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Aktueller Online-Flyer vom 19. April 2024  

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Medien
Goebbels wäre mehr als glücklich über die aktuelle Entwicklung
Innere Pressefreiheit nach 9/11
Von Ken Jebsen

Als Angela Merkel am 30. Januar 2013 im Deutschen Bundestag eine Rede zur Machtergreifung Adolf Hitlers - 80 Jahre zuvor - hielt, traf sie nicht ins Schwarze. Sie traf ins Braune. Erstaunlich war, dass die Frau, die in der DDR groß wurde und heute zu den wichtigsten Köpfen des Turbo-Kapitalismus‘ gehört, in ihrer Rede auch über die Schuld der Eliten an Hitler sprach. Ohne die Eliten wäre der kleine Mann aus Österreich mit dem markanten Chaplin-Bärtchen nie zum Massenmörder aufgestiegen.
 

Reichspropagandaminister Joseph Goebbels
Quelle:
Was Merkel bewusst oder unbewusst vermied, war, die Eliten konkret zu benennen. Hätte sie das getan, wäre aufgefallen, dass es exakt diese Eliten sind, die nicht AUCH heute, sondern IMMER NOCH uns alle für ihre Zwecke manipulieren. Wer die Eliten erreicht, erreicht die Masse, wusste schon Noam Chomsky, nur dass er, wenn er von Eliten spricht, nicht die Kissingers, Bushs, Weizsäckers, Bilderbergers, Davos-Teilnehmer, FED-Köpfe oder Goldman-Sachs-Strippenzieher meint. NEIN! Diese Menschen sind nur die FUNKTIONSELITEN, was nichts anderes ist, als die Angestellten der echten Elite, und die hält sich bewusst komplett raus aus allem, was nach Presse oder Publicity riecht.
 
Im Bereich der Elitenforschung ist Deutschland in etwa so engagiert wie bei der Aufzucht von Kamelen. Da geht wenig bis gar nichts, obwohl wir hier mit dem Soziologen Professor Hans-Jürgen Krysmanski eine echte Koryphäe auf dem Gebiet der Elitenforschung zu bieten haben. Sein aktuelles Buch „0,1%“ ist ein guter Einstieg in diese Thematik, die uns, ob wir wollen oder nicht, alle betrifft. Die Eliten sind quasi „die Eltern“. Und die, die wir für unsere Eltern halten, Politiker etc., sind tatsächlich unsere „größeren Geschwister“, wohnen noch bei Mutti und agieren ausschliesslich weisungsbefugt, sprich: am Ende der Befehlskette.
 
All diese Mechanismen sind bekannt und gehören, mehr oder weniger ausgeprägt, zum jeweiligen Korsett eines jeden Staatstyps. Ob nun Monarchie, Diktatur oder Demokratie. Plato wusste das, Benjamin Franklin wusste das auch, und JFK war ebenfalls mehr als im Bilde. Den beiden letzteren war es daher umso wichtiger, dass in einer DEMOKRATIE eine die Eliten kontrollierende Macht existieren müsse.
 
Die PRESSE. Die FREIE PRESSE. Die vom Staat völlig UNABHÄNGIGE PRESSE.
 
„Wäre es an mir, zu entscheiden, ob wir eine Regierung ohne Zeitungen, oder Zeitungen ohne eine Regierung haben sollten, sollte ich keinen Moment zögern, das Letztere vorzuziehen.“
Dieser Ausspruch von Thomas Jefferson, überliefert aus dem Jahre 1787, sollte uns allen zu denken geben. Warum war dem Mann, der die amerikanische Unabhängigkeitserklärung schrieb, vor allem die PRESSEFREIHEIT so extrem wichtig? Warum garantiert die Amerikanische Verfassung PRESSE-, und damit REDEFREIHEIT, als ein oder auch DAS elementare Grundrecht des Menschen? In Deutschland wird die Pressefreiheit seit ‘45 durch Artikel 5 geregelt. Dort heißt es:
 
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten, und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“
 
Und hier sind wir beim Kern des Problems. Ab wann beginnt Zensur? Wann wird aus Zensur Propaganda, und woran kann der Bürger erkennen, dass die beiden „getrennten“ Systeme, Staat und Presse, verschmelzen? Diese Frage ist in einer Diktatur simpel zu beantworten. Es gibt keine „Freie Presse“. Basta. Alles, was veröffentlich wird, hat die staatlichen Zensurbehörden passiert und ist damit vollkommen bereinigt von Informationen, die die machthabenden Eliten in irgendeiner Form belasten oder das Volk dazu bringen könnten, an den Machenschaften der Führung Zweifel zu hegen. Führung klappt am besten, wenn alle sich fügen, und dazu müssen die Fugen des freien Denkens möglichst schmal ausfallen.
 

Avram Noam Chomsky – seit dem Vietnamkrieg
einer der bedeutendsten linken jüdischen
Kritiker der US-Politik
Quelle: wikipedia
Und in einer Demokratie, die ja ohne FREIE PRESSE gar keine Demokratie sein kann? Nun, hier wird es komplizierter. Aber Top-Intellektuelle wie Noam Chomsky haben sich gerade deshalb über Jahrzehnte immer wieder Gedanken dazu gemacht. Der US-Amerikaner liefert uns dazu folgenden Satz: „Ein totalitärer Staat muss auf die Gedanken der Leute weniger Rücksicht nehmen. Ihm genügt es, wenn sie gehorchen. Aber in der demokratischen Grundordnung lauert immer die Gefahr, dass unabhän- giges Denken in politi- sches Handeln umgesetzt wird, und diese Bedrohung muss schon an der Wurzel bekämpft werden.“
 
Zu kompliziert? Nun man kann es auch simpler auf den Punkt bringen, wie das am 5. Mai 1965 Paul Sethe, einer der fünf Gründungsmitglieder der FAZ, tat. Er sagte: „Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten (…) Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher.“
 
Dieses Zitat traf schon damals des Pudels Kern, auch wenn das Wort dazu noch gar nicht erfunden war: Globalisierung. Globalisierung heißt Monopolisierung. Auf allen Gebieten, und damit auch in der Herstellung von Meinung.
 
In Ländern wie den USA ist die Presse nicht nur stark von Global Playern unterwandert, die Global Player sind vielmehr Besitzer der Presse. Sie geben die Presse heraus. Zum Beispiel, indem sie einen Zeitungsverlag, eine Radiokette oder ganze TV-Lizenzen kaufen, oder aber die Besitzer durch die Macht der Anzeigen in Schach halten. Wer z.B. über die Machenschaften von Rüstungskonzern X berichtet, muss sich nicht wundern, wenn die Anzeigen, mit denen das Blatt hauptsächlich finanziert wird, in den Keller gehen. Aber wieso? Man macht doch Werbung für Pharma-Produkte, Reifen oder Autovermieter, Waschmittel oder eine ganz bestimmte Lebensversicherung. Genau. Und alle diese Firmen befinden sich unter demselben Konzerndach wie eben dieser Rüstungsgigant, der zuvor kritisch unter die Lupe genommen wurde.
 
Und in Deutschland? In Deutschland hat das Zeitungssterben massiv an Fahrt aufgenommen, und es teilen sich im Kern vier Big Player den gesamten Meinungsmarkt.
 
Und was ist mit den Gazetten, die noch „frei“ sind? Die werden unterwandert, indem man sie sukzessive mit Mitarbeitern „versorgt“, oder aber, indem man darauf vertraut, dass sie sich selber dem gelenkten Mainstream anschließen, um zu überleben. Wie das? Nun, vom Mainstream geht ein Sog aus. Wir kennen das aus dem Fernsehen. Wenn RTL ein neues Format erfindet, dauert es nicht lange, und alle, ausnahmslos alle, Sender, auch die „alternativen“, ziehen nach und präsentieren eine GEZ-finanzierte Kopie. Das tun sie nicht aus Überzeugung, das tun sie wegen des Quotendrucks, den es Dank der Rundfunkgebühr in Wahrheit gar nicht gibt. Die GEZ-Finanzierten könnten es sich leisten, sogar unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu senden. Sie könnten sich, wie ARTE oder 3SAT, ausschließlich auf TOP QUALITÄT, TOP JOURNALISMUS und TOP UNTERHALTUNG konzentrieren.
 
Das aber ist gar nicht gewünscht, denn man will ja, dass die MASSE vor der Kiste klebt. Damit das geschieht, werden sämtliche Rundfunkräte in allen Funkhäusern von sogenannten „gesellschaftlich repräsentativen Gruppen“ beherrscht. Hier handelt es sich im Kern um Lobby-Organisationen. Eine Lobby ist immer eine sehr kleine Gruppe, die ihre Privatinteressen vor allen anderen bedient wissen will. Der Wunsch ist legitim. Die Art, wie er durchgesetzt wird, nicht. Für ihn gibt es einen Begriff:
 
UNDEMOKRATISCH.
 
Das erklärt auch, warum diese Rundfunkräte permanent hinter verschlossen Türen tagen, um Entscheidungen bzgl. des Programms zu beschließen, bei denen WIR, die das alles bezahlen MÜSSEN, die GEZ-Sklaven, NICHTS zu melden haben.
 
ABER DA GIBT ES JA NOCH DIE LINKE UNABHÄNGIGE STAATSKRITISCHE PRESSE!
 
Ach ja, wo?
 
Was aus dieser „linken“ Presse spätestens seit dem 11. September 2001 geworden ist, kann man unzweifelhaft erkennen, wenn man sich z.B die TAZ oder den SPIEGEL ansieht. Warum sollte heute noch eine Regierung beim SPIEGEL einreiten, wie das noch unter Strauß der Fall war, um eine Razzia durchzuziehen? Welche Gefahr geht heute noch von der TAZ aus, einem Blatt, das konservative Kreise seinerzeit noch im Umfeld von RAF-Sympathisanten oder zumindest gewaltbereiten Linken, Atomkraftgegnern, Frauenrechtlern, Umweltschützern verorteten? Wer die TAZ kaufte, stand auch mit Greenpeace-Jute-Tasche vor der US-Botschaft, um gegen Aufrüstung zu protestieren, oder aber war aktives Mitglied bei ATTAC...
 
Das alles ist Vergangenheit. Die TAZ verkommt immer mehr zur Beilage der BILD, die in Berlin vis-à-vis entsteht, und der SPIEGEL hat sich zu einem Opportunisten-Blatt entwickelt, das mit „kritischem Wohlfühljournalismus“ in etwa so konsequent ist, wie der voll nachhaltig lebende Umweltschützer, der mit dem Saab Cabrio die 500 Meter von der Penthousewohnung zur LPG fährt, um hier Mondwasser zu kaufen.
 
Kommen wir zum Schluss dieses Abgesanges auf das, was man mal unter Pressefreiheit verstand, nämlich zu allererst die INNERE PRESSEFREIHEIT.
 
Pressefreiheit beginnt innerhalb der Redaktion. Wenn sich der Redakteur hier nicht mehr wirklich frei äußern kann, sondern nur noch ein vorgegebenes Meinungsziel mit vorher festgezurrten Worthülsen, Satzbausteinen und Think-Tank-Begriffen zu treffen hat, kann man die Zeitung auch zumachen. Wo wir angekommen sind, sprich, wie weit der „unsichtbare“ Einfluss in TAZ und Spiegel schon gediehen ist, lassen zwei Schlagzeilen der letzen Tage mehr als deutlich erkennen.
 
In Israel verliert Netanjahu die Wahl, obwohl er sie gewinnt. Dennoch bleiben er und seine ultra-konservativen Likud-Block-Gesellen Chef im gelobten Land, auch wenn er sich jetzt z.B mit dem eigentlichen Sieger, Yair Lapid, und dessen neu gegründeter Partei, Yesh Atid (übersetzt: „Es gibt eine Zukunft“) herumschlagen muss.
 
Fest steht, die israelische Regierung besteht aus Radikalen, Rechten und faschistoiden religiösen Fanatikern. Zum ersten Mal gelang es z.B. dem notorischen Volksverhetzer Moshe Feiglin, in die Knesset einzuziehen. Der Mann hat in Großbritannien Einreiseverbot, und bezeichnet Tel Aviv, aufgrund seiner Party-Area, als „schwule Stadt“. Das alles verschweigt die TAZ. Was hätte die TAZ tun können? Sie hätte, wie man das von einer „intellektuellen“ (?) Tageszeitung erwarten muss, zumindest DEN Mann, der jetzt mitmischt, und seine politischen Ideen sezieren müssen – Yair Lapid.

Fernsehmoderator und Wahlgewinner in Israel Yair Lapid – im FREITAG seziert, in der TAZ lieber nicht
Quelle: BBC News
 
Exakt das vermied die TAZ. Wer es tat, war Gideon Levy für den FREITAG, der von Jakob Augstein herausgegeben wird. Levy, der sonst für die israelische Zeitung Haaretz schreibt, erklärt, was den TAZ-Leser mit Sicherheit interessiert hätte, nämlich, dass Yair Lapid, der Ex-Fernsehmoderator, vor allem deshalb als eigentlicher Wahlsieger durchs Ziel ging, da er es im gesamten Wahlkampf vermied, „harte“ Themen wie z.B. die Palästinafrage, Korruption, oder die israelische Iranpolitik auch nur zu erwähnen. Yair Lapid wollte für seine Wähler nur, dass es allen besser gehen möge. Ein Wohlfühlkandidat ohne konkrete Aussagen, der nur deshalb so beliebt beim Wahlvolk wurde, weil dieses ihn aus dem kommerziellen israelischen Fernsehen als George Clooney-Verschnitt kannte. Lapid ist der nette Onkel von nebenan, der jetzt Kariere machen will in der Politik. Wobei er im Showbusiness bleibt.
 
Aber wie gesagt, Gideon Levy analysiert das, oder auch Evelyn Hecht-Galinski für die freie Online-Zeitung NRhZ. Die TAZ aber konstruiert aus dem Wahlsieg Lapids einen Zweikampf zwischen Israel und Jakob Augstein. Irre! Die TAZ titelt: „Israel sexy! Was sagt du jetzt, Augstein?“ Ein Satz, der vom Style voll „bushidoesk“ rüberkommt. Im Anschluss nennt sie Lapid „Knesset-Clooney“ und echauffiert sich künstlich mit der Aussage: „Vom derzeit bekanntesten deutschen Kritiker der Netanjahu-Regierung, Jakob Augstein, war zunächst keine Stellungnahme zu vernehmen.“
 
Liebe TAZ, nee, ohne „liebe“, einfach TAZ, dieser Herr Augstein ist ein Kollege. Kein Spitzenpolitiker einer rechten Partei im deutschen Bundestag. Jakob Augstein wurde über den Umweg H&M Broder auf die Liste des Simon Wiesenthal-Centers (SWC) gepackt und parkte dort auf Platz 9 der gefährlichsten Antisemiten der Welt. Kurz nach dieser „Panne“, die vor allem dem Ruf des SWC massiv geschadet hat, ruderte diese Organisation sehr, sehr verlogen zurück und sagte, nur weil Augstein auf Platz 9 stünde, wäre er noch kein Antisemit. Aber was er geschrieben hätte, wäre antisemitisch.
 
KenFM (1) fragte sich seinerzeit, ob das auch für Adolf Hitlers „Mein Kampf“ gelte. Wenn ja, dann sei das zwar antisemitisch, aber die Person eben nicht. Ist das so richtig?
 
Aber darum geht es ja gar nicht. Es geht um die Art und Weise, wie die TAZ heute Israelpolitik „verkauft“. Die TAZ sieht vorsätzlich weg und verleugnet damit ihre Wurzeln, wenn sie in der israelischen Außen- und Innenpolitik nicht das erkennen will, was man klassisch unter Imperialismus versteht: die Macht des Stärkeren, der sich über jedes Gesetz hinwegsetzt, und für den weder die UN noch die Menschenrechtscharta irgendeine bindende Funktion haben. Die TAZ macht aus dem Problem der israelischen Regierung als Besatzungsmacht und Hotspot in Middle East eine Privatfehde von Jakob Augstein. Hat das auch damit zu tun, dass DER FREITAG von der TAZ inzwischen als Konkurrenz verstanden wird? Er hat als Wochenzeitung jedenfalls definitiv die besseren „Erklär-Artikel“.
 
Der SPIEGEL, seinerzeit mal eine BANK in Sachen FAKTEN statt Meinung, geht in seiner Israel-Berichterstattung dann noch einen Schritt weiter. Israel fliegt massive Luftangriffe gegen Syrien. Das ist ein Krieg! Syrien und sein Partner Iran drohen mit Vergeltung. Konkret hier könnte es zu einem Flächenbrand in der gesamten Region kommen. Und was schreibt SPIEGEL ONLINE, als tägliche Digitalausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins:
 
„Assads Waffenarsenal: Das Märchen von Syriens mächtiger Luftabwehr.“ Alles klar? DAS IST PROPAGANDA! Hier überschreitet der SPIEGEL die unsichtbare Linie der Neutralität massiv. Statt den Angriff als das zu verurteilen, was er ist, das Beginnen eines Krieges, statt sich darüber zu echauffieren, dass das israelische Militär WIE IMMER, nichts dazu sagt, verhöhnt das Hamburger Magazin Syrien, das ja offensichtlich nicht in der Lage sei, dem Angriff etwas entgegen zu setzen.
 
Ist der SPIEGEL eine Fachmagazin für Rüstungstechnik und soll Werbung machen für die neuesten Kampfjets amerikanischer Bauart, die man nur mit ebenfalls modernster Raketenabwehr vom Himmel holen könne? Ist der SPIEGEL Teil der Propaganda-Abteilung von MOSSAD & CIA? Das muss sich der Leser solcher Überschriften selber denken.
 
Ebenfalls selber denken muss sich der SPIEGEL-Leser, was das Blatt geschrieben hätte, wenn Syrien Israel mit Kampfjets bombardiert hätte. Hätte der SPIEGEL dann vielleicht getitelt: "ASSAD greift ISRAEL an" oder "Israels Waffenarsenal: Das Märchen von der Überlegenheit des israelischen Militärs!"
 
Was konkret „wünscht“ sich denn der SPIEGEL, wie Assad hätte reagiere sollen? Mit einer Generalmobilmachung, einer Invasion? Einem Anruf bei den arabischen Nachbarn: Lasst uns zusammen Israel platt machen? Will der SPIEGEL, dass der IRAN in den Konflikt einsteigt, oder Pakistan mit seinen mobilen Atomsprengköpfen?
 
Wie der SPIEGEL inzwischen komplett zu ticken scheint, wird klar, wenn man sich die aktuelle Kultur-Beilage ansieht. Dort geht es um die Oscars. Wer sie wohl bekommt, und wer sie nach Meinung des SPIEGEL bekommen sollte. Auf Platz 1 ein Propaganda-Streifen par excellence aus Hollywood, der dem Zuschauer die Jagd nach Bin Laden als Thriller verkauft.
Der SPIEGEL ist in seiner Kulturbeilage tatsächlich der Meinung, das Machwerk „Zero Dark Thirty“ sollte den Oscar bekommen, und begründet das mit der Aussage, der Film würde zwar Waterboarding-Folterszenen zeigen, diese aber eben nicht bewerten. Genau, dieses NICHT-Bewerten wird aber so arrangiert, dass vor allem der US-Zuschauer zu dem Schluss kommt, Folter ist doof, aber manchmal muss das eben sein. Ob dieses Meinungsziel Teil einer festen Absprache war, die man in Hollywood zu erfüllen hatte, damit das Pentagon über Umwege mitfinanziert - wie seinerzeit beim Werbeclip für Freunde der Luftwaffe, TOP GUN, mit Tom Cruise? Reine Spekulation. Sicher.
 
Fakt ist: Wir, die Bevölkerung, können uns auf die PRESSE in diesem Land, der BRD, nur noch bedingt verlassen. Das, was wir mal unter FREIER PRESSE verstanden haben, existiert nur noch in Ausnahmefällen oder im Netz.
 
Diese Situation ist brandgefährlich. Für uns und für die Demokratie in ganz Europa, denn die großen Pressegiganten aus Deutschland halten Beteiligungen in diversen EU-Ländern und manipulieren hier mit.
 
In München tagt heute (seit Freitagabend) zum 49. Mal die Sicherheitskonferenz, und um was es dort geht, ist auch klar: die Krisenherde! Plural. Und was unsere Eliten dann gedenken zu tun, um des „Schlamassel“ Herr zu werden. Wir wissen es. Mit noch mehr Militärtechnik. Afghanistan, Irak, Mali, und ein Ende ist nicht in Sicht. Die vor Jahren in den USA erstellte Liste der „Achse des Bösen“ umfasst rund 60 Länder! Hier wird sauber abgearbeitet, und unsere Presse macht sich mehr oder weniger zum Komplizen - oder wurde „embedded“.
 
Wir stehen viel dichter an einem NEUEN REICH als den meisten von uns klar werden soll, und die Presse ist hier entscheidend beteiligt. Ohne die PROPAGANDA-PRESSE, wie wir sie zunehmend erleben, wäre auch Adolf Hitler seinerzeit nicht an die Macht gekommen. Diese Presse wurde, damals wie heute, von den Eliten manipuliert, und exakt das erleben wir im Moment erneut. Anders lässt sich der massive Sinneswandel z.B. bei TAZ und SPIEGEL nicht mehr erklären. Hier schreiben keine Überzeugungstäter mehr, hier schreiben auch keine klassischen Schreibtischtäter, hier schreiben nur noch MITTÄTER.
 
Und warum wird dieser „Change“ von kaum einem „aufgeklärten“ Bürger bemerkt? Noam Chomsky gab auch hierzu schon vor Jahren die passende Antwort: „Bekanntlich kann, durch Auswahl der Quellen, extreme Einseitigkeit hinter einer Fassade scheinbarer Objektivität verborgen werden.“
 
Goebbels wäre happy mit dieser Entwicklung. Sind wir es auch? (PK)
 
 
(1) Ken Jebsen, Künstlername von Moustafa Kashefi, ist ein deutsch-iranischer Reporter, Moderator, Produzent und Schauspieler. Sein Familienname erschien ihm für deutsche Radiohörer zu schwer verständlich, so dass er sich für Ken Jebsen entschied. Beim Fernsehsender Deutsche Welle TV wurde er als Fernsehreporter bekannt, ab 28. April 2001 moderierte er für "Radio Fritz" beim Rundfunk Berlin-Brandenburg die von ihm produzierte Radioshow KenFM. Anfang November 2011 wurde er wegen Äußerungen zum Holocaust von Henryk M. Broder öffentlich kritisiert, am 23. November 2011 teilte der RBB mit, dass aufgrund Nichteinhaltung verbindlicher Vereinbarungen die Zusammenarbeit mit Jebsen beendet worden sei. Nach der Trennung vom RBB verlagerte er seine Sendung ins Internet, wo er auf seiner Website http://www.kenfm.de Beiträge und jeden Sonntag neu aufgezeichnete Sendungen veröffentlicht. Mehr unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Jebsen
 
 


Online-Flyer Nr. 392  vom 06.02.2013

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