NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

zurück  
Druckversion

Fotogalerien
Lüdenscheid: Protest gegen Auflösung von Redaktionen der Westfälischen Rundschau
Eine Gesellschaft schafft sich ab
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

In dem mit zahlreichen Leerständen durchsetzten Geschäftsgebäude Sauerfelder Strasse 2 in Lüdenscheid befindet sich in der zweiten Etage zurzeit noch die Redaktion der Westfälischen Rundschau. Am 15. Januar 2013 hat der WAZ-Konzern den Beschluss verkündet, sie kurzfristig aufzulösen – wegen „schlechter Geschäftsaussichten“ [1]. Wenn es dazu kommt, werden vermutlich auch diese Räume leer stehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erstreckt sich bis zum Sternplatz, dem Zentrum der Stadt, das Forum-Gebäude. Von über hundert Geschäftseinheiten, die dort existierten, als es hier noch das städtische Wellenbad gab, sind heute ganze sechs Geschäfte übrig geblieben. Dazu gehört ein Cafe, dessen Betreiber diese Entwicklung schildert und in dem am frühen Mittwoch Abend fast kein Gast anzutreffen ist.


Leerstehendes Kaufhaus-Gebäude am Sternplatz in Lüdenscheid
alle Fotos: arbeiterfotografie.com


Leerstehendes Geschäftslokal im Forum-Komplex am Sternplatz


Leerstehendes Geschäftslokal im Forum-Komplex am Sternplatz


Eines der letzten noch betriebenen Geschäftslokale: ein Cafe im Forum


„Die WAZ-Axt schlägt wieder zu! Westfälische Rundschau: Zeitung ohne Redaktionen?“ – Lüdenscheid, Sternplatz – Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Uwe Tonscheidt, Betriebsratsvorsitzender der Westfälischen Rundschau: „Es ist ein soziales Desaster, wenn ein nicht schlecht verdienendes Medienhaus es zulässt, dass eine komplette Tageszeitungsmannschaft in die Wüste geschickt wird... Das darf nicht sein! Es ist ein medienpolitisches Desaster, wenn eine auf sozialer Marktwirtschaft fußende Demokratie es zulässt, dass Tageszeitungsverlage einfach so eine Tageszeitung ohne eigene Belegschaft herausbringen können... Das darf nicht sein!“


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


„Rundschau retten – Kein Mensch will eine Zeitung ohne Redaktion“


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Unterschriften gegen die die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Martin K. (74, Galvaniseur): „Ich bin im Ruhrpott geboren. Wir, meine Eltern und ich haben 60 Jahre die WAZ gehabt... Was lese ich jetzt?! Den Abklatsch der Lüdenscheider Nachrichten? Überregional ist die Rundschau immer besser gewesen – vor allem im Sport. Einige der Redakteure sind meine besten Freunde. – Die Kollegen werden über Nacht arbeitslos. Das kann hier jeden treffen. Das große Sterben ist in vollem Gange.“


Protest gegen die Auflösung der Redaktinen der Westfälischen Rundschau


Mathias W. (67, Deutsch- und Geschichtslehrer im Ruhestand) „Zeitweise gab es am Ort 3 bis 4 Zeitungen. Die WR ist erschienen als Nachfolge der 1933 verbotenen SPD-Zeitung "Die Volksstimme". Das tut weh. Das ist erschreckend, wenn man in einer Demokratie leben möchte. Da merkt man, da geht nicht nur eine Zeitung, da geht auch viel von einer demokratischen Kultur. Starke, monetäre Interessen siegen und die Werte der demokratischen Kultur werden dabei zerschlagen.“


Protest gegen die Auflösung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau


Sauerfelder Strasse 2: hier befindet sich die Lüdenscheider Redaktion der Westfälischen Rundschau

Ein leer stehender Kaufhausbau am Sternplatz an der Ecke Wilhelmstraße sorgt am Abend für eine geisterhafte Atmosphäre. In den dunklen Schaufenstern spiegeln sich schwach die Lichter von gegenüberliegenden Gebäuden. Eine große Buchhandlung auf der anderen Seite des Platzes hat für April ihre Schließung angekündigt. [2] Der Sternplatz ist am Mittwoch, dem 23. Januar 2013, Ort eines Protests gegen die Schließung der Redaktion der Westfälischen Rundschau.

Einheitsbrei auf dem Zeitungsmarkt

Einige Dutzend Menschen sind hier zusammengekommen. Zum Protest aufgerufen hatten dju (Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di) und DJV-NRW (Deutscher Journalisten-Verband) unter dem Motto „Die WAZ-Axt schlägt wieder zu! Westfälische Rundschau: Zeitung ohne Redaktionen?“. In ihrem Aufruf wird beklagt, dass die Zerschlagung der Redaktionen zu einem Verlust von Meinungsvielfalt führe: „Wir fordern jeden Unterstützer und alle Bürger auf, sich diesem Protest anzuschließen und sich für die Beschäftigten zu solidarisieren, um gegen den geplanten Einheitsbrei auf dem Zeitungsmarkt zu demonstrieren!“ [3] Von den betroffenen Redakteuren ist niemand dabei. Sie sitzen im nahe gelegenen Gebäude und lassen die morgige Ausgabe entstehen. Noch gelte ihr Arbeitsvertrag. Deshalb dürften sie nicht dabei sein – so heißt es auf der Protestkundgebung.

Auch Uwe Tonscheidt, Betriebsratsvorsitzender der Westfälischen Rundschau, spricht dort: „Es ist ein soziales Desaster, wenn ein nicht schlecht verdienendes Medienhaus es zulässt, dass eine komplette Tageszeitungsmannschaft in die Wüste geschickt wird... Das darf nicht sein! Es ist ein medienpolitisches Desaster, wenn eine auf sozialer Marktwirtschaft fußende Demokratie es zulässt, dass Tageszeitungsverlage einfach so eine Tageszeitung ohne eigene Belegschaft herausbringen können... Das darf nicht sein!“ [4] „Alle Eigentümer der WAZ-Medien-Gesellschaft sind gefordert. Dazu gehört auch die ddvg der SPD.“ (Die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft ist zu 100% Eigentum der SPD)

„Einkaufstour in Lüdenscheid“

Am 21. Mai 2008 schrieb die Westfälische Rundschau, dass ein in Irland ansässiger Investor namens Burt Allen das Parkhaus Stadtmitte und den ehemaligen Wellenbad-Komplex im Forum – der mittlerweile zu einem so genannten Kinder-Abenteuerland umgebaut worden ist – von den Stadtwerken gekauft habe. „Der Deal... spült... auf einen Schlag Einnahmen von satt über einer Millionen Euro in die chronisch leere Kasse der Kreisstadt“, hieß es in der Zeitung. [5] Etwa ein Jahr zuvor – am 10. Juli 2007 – hatte die Westfälische Rundschau berichtet: „Die Umbaukosten von etwa einer Million Euro tragen die Stadtwerke.“ Sollte daraus zu schließen sein, dass der Wellenbad-Komplex von der Stadt an den "Investor" verschenkt worden ist? [6] Und am 18.11.2010 war in der Westfälischen Rundschau zu lesen: „Der irische Finanzinvestor... setzt seine Einkaufstour in Lüdenscheid fort. Ende dieses Monats geht das Mercure Hotel am Stadtpark in seinen Besitz.“ [7] Wie viele solcher „Einkaufstouren“, bei denen sich die Stadt in fremde Hände übergibt, hat es bereits gegeben? Wer lässt die Enteignung der Kommunen zu?

Wo bleibt die 10-Stunden-Woche?

Wo sind die Menschen geblieben, die in der Stadt einkaufen gegangen sind und die die Cafes belebt haben? Wo ist ihr Geld geblieben?

Von 1960 bis 1995 ist die Arbeitsproduktivität in Deutschland laut DGB um mehr als das 3,5-fache gestiegen. [8] Danach stieg sie weiter – auf mehr als das 4-fache. In der deutschen Industrie soll die Arbeitsproduktivität von 1950 bis 2011 sogar um den Faktor 15 angewachsen sein. [9] Wie hat sich das entsprechend auf die Wochenarbeitszeit ausgewirkt? Ist die 10-Stunden-Woche eingeführt? Noch nicht einmal das Ziel der 35-Stunden-Woche ist bis heute flächendeckend erreicht. Stattdessen wird die Lebensarbeitszeit sogar verlängert. Auch auf die Löhne hat sich die Steigerung der Arbeitsproduktivität nicht im Sinne der Lohnabhängigen ausgewirkt. Im Gegenteil: die Reallöhne sind von 1991 bis 2011 von 1.550 DM auf 1.460 Euro gesunken – wobei das eine beschönigende Darstellung ist, die die großen Unterschiede verdeckt. [10] Nicht zu vergessen: die viel niedrigeren Hartz-IV-Bezüge der aus dem Arbeitsmarkt Ausgestoßenen und die drastischen Preissteigerungen für lebensnotwendige Nahrungsmittel im Gefolge der Währungsreform – Euro-Einführung genannt. Wer profitiert davon, dass den Menschen die 10-Stunden-Woche oder alternativ das vierfache Einkommen vorenthalten wird? Wer lässt die Enteignung der Menschen zu?

Die öffentlichen Schulden des deutschen Staates sind von 1950 bis 2010 von 0 auf etwa 2.000 Milliarden Euro angewachsen. [11] Das bedeutet für den Bundeshaushalt eine jährliche Zins-Belastung von gegenwärtig über 30 Milliarden Euro. [12] Europaweit sind es 400 Milliarden Euro Zinsen, die den öffentlichen Haushalten entzogen werden – ein Betrag, der höher ist als der Bundeshaushalt. Wer profitiert davon? Wo fließen diese Gelder hin?

Wo bleibt das Geld?

In der „ersten Liga“ des Finanzkapitals – wie Werner Rügemer es nennt – spielen die so genannten Hedgefonds, gegenüber denen die herkömmlichen – geretteten – Banken nur kleine Fische sind. Die Hedgefonds haben ihren juristischen Sitz in den so genannten Finanzoasen und agieren weitab jeder Öffentlichkeit und weitab jeder Kontrolle. [13] Die zehn größten haben seit ihrer Gründung für ihre Anleger 182 Milliarden US-Dollar Profit gemacht. Die Anlagen der global agierenden Hegdefonds sind von 1990 bis 2010 von 0 auf 1.600 Milliarden Dollar gewachsen. [14]

„…mit der Krise wurden einige größere Hedgefonds relativ gut fertig, da sie geradezu auf den Zusammenbruch der Finanzmärkte spekulierten. In der zweiten Hälfte des Jahres [2010] haben Hedgefonds mit 28 Milliarden US-Dollar mehr verdient als die 6 größten Investmentbanken zusammen (Goldman Sachs, JPMorgan, Citygroup, Morgan Stanley, Barclays und HSBC). Hedgefondmanager wie George Soros und John Paulson lassen sich feiern und bauen sich mit Spenden von Anteilen ihres riesigen Vermögens weiter Denkmäler. Dabei stürzen sie mit ihrer Spekulation Unmengen von anderen Menschen ins Verderben.“ So beschreibt es Joachim Jahnke im März 2011. [14]

Hochverrat? Ja, so könnte man es nennen!

Werner Rügemer: „Von 2008 bis 2010 verdreifachte sich das verwaltete Vermögen [des Hedgefonds Blackrock,] des größten Vermögensverwalters der Welt auf 3,65 Billionen US-Dollar. Blackrock ist Miteigentümer Hunderter Banken und Konzerne. Blackrock ist zum Beispiel der größte Einzelaktionär der Deutschen Bank und der Deutschen Börse sowie Miteigentümer aller 30 Unternehmen, die im Deutschen Aktienindex DAX gelistet sind.“ [13]

In einer Diskussion mit Werner Rügemer fragte jemand, ob denn nicht die Politik mit der Verabschiedung von Gesetzen, die dem großen Kapital die Ausplünderung ganzer Staaten ermöglicht, den Straftatbestand des Hochverrats erfülle. Seine Antwort: ja, so könne man es nennen. „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ So heißt es in Grundgesetz-Artikel 20. Nirgends ist davon die Rede, dass außerstaatliche Kapitalmächte den demokratischen und sozialen Charakter des Staates zerstören dürfen. Es scheint also ganz so, als würden die Staaten des Westens von Gangstern regiert, die im Auftrag von Super-Gangstern deren Verbrechen legalisieren und es zulassen, dass der Staat, den sie angeblich regieren, zerstört wird. [13]

Warum Marionetten nicht aufbegehren

Wie ist es möglich, dass Parteien, die sich christlich, sozial oder grün nennen, dieses Spiel mitspielen? Und was ist mit den Medien? Die Medien haben als vierte Macht die Funktion, die Regierenden zu kontrollieren – heißt es. Aber in aller Regel ist das Gegenteil der Fall. Sie sind Teil des kriminellen Systems und wirken mit an der Zerstörung der Gesellschaft, deren Bestandteil sie sind. Es wäre ihre Aufgabe, die kriminellen Strategien der Vermögensumverteilung unter die Lupe zu nehmen und sich gegen die angebliche Alternativlosigkeit der so genannten neoliberalen Machenschaften zu stellen. Wenn sie dies nicht tun, ist es kein Wunder, dass auch Journalisten schließlich zu den Opfern gehören.

Die Psychologin Thea Bauriedl schrieb 1986 in "Die Wiederkehr des Verdrängten": „Dass die Mächtigen, die Marionettenspieler dieser Welt, die Fäden, mit denen sie ihre Marionetten lenken, nicht in Frage stellen, ist direkt einzusehen. Warum aber die Marionetten selbst daran oft nicht interessiert sind, ist eine Frage, die die Menschheit schon sehr lange in verschiedenen Variationen beschäftigt.“ [15]

Wer kann heute noch Widerstand leisten?

Von Martin Niemöller stammt das bekannt Zitat, das mit den Worten beginnt: „Als sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Kommunist“, mit dem er deutlich macht, dass schließlich niemand mehr da war, „der seine Stimme hätte erheben können.“ Wer kann heute gegen die mit subtilen Mitteln betriebene Zerstörung der Gesellschaft noch Widerstand leisten? Die Zahl der kleinen und mittelständischen Gewerbetreibenden schwindet. Im Handwerk sind mehrere hunderttausend Arbeitsplätze verschwunden. Hartz-IV-Empfänger sind gezwungen, sich über Wasser zu halten. Die Linke wird zersetzt und zersplittert. Viele Kräfte, die zum Widerstand in der Lage gewesen wären, sind bereits aus- oder gleichgeschaltet.

WR-Betriebsrat Uwe Tonscheidt: „Es hat gut getan, in diesen schrecklichen Tagen von tausenden Menschen Zuspruch erhalten zu haben. Ich danke allen, die heute hierhin gekommen sind. Viele bringen ihre Wut, Fassungslosigkeit und Entsetzen zum Ausdruck.“ Noch heute sei eine Solidaritätsadresse des Betriebsrates der Frankfurter Neuen Presse eingetroffen, worin es heißt: „Das macht uns wütend, dass unfähige Manager mit Euch und Euren Familien so umspringen dürfen. Wenn sie bei Euch damit durchkommen, ist keine Belegschaft dieser Republik mehr sicher...“


Quellen:

[1] Umstrukturierungen bei der WAZ Mediengruppe
WAZ-Mitteilung vom 15.1.2013
Die WAZ Mediengruppe stellt sich in ihrem nordrhein-westfälischen Kerngebiet zukunftssicher auf. Deshalb wird die Westfälische Rundschau, die seit vielen Jahren Verluste in Millionenhöhe hinnehmen muss, grundlegend saniert. Daneben erscheinen in NRW die Neue Ruhr/Neue Rhein-Zeitung, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und die Westfalenpost. Die Gesamtauflage liegt bei rund 700.000 verkauften Exemplaren. Unser Ziel ist es, die Westfälische Rundschau zu erhalten und damit die Medienvielfalt in dem Verbreitungsgebiet sicherzustellen. Deshalb arbeitet die WAZ-Gruppe künftig mit anderen Verlagen zusammen. Im Einzelnen:
- Die Berichterstattung aus Arnsberg und Hagen übernimmt vollständig die Westfalenpost.
- Die Mantelthemen werden komplett vom Content-Desk der WAZ Mediengruppe geliefert.
- Die lokale Berichterstattung für Wetter/Herdecke und Ennepe-Süd wird zukünftig von der Westfalenpost vorgenommen, die in Wetter und Schwelm eine Lokalredaktion aufbauen wird.
- Die Ausgaben der Westfälischen Rundschau in Dortmund, Lünen und Schwerte werden ab Februar 2013 mit den lokalen Inhalten der Ruhr Nachrichten aus dem Verlag Lensing-Wolff beliefert.
- In gleicher Weise werden im Verbreitungsgebiet Unna und Kamen die Lokalteile mit Wirkung ab Februar 2013 vom Hellweger Anzeiger (Verlag Rubens) beliefert.
- Zum gleichen Zeitpunkt werden auch die im Märkischen Kreis erscheinenden Ausgaben vom Märkischen Zeitungsverlag beliefert.
Die bisherige Redaktion der Westfälischen Rundschau wird geschlossen. Betroffen davon sind 120 Redakteure und Redaktionsmitarbeiter. „Wir wissen, dass das für die Betroffenen und ihre Familien sehr hart ist, aber wir sehen im Interesse des gesamten Unternehmens leider keine andere Möglichkeit“, erklärt Manfred Braun, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe. „Wir werden alles daran setzen, diesen Arbeitsplatzabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten“, sagt WAZ Geschäftsführer Christian Nienhaus. Verlag und Betriebsrat haben kürzlich eine Verlängerung eines bestehenden Sozialplans vereinbart. Darüber hinaus sicherte die Geschäftsführung zu, frei werdende Stellen in Nordrhein-Westfalen bevorzugt mit Mitarbeitern der Westfälischen Rundschau besetzen zu wollen.
„Angesichts des anhaltenden Anzeigen- und Auflagenrückgangs und der schlechten Geschäftsaussichten für das laufende Jahr mussten wir jetzt handeln“, sagt WAZ Geschäftsführer Thomas Ziegler. Das sei die Voraussetzung dafür, um in neue Geschäfte investieren zu können.
http://www.waz-mediengruppe.de/...pdf

[2] Lüdenscheid: Nächster Leerstand droht: „Mayersche“ schließt
Meldung vom 21.01.2013
http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/luedenscheid/mayersche-buchhandlung-schliesst-filiale-luedenscheid-2708378.html

[3] Die WAZ-Axt schlägt wieder zu! Westfälische Rundschau: Zeitung ohne Redaktionen?
Flugblatt von dju und DJV
Der WAZ-Konzern zerschlägt die Redaktionen der Westfälischen Rundschau. In einer Hauruck-Aktion gab die Verlagsführung am 15. Januar das Aus für die Redaktionen und damit für rund 300 feste und freie Journalistinnen und Journalisten bekannt. In Zukunft ist die Westfälische Rundschau nur noch eine Mogelpackung. Der überregionale Teil wird der WAZ entnommen und mit Lokalteilen von Konkurrenzblättern zusammengeflickt. Damit täuscht der WAZ Konzern bewusst seine Leser. Und dann tut er auch noch so als wäre das Meinungsvielfalt. Im Märkischen Kreis wird es zwar zwei Zeitungen, aber nur noch eine Meinung geben. Die Redaktionen in Altena, Lüdenscheid, Halver, Werdohl und Plettenberg sollen einfach platt gemacht werden. Die Gewerkschaften dju (Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di) und DJV-NRW (Deutscher Journalisten-Verband) rufen Leserinnen und Leser sowie Unterstützer der Westfälischen Rundschau für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen zu einer Solidaritätsaktion auf... gehen wir auf die Straße, um auch in Lüdenscheid gegen diesen Kahlschlag durch den WAZ-Konzern zu protestieren. Wir fordern jeden Unterstützer und alle Bürger auf, sich diesem Protest anzuschließen und sich für die Beschäftigten zu solidarisieren, um gegen den geplanten Einheitsbrei auf dem Zeitungsmarkt zu demonstrieren!
http://rundschau-retten.de/frr/wp-content/uploads/2013/01/AufrufL%C3%BCdenscheid-1.pdf

[4] Appell des WR-Betriebsrats: Wenden Sie ein soziales und medienpolitisches Desaster ab!
Rede von Uwe Tonscheidt, Vorsitzender des Betriebsrates der Westfälischen Rundschau, gehalten am 19.1.2013 bei einer Protestaktion in Dortmund und fast identisch am 23.1.2013 in Lüdenscheid
http://rundschau-retten.de/2013/01/21/appell-des-wr-betriebsrats-wenden-sie-ein-soziales-und-medienpolitisches-desaster-ab/

[5] Lüdenscheid: Umbau zum Kinder-Abenteuerland kurz vor Abschluss
Meldung in der Westfälischen Rundschau am 10.07.2007
http://www.derwesten.de/wr/staedte/luedenscheid/umbau-zum-kinder-abenteuerland-kurz-vor-abschluss-id1902615.html

[6] Burt Allen hat Parkhaus und Ex-Wellenbad-Komplex gekauft
Irischer Investor auf Einkaufstour
Meldung in der Westfälischen Rundschau am 21.05.2008
http://www.derwesten.de/wr/staedte/luedenscheid/irischer-investor-auf-einkaufstour-id1653929.html

[7] Investor aus Irland kauft das Mercure Hotel
Meldung in der Westfälischen Rundschau am 18.11.2010
http://www.derwesten.de/staedte/luedenscheid/investor-aus-irland-kauft-das-mercure-hotel-id3960477.html

[8] Grafik zur Produktivitätssteigerung in Deutschland
http://www.einblick-archiv.dgb.de/grafiken/1998/03/grafik07/

[9] Mehr Arbeitsproduktivität = mehr psychische Erkrankungen
Meldung vom 17.2.2011
Die Arbeitsproduktivität pro Stunde steigt in der deutschen Industrie seit den 50er Jahren ständig und ziemlich gleichmäßig an. Sie ist über diesen Zeitraum auf das Fünfzehnfache gestiegen, im Durchschnitt jedes Jahr um 4,7 %.
http://www.jjahnke.net/rundbr81.html#2302

[10] Schwache Reallohnentwicklung in Deutschland
Meldung vom 6.2.2012
http://www.querschuesse.de/schwache-reallohnentwicklung-in-deutschland/

[11] Hurra, noch ein Aufschwung-Rekord: 2 Billionen Euro Staatsschulden
Meldung vom 21.2.2011
In einem einzigen Jahr 2010 sind die Staatsschulden um 305 Mrd Euro auf 1999 Mrd Euro hochgesprungen. Nie zuvor hat es auch nur annäherungsweise einen solchen Schuldenzuwachs gegeben…. Dabei sind die vielen in Schattenhaushalten abgeparkten Verpflichtungen aus angeblich nicht in Anspruch zu nehmenden Bürgschaften und Garantien, wie aus dem Euro-Rettungspaket und aus der Stützung einiger Banken, noch nicht einmal berücksichtigt…Wesentlich zum Anstieg beigetragen haben… die im Jahr 2010 neu gegründeten… "Bad Banks". Allein die Übertragung von Risikopapieren der Hypo Real Estate in die FMS Wertmanagement sowie die Stützungsmaßnahmen der Ersten Abwicklungsanstalt für die WestLB erhöhten den Schuldenstand zum Jahresende um 232,2 Milliarden Euro. Zur Erinnerung: Die so hart umkämpften weiteren 3 Euro nach Hartz-4 machen pro Jahr gerade einmal 0,2 Mrd Euro aus.
http://www.jjahnke.net/rundbr81.html#2306

[12] Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013, Seite 33 (Schuldendienst)
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/102/1710200.pdf

[13] Sichtbarer Protest gegen unsichtbare Finanzmacht
Mehr als 25.000 bei der Blockupy-Demo in der Bankenmetropole Frankfurt
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann in der NRhZ vom 23.5.2012
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17825

[14] Krise? War da was?
Meldung vom 06.3.2011
Es ist geradezu Wahnsinn, wie schnell die alten Strukturen von vor der Krise wieder zurückgekommen sind. In Deutschland steigen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen mit einer kurzen Unterbrechung durch die Krise wieder steil an, während die Arbeitseinkommen vor sich hindümpeln… Bis zur Krise hat sich die Werthaltigkeit der Anlagen von Hedgefonds nicht sehr viel anders entwickelt als der Aktienindex. Doch mit der Krise wurden einige größere Hedgefonds relativ gut fertig, da sie geradezu auf den Zusammenbruch der Finanzmärkte spekulierten. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres haben Hedgefonds mit 28 Mrd Dollar mehr verdient als die 6 größten Investmentbanken zusammen (Goldman Sachs, JPMorgan, Citygroup, Morgan Stanley, Barclays und HSBC). Hegefondmanager wie George Soros und John Paulson lassen sich feiern und bauen sich mit Spenden von Anteilen ihres riesigen Vermögens weiter Denkmäler. Dabei stürzen sie mit ihrer Spekulation Unmengen von anderen Menschen ins Verderben. Paulson, der im zweiten Halbjahr 2010 die größten Gewinne aller Hedgefonds eingefahren hat, ist derselbe, für den Goldman Sachs miese Hypothekenpapiere kreiert und vertrieben hat, gegen die Paulson dann auf die Krise wetten konnte.
http://www.jjahnke.net/rundbr81.html#2318

[15] Thea Bauriedl: "Die Wiederkehr des Verdrängten
Psychoanalyse, Politik und der Einzelne"
Piper-Neuausgabe, 1996, S. 238



Online-Flyer Nr. 391  vom 30.01.2013

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FOTOGALERIE