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Arbeit und Soziales
Sozialverbände kritisieren Sozialabbau der Bundesregierung
"Gemeinsam wehren!"
Von Tilo Gräser
Der Präsident des ostdeutschen Sozial- und Wohlfahrtsverbandes, Prof. Dr. Gunnar Winkler, machte darauf aufmerksam, dass der "als Umbau deklarierte Abbau des Sozialstaates" zu wachsender sozialer Verunsicherung und Einschnitten in der Lebensqualität der Bürger führe. Der Staat ziehe sich in "erschreckendem Ausmaß" aus seiner sozialen Verantwortung zurück, stellte Winkler fest. "Reform" bedeute für die Bürger inzwischen nur noch "Verschlechterung".
Rente ab 67: "Wer arm ist, muss früher sterben."
Das kritisierte auch Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD). Er warnte u.a. vor den Folgen der geplanten Gesundheitsreform und der geplanten Rente ab 67. "Es gilt wieder: Wer arm ist, muss früher sterben." Die gesetzlich versicherten und Patienten würden weiter belasten, die Unternehmen hingegen entlastet. Bauer stellte klar: "Die Rente mit 67 ist nur ein weiteres verkapptes Rentenkürzungsprogramm."
Auch die Vizepräsidentin des Sozialverbandes VdK, Carin Hinsinger, kritisierte den fortgesetzten Abbau von Sozialleistungen. Die Armut wachse erschreckend "in so einem reichen Land" und sei kein neues Phänomen. Diese Politik bedrohe die gesellschaftliche Solidarität und habe "verheerende Folgen in so einem reichen Land". Ähnlich äußerte sich die stellvertretende Bundesvorsitzende des Seniorenverbandes BRH Anna Maria Müller.

Karikatur: Kostas Koufogiorgos
www.koufogiorgos.de
"Große Koalition der Betroffenen notwendig"
Die Vertreter der Sozialverbände sprachen sich für eine verstärkte Zusammenarbeit aus. Die Kooperation sei wichtig für eine "Große Koalition der Betroffenen", sagte Verbandspräsident Winkler. "Das ist wichtiger denn je in diesen sozialpolitisch schwierigen Zeiten", so SoVD-Präsident Bauer gegenüber den mehr als 100 Delegierten und Gästen der Bundesdelegiertenversammlung der Volkssolidarität. "Wir müssen uns gemeinsam gegen diese Politik des Sozialabbaus wehren", sagte Bauer unter Beifall. "Die Sozialverbände müssen in entscheidenden sozialen Fragen an einem Strang ziehen und im Interesse der Menschen zusammenarbeiten", appellierte VdK-Vizepräsidentin Hinsinger.
"Es ist wichtig, dass Solidarität gelebt wird", hatte zu Beginn der Versammlung der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, in einem Grußwort an die Delegierten betont. Es komme darauf an, "dass es das Wort nicht nur gibt, sondern dass es gespürt wird". Er dankte dem ostdeutschen Sozial- und Wohlfahrtsverband für seine Arbeit, durch die viele Menschen Solidarität "in vielen Lebensbereichen tagtäglich erfahren". Die 1945 gegründete Volkssolidarität vereinigt als Sozialverband rund 332.000 Mitglieder vorwiegend in den neuen Bundesländern und Berlin, vertritt deren Interessen und leistet als Wohlfahrtsverband eine sozial betreuende und sozialpflegerische Arbeit für fast 75.000 Bürger in den Altersgruppen zwischen dem ersten und letzten Lebensjahr.
"Volkssolidarität ist erfolgreich"
"Die Bilanz der Volkssolidarität ist erfolgreich", erklärte ihr Präsident Winkler. "Das ist das Ergebnis des sozialen Zusammenhalts der rund 332.000 Mitglieder, des sozialen Engagements insbesondere der 32.000 ehrenamtlich Tätigen sowie der sozialen Dienstleistungen der fast 15.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Den durch die ehrenamtliche Tätigkeit - überwiegend in den Orts-, Interessen- und Selbsthilfegruppen - erbrachten Leistungen liege jährlich ein Umfang von fast 6 Millionen Stunden zugrunde, was einem Wert von ca. 43 Millionen Euro entspreche.
Online-Flyer Nr. 69 vom 07.11.2006
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Arbeit und Soziales
Sozialverbände kritisieren Sozialabbau der Bundesregierung
"Gemeinsam wehren!"
Von Tilo Gräser
Der Präsident des ostdeutschen Sozial- und Wohlfahrtsverbandes, Prof. Dr. Gunnar Winkler, machte darauf aufmerksam, dass der "als Umbau deklarierte Abbau des Sozialstaates" zu wachsender sozialer Verunsicherung und Einschnitten in der Lebensqualität der Bürger führe. Der Staat ziehe sich in "erschreckendem Ausmaß" aus seiner sozialen Verantwortung zurück, stellte Winkler fest. "Reform" bedeute für die Bürger inzwischen nur noch "Verschlechterung".
Rente ab 67: "Wer arm ist, muss früher sterben."
Das kritisierte auch Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD). Er warnte u.a. vor den Folgen der geplanten Gesundheitsreform und der geplanten Rente ab 67. "Es gilt wieder: Wer arm ist, muss früher sterben." Die gesetzlich versicherten und Patienten würden weiter belasten, die Unternehmen hingegen entlastet. Bauer stellte klar: "Die Rente mit 67 ist nur ein weiteres verkapptes Rentenkürzungsprogramm."
Auch die Vizepräsidentin des Sozialverbandes VdK, Carin Hinsinger, kritisierte den fortgesetzten Abbau von Sozialleistungen. Die Armut wachse erschreckend "in so einem reichen Land" und sei kein neues Phänomen. Diese Politik bedrohe die gesellschaftliche Solidarität und habe "verheerende Folgen in so einem reichen Land". Ähnlich äußerte sich die stellvertretende Bundesvorsitzende des Seniorenverbandes BRH Anna Maria Müller.

Karikatur: Kostas Koufogiorgos
www.koufogiorgos.de
"Große Koalition der Betroffenen notwendig"
Die Vertreter der Sozialverbände sprachen sich für eine verstärkte Zusammenarbeit aus. Die Kooperation sei wichtig für eine "Große Koalition der Betroffenen", sagte Verbandspräsident Winkler. "Das ist wichtiger denn je in diesen sozialpolitisch schwierigen Zeiten", so SoVD-Präsident Bauer gegenüber den mehr als 100 Delegierten und Gästen der Bundesdelegiertenversammlung der Volkssolidarität. "Wir müssen uns gemeinsam gegen diese Politik des Sozialabbaus wehren", sagte Bauer unter Beifall. "Die Sozialverbände müssen in entscheidenden sozialen Fragen an einem Strang ziehen und im Interesse der Menschen zusammenarbeiten", appellierte VdK-Vizepräsidentin Hinsinger.
"Es ist wichtig, dass Solidarität gelebt wird", hatte zu Beginn der Versammlung der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, in einem Grußwort an die Delegierten betont. Es komme darauf an, "dass es das Wort nicht nur gibt, sondern dass es gespürt wird". Er dankte dem ostdeutschen Sozial- und Wohlfahrtsverband für seine Arbeit, durch die viele Menschen Solidarität "in vielen Lebensbereichen tagtäglich erfahren". Die 1945 gegründete Volkssolidarität vereinigt als Sozialverband rund 332.000 Mitglieder vorwiegend in den neuen Bundesländern und Berlin, vertritt deren Interessen und leistet als Wohlfahrtsverband eine sozial betreuende und sozialpflegerische Arbeit für fast 75.000 Bürger in den Altersgruppen zwischen dem ersten und letzten Lebensjahr.
"Volkssolidarität ist erfolgreich"
"Die Bilanz der Volkssolidarität ist erfolgreich", erklärte ihr Präsident Winkler. "Das ist das Ergebnis des sozialen Zusammenhalts der rund 332.000 Mitglieder, des sozialen Engagements insbesondere der 32.000 ehrenamtlich Tätigen sowie der sozialen Dienstleistungen der fast 15.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Den durch die ehrenamtliche Tätigkeit - überwiegend in den Orts-, Interessen- und Selbsthilfegruppen - erbrachten Leistungen liege jährlich ein Umfang von fast 6 Millionen Stunden zugrunde, was einem Wert von ca. 43 Millionen Euro entspreche.
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