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Lokales
Kuba-Veranstaltung in der Karl-Liebknecht-Schule Leverkusen
„Hasta la victoria siempre!“
Von Manfred Demmer
Quelle: KAOS-Archiv
Rolf Priemer, Leiter der Karl Liebknecht-Schule, konnte als kompetente Referentin Georgina Alfonso Gonzáles, stellvertretende Direktorin des Instituts für Philosophie an der Universität Havanna und José Carlos Rodrigues Ruiz, Gesandter Kubas in der Botschaftsaußenstelle Bonn - der auch dolmetschte - begrüßen. Zur Einstimmung in das Thema zitierte Priemer aus einem Artikel des „Kölner Stadt-Anzeigers“ vom 2..Januar 2009, der für viele andere „Geburtstagsartikel“ der bundesdeutschen Presse stehen kann. Dort durfte die „berühmteste Bloggerin Kubas“ die sozialistische Entwicklung des Landes als „mumifiziertes System“ ohne Zukunft bezeichnen. Ihre Feststellung gipfelte in der Aussage: „Alle die denken, wir leben im Sozialismus, sollten mir mal ein paar Beispiele nennen.“ Die sich als „freischwebendes Elektron“ bezeichnende Bloggerin, die „wie ein Heckenschütze...auf das schießt, was sich Macht nennt“, hätte gut getan, sich mal die Ausführungen der Referentin in Leverkusen anzuhören um ihre vorhandenen Defizite und die daraus entstehenden falschen Behauptungen zu revidieren - wenn Sie denn dazu bereit wäre.
Macht der Devisen
Georgina Alfonso Gonzáles machte in ihren Ausführungen deutlich, dass in der Tat in Kuba viele Probleme bestehen, die gelöst werden müssten. Ausgehend von der Rede Fidel Castros am 27. Juli 2007 habe eine große Debatte in der Bevölkerung begonnen. Es gebe ein Problem der „Ungleichheiten“, die aber nicht vom kubanische Volk gewählt wurde, sondern „leider an der Macht der Devisen lag“. Schwierigkeiten beim Wohnungsbau und in der Ernährung wurden von der Referentin angeschnitten und nachvollziehbare Gründe dafür dargelegt. Zugleich schilderte sie das Bemühen der kubanischen Menschen, die Schwierigkeiten zu lösen, die im Herbst 2008 auch noch durch die Hurrikankatastrophe verstärkt wurden. Trotz allem gebe es einige Fortschritte, wie im Sektor des öffentlichen Verkehrs, wo sich besonders auch die Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China auszahle. Weitere internationale Abkommen würden ebenfalls Früchte tragen. Interessant war in diem Zusammenhang ihre Mitteilung, dass mit dem kapitalistischen und in der nordamerikanischen Einflusssphäre liegenden Kanada ein wichtiges Abkommen geschlossen wurde.
Die Referentin wies auch auf die Bedeutung der kubanischen Hilfe für lateinamerikanische Länder hin, die nach wie vor als außerordentlich wichtig erachtet werde. Bei den Diskussionen in Kuba - nicht nur in Partei- und Regierungskreisen, sondern auch in der Bevölkerung - fände ein Nachdenken über die Beziehungen von staatlichem und nichtstaatlichem Sektor statt, besonders auch um ein besseres Zusammenwirken von Landwirtschaft und Industrie zu erreichen.
Einen großen Teil ihrer Ausführungen widmete die Rednerin der Jugend, die einen Großteil der Bevölkerung stelle und natürlich keinen direkten Bezug mehr zur kubanischen Revolution von 1959 haben könne. Junge Menschen hätten in der kubanischen Geschichte aber immer eine bedeutende Rolle gespielt und stünden auch heute durchaus in der Tradition der Revolution. Sie verwies in dem Zusammenhang darauf, dass zum Beispiel Jose Marti erst 42jährig 1895 im Kampf für die Unabhängigkeit Kubas fiel und dass Fidel Castro als 33jähriger den Sieg der Revolution einleitete. Deshalb werde in Kuba auch heute der Jugend große Aufmerksamkeit gewidmet. Für die Zeit nach Castro sei klar: Kuba wird von einem Kollektiv geleitet, welches nicht abhängig von einem Menschen oder einer Partei sei, sondern vom kubanischen Volk. Abschließend stellte Georgina Alfonso Gonzáles bezüglich des „Machtwechsels“ in den USA fest, man müsse sehen was wird: „Der eine geht, der andere kommt!“
Quelle: commons.wikimedia.org
Intensiviert wurden die Aussagen durch eine längere Diskussion und durch eine kleine Dokumentation, in der Plakate, Bilder (auch von der Hurrikankatastrophe), Reden und Artikel zum Thema präsentiert wurden. So heißt es in einem Beschluss der 4. Parteivorstandstagung der DKP vom 13./14.Dezember 2008 „50 Jahre kubanische Revolution“ u.a.: „Kuba und die aktuelle Entwicklungen in Lateinamerika vermitteln Kraft und Zuversicht für Revolutionäre in aller Welt, zeigen die Praxis und Lebensfähigkeit der politischen Konzeption des Sozialismus/Kommunismus. Daher wird die DKP alles in ihrer Kraft stehende tun, um die Entwicklung auf Kuba zu unterstützen, das Beispiel Kubas öffentlich zu machen und für Solidarität mit dem sozialistischen Kuba zu werben. Wir erneuern in diesem Zusammenhang unsere Forderung 'Freiheit für die fünf eingesperrten kubanischen Patrioten!' Jetzt muss Druck auf die neue US-Regierung unter Barack Obama ausgeübt werden, entsprechende Schritte so schnell wie möglich einzuleiten. Auch die Blockade gegen Kuba muss aufgehoben, alle völkerrechtswidrigen Handlungen der USA gegen Kuba müssen eingestellt werden.“
Auch die Veranstaltung in Leverkusen - trotz oder gerade wegen kritischer Anmerkungen und dem erkennbaren Bemühen, die Probleme im Interesse der Menschen zu lösen - gaben Kraft und Zuversicht. Der Mitarbeiter der Karl Liebknecht-Schule und Vorsitzende der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. - in deren Räumen die Schule beheimatet ist -, Horst Wilhelms dankte der Referentin mir einem Blumengebinde und erinnerte dann in einem persönlichen Gespräch auch daran, dass in der Schule schon mehrfach kubanische Gäste gastiert hätten, wie z.B. der mehrfache Boxweltmeister und Olympiasieger Teofilo Stevenson. Am Schluss der Veranstaltung, nach längeren Diskussionen und aufmerksamem Studium der Dokumente wünschten alle der kubanischen Revolution - so wie es nach dem Vorbild Che Guevaras auf einem Transparent stand: „Hasta la victoria siempre!“ (PK)
Mehr dazu in einem Interview mit Georgina Alfonso Gonzáles in dieser Ausgabe
Online-Flyer Nr. 181 vom 21.01.2009
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Kuba-Veranstaltung in der Karl-Liebknecht-Schule Leverkusen
„Hasta la victoria siempre!“
Von Manfred Demmer
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Macht der Devisen
Georgina Alfonso Gonzáles machte in ihren Ausführungen deutlich, dass in der Tat in Kuba viele Probleme bestehen, die gelöst werden müssten. Ausgehend von der Rede Fidel Castros am 27. Juli 2007 habe eine große Debatte in der Bevölkerung begonnen. Es gebe ein Problem der „Ungleichheiten“, die aber nicht vom kubanische Volk gewählt wurde, sondern „leider an der Macht der Devisen lag“. Schwierigkeiten beim Wohnungsbau und in der Ernährung wurden von der Referentin angeschnitten und nachvollziehbare Gründe dafür dargelegt. Zugleich schilderte sie das Bemühen der kubanischen Menschen, die Schwierigkeiten zu lösen, die im Herbst 2008 auch noch durch die Hurrikankatastrophe verstärkt wurden. Trotz allem gebe es einige Fortschritte, wie im Sektor des öffentlichen Verkehrs, wo sich besonders auch die Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China auszahle. Weitere internationale Abkommen würden ebenfalls Früchte tragen. Interessant war in diem Zusammenhang ihre Mitteilung, dass mit dem kapitalistischen und in der nordamerikanischen Einflusssphäre liegenden Kanada ein wichtiges Abkommen geschlossen wurde.
Die Referentin wies auch auf die Bedeutung der kubanischen Hilfe für lateinamerikanische Länder hin, die nach wie vor als außerordentlich wichtig erachtet werde. Bei den Diskussionen in Kuba - nicht nur in Partei- und Regierungskreisen, sondern auch in der Bevölkerung - fände ein Nachdenken über die Beziehungen von staatlichem und nichtstaatlichem Sektor statt, besonders auch um ein besseres Zusammenwirken von Landwirtschaft und Industrie zu erreichen.
Einen großen Teil ihrer Ausführungen widmete die Rednerin der Jugend, die einen Großteil der Bevölkerung stelle und natürlich keinen direkten Bezug mehr zur kubanischen Revolution von 1959 haben könne. Junge Menschen hätten in der kubanischen Geschichte aber immer eine bedeutende Rolle gespielt und stünden auch heute durchaus in der Tradition der Revolution. Sie verwies in dem Zusammenhang darauf, dass zum Beispiel Jose Marti erst 42jährig 1895 im Kampf für die Unabhängigkeit Kubas fiel und dass Fidel Castro als 33jähriger den Sieg der Revolution einleitete. Deshalb werde in Kuba auch heute der Jugend große Aufmerksamkeit gewidmet. Für die Zeit nach Castro sei klar: Kuba wird von einem Kollektiv geleitet, welches nicht abhängig von einem Menschen oder einer Partei sei, sondern vom kubanischen Volk. Abschließend stellte Georgina Alfonso Gonzáles bezüglich des „Machtwechsels“ in den USA fest, man müsse sehen was wird: „Der eine geht, der andere kommt!“
Quelle: commons.wikimedia.org
Auch die Veranstaltung in Leverkusen - trotz oder gerade wegen kritischer Anmerkungen und dem erkennbaren Bemühen, die Probleme im Interesse der Menschen zu lösen - gaben Kraft und Zuversicht. Der Mitarbeiter der Karl Liebknecht-Schule und Vorsitzende der Kulturvereinigung Leverkusen e.V. - in deren Räumen die Schule beheimatet ist -, Horst Wilhelms dankte der Referentin mir einem Blumengebinde und erinnerte dann in einem persönlichen Gespräch auch daran, dass in der Schule schon mehrfach kubanische Gäste gastiert hätten, wie z.B. der mehrfache Boxweltmeister und Olympiasieger Teofilo Stevenson. Am Schluss der Veranstaltung, nach längeren Diskussionen und aufmerksamem Studium der Dokumente wünschten alle der kubanischen Revolution - so wie es nach dem Vorbild Che Guevaras auf einem Transparent stand: „Hasta la victoria siempre!“ (PK)
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