzen. Er verschaffte dem israelischen Staatschef damit praktisch einen Ausweg, eine Gelegenheit zu sagen, dass der Casus Belli erfolgreich neutralisiert worden sei, und einen Krieg zu beenden, der sich gegen Israel gewendet hatte und dessen Lebensfähigkeit durch die tägliche Zerstörung seiner lebenswichtigen Infrastruktur in Frage stellte... Wir müssen unsere Einschätzung von Trumps Rationalität und Absichten revidieren." Nach der Einschätzung von Gilbert Doctorow war die Intervention der USA keine militärische Mission, sondern eine politische, da die B2-Bomber gegen "leere Hüllen" geschickt worden seien, aus denen wertvolles Material zuvor entfernt worden war, was dem Pentagon bekannt gewesen sein musste. "Es war ein Stück politisches Theater." Ebenso sei "der iranische Angriff auf die amerikanische Basis in Katar… politisches Theater" gewesen. Der Iran habe "leichter abzufangende Raketen auf Katar abgefeuert und die Amerikaner sogar im Voraus gewarnt, um sicherzustellen, dass es keine Opfer geben würde. Darüber hinaus war Teheran sicherlich bewusst, dass auch sie nur auf leere Hüllen schießen würden, da die amerikanischen Truppen in der Woche zuvor größtenteils abgezogen worden waren." So sei es möglich geworden, die Ehre zurückzugewinnen, ohne jemanden zu verletzen. (gilbertdoctorow.com, seniora.org) (15)
Fußnoten:
1 https://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-trump-bombardiert-den-iran
2 https://sputnikglobe.com/20250617/iran-now-first-line-of-defense-of-brics-and-the-global-south-1122272733.html
https://afsaneyebahar.com/wp-content/uploads/2025/06/pe17.6.2025.pdf
3 https://tass.com/world/1973257
4 https://www.juedische-allgemeine.de/israel/haifa-iranische-raketen-beschaedigen-pipelines-eines-israelischen-oelkonzerns/
Krieg
5 https://countercurrents.org/2025/06/a-western-imperialism-military-coup-is-underway-to-rip-apart-iran/
6 https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/iran/trump-hat-entschieden-und-greift-den-iran-an-das-wird-konsequenzen-haben-fuer-die-ganze-welt
7 https://apolut.net/israelischer-grossangriff-auf-den-iran-von-wolfgang-effenberger/
8 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114728970221252806
9 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114730186433008075
10 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114734021412822365
11 https://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-trump-bombardiert-den-iran
12 https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/iran/trump-hat-entschieden-und-greift-den-iran-an-das-wird-konsequenzen-haben-fuer-die-ganze-welt
13 https://www.voltairenet.org/article222522.html
https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/iran/die-unausgesprochenen-aspekte-des-iranischen-atomprogramms
14 https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114734424268466099
15 https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-donald-trump-der-macher-der-waffenruhe
Siehe auch:
Nach den Angriffen der Ukraine auf Russland und Israels auf den Iran (mit Nachträgen vom 22. bis 24. Juni 2025)
Was ist los mit US-Präsident Donald Trump?
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 847 vom 16.06.2025
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29515
Online-Flyer Nr. 848 vom 25.06.2025
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