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Aktueller Online-Flyer vom 24. November 2024  

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Kommentar
Aktueller Kommentar vom "Hochblauen"
Belohnt für rassistische Hetze und Siedlungsbau!
Von Evelyn Hecht-Galinski

Der "Jüdische Staat" hat gewählt und es scheint sich erneut abzuzeichnen, dass der größte Teil der jüdischen Bevölkerung sich nicht abschrecken ließ vom rassistischen und hetzerischen Likud-Lager und seinem Ministerpräsidenten Bibi Netanjahu.
 
Gibt es ein anderes Land auf der Welt, wo man mit Völkerrechtsverbrechen, illegalem Siedlungsbau, Kriegsverbrechen und Brüskierung des US-Präsidenten, dessen Regierung diesem "Jüdischen Besatzer-Staat" 3 Milliarden US-Dollar jährlich überweist noch Wahlen gewinnen kann? Nur weil man sich gewiss sein kann, dass man als "Anti-Islamisches Bollwerk" und westliches Bollwerk im Nahen Osten quasi Narrenfreiheit genießt?
Was muss eigentlich noch passieren bis die Staatengemeinschaft handelt und diesem Treiben ein Ende bereitet?
 
Ich schrieb vor zwei Tagen (siehe den Kommentar weiter unten) noch etwas sarkastisch: "Egal ob Bibi oder Buji, für die Palästinenser bleibt alles futschi"!
Noch gibt es kein Endergebnis, noch gibt es keine Koalition. Aber eins scheint so gut wie sicher, der alte Ministerpräsident wird auch der neue sein. (1)
Ob Likud nun gleich auf liegt mit dem Zionistischen Lager oder, wie TV 2 Israel meldete, eine Stimme mehr hat, ist insofern nebensächlich, da Bibi mehr Auswahl unter den rechten Parteien hat. (2)
 
Eine gute Nachricht gibt es allerdings, die Arabische Liste ist wohl mit 13 Sitzen auf Platz 3 gelandet, und das ist ein enormer Erfolg.
Allerdings war es mehr als bezeichnend für diesen "Jüdischen Besatzer-Staat", dass alle Parteien schon vor der Wahl ausgeschlossen hatten, mit dieser phantastischen Arabischen Liste zu koalieren. Da lobe ich mir den ehemaligen Knesset-Präsidenten Avram Burg, der sich als einer der wenigen aufrechten prominenten jüdischen Vertreter dieser Liste angeschlossen hatte und sogar den "Schabbat entweihte" um an einer Wahlveranstaltung teilzunehmen, um seine Unterstützung für diese Liste zu zeigen. (3)
 
Wie schrieb ich vor kurzem, "nicht die Kippa ist das Problem, sondern der Kopf darunter, und unter Avram Burgs Kippa befindet sich ein kluger Kopf!
Meiner Einschätzung nach wird sich nach diesem Wahlergebnis ein Rechtsaußen-Bündnis der schlimmsten Rechts-Rassistischen-Faschistoiden Art bilden. Was ihm sicher nicht schwer fallen wird nach Stimmungslage. Ein farbloses "Zionistisches Bündnis" wird wohl kaum mit einem Netanjahu, der nochmals einen Tag vor der Wahl verkündete, sollte er wiedergewählt werden, gäbe es keinen Palästinenser-Staat, und der Siedlungsbau, auch und besonders im annektierten Ost-Jerusalem würde massiv vorangetrieben.
 
Sollte es wider Erwarten und nur auf Drängen des Staatspräsidenten Rivlin doch zu einer Großen Koalition kommen und sich Herzog und Livni als Feigenblätter und Alibi für diese Politik hergeben, so wäre das eine Katastrophe! Vor dieser Konstellation eines schlimmsten aller "Super-Gaus" warnte am Dienstagmittag sogar Avi Primor, ein ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland! (4)
 
Genug der Spekulationen für heute Nacht. Es wird sich für die Palästinenser nichts ändern, solange es keinen Druck von außen und endlich weltweite Sanktionen gegen diesen "Jüdischen Apartheid- und Besatzer-Staat" gibt.
Gegen Russland und seine Krim Politik-gibt es Sanktionen, aber jüdische Völkerrechtsverbrechen und Besatzung werden toleriert.
Kann und darf der Holocaust alles entschuldigen?
Kann und darf das Märchen der Selbstverteidigung und Angstmache alles entschuldigen?
Darf die deutsche Staatsräson für den "Jüdischen Besatzer-Staat" gelten?
Nein und nochmals Nein!
Gute Nacht! (PK)
 
(1)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/wahl-in-israel-benjamin-netanyahu-schafft-das-comeback-a-1024082.html
(2)
http://derstandard.at/2000013083491/Kopf-an-Kopf-Rennen-zwischen-Netanjahu-und-Opposition-bei-israelischer
(3)
http://www.tagesspiegel.de/politik/parlamentswahl-in-israel-gemeinsame-arabische-liste-steht-vor-grossem-erfolg/11502944.html
(4)
http://www.deutschlandfunk.de/parlamentswahl-in-israel-grosse-koalition-wird-eine.694.de.html?dram:article_id=314463
 
 
Evelyn Hecht-Galinski ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom "Hochblauen", dem 1165 m hohen "Hausberg" im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt: sicht-vom-hochblauen.de.
2012 kam ihr Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles" heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro.
Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten "Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik" ausgezeichnet.
 


Online-Flyer Nr. 502  vom 18.03.2015

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