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Aktueller Online-Flyer vom 22. Dezember 2024  

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Lokales
Kölner selbstverwaltete Betriebe stellten sich in der Alten Feuerwache vor
Gemeinsames Wirtschaften in der Praxis
Von Martin Esch

Eine aus sechs Betrieben bestehende Gruppe von Kölner selbstverwalteten Betrieben lud am 15. November 2014 zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in die Alte Feuerwache ein. Die Veranstaltung war der erste öffentliche Auftritt dieser Gruppe, die sich unter der Überschrift „Selbstverwaltung“ zum ersten Mal Ende 2012 traf. Vorher gab es ausführliche Diskussionen zum Selbstverständnis der Gruppe und dem Verständnis von Selbstverwaltung, was im Flyer zur Veranstaltung nachzulesen ist. (1)

Gruppe der SSM in einer Arbeitspause
Quelle: http://www.ssm-koeln.org
  
An die 70 Interessierte – junge und ältere – kamen. Es begann mit einer zweistündigen Podiumsdiskussion. Nach einem Kurzreferat und einigen Statements der Leute auf dem Podium öffnete sich der Raum für Fragen und Diskussion, was sich erfreulich praxis-orientiert gestaltete: Wie hoch sind die Löhne bei euch? Wie geht ihr mit Konflikten um? Welche Qualifikationen braucht man, um bei euch arbeiten zu können? Wie entscheidet ihr? Macht jedeR alles oder gibt es Arbeitsteilung?
 
Nach einer einstündigen Pause mit Essen, Trinken und vielen Gesprächen ging es weiter mit Kleingruppen an sog. „Thementischen“. Hier zog der Tisch zu „Besitzverhältnissen, Rechtsformen“ das größte Interesse auf sich. Weiter Themen waren „Einheitslohn“, „Entscheidungsstrukturen“, „Inklusion – leicht gemacht“ und „Kunst des Scheiterns“.
Wie sich herausstellte, waren ca. 12 bis 15 der Anwesenden konkret daran interessiert, so etwas wie einen selbstverwalteten Betrieb mit zu gründen. Die Gruppe der veranstaltenden Betriebe wird hier Beratung und Unterstützung anbieten, von der Ideenfindung und Gruppenbildung bis hin zu organisatorischen und rechtlichen Themen sowie ggf. auch praktischer Unterstützung.
 
Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, die gezeigt hat, dass Selbstverwaltung im betrieblichen Alltag lebbar ist. Auch wenn man sich das große Geld, Karriere usw. abschminken muss: Der Gewinn liegt – bei allen Schwierigkeiten – im hohen Maß von Selbstbestimmung über das eigene Arbeitsleben, in der Erfahrung von Kooperation und Solidarität und in den Freiräumen, die eine solche Art von Arbeit eröffnet. Danach – so war in der Veranstaltung zu spüren – gibt es eine große Sehnsucht.
 
Die veranstaltenden Betriebe waren:
Baukollektiv Köln, http://www.baukollektiv-koeln.de/
Café Fatsch, http://www.cafe-fatsch.de/
Projektkultur, http://www.projektkultur.de
Sozialistische Selbsthilfe Mülheim, http://www.ssm-koeln.org/
Stadtrevue, http://www.stadtrevue.de/
VIA, http://www.viakoeln.de
Interessierte wenden sich bitte an martin.esch@lokotopia.net. (PK)
 
(1) http://lokotopia.net/index.php/sebek


Online-Flyer Nr. 487  vom 03.12.2014

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