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Globales
Planen USA und NATO einen "präemptiven Atomkrieg" gegen Iran?
Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel – Teil I
Von Michel Chossudovsky
Bush's Militärprojekt von der Obama-Administration
übernommen
Die Führung eines totalen Krieges gegen den Iran, in dem auch Atomsprengköpfe zum Einsatz kommen sollen, wird seit 2005 auf den Reißbrettern des Pentagons geplant. Wenn es zu diesem Krieg käme, ginge der ganze Mittlere Osten bis nach Zentralasien in Flammen auf, und die Menschheit würde in den Dritten Weltkrieg gestürzt. Der Dritte Weltkrieg ist kein Thema auf den Titelseiten der Zeitungen. Die Mainstream-Medien haben eine gründliche Analyse der Implikationen dieser Kriegspläne und eine Diskussion darüber ganz ausgeklammert.
Online-Flyer Nr. 332 vom 14.12.2011
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Globales
Planen USA und NATO einen "präemptiven Atomkrieg" gegen Iran?
Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel – Teil I
Von Michel Chossudovsky
Michel Chossudovsky warnt vor einem "präemptiven Atomkrieg" gegen den Iran, weil damit der Dritte und letzte Weltkrieg ausgelöst werden könnte, und fordert alle friedliebenden Menschen zum Widerstand auf. Chossudovsky ist ein kanadischer Professor an der Universität Ottawa. Internationale Bekanntheit erlangte er durch globalisierungskritische Publikationen, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt worden sind. Schon US-Präsident George W. Bush verwendete den Begriff "Präemptivschlag" gegen den Irak als er behauptete, von dort stehe unmittelbar ein Angriff bevor.
Bush's Militärprojekt von der Obama-Administration
übernommen
NRhZ-Archiv
Die Anzettelung des Dritten Weltkrieges – wenn es denn dazu kommt – könnte relativ unauffällig mit der Errichtung einer "Flugverbotszone" – einer Operation mit geringen "Kollateralschäden" – beginnen, die von der NATO mit ihrer "Responsibility to Protect / R2P" (ihrer Verpflichtung zum Schützen) begründet und zunächst in eine "eingeschränkte" Strafaktion – die Bombardierung bestimmter militärischer Ziele – münden würde; als Vorwände würden die "globale Sicherheit" und der Schutz der "Demokratie" und der "Menschenrechte" in dem angegriffenen Land (Iran) dienen.
Hoch entwickelte Waffensysteme
Die Öffentlichkeit weiß kaum etwas über die schwerwiegenden Auswirkungen dieser Kriegspläne, die ironischerweise den Einsatz von Atomwaffen zur Zerstörung des überhaupt nicht existierendem iranischen Atomwaffen-programms vorsehen. Außerdem verfügt die Militärtechnologie des 21. Jahrhunderts über eine ganze Reihe (sonstiger) hoch entwickelter Waffen-systeme. Wir steuern auf die größte Krise der Weltgeschichte zu.
Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel.
Die gegenwärtige Situation ist gekennzeichnet durch eine weit fortgeschrittene Kriegsplanung, in der eine furchterregende Militärmacht auch den Einsatz von Atomsprengköpfen vorgesehen hat. Das Pentagon will die ganze Welt militärisch unterwerfen. Der militärische Aufmarsch der Streitkräfte der USA und der NATO findet in mehrerer Regionen der Welt gleichzeitig statt.
Militärischer Fahrplan des Pentagons
Die Militarisierung auf globalem Niveau wird durch eine einheitliche Kommandostruktur der US-Streitkräfte ermöglicht: Unser ganzer Planet ist aufgeteilt in regionale Kampfkommandos, die unter dem Befehl des Pentagons stehen. (1) Nach Aussage des ehemaligen Generals und NATO-Oberbefehls-habers Wesley Clark sieht der militärische Fahrplan des Pentagons eine ganze Reihe von Kriegen vor: "[Die] auf fünf Jahre angelegte Kampagne [schließt] ... insgesamt sieben Staaten [ein]: erst den Irak, dann Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan." (2)
Die Militäraktion wird im Namen des "Globalen Krieges gegen den Terrorismus" und der globalen Sicherheit geführt werden, und man wird den Anspruch erheben, "humanitäre" und "pro-demokratische Absichten" zu verfolgen. Man wird behaupten, nach Aussage wissenschaftlicher Experten, die im Dienste des Pentagons stehen, sei das Arsenal der taktischen Atomwaffen des Westens [im Gegensatz zu den nicht existierenden der Islamischen Republik Iran] "völlig unschädlich für die Zivilbevölkerung, weil die Explosionen unterirdisch erfolgen".
Verantwortungslose Politiker unterschätzen die Implikationen ihrer Handlungen. Sie glauben ihrer eigenen Kriegspropaganda, die Atomwaffen als Instrumente zur Sicherung des Friedens und der Demokratie verkauft. Der Krieg wird zur friedenserhaltenden Maßnahme erklärt, die (angeblich) von der "internationalen Gemeinschaft" unterstützt wird. Die Opfer des Krieges werden als (potenzielle) Täter verunglimpft. Weil der Iran und Syrien (angeblich) die globale Sicherheit bedrohen, sei eine präemptive Militäraktion zu rechtfertigen. (Eine präemptive Maßnahme richtet sich gegen eine Gefahr, die einmal drohen könnte, während eine präventive Maßnahme eine bereits drohende Gefahr abwenden soll.)
Globaler Krieg
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestimmt das Konzept des "Long War" (des langen Krieges) die Militärdoktrin der USA. Das große Ziel, das (US-) Imperium durch globale militärische Überlegenheit zu sichern, wurde erstmals Ende der 1940er Jahre zu Beginn des Kalten Krieges unter der Truman-Regierung formuliert. Wir befassen uns mit einer den ganzen Globus umspannenden militärischen Planung für einen "Globalen Krieg". In dem "Project for the New American Century / PNAC" (dem Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert) aus dem Jahr 2000, das als Planungsgrundlage der Neokonservativen gilt, wird die "Führung eines Krieges ohne Grenzen" vorhergesagt. (3)
Zu den offen erklärten Zielen des PNAC gehört das Erreichen der Fähigkeit, "gleichzeitig auf unterschiedlichen Kriegsschauplätzen in verschiedenen Regionen der Welt kämpfen und entscheidend siegen zu können", und außerdem stark genug zu werden, um als militärische "Weltpolizei" in allen wichtigen Weltregionen für Sicherheit sorgen zu können. Zu den Aufgaben der Weltpolizeitruppe sollten zusätzlich die militärische Überwachung und (falls erforderlich) Interventionen gehören, die auch verdeckt erfolgen und auf einen "Regimewechsel" abzielen können. (4)
Von Obamas Administration übernommen
Die Realisierung dieses von den Neokonservativen formulierten teuflischen Militärprojektes wurde auch von der Obama-Administration übernommen und von Beginn an fortgeführt. Mit einem (teilweise) neuen Team militärischer und außenpolitischer Berater war Obama beim Anheizen der militärischen Eskalation viel erfolgreicher als sein Vorgänger im Weißen Haus, der kürzlich vom Kriegsverbrecher-Tribunal in Kuala Lumpur für "Verbrechen gegen den Frieden" verurteilt wurde. (5)
Auch gegenwärtig laufen in verschiedenen Teilen der Welt (damit zusammenhängende) Aktionen des Militärs und der Geheimdienste der USA. Nach bereits vorliegenden Kriegsplänen für die Großregion, die vom Mittleren Osten bis nach Zentralasien reicht, müssten jetzt koordinierte Aktionen gegen den Iran, Syrien und Pakistan erfolgen, aus denen ein zusammenhängender regionaler Kriegsschauplatz entstünde. Die drei bereits vorhandenen Kriegsschauplätze Irak, Afghanistan und Palästina würden mit (den neuen Brennpunkten) zu einem großen Kriegsschauplatz verschmelzen, der von der syrisch-libanesischen Mittelmeerküste bis zur Grenze Afghanistans und Pakistans mit China reicht. Auch Israel, der Libanon und die Türkei würden in den Konflikt hineingezogen.
Kriegskoalition in "erhöhter Alarmbereitschaft"
Es ist wichtig, die Geschichte dieser militärischen Agenda zu untersuchen – einschließlich der darin für Israel vorgesehen Rolle. Die (Streitkräfte der) wichtigsten Partner der Kriegskoalition – USA, Großbritannien, Israel und Türkei – befinden sich seit 2005 in "erhöhter Alarmbereitschaft". Das Kommando über einen Militäreinsatz gegen den Iran wurde zentralisiert und liegt beim Pentagon. Bereits 2005 wurde USSTRATCOM (das Strategische Kommando der USA, (6) zum "führenden Kampfkommando für die Integration und Synchronisation von Maßnahmen des US-Verteidigungsministeriums gegen Massenvernichtungswaffen" bestimmt. Dieses Kampfkommando ist auch zuständig für die Zusammenarbeit mit den Verbündeten der USA in der NATO, mit Israel und mit mehreren arabischen Staaten in vorderster Front, die dem Mediterranean Dialogue der NATO (7) angehören.
Das USSTRATCOM hat zur Durchführung seines Auftrages eine eigene Kommandoeinheit eingerichtet, das "Joint Functional Component Command Space and Global Strike / JFCCSGS" (die Komponente des Kommandos für den Weltraum und den globalen Krieg, das für gemeinsame Operationen zuständig ist. (8) Das JFCCSGS erhielt den Auftrag, einen Atomangriff auf den Iran vorzubereiten – in Übereinstimmung mit dem Nuclear Posture Review / NPR 2002 (dem Prüfbericht zur atomaren Lage), der im gleichen Jahr auch vom US-Kongress gebilligt wurde. (9) Der NPR sieht den Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen "Schurkenstaaten" (wie den Iran), sondern auch gegen Russland und China vor. Die praktische Durchführung des "Global Strike" (des globalen Atomkrieges) wird im CONPLAN 8022 (im Konzeptplan 8022) skizziert. Dieser Plan wird als "Handlungsanweisung" beschrieben, "aus der Navy und Air Force Einsatzpläne für ihre Atom-U-Boote und Atombomber entwickeln sollen". CONPLAN 8022 ist der Rahmenplan für alle strategischen Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen vorsehen. (10)
Baut eine neue Antikriegsbewegung auf!
Die Antikriegsbewegung ist in einer Krise: Ihre aktiven zivilen Organisationen sind falsch informiert, werden manipuliert oder vereinnahmt. Viele progressive Menschen fallen auf den Anspruch der NATO herein, "Verantwortung zum Schützen" zu tragen und "humanitäre Absichten" zu verfolgen, sodass diese ihre Kriegspläne mit (weitgehender) Billigung der Zivilgesellschaft umsetzen kann.
Es ist unbedingt erforderlich, die Antikriegsbewegung auf einer völlig neuen Basis wieder aufzubauen. Massendemonstrationen und Antikriegsproteste sind nicht genug. Wir müssen ein breit angelegtes, gut organisiertes nationales und internationales Graswurzel-Friedensnetzwerk aufbauen, das gegen die Herrschaftsstrukturen der Mächtigen aufbegehrt. Die Menschen müssen nicht nur gegen die militärischen Pläne mobilisiert werden, sie müssen sich auch gegen die Autorität des Staates und seiner Diener auflehnen. Wenn wir die Kriegsvorbereitungen stoppen wollen, müssen wir der Medienkampagne entgegentreten, die sie in den Augen der Öffentlichkeit rechtfertigt. Vor allem müssen wir über die Vertauschung der Rollen aufklären, die Täter zu Opfern macht. Die Menschen müssen erkennen, dass nicht nur die Behauptung, "wir müssen das Böse in all seinen Formen bekämpfen, um den westlichen Lebensstil zu retten", eine Lüge ist.
Sagt NEIN zum Dritten Weltkrieg!
Wir müssen vor allem die "große Lüge" entlarven, die Krieg als ein "humanitäres Unternehmen" darstellt, wenn wir das kriminelle Projekt der globalen Zerstörung noch stoppen wollen, das nur der Profitmaximierung (der Rüstungsindustrie) dient. Diese nur auf Profit ausgerichtete militärische Agenda zerstört alle menschlichen Werte und macht die Menschen zu gefühllosen Zombies. Es muss verstanden werden, dass jeder Krieg, unabhängig von seiner Rechtfertigung, nach den Kriterien des Nürnberger Prozesses gegen führende Nazis (11) ein "Verbrechen gegen den Frieden" ist. George W. Bush und Anthony L. Blair wurden vom Kriegsverbrecher-Tribunal in Kuala Lumpur verurteilt, weil sei einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen den Irak geführt haben.
Kriegsverbrechen haben jedoch nicht nur der ehemalige US-Präsident und der britische Premierminister begangen. Es gibt auch viele neue Kriegsverbrecher – zum Beispiel Barack Hussein Obama, den (heutigen) Präsidenten der USA. Alle Staatsoberhäupter und Regierungschefs der Staaten, die unter dem Vorwand, "Verantwortung zum Schützen" zu tragen, die Angriffskriege der USA, der NATO und Israels unterstützen, sind nach dem Völkerrecht Kriegsverbrecher. Die Forderung nach Absetzung (und Bestrafung) der Kriegsverbrecher in höchsten Staatsämtern muss zum zentralen Anliegen einer neuen, wirksameren Antikriegsbewegung werden.
Der Dritte Weltkrieg kann nur verhindert werden, wenn die Bürger gegen ihre Regierungen aufstehen, ihnen ihre Kriegsverbrechen vorhalten, ihre gewählten Vertreter unter Druck setzen und sich auf lokaler Ebene in Dörfern, Stadtteilen und Städten zusammenschließen, um ihre Mitbürger über die verheerenden Auswirkungen eines globalen Krieges aufzuklären und Diskussionen in den Streitkräften anzustoßen.
Ein Atomkrieg gegen den Iran
In der nächsten NRhZ-Ausgabe folgen Auszüge aus Michel Chossudovskys Artikel "Nuclear War against Iran" (Atomkrieg gegen den Iran), der bereits im Januar 2006 erschienen ist und sich mit dem militärischen Aufmarsch gegen den Iran und dem möglichen Einsatz von Atomwaffen befasst. Der komplette Artikel ist aufzurufen unter http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=1714. Eine ausführlichere Analyse hat er in seinem Buch "Towards a World War III Scenario" (Auf dem Weg zum Dritten Weltkrieg) vorgenommen, das über http://globalresearch.ca/index.-
php?context=section§ionName=store bestellt werden kann. (PK)
(5) http://www.seite3.ch/Kriegsverbrecher+Tribunal+
Bush+und+Blair+sind+schuldig+/518673/detail.html
(11) http://de.wikipedia.
org/wiki/N%C3%BCrnberger_Prozess_gegen_die_Hauptkriegsverbrecher
Michel Evgenij Chossudovsky (* 1943) ist ein kanadischer Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Ottawa. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine globalisierungskritischen Publikationen, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt worden sind. Weitere Informationen über den Autor sind aufzurufen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Chossudovsky
Der Text wurde den Friedenspolitischen Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein vom 12.12.2011 entnommen.
VISDP: Wolfgang Jung, Assenmacherstr. 28, 67659 Kaiserslautern
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