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Inland
BAYER: 2011 Umsatz von 1,07 Mrd Euro mit lebensgefährlichen Antibabypillen
Yasmin-Geschädigte klagen
Von Peter Kleinert

Opfer der Antibaby-Pillen Yasmin und Yasminelle fordern den BAYER-Konzern auf, die Geschädigten in Deutschland und anderen europäischen Ländern nicht länger hinzuhalten. Das Unternehmen hatte jüngst rund 400 Mio. Euro an Betroffene in den USA ausgezahlt und weitere 100 Mio. für künftige Vergleiche zurückgestellt. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) fordert ein umgehendes Verbot der Produktgruppe.
 

Antibaby-Pillen Yasmin
NRhZ-Archiv
Felicitas Rohrer, eine der deutschen Geschädigten: „Die jüngsten Vergleiche in den USA zeigen, dass BAYER mit dem Rücken zur Wand steht. Von einem angeblichen „positiven Nutzen/Risiko-Profil“ der Präparate kann längst nicht mehr gesprochen werden. Es ist jedoch nicht hinnehmbar, dass BAYER eine halbe Milliarde Euro an amerikanische Opfer zahlt, sich aber in Europa weiterhin weigert, Verantwortung für exakt dieselben Pillen zu übernehmen.“ Rohrer kritisiert zudem, dass BAYER auf die Gesprächs-angebote der Opfer bislang nicht eingegangen ist: „Die Firma geht in Deutschland nicht einen Schritt auf uns Betroffene zu. Immer noch werden wir als Einzelfälle dargestellt. Klägerinnen in Deutschland müssen nun schon seit Jahren um Gerechtigkeit kämpfen!“.
 
CBG fordert umgehendes Verbot der Produktgruppe
 
Felicitas Rohrer hatte in der Hauptversammlung des Konzerns über ihren Leidensweg berichtet. Wegen der ausbleibenden Reaktion des Vorstands reichte sie im vergangenen Jahr Klage ein. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) fordert ein umgehendes Verbot der Produktgruppe. Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „Die erhöhten Risiken von Pillen aus der Yasmin-Gruppe sind seit Jahren bekannt. Die Behörden müssen daher alle Präparate mit dem Hormon Drospirenon umgehend vom Markt nehmen. Mit einem freiwilligen Verzicht der Firma BAYER ist so lange nicht zu rechnen, wie die Entschädigungszahlungen geringer ausfallen als die Umsatzerlöse – eine zynische Rechnung!“. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hatte mehrfach Gegenanträge zur Hauptversammlung der Firma eingereicht.
 

BAYER-Werbung für die Yasminelle-Pille
Pillen mit dem Hormon Drospirenon verursachen neuen Studien zufolge ein bis zu dreifach erhöhtes Embolie- und Thrombose-Risiko. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde FDA starben bisher allein in den USA mindestens 190 Frauen. Mehrere europäische Länder, darunter England, Holland und Dänemark, empfehlen daher die Einnahme von Antibaby-Pillen mit niedrigerem Thrombose-Risiko. Dies gilt insbesondere für Erstanwende-rinnen, bei denen die Gefahr besonders hoch ist.
 
Die BAYER AG machte laut CBG allein im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,07 Milliarden Euro mit drospirenonhaltigen Antibabypillen. Yaz und Yasmin sind damit die drittmeistverkaufte Produktgruppe des Konzerns. BAYER will mit Versprechen wie „Gewichtsabnahme“ und „wirkt gegen Akne“ besonders Mädchen und junge Frauen ansprechen. Auf die erhöhten Risiken wird in der Werbung hingegen nicht eingegangen.
 
Die NRhZ hatte bereits unter dem Titel "Für Frauen lebensgefährlich" in ihrer Ausgabe Nr. 220  vom 21.10.2009 auf die gefährlichen Nebenwirkungen auf die mit raffinierter Werbung erfolgreich verkauften Antibabypillen hingewiesen. Den Artikel können Sie unter dem Link http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14353 finden.
(PK)


Online-Flyer Nr. 371  vom 12.09.2012

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