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Soldatengottesdienst im Kölner Dom und Kardinal Meisners Nebelmaschine
„Spiel mir das Lied vom Tod“
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Kardinal Meisner – beim Missbrauch von Sankt Martin
Während der Kardinal seine Vernebelungsmaschine auf Touren bringt und damit beginnt, den kölschen Heiligen Sankt Martin für seine Zwecke zu missbrauchen, erklingt im Dom die Melodie 'Spiel mir das Lied vom Tod'. Und auch vor den Domtoren werden die Soldaten mit dem Protest der Initiative 'Bundeswehr wegtreten' und anderer Friedensgruppen konfrontiert. Meisner kann es nämlich wieder mal nicht lassen, seinem Mund wie in der Jahren zuvor Nebelschwaden entweichen zu lassen, obwohl es auch in seiner eigenen Kirche Menschen gibt, die des Denkens noch mächtig sind. In einer Darstellung des Bistums Trier lesen wir nämlich über Sankt Martin, der uns Jahr für Jahr den Martinstag begehen läßt: „Mit 18 Jahren empfängt Martin die Taufe und verlässt die Armee; er will Gott mehr dienen als dem kaiserlichen Befehlshaber." Es ist also klar: wer Gutes tun will, kann dies nicht in der Armee tun, der muss dem Militär den Rücken kehren und desertieren.
Aus Meisners Nebelmaschine aber quillt der Satz: „Einschlägig interessierte Kreise vereinnahmen den Heiligen gerne für ihre Kritik am Militär, weil er nach seiner Bekehrung zum Christentum aus dem Heer austrat. Aber tatsächlich hat Martin diesen Schritt eher als Wechsel des Feldherren verstanden; er war geradezu Prototyp ... des christlichen Soldaten."
Es gebe, will der Kardinal damit suggerieren, also keinen nennenswerten Unterschied zwischen denen, die das Leben, und denen, die die Armut bekämpfen. Seine Begründung: „Ein Soldat, der bereit ist, sein Leben für den Frieden und die Sicherheit der Armen einzusetzen, darf sich als Diener Gottes verstehen. Sein Einsatz für das Gute macht ihn ... zum Verteidiger der Menschlichkeit."
Grübeln über Sankt Martin? – OB Schramma und Minister Jung
Einige der Kardinals-Sätze erwecken zunächst sogar den Eindruck, als wäre er in der Lage, auch mal was Vernünftiges zu sagen, beispielsweise: „Wenn eine Soldateska plündert und mordet, raubt und vergewaltigt, dann hat das nichts mit dem Aufbau von Frieden und Wohlstand zu tun." Doch weit gefehlt: das will er nur auf das Militär des Feindes bezogen wissen. Immerhin sorgte er bei der Vorbereitung ungewollt dafür, dass ein aktueller Bezug zum mörderischen Wirken der auch mit deutschen Waffen versorgten israelischen Armee in Gaza hergestellt wird: „Jerusalem, Jerusalem!" erklingt es aus den Mündern des uniformierten Chors unter den Domfenstern, dem er ergriffen lauscht.
Soldatenchor – Aufklärung über den Krieg in Gaza
Papst Ratzinger zitiert der Kardinal mit den Worten: „Innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen darf es keine Armut derart geben, dass jemandem die für ein menschenwürdiges Leben nötigen Güter versagt bleiben", was doch nichts anderes heißt als: diejenigen, die nicht zu Herrn Ratzingers Gemeinschaft gehören, hätten dieses Anrecht nicht. Dazu bringt er es auch noch fertig, die Bekämpfung der Armut unter den so genannten Gläubigen dem Militär anheim zu stellen - mit Maschinengewehren von Heckler & Koch, Kampfpanzern von Thyssen-Krupp und Kampfflugzeugen der European Aeronautic Defence and Space Company.
Wenn man die Bekämpfung der Armut dem Militär überlässt…
Einen weiteren Höhepunkt seiner Versuche zur Desorientierung leistet er sich, als er staatliches Morden „Gegengewalt“ nennt: „Es ist legitim, wenn ungerechte Gewalt durch Gegengewalt eingedämmt wird." Vermutlich denkt er dabei an Afghanistan, ein Land, in dem unter Beteiligung der Bundeswehr ein völkerrechts- und grundgesetzwidriger Angriffskrieg geführt wird, weil sich dort angeblich ein Mensch aufhalten soll, dessen Ermordung der Kardinal im November 2001 für vertretbar erklärte, weil dieser für ein Verbrechen verantwortlich sein soll, von dem bis heute nicht bekannt ist, wer es tatsächlich begangen hat.
Die Töne der Melodie von 'Spiel mir das Lied vom Tod' kann Meisners Nebelmaschine auch damit nicht aufhalten. Im Gegenteil. Vielen ist wieder einmal klar geworden: hier im Hohen Dom haben sich die Verteidiger der Macht versammelt, die zur Aufrechterhaltung des Reichtums der Wenigen notfalls auch über Leichen gehen. (PK)
Protest gegen Meisners Nebelschwaden
Alle Fotos: Arbeiterfotografie
Online-Flyer Nr. 180 vom 14.01.2009
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Soldatengottesdienst im Kölner Dom und Kardinal Meisners Nebelmaschine
„Spiel mir das Lied vom Tod“
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Kardinal Meisner – beim Missbrauch von Sankt Martin
Während der Kardinal seine Vernebelungsmaschine auf Touren bringt und damit beginnt, den kölschen Heiligen Sankt Martin für seine Zwecke zu missbrauchen, erklingt im Dom die Melodie 'Spiel mir das Lied vom Tod'. Und auch vor den Domtoren werden die Soldaten mit dem Protest der Initiative 'Bundeswehr wegtreten' und anderer Friedensgruppen konfrontiert. Meisner kann es nämlich wieder mal nicht lassen, seinem Mund wie in der Jahren zuvor Nebelschwaden entweichen zu lassen, obwohl es auch in seiner eigenen Kirche Menschen gibt, die des Denkens noch mächtig sind. In einer Darstellung des Bistums Trier lesen wir nämlich über Sankt Martin, der uns Jahr für Jahr den Martinstag begehen läßt: „Mit 18 Jahren empfängt Martin die Taufe und verlässt die Armee; er will Gott mehr dienen als dem kaiserlichen Befehlshaber." Es ist also klar: wer Gutes tun will, kann dies nicht in der Armee tun, der muss dem Militär den Rücken kehren und desertieren.
Aus Meisners Nebelmaschine aber quillt der Satz: „Einschlägig interessierte Kreise vereinnahmen den Heiligen gerne für ihre Kritik am Militär, weil er nach seiner Bekehrung zum Christentum aus dem Heer austrat. Aber tatsächlich hat Martin diesen Schritt eher als Wechsel des Feldherren verstanden; er war geradezu Prototyp ... des christlichen Soldaten."
Es gebe, will der Kardinal damit suggerieren, also keinen nennenswerten Unterschied zwischen denen, die das Leben, und denen, die die Armut bekämpfen. Seine Begründung: „Ein Soldat, der bereit ist, sein Leben für den Frieden und die Sicherheit der Armen einzusetzen, darf sich als Diener Gottes verstehen. Sein Einsatz für das Gute macht ihn ... zum Verteidiger der Menschlichkeit."
Grübeln über Sankt Martin? – OB Schramma und Minister Jung
Einige der Kardinals-Sätze erwecken zunächst sogar den Eindruck, als wäre er in der Lage, auch mal was Vernünftiges zu sagen, beispielsweise: „Wenn eine Soldateska plündert und mordet, raubt und vergewaltigt, dann hat das nichts mit dem Aufbau von Frieden und Wohlstand zu tun." Doch weit gefehlt: das will er nur auf das Militär des Feindes bezogen wissen. Immerhin sorgte er bei der Vorbereitung ungewollt dafür, dass ein aktueller Bezug zum mörderischen Wirken der auch mit deutschen Waffen versorgten israelischen Armee in Gaza hergestellt wird: „Jerusalem, Jerusalem!" erklingt es aus den Mündern des uniformierten Chors unter den Domfenstern, dem er ergriffen lauscht.
Soldatenchor – Aufklärung über den Krieg in Gaza
Papst Ratzinger zitiert der Kardinal mit den Worten: „Innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen darf es keine Armut derart geben, dass jemandem die für ein menschenwürdiges Leben nötigen Güter versagt bleiben", was doch nichts anderes heißt als: diejenigen, die nicht zu Herrn Ratzingers Gemeinschaft gehören, hätten dieses Anrecht nicht. Dazu bringt er es auch noch fertig, die Bekämpfung der Armut unter den so genannten Gläubigen dem Militär anheim zu stellen - mit Maschinengewehren von Heckler & Koch, Kampfpanzern von Thyssen-Krupp und Kampfflugzeugen der European Aeronautic Defence and Space Company.
Wenn man die Bekämpfung der Armut dem Militär überlässt…
Einen weiteren Höhepunkt seiner Versuche zur Desorientierung leistet er sich, als er staatliches Morden „Gegengewalt“ nennt: „Es ist legitim, wenn ungerechte Gewalt durch Gegengewalt eingedämmt wird." Vermutlich denkt er dabei an Afghanistan, ein Land, in dem unter Beteiligung der Bundeswehr ein völkerrechts- und grundgesetzwidriger Angriffskrieg geführt wird, weil sich dort angeblich ein Mensch aufhalten soll, dessen Ermordung der Kardinal im November 2001 für vertretbar erklärte, weil dieser für ein Verbrechen verantwortlich sein soll, von dem bis heute nicht bekannt ist, wer es tatsächlich begangen hat.
Die Töne der Melodie von 'Spiel mir das Lied vom Tod' kann Meisners Nebelmaschine auch damit nicht aufhalten. Im Gegenteil. Vielen ist wieder einmal klar geworden: hier im Hohen Dom haben sich die Verteidiger der Macht versammelt, die zur Aufrechterhaltung des Reichtums der Wenigen notfalls auch über Leichen gehen. (PK)
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