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Kultur und Wissen
Filme im Ausstellungs-Programm von 25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie
AUF! Arbeit Und Film
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Die Filme „Wachsam Tag und Nacht“ und „Wohin?“ über Angestellte und Arbeiter im Kampf für die Sicherung der Arbeitsplätze wurden beispielhaft als lehrhafter und dokumentarischer Bestandteil gewerkschaftlicher Kampfkraft. Insbesondere „Wohin“ enthält eine „Erfahrungsaufarbeitung, zeigt die Ängste und Schwierigkeiten“ (Bina Elisabeth Mohn), die im Arbeitskampf zum Erfolg führen sollten. Bei den Oberhausener Kurzfilmtagen 1977 wurde der zum Klassiker der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit sich entwickelnde Film „Wachsam Tag und Nacht“ mehrfach ausgezeichnet.
Drei Mitglieder der unabhängigen Filmemacher-Gruppe "Arbeit Und Film": Bina Elisabeth Mohn, Gernot Steinweg, Enzio Edschmid
In den jeweils rund 50 Minuten dauernden Dokumentarfilmen geht es um die VFW-Fokker-Werke der Flugzeugindustrie in Speyer und Bremen. Von der Bundesregierung angeregte Werksfusionen zwischen MBB und VFW-Fokkker (Bremen) oder um Rentabilitätsrechnungen des abseits gelegenen Werkes in Speyer erfordern die volle Kraft und den Zusammenhalt von Arbeitern, Angestellten und IGM-Vertrauensleuten. Durch breite gesellschaftliche Bündnisbildung gelingt es, zunehmend öffentlichen Druck aufzubauen. Geschickte Informationspolitik wirkt der desorientierenden Unternehmenspolitik argumentativ entgegen. Durch die offensive Nutzung der Medien Film und Zeitung – eine von der IG-Metall herausgegebene Betriebs- und Bürgerzeitung – wird informiert und motiviert. Gleichzeitig wird die erfolgreich eigene Wirkungsmöglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit reflektiert. Geschichte wird geschrieben.
Plakat zu AUF: Wachsam Tag und Nacht
Während der Arbeitskampf in Bremen einige Monate dauerte, hielt er in Speyer über drei Jahre an. Ergebnis: das Werk wird vor der Schließung gerettet. Etwa 20 Jahre später steht 1995/96 in Speyer das Thema Werksschließung erneut auf der Agenda. Gernot Steinweg, 1974 als Filmstudent Mitgründer der unabhängigen Filmemacher-Gruppe AUF Arbeit Und Film, bestehend aus der Schlosserin Petra Vasile, der Schülerin Bina Elisabeth Mohn und dem Filmemacher Enzio Edschmid und ihrem Vorsitzenden Gernot Steinweg, resümiert: „Mit Hilfe des Films „Wachsam Tag und Nacht“ gelingt es, den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten den früheren Arbeitskampf in Erinnerung zu rufen und den Widerstandswillen wieder aufleben zu lassen. Der neue Arbeitskampf wird mit der erprobten Strategie geführt, dauert ein Jahr lang und wird ebenfalls gewonnen“.
Die beiden Film-Klassiker werden zur Ausstellung „Small Business“ von Horst Hahn in der Galerie Arbeiterfotografie gezeigt. Unter medienspezifischer Betrachtung sehen wir durch Marshall McLuhan’s Brennglas ins „Global Village“, einer Reise durch Zeit und Raum mit dem Fahrplan der selbst bestimmten Perspektive. Besonderer Dank geht an Gernot Steinweg (KAOS-Kunst- und Video-Archiv, aktiver Filmemacher, Soundbreaker-Produzent) und an die „visuelle Anthropologin“ Bina Elisabeth Mohn (kamera-ethnographie.de)
(PK)
Filmabend
im Rahmen der Ausstellung "Horst Hahn: small business"
Freitag, 29. Mai 2015, 19 Uhr
mit Filmen von „Arbeit Und Film“
in der Galerie Arbeiterfotografie, Merheimer Str. 107, 50733 Köln, 0221 - 727 999
UKB 10 Euro / erm. 3 Euro
Wachsam Tag und Nacht
16mm s/w Dokumentarfilm, 45 Min.
IG-Metall Vertrauensleute (VFW Speyer) in Zusammenarbeit mit Arbeit Und Film, Frankfurt 1977.
Filmclip/Trailer: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10749
Wohin? Angestellte und Arbeiter im Kampf für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze
16mm s/w Dokumentarfilm, 51 Min.
IG-Metall Vertrauensleute (VFW-Fokker) in Zusammenarbeit mit Arbeit Und Film, Frankfurt 1978.
Filmclip/Trailer: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10675
mehr zur den Ausstellungen anläßlich 25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie hier:
http://www.arbeiterfotografie.com/252015
Online-Flyer Nr. 512 vom 27.05.2015
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Kultur und Wissen
Filme im Ausstellungs-Programm von 25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie
AUF! Arbeit Und Film
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Die Filme „Wachsam Tag und Nacht“ und „Wohin?“ über Angestellte und Arbeiter im Kampf für die Sicherung der Arbeitsplätze wurden beispielhaft als lehrhafter und dokumentarischer Bestandteil gewerkschaftlicher Kampfkraft. Insbesondere „Wohin“ enthält eine „Erfahrungsaufarbeitung, zeigt die Ängste und Schwierigkeiten“ (Bina Elisabeth Mohn), die im Arbeitskampf zum Erfolg führen sollten. Bei den Oberhausener Kurzfilmtagen 1977 wurde der zum Klassiker der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit sich entwickelnde Film „Wachsam Tag und Nacht“ mehrfach ausgezeichnet.
Drei Mitglieder der unabhängigen Filmemacher-Gruppe "Arbeit Und Film": Bina Elisabeth Mohn, Gernot Steinweg, Enzio Edschmid
In den jeweils rund 50 Minuten dauernden Dokumentarfilmen geht es um die VFW-Fokker-Werke der Flugzeugindustrie in Speyer und Bremen. Von der Bundesregierung angeregte Werksfusionen zwischen MBB und VFW-Fokkker (Bremen) oder um Rentabilitätsrechnungen des abseits gelegenen Werkes in Speyer erfordern die volle Kraft und den Zusammenhalt von Arbeitern, Angestellten und IGM-Vertrauensleuten. Durch breite gesellschaftliche Bündnisbildung gelingt es, zunehmend öffentlichen Druck aufzubauen. Geschickte Informationspolitik wirkt der desorientierenden Unternehmenspolitik argumentativ entgegen. Durch die offensive Nutzung der Medien Film und Zeitung – eine von der IG-Metall herausgegebene Betriebs- und Bürgerzeitung – wird informiert und motiviert. Gleichzeitig wird die erfolgreich eigene Wirkungsmöglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit reflektiert. Geschichte wird geschrieben.
Plakat zu AUF: Wachsam Tag und Nacht
Während der Arbeitskampf in Bremen einige Monate dauerte, hielt er in Speyer über drei Jahre an. Ergebnis: das Werk wird vor der Schließung gerettet. Etwa 20 Jahre später steht 1995/96 in Speyer das Thema Werksschließung erneut auf der Agenda. Gernot Steinweg, 1974 als Filmstudent Mitgründer der unabhängigen Filmemacher-Gruppe AUF Arbeit Und Film, bestehend aus der Schlosserin Petra Vasile, der Schülerin Bina Elisabeth Mohn und dem Filmemacher Enzio Edschmid und ihrem Vorsitzenden Gernot Steinweg, resümiert: „Mit Hilfe des Films „Wachsam Tag und Nacht“ gelingt es, den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten den früheren Arbeitskampf in Erinnerung zu rufen und den Widerstandswillen wieder aufleben zu lassen. Der neue Arbeitskampf wird mit der erprobten Strategie geführt, dauert ein Jahr lang und wird ebenfalls gewonnen“.
Die beiden Film-Klassiker werden zur Ausstellung „Small Business“ von Horst Hahn in der Galerie Arbeiterfotografie gezeigt. Unter medienspezifischer Betrachtung sehen wir durch Marshall McLuhan’s Brennglas ins „Global Village“, einer Reise durch Zeit und Raum mit dem Fahrplan der selbst bestimmten Perspektive. Besonderer Dank geht an Gernot Steinweg (KAOS-Kunst- und Video-Archiv, aktiver Filmemacher, Soundbreaker-Produzent) und an die „visuelle Anthropologin“ Bina Elisabeth Mohn (kamera-ethnographie.de)
(PK)
Filmabend
im Rahmen der Ausstellung "Horst Hahn: small business"
Freitag, 29. Mai 2015, 19 Uhr
mit Filmen von „Arbeit Und Film“
in der Galerie Arbeiterfotografie, Merheimer Str. 107, 50733 Köln, 0221 - 727 999
UKB 10 Euro / erm. 3 Euro
Wachsam Tag und Nacht
16mm s/w Dokumentarfilm, 45 Min.
IG-Metall Vertrauensleute (VFW Speyer) in Zusammenarbeit mit Arbeit Und Film, Frankfurt 1977.
Filmclip/Trailer: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10749
Wohin? Angestellte und Arbeiter im Kampf für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze
16mm s/w Dokumentarfilm, 51 Min.
IG-Metall Vertrauensleute (VFW-Fokker) in Zusammenarbeit mit Arbeit Und Film, Frankfurt 1978.
Filmclip/Trailer: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10675
mehr zur den Ausstellungen anläßlich 25 Jahre Galerie Arbeiterfotografie hier:
http://www.arbeiterfotografie.com/252015
Online-Flyer Nr. 512 vom 27.05.2015
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