NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 11. Februar 2025  

zurück  
Druckversion

Inland
Aktion der Coordination gegen BAYER-Gefahren
Pestizide in deutschen Supermärkten
Von Philipp Mimkes

Häufig finden sich gefährliche Pestizide in Produkten deutscher Supermärkte. Besonders Paprika, Trauben und Salat sind belastet, weniger bedenklich sind meist Bananen, Kiwis und Kartoffeln. Bei Testkäufen von Greenpeace (1) vor einigen Jahren schnitten die Unternehmen Kaisers/Tengelmann, Edeka und REWE besonders schlecht ab, teilweise war dort jede dritte Probe mit gefährlichen Agrochemikalien belastet.
 

Besonders schlecht abgeschnitten:
Kaiser's Tengelmann
Quelle: wikipedia
Zu den Pestiziden, die bei solchen Untersuchungen gefunden wurden, zählen auch Produkte von BAYER, dem weltweit zweitgrößten Pestizidhersteller; zum Beispiel Imazalil, das in gespritzten Zitrusfrüchten zu finden ist, als akut giftig gilt und vermutlich Krebs auslösen und das Erbgut schädigen kann. Auch das Spritzmittel Amitrol von BAYER, das hormonelle Störungen hervorrufen kann und im Anbau von Äpfel, Birnen und Wein verwendet wird sowie das Fungizid Procymidon wurden mehrfach nachgewiesen.

 



Fragen an fünfzehn Supermarkt-Ketten
 
Mitglieder der Coordination gegen BAYER-Gefahren nahmen die wiederkehrenden Pestizid-Funde zum Anlass, die wichtigsten Anbieter nach ihren Schutzmaßnahmen für die VerbraucherInnen zu fragen. Folgende Fragen wurden an fünfzehn Supermarkt-Ketten gerichtet:
 
Ist Ihnen der Pestizid-Verhaltenskodex der Welternährungsorganisation FAO bekannt?
Welches sind Ihrer Kenntnis nach die giftigsten Schädlingsvernichtungsmittel? Welches die häufigst gebrauchten?
Wie reagieren Sie auf Untersuchungen der von Ihnen verkauften Lebensmittel? Beeinflussen diese Ihre Vertriebsentscheidungen?
Aus welchen Regionen werden Ihnen belastete Produkte angeboten? Welche Lebensmittel sind am höchsten belastet?
Wie überwachen Sie das Angebot in Ihren Filialen?
Mussten Sie in der Vergangenheit belastete Produkte aus dem Sortiment nehmen?
Der Brief schließt mit dem Appell: „Nehmen Sie Ihre Einflussmöglichkeit wahr, die Pestizid-Nachfrage zu verringern und dadurch Vergiftungen von Verbrauchern, Landarbeitern und der Umwelt zu reduzieren“.
 
REWE.DE: "Jeden Tag ein bisschen besser"
 
Acht der fünfzehn angeschriebenen Supermarkt-Ketten reagierten. Auf die konkreten Fragen wurde teilweise sehr allgemein geantwortet. Die meisten Unternehmen können die Diskussion jedoch nicht mehr ignorieren. Die unrühmliche Ausnahme bildet die Kette REWE, die sich aber im Internet unter der Adresse "REWE.DE - Jeden Tag ein bisschen besser" www.rewe.de
anmailen läßt. Und dann liest man dort: "Zartes Gemüse, knackiger Salat, aromatischer Käse, Milchprodukte aus kontrolliert biologischem Anbau – Ziel der REWE ist es, frische und qualitativ ..."

tegut-Kaufhaus in Bad Kissingen
Quelle: wikipedia
 
Vorbildlich ist einzig die Position der Firma tegut, die sämtliche Rückstände eliminieren will. Die Bio-Kette bekennt sich zum Pestizid-Kodex der Welternährungsorganisation FAO und schließt zahlreiche Pestizide generell aus (viele davon aus dem BAYER-Sortiment, z.B. Endosulfan, Ethoprophos, Monocrotophos, Aldicarb, etc).
 
Alle anderen Firmen bekennen sich nicht zum ökologisch notwendigen Ziel einer pestizidfreien Produktion. Immerhin nennen einige Ketten wie Lidl und Kaufland das Ziel, die gesetzlichen Grenzwerte um 66% zu unterschreiten. (PK)

(1) http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/artikel/filialen_von_edeka_rewe_und_tengelmann_erhalten_pestizid_preis/

Philipp Mimkes ist Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)
Die vollständigen Schreiben aller Unternehmen finden Sie online unter: www.cbgnetwork.de/4503.html


Online-Flyer Nr. 261  vom 04.07.2012

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FOTOGALERIE


2025: Jahr des Friedens
Von Arbeiterfotografie