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Aktueller Online-Flyer vom 06. September 2025  

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Lokales
Abbruch Hallenbad und Eisbahn in Zürich-Oerlikon
Keine ökologischen und wirtschaftlichen Skrupel
Von Heinrich Frei

Das neue Sportzentrum in Zürich-Oerlikon soll 373 Millionen Franken (397 Mio. Euro) kosten. Der Ersatzbau umfasst ein Hallen- und ein Freibad, zwei Eishallen, ein Rasenspielfeld auf dem Dach, zwei weitere Rasenspielfelder, Sauna, Restaurant, Parkhaus und ein Werkhof.



Arme Leute in der Schweiz können sich vieles "nicht leisten"

Der Politiker André Odermatt meinte, Zürich könne sich "dies leisten". Die vielen armen Leute können sich auch im reichen Zürich vieles «nicht leisten». 1,34 Millionen Menschen sind in der Schweiz armutsgefährdet. Das sind 15,6 Prozent der Bevölkerung.

Neben den Gleisen beim Zürcher Hauptbahnhof an der Europaallee gibt es abends eine lange Schlange von Menschen, die um Essen anstehen.

Keine ökologischen und wirtschaftlichen Skrupel

Ich bin als Architekt schon erstaunt, dass man das schöne Hallenbad und die Eisbahn in Oerlikon abreißen will. Ökologische und wirtschaftliche Skrupel scheint man dabei nicht zu haben. Mit den 373 Millionen Franken könnte man 746 4-Zimmerwohnungen bauen, die pro Wohnung 500'000 Fr. kosten könnten.

Hallenbad Oerlikon wurde 1978 gebaut und später saniert

Das Hallenbad Oerlikon wurde 1978 durch den Architekten Kollbrunner gebaut. 2006 wurde das Bad umfassend saniert und 2015 die Technik erneuert. Die heutige Kunsteisbahn auf der anderen Strassenseite wurde 1984 erstellt. Sie soll auch weg. In der neuen Eishalle soll man dann auch im Sommer Schlittschuhlaufen können. Auch bei 35 Grad?


Das heutige 50 Meter Schwimmbecken des Hallenbades Zürich-Oerlikon (Foto Heinrich Frei)


Eingang zum Hallenbad Zürich-Oerlikon (Foto Heinrich Frei)

Neubau Kongresshaus wurde durch Volksabstimmung verhindert

Das Kongresshaus Zürich wurde zwischen 1937 und 1939 durch die Architekten Häfeli, Moser und Steiger gebaut. 2008 wurde der Abbruch und Ersatz dieser Anlage durch eine Volksabstimmung verhindert.

Hauptbahnhof Zürich und Schauspielhaus wurden nicht neu gebaut

Der Hauptbahnhof Zürich der 1871 durch den Architekten Wanner gebaut wurde wollte man 1971 auch abbrechen und durch einen Neubau ersetzen. Das Gebäude blieb und wurde saniert.

1964 sollte das Schauspielhaus am Pfauen durch einen Neubau des Architekten Jørn Utzon ersetzt werden. Die Pläne des Dänen für ein neues Zürcher Schauspielhaus wurden archiviert.

Hoffentlich werden das schöne Hallenbad und die Eisbahn in Oerlikon nicht abgebrochen. Wirtschaftliche und ökologische Gründe sprechen gegen einen Abbruch.

Abstimmung über das Hallenbad in Oerlikon: Am 28. September 2025


Am 28. September 2025 wird über das Hallenbad in Zürich abgestimmt. Im Gemeinderat sprachen sich die Sozialdemokraten, die Freisinnig Demokratische Partei, die Grünliberalen, die Alternativen, die Partei der Mitte und die Evangelische Volkspartei für den Baukredit von 373 Millionen Franken aus. Die Schweizerische Volkspartei, die SVP, enthielt sich der Stimme. Die SVP-Delegiertenversammlung hat inzwischen die Nein-Parole beschlossen.

Online-Flyer Nr. 851  vom 05.09.2025

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