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Drohende Zwangsräumung und der Protest „Alle für Kalle“
Das Kapital hat Eigenbedarf
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Das Kapital will sich vermehren. Das ist nicht erst seit Karl Marx so. Das wusste schon der englische Gewerkschafter Thomas Dunning um 1840, den Marx in seinem Werk „Das Kapital“ zitiert: „Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß...“ Das Kapital hat Eigenbedarf. Das war so. Und das ist so – auch in Köln im St. Agnesviertel. Auch heute – im Fall von Kalle und eines Immobilienmaklers, der an Kalles Wohnung ran will. Am 22. November 2013 kamen vor der Agneskirche über 50 Nachbarn, Bekannte, Freunde und MitstreiterInnen zusammen, um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen.
Aktion "Zwangsräumung gemeinsam verhindern!" am 22.11.2013 vor der Kölner Agneskirche
alle Fotos: arbeiterfotografie.com
Kalle – wohnt seit 30 Jahren in einer Dachgeschosswohnung in der Fontanestr. 5 im Agnesviertel – ihm droht die Zwangsräumung
Aktion am 22.11.2013 vor der Kölner Agneskirche
Kalle spricht vor der Agneskirche
Nachbarschaft wird aufmerksam
Manfred Müller von LEO – Linke Erwerbslosenorganisation Köln: „Als Erwerbsloser ist man Kollateralschaden kapitalistischen Wirtschaffens geworden.“
„Demokratie ist die Diktatur der Kapitalisten“
Nachbarschaft wird aufmerksam
Frank Blumenfeld berichtet, wie er seine Wohnung verloren hat…
Nachbarschaft wird aufmerksam
Nachbarschaft wird aufmerksam
Der Protest gibt Kalle die Zuversicht, dass die Zwangsräumung abzuwenden ist. Zum Schluß singen Kalle und Alle: „Et Schönste, wat m'r han, schon all die lange Johr, es unser Veedel, denn he hält m'r zosamme, ejal, wat och passeet, en uns'rem Veedel.“
Die Initiative „Recht auf Stadt“ schreibt am Abend des 22. November 2013 – nach der Aktion an der Agneskirche: „Über 50 Nachbarn, Bekannte, Freunde, MitstreiterInnen kamen heute zu dem von 'Recht auf Stadt' organisierten Kampagne-Auftakt gegen die drohende Zwangsräumung, von Kalle Gerigk, der seit dreißig Jahren in seiner Wohnung im Kölner Agnes-Viertel wohnt. Wegen angeblichem Eigenbedarf soll er seine Wohnung spätestens bis zum 15. Dezember verlassen.“ (rechtaufstadt-koeln.de)
Gegen jede Form von Verdrängung
Auf der Kampagnen-website zwangsraeumung-verhindern.de ist folgender Bericht zu lesen: „Am Freitag den 22. November fand in Köln der erste Aktionstag der Kampagne 'Alle für Kalle – Zwangsräumung verhindern!' statt. Los ging es morgens: Aktivist_innen verteilten Flugblätter in der Nachbarschaft von Kalle im Agnesviertel. Am Mittag besuchten solidarische Menschen das Immobilienbüro 'Objekt-Design GmbH' in der Großen Witschgasse 25 in der Kölner Südstadt und konfrontierten den Entmieter Marco Hauschild mit seiner miesen Geschäftspraxis. Am Nachmittag fanden sich dann über 50 Nachbar_innen, Bekannte, Freund_innen, Mitstreiter_innen zu der von Recht auf Stadt organisierten Auftakt-Kundgebung am Neusser Platz im Agnesviertel ein. Der Protest richtet sich gegen die drohende Zwangsräumung von Kalle, aber auch gegen jede Form von Verdrängung von Mieter_innen aus ihren Wohnungen und ihrem Stadtteil, gegen hohe Mieten und Wohnungsmangel. Hier schilderte Kalle selbst eine Situation und sein Unverständnis darüber, dass das Gericht gegen ihn entschieden hat. Aktivist_innen von 'Recht auf Stadt', ein Vertreter der LINKEN-Erwerbslosen-Organisation (LEO), ein Langzeit-Wohnungsloser, sprachen zu verschiedenen Aspekten der Wohnungsnot in Köln. Verlesen wurde eine Pressemitteilung aus Berlin, über die erfolgreiche Verhinderung einer Zwangsräumung durch eine gemeinsame Sitzblockade. Zusätzlich wurde der WDR-Bericht über Kalle vom 12.3.2012 gezeigt. Die Aktion war der Beginn des öffentlichen Widerstandes gegen die drohende Zwangsräumung von Kalle Gerigk, aber hoffentlich auch eine Ermutigung für andere, die täglichen Zumutungen auf dem Wohnungsmarkt nicht mehr widerstandslos hinzunehmen und gemeinsam dagegen aktiv zu werden.“ (PK)
Auf der website zwangsraeumung-verhindern.de gibt es weitere Infos und Material (Plakat, Flyer und Banner)
Hinweise:
NRhZ-Artikel vom 27.11.2013 über den Protest "Alle für Kalle"
Wie Politik, Makler und Gericht einen Kölner Mieter in die Verzweiflung treiben - Solidaritätskundgebung "Alle für Kalle"
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19711
NRhZ-Artikel vom 19.09.2012 zum Fall Frank Blumenfeld:
Die schwierige Suche eines Kölner Obdachlosen nach einer neuen Wohnung - Der lange Spießrutenlauf
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18221
Film-Bericht über Kalle in der WDR-Servicezeit vom 12.3.2012
http://www.youtube.com/watch?v=ios3r0AxNGM
Online-Flyer Nr. 435 vom 04.12.2013
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Drohende Zwangsräumung und der Protest „Alle für Kalle“
Das Kapital hat Eigenbedarf
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Das Kapital will sich vermehren. Das ist nicht erst seit Karl Marx so. Das wusste schon der englische Gewerkschafter Thomas Dunning um 1840, den Marx in seinem Werk „Das Kapital“ zitiert: „Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß...“ Das Kapital hat Eigenbedarf. Das war so. Und das ist so – auch in Köln im St. Agnesviertel. Auch heute – im Fall von Kalle und eines Immobilienmaklers, der an Kalles Wohnung ran will. Am 22. November 2013 kamen vor der Agneskirche über 50 Nachbarn, Bekannte, Freunde und MitstreiterInnen zusammen, um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen.
Aktion "Zwangsräumung gemeinsam verhindern!" am 22.11.2013 vor der Kölner Agneskirche
alle Fotos: arbeiterfotografie.com
Kalle – wohnt seit 30 Jahren in einer Dachgeschosswohnung in der Fontanestr. 5 im Agnesviertel – ihm droht die Zwangsräumung
Aktion am 22.11.2013 vor der Kölner Agneskirche
Kalle spricht vor der Agneskirche
Nachbarschaft wird aufmerksam
Manfred Müller von LEO – Linke Erwerbslosenorganisation Köln: „Als Erwerbsloser ist man Kollateralschaden kapitalistischen Wirtschaffens geworden.“
„Demokratie ist die Diktatur der Kapitalisten“
Nachbarschaft wird aufmerksam
Frank Blumenfeld berichtet, wie er seine Wohnung verloren hat…
Nachbarschaft wird aufmerksam
Nachbarschaft wird aufmerksam
Der Protest gibt Kalle die Zuversicht, dass die Zwangsräumung abzuwenden ist. Zum Schluß singen Kalle und Alle: „Et Schönste, wat m'r han, schon all die lange Johr, es unser Veedel, denn he hält m'r zosamme, ejal, wat och passeet, en uns'rem Veedel.“
Die Initiative „Recht auf Stadt“ schreibt am Abend des 22. November 2013 – nach der Aktion an der Agneskirche: „Über 50 Nachbarn, Bekannte, Freunde, MitstreiterInnen kamen heute zu dem von 'Recht auf Stadt' organisierten Kampagne-Auftakt gegen die drohende Zwangsräumung, von Kalle Gerigk, der seit dreißig Jahren in seiner Wohnung im Kölner Agnes-Viertel wohnt. Wegen angeblichem Eigenbedarf soll er seine Wohnung spätestens bis zum 15. Dezember verlassen.“ (rechtaufstadt-koeln.de)
Gegen jede Form von Verdrängung
Auf der Kampagnen-website zwangsraeumung-verhindern.de ist folgender Bericht zu lesen: „Am Freitag den 22. November fand in Köln der erste Aktionstag der Kampagne 'Alle für Kalle – Zwangsräumung verhindern!' statt. Los ging es morgens: Aktivist_innen verteilten Flugblätter in der Nachbarschaft von Kalle im Agnesviertel. Am Mittag besuchten solidarische Menschen das Immobilienbüro 'Objekt-Design GmbH' in der Großen Witschgasse 25 in der Kölner Südstadt und konfrontierten den Entmieter Marco Hauschild mit seiner miesen Geschäftspraxis. Am Nachmittag fanden sich dann über 50 Nachbar_innen, Bekannte, Freund_innen, Mitstreiter_innen zu der von Recht auf Stadt organisierten Auftakt-Kundgebung am Neusser Platz im Agnesviertel ein. Der Protest richtet sich gegen die drohende Zwangsräumung von Kalle, aber auch gegen jede Form von Verdrängung von Mieter_innen aus ihren Wohnungen und ihrem Stadtteil, gegen hohe Mieten und Wohnungsmangel. Hier schilderte Kalle selbst eine Situation und sein Unverständnis darüber, dass das Gericht gegen ihn entschieden hat. Aktivist_innen von 'Recht auf Stadt', ein Vertreter der LINKEN-Erwerbslosen-Organisation (LEO), ein Langzeit-Wohnungsloser, sprachen zu verschiedenen Aspekten der Wohnungsnot in Köln. Verlesen wurde eine Pressemitteilung aus Berlin, über die erfolgreiche Verhinderung einer Zwangsräumung durch eine gemeinsame Sitzblockade. Zusätzlich wurde der WDR-Bericht über Kalle vom 12.3.2012 gezeigt. Die Aktion war der Beginn des öffentlichen Widerstandes gegen die drohende Zwangsräumung von Kalle Gerigk, aber hoffentlich auch eine Ermutigung für andere, die täglichen Zumutungen auf dem Wohnungsmarkt nicht mehr widerstandslos hinzunehmen und gemeinsam dagegen aktiv zu werden.“ (PK)
Auf der website zwangsraeumung-verhindern.de gibt es weitere Infos und Material (Plakat, Flyer und Banner)
Hinweise:
NRhZ-Artikel vom 27.11.2013 über den Protest "Alle für Kalle"
Wie Politik, Makler und Gericht einen Kölner Mieter in die Verzweiflung treiben - Solidaritätskundgebung "Alle für Kalle"
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19711
NRhZ-Artikel vom 19.09.2012 zum Fall Frank Blumenfeld:
Die schwierige Suche eines Kölner Obdachlosen nach einer neuen Wohnung - Der lange Spießrutenlauf
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18221
Film-Bericht über Kalle in der WDR-Servicezeit vom 12.3.2012
http://www.youtube.com/watch?v=ios3r0AxNGM
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