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Aktueller Online-Flyer vom 06. Dezember 2024  

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Sport
Team der Goethe-Universität gewinnt Deutsche Hochschulmeisterschaft
Frankfurts Fußballfrauen doch Meister
Von Bernd J.R. Henke

Bei sonnigem Wetter fand am 13./14. Juni das Turnier um den Titel des Deutschen Hochschulmeisters im Frauenfußball im Kleinfeld unter Beteiligung von 28 Hochschulen und ihren Wettkampfgemeinschaften (WKG) statt. Steffi Jones, Organisatorin der FIFA Frauen-WM 2011, betonte, dass das Fußballfieber auch die Studentinnen an den deutschen Hochschulen eingeholt habe: „Sie setzen als Aktive in den Hochschulen den positiven Trend in Frauenfußball Deutschland nicht nur fort, sondern sind ein wichtiger Teil davon. Machen Sie weiter so. Wir brauchen sie.“

Verteidigerin Mara Milbredt, Goethe-Universität Frankfurt - in typischer Ballführung im Kleinfeldspiel
Foto: Bildagentur A2
 
Die Mannschaft der Uni Frankfurt hatte dieses Jahr vor heimischen Publikum etwas ganz Besonderes vor - endlich im Jahr 2009 eine Meisterschaft in die Frauenfußballstadt Frankfurt zu holen, nachdem der erfolgverwöhnte glücklose 1.FFC Frankfurt diese Saison völlig leer ausgegangen war. Nach einem 5. Platz im Jahr 2007 und einem enttäuschenden 12. Platz im Vorjahr, sollte nun endlich der ganz große Coup gelandet werden. Das ehrgeizige Team um die Frankfurter Topspielerin Karolin Thomas, U-19 Weltmeisterin, Deutsche Meisterin, DFB Pokalsiegerin und Uefa-Cup Siegerin, Mara Milbredt und Sonja Wurmbach, Spielerinnen der 2. Bundesliga (alle 1.FFC Frankfurt) sowie die estnische Nationalspielerin Geit Prants (Rüsselsheim) enttäuschte nicht. Die Uni Frankfurt Mannschaft startete super ohne Gegentor und besiegte in der Vorrunde die Wettkampfgemeinschaft (WKG) Osnabrück mit 5:0, die Uni Duisburg-Essen mit 3:0 und die WKG Saarbrücken mit 4:0. Die kämpferischen Studentinnen von der WKG Göttingen erspielten dann gegen die Frankfurterinnen ein Remis mit 1:1. Aber da hatten die Frankfurterinnen schon genügend Punkte und Tore gemacht und auf Schongang gelegt.
 
Auf dem Spielfeld 2 gewann das Team der WKG Würzburg alle sechs Spiele und galt als Titelaspirant und Konkurrent für die Uni Frankfurt. In Gruppe 3 führten zu Anfang die Mannschaften der WKG Erlangen-Nürnberg, der ewige Zweite der letzten Jahre, sowie das spielstarke Team der WKG Mainz. Auf Spielfeld 4 überraschte die Mannschaft der Uni Landau den Favoriten der WKG Regensburg mit einem knappen 1:0. Landau wurde am Ende nur Dritter, da die Uni Bochum im direkten Vergleich die WG Landau mit 2:1 besiegte. Die als haushoher Favorit gesetzte WKG Berlin in Spielgruppe 2 patzte 0:1 gegen die WKG Aachen und 0:1 gegen die WKG Würzburg und war aber am Ende doch noch Zweiter.
 
Jenseits vom fußballerischen Showbiz
 
Die Auslosung der Spiele in vier Gruppen für vier Spielfelder geschah durch Conny Pohlers, die bekannte deutsche Nationalspielerin des 1. FFC Frankfurt. Wirtschaft- und Sportdezernent Markus Frank empfing die über 300 jungen Fußballerinnen, die jeweils eine der Universitäten bei der MLP Deutschen Hochschulmeisterschaft im Fußball der Frauen in der Sportstadt Frankfurt vertraten, im Kaisersaal und Ratskeller des Römers. Hauptsponsor der Titelwettkämpfe war die MLP Finanzdienstleistungen AG, die sich bereits bei mehreren Hochschulmeisterschaften in verschiedenen Sportarten engagiert hat. MLP unterstützt den Hochschulsport intensiv schon seit sechs Jahren und das mit Erfolg. Ein Sponsoring mit Vorbildcharakter, da hier nicht nur Nationalspielerinnen gefördert werden, sondern das gute Niveau im fußballerischen Mittelbau, eine wertvolle Basis jenseits von Sportinternaten und fußballerischem Showbiz.

Wichtige Funktion des Hochschulsports
 
Schauplatz der Titelkämpfe war das Zentrum für Hochschulsport der Johann-Wolfgang Goethe-Universität, das neben dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh), für die Ausrichtung verantwortlich war. „Als Bindeglied zwischen dem akademischen und gesellschaftlichen Umfeld nimmt der Hochschulsport eine wichtige Funktion ein. Ein Frauenfußballturnier dieser Qualität hat einmalige Werte und leistet einen sozialen und kulturellen Beitrag“, bemerkte Jetta Leena Ramcke, die ads-Vorstandsfrau für Wettkampf.

„Der Kontakt zwischen Spielerinnen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und Zuschauern bei einem Kleinfeldturnier trägt zu einem besonderen Turniererlebnis bei und schafft bleibende persönliche Erinnerungen“, bemerkte die Sportkreis-Beauftragte für Frauenfußball Derya Karaova aus Frankfurt. „Jede Mannschaft kann beliebig oft ein- und auswechseln via fliegender Wechsel an der Mittellinie. Das Spiel dauert nur zweimal zehn Minuten mit Seitenwechsel. Es gilt keine Abseitsregel. Einen Rückpass auf die Torfrau darf diese nicht in die Hand nehmen im Strafraum, sondern darf nur mit dem Fuß klären“, erklärte Fußballexperte Johann Blaha, der selbst in seiner Jugend Fußballturniere im Kleinfeld bestritt.
 
Nach einer langen Party-Nacht
 
Nach einer langen studentischen Party-Nacht trafen sich am frühen Sonntag achtundzwanzig Frauen-Universitätsmannschaften zum erneuten Schlagabtausch. Zu den Entscheidungsspielen im Viertelfinale starteten zeitgleich acht Mannschaften. Die gut eingespielte Wettkampfgemeinschaft (WKG) Würzburg besiegte erstmals nach langen Jahren im traditionellen Franken-Duell die WKG Erlangen-Nürnberg mit 3:0. Mit der überragenden Regisseurin Carina Breuning, die noch letzte Saison beim TSV Crailsheim in der 1. Bundesliga spielte, und ihrer kongenialen Partnerin Sandra Abersfelder dominierten die Würzburgerinnen die gegnerische Mannschaft mit schnellem, effektiven One-Touch-Fußball. Vom 1. Juli bis 12. Juli 2009 findet die studentische Universiade 2009 in Belgrad statt und verantwortliche Funktionäre beobachteten deshalb einige Spielerinnen, darunter die Würzburgerin Sandra Abersfelder. 
 

Hue Cao, Ruhr-Universität Bochum - beste Spielerin des DHM Turniers
Foto: Bildagentur A2
 
Die mannschaftlich sehr geschlossen auftretende Mainzer WKG mit Löwen-Maskottchen am Spielfeldrand schlug die Bayern-Mannschaft der WKG Regensburg knapp, aber verdient mit 1:0. Im Spiel zwischen der Ruhr-Universität Bochum und dem Team der WKG Saarbrücken setzte sich - dank der taktischen Erfahrung der chinesischen Mittelfeldspielerin Hue Coa -Bochums Uni knapp mit 2:1 durch. Die überragende Frankfurter Studentin Geit Prants, Nationalspielerin aus Estland, überrollte wiederum die athletisch spielende WKG Berlin mit zwei Toren. Das erste Tor gelang ihr nach einem Abpraller der gegnerischen Torhüterin, das zweite Tor aus vollem Lauf im 16er von rechter Seite mit Rechtsfuß in die linke Ecke. Die Uni Frankfurt war mit dieser souveränen Leistung zum 2:0 wohl Titelaspirant für die Meisterschaft.
 
Valentina Mara - beste Torhüterin des Turniers
 
In der Runde der letzten Vier trafen dann Frankfurt gegen Mainz sowie Bochum gegen Würzburg aufeinander. Jetzt stand der Einzug ins Finale und die Angst vor dem Gewinnen oder Verlieren im Vordergrund. Frankfurt gewann erst nach einer torlosen regulären Spielzeit durch Elfmeterschießen mit 4:2. Die Mainzer Torhüterin Valentina Mara aus Italien zeigte dabei die beste Torhüterinnenleistung und schenkte der erfahrenen U19- Weltmeisterin Karolin Thomas (1.FFC Frankfurt) nach etlichen Schüssen mit Superparaden keinen Torerfolg. Die Neapolitanerin wurde vom Veranstalter als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet.
 
In diesem hart umkämpften Spiel zum Finaleinzug verletzte sich die umsichtige und offensiv spielende Abwehrkönigin Mara Milbredt, Bundesligaspielerin vom 1.FFC Frankfurt, nach einem Zusammenprall so sehr, dass sie wegen einer schweren Schienenbeinprellung im Endspiel nur noch symbolisch in den letzten 30 Sekunden zum Einsatz kam. Würzburg hingegen führte auf dem gegenüberliegenden Spielfeld bis kurz vor dem regulären Ende 1:0 gegen Bochum, bis die überragende Bundesligaspielerin Hue Cao zum Ausgleich 1:1 einschob. Das Elfmeterschießen gewann aber Würzburg mit 6:5. Die überragende Chinesin Hue Cao wechselt diese Saison vom SG Wattenscheid zum TUS Harpen, der dieses Jahr den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffte.
 
Torschützenkönigin mit 10 Toren: Geit Prants
 
Das Spiel um Platz drei gewann Bochum verdient gegen Mainz knapp mit 1:0 nach Vorarbeit durch Hue Cao. Die Mannschaft von Bochum war nach Meinung vieler Zuschauer die Überraschungsmannschaft des Turniers. Im Finale Frankfurt gegen Würzburg setzte sich die Routine der Frankfurterinnen durch. Frankfurt gewann 2:0. Die Würzburgerinnen spielten für ein Endspiel zu zaghaft, während die Frankfurterinnen druckvoll und offensiv auf den schnellen Torerfolg aus waren. Die Tore schossen Geit Prants (SC Opel Rüsselsheim) und Madita Spee (Germania Wiesbaden). Beste Spielerin der Hochschulmeisterschaften wurde Hue Cao und Torschützenkönigin mit 10 Toren Geit Prants. Die Siegerehrung erfolgte durch die sympathische Studentin Stefanie Thor, die das Event mit 45 Sportstudenten organisiert hatte, und Thomas Hütsch, dem vielbeschäftigten Sportdirektor des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh). Er startet demnächst mit über 120 Studentinnen und Studenten und Spitzensportlern anderer Sportarten zur studentischen Olympiade, der Universiade 2009 in Belgrad.

Kleinfeldfußball der Frauen mehr unterstützen!
 
Gefördert wurde das erfolgreiche Turnier, an dem Profi- und Freizeitsportlerinnen teilnahmen, vom Sportamt der Stadt Frankfurt, der VGF Verkehrsgesellschaft und dem börsennotierten Finanzberater MLP. Sportamt-Chef Georg Kemper sprach sich dafür aus, dass die Sportstadt Frankfurt in zentraler Verkehrslage auch in den nächsten Jahren für dieses Frauenfußballturnier zur Verfügung steht. Wirtschafts- und Sportdezernent Markus Frank betonte, dass kaum eine andere Mannschaftssportart derzeit so im Trend liegt wie der Frauenfußball. Dr. Rolf Krischer, Direktor des Zentrums für Hochschulsport der Goethe-Universität Frankfurt, bemerkte, dass der Kleinfeldfußball bei Frauen weniger die Kondition und Athletik der Spielerinnen benötigt, sondern mehr Spielfreude und Spieltaktik erforderlich macht. Der DFB sei gut beraten, den Kleinfeldfußball der Frauen in der Breite mehr zu unterstützen, da hier die Schwelle zum Einstieg in den Fußballsport für Nachwuchssportlerinnen günstiger wäre als im Großfeld. Dies hätten auch Abstimmungen und Umfragen bei den meisten Sportstudentinnen in ganz Deutschland bewiesen.
 
„Hurra die Hesse komme!“
 
Die erfolgreiche Frauenfußball Meistermannschaft der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität bedankte sich mit einem „Hurra die Hesse komme“ und feierte den verdienten Sieg. Es gewannen die Studentinnen Geit Prants, Claudia Sikorski, Mara Milbredt, Lia Kasper, Madita Spee, Sabine Latten, Sonja Wurmbach, Karolin Thomas, Stefanie Janotta, Christine Schneider und Katrin Kilian. Für die Mannschaftsbetreuung waren erfolgreich: Dr. Uli Frick, Sportdozent Michael Göbel und Trainer Stefan Fröhlich, der in der nächsten Saison in der 1. Bundesliga die Fußballerinnen der Aufsteigermannschaft des 1. FFC Saarbrücken betreuen wird. Die überglückliche Siegerin Mara Milbredt meinte: „Mit dem Sieg der Uni Frankfurt wurde auch in diesem Jahr eine Frankfurter Fußballmannschaft der Frauen Deutscher Meister.“ (PK)

Mehr: http://www.dhm2009.sportuni-ffm.de/images/Abschlusstabelle.pdf

Online-Flyer Nr. 202  vom 17.06.2009

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