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Wirtschaft und Umwelt
Eine chinesische Agrarökonomin schreibt an Ivanka Trump
Helfen Sie uns, China von gentechnisch manipulierten Nahrungsmitteln zu befreien!
Offener Brief von Xiulin Gu
Am 2. Februar hat Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten, gemeinsam mit ihrer Tochter Arabella anlässlich des chinesischen Neujahrsfests die chinesische Botschaft in Washington besucht. In China wird das von vielen Menschen als positives Zeichen für die Verbesserung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen gewertet. Bereits ein paar Tage vor der Inauguration von Donald Trump hat sich die chinesische Agrarökonomin Prof. Xiulin Gu von der Beijing Universität mit einem offenen Brief an Ivanka Trump gewandt. Darin appelliert sie an Ivanka Trump, sie möge sich als Wirtschaftswissenschaftlerin und als Mutter für eine nachhaltige und gesunde Ernährung auf der Welt einzusetzen. Xiulin Gu hat sich mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und den Erhalt der Nahrungssouveränität weltweit einen Namen gemacht und in China bereits zwei internationale Kongresse für eine GMO-freie Ernährung organisiert. Im Jahr 2015 wurden in China neue genmanipulierte Sorten von Mais, Reis und Sonjabohnen legalisiert. Obwohl die Menschen GMOs ablehnen, wird Chinas Landwirtschaft von GMO-Lobbyisten kontrolliert. Xiulin Gu stellt mittlerweile fest, dass „China in einer Flut von genmanipulierten Organismen versinkt“. Im Oktober 2016 hat sie an beim internationalen Monsanto-Tribunal in Den Haag als Referentin gewirkt. Ein wachsendes Bewusstsein unter chinesischen Anti-GMO-Aktivisten hat sie als Mutter dazu motiviert, im Dezember 2016 einen offenen Brief an eine US-amerikanische Mutter zu senden – an die Tochter des US-Präsidenten Ivanka Trump.
Sehr geehrte Frau Ivanka Trump, Als erstes möchte ich Ihnen herzlich zu der Präsidentschaftswahl Ihres Vaters gratulieren. Und zweitens möchte ich auch Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen zu Ihrer viel gelobten Rede beim republikanischen Kongress. Dadurch sind Sie in China zu einem Superstar im Internet geworden.
Sie sind eine junge und erfolgreiche Karrierefrau und Mutter von drei kleinen Kindern. Während der Präsidentschaft Ihres Vaters, wenn er sein Versprechen einlösen wird, dem amerikanischen Volk zu dienen, werden Sie an seiner Seite stehen. Dies wird für Sie eine große Ehre sein und eine spannende Herausforderung.
Ich bin eine chinesische Agrarökonomin. Wie Sie, bin auch ich eine Karrierefrau und Mutter. Meine Arbeit widmet sich der Nahrungssicherheit – für die Menschen in China, in Amerika und überall auf der Welt. In jüngster Zeit gilt meine größte Sorge den genetisch manipulierten Nahrungsmitteln, insbesondere den genmanipulierten Pflanzen mit chemischen Rückständen, die für den menschlichen Verzehr nach China importiert werden. Dies ist eine große Gefährdung für die Menschen in China und eine Verletzung ihrer Grundrechte.
Seitdem die kommerzialisierten GMOs (einschließlich der in den USA angebauten Pflanzen) auf den chinesischen Markt kamen, ist die Gesundheit der Menschen hier bedroht. So wurde bereits über ernsthafte Schäden an weiblichen und männlichen Fortpflanzungsorganen berichtet, einem plötzlichen Ansteigen vorgeburtlicher Missbildungen, einer Steigerung bei diagnostizierten Krebsfällen und insgesamt steigende Krebserkrankungsraten selbst bei jungen Menschen etc – was man vorher in China kaum gesehen hat. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder.
Genau wie die Amerikaner, wachen auch die chinesischen Menschen angesichts der schädlichen Auswirkungen von genetisch manipulierten Nahrungsmitteln auf und fangen an Widerstand zu leisten. Ich bin eine dieser Chinesen. Wir tun unser Bestes, trotz des großen Drucks seitens der GMO-Lobby. Ich wurde sogar verhaftet, nur weil ich an Anti-GMO-Aktionen teilgenommen habe.
In den letzten vier Jahren haben wir Amerikaner gesehen, die gegen genmanipulierte Nahrungsmittel demonstriert haben. Berühmte Prominente haben sich öffentlich dazu geäußert, insbesondere zu den Auswirkungen der Gentechnik auf Mütter und Kinder. Diese Aktionen werden weitergehen, bis die Gentechniknahrungsmittel völlig gestoppt sind. Wir, das chinesische Volk, schließen uns dem amerikanischen Volk an und machen dabei mit.
Wir beide sind gebildete berufstätige Frauen und Mütter. Amerikanische und chinesische Kinder unterscheiden sich nicht in ihren Bedürfnissen. Sie beide brauchen unsere Liebe und unseren Schutz. Als Mütter würden wir unseren Kindern niemals schädliche Nahrungsmittel auf die Teller geben!
In einem bekannten Sprichwort heißt es: „Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“ Ich habe viele Leute gesehen, auch in den USA, die anderen genmanipulierte Nahrungsmittel verkaufen, sich aber selbst weigern, davon zu essen und für sich stattdessen Bio-Lebensmittel wählen.
Der Gouverneur von Iowa, Terry Branstad, treibt schon seit langem den GMO-Handel mit China voran und wurde nun zum neuen Botschafter für China ernannt. Viele Mitglieder des Kongresses schlugen Präsident Obama vor, auf China Druck auszuüben um alle Regulierungen bezüglich des Imports von US-amerikanischen GMO-Produkten aufzuheben. Das besorgt Millionen von Chinesen zutiefst.
Unabhängig davon, wie groß der Druck von den Lobbyisten und dem neuen Botschafter in China auch sein mag, wir das chinesische Volk werden GMO Nahrungsmittel weiter ablehnen, genauso wie das amerikanische Volk.
Ich bitte Sie, als Erste Tochter des kommenden Präsidenten der Vereinigten Staaten, Ihrem Vater dringend zu vermitteln, wie gefährlich genmanipulierte Nahrungsmittel sind und dass bereits nachgewiesen wurde, wie sehr sie den Menschen in Amerika, in China und weltweit den Menschen schaden. Die USA sollten die Führung dabei übernehmen, gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel jetzt zu stoppen, zum Wohle der Menschheit und für zukünftige Generationen.
Anschließen möchte ich noch eine herzliche Einladung an Sie, bitte besuchen Sie China. Sie können dann das Ausmaß des GMO-Problems in unserem Land sehen und die Stimmen der normalen Chinesen hören, deren Leben dadurch zutiefst betroffen wurde.
Mit besten Wünschen,
Xiulin Gu (Beijing, China)
Ivanka Trump, die an der Universität Pennsylvania ihr Ökonomie-Studium abgeschlossen hat, ist verheiratet und Mutter von 3 Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren. Sie leitet die Trump-Organisation. Die Entwicklung multinationaler Perspektiven für die Planung von politischen Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen gehört zu ihren Aufgaben. Sie ist Autorin des Buches „Women Who Work“, und hat eine persönliche Geschäftswebseite.
Übersetzung aus dem Englischen: Regina Schwarz
Online-Flyer Nr. 599 vom 08.02.2017
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Wirtschaft und Umwelt
Eine chinesische Agrarökonomin schreibt an Ivanka Trump
Helfen Sie uns, China von gentechnisch manipulierten Nahrungsmitteln zu befreien!
Offener Brief von Xiulin Gu
Am 2. Februar hat Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten, gemeinsam mit ihrer Tochter Arabella anlässlich des chinesischen Neujahrsfests die chinesische Botschaft in Washington besucht. In China wird das von vielen Menschen als positives Zeichen für die Verbesserung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen gewertet. Bereits ein paar Tage vor der Inauguration von Donald Trump hat sich die chinesische Agrarökonomin Prof. Xiulin Gu von der Beijing Universität mit einem offenen Brief an Ivanka Trump gewandt. Darin appelliert sie an Ivanka Trump, sie möge sich als Wirtschaftswissenschaftlerin und als Mutter für eine nachhaltige und gesunde Ernährung auf der Welt einzusetzen. Xiulin Gu hat sich mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und den Erhalt der Nahrungssouveränität weltweit einen Namen gemacht und in China bereits zwei internationale Kongresse für eine GMO-freie Ernährung organisiert. Im Jahr 2015 wurden in China neue genmanipulierte Sorten von Mais, Reis und Sonjabohnen legalisiert. Obwohl die Menschen GMOs ablehnen, wird Chinas Landwirtschaft von GMO-Lobbyisten kontrolliert. Xiulin Gu stellt mittlerweile fest, dass „China in einer Flut von genmanipulierten Organismen versinkt“. Im Oktober 2016 hat sie an beim internationalen Monsanto-Tribunal in Den Haag als Referentin gewirkt. Ein wachsendes Bewusstsein unter chinesischen Anti-GMO-Aktivisten hat sie als Mutter dazu motiviert, im Dezember 2016 einen offenen Brief an eine US-amerikanische Mutter zu senden – an die Tochter des US-Präsidenten Ivanka Trump.
Sehr geehrte Frau Ivanka Trump, Als erstes möchte ich Ihnen herzlich zu der Präsidentschaftswahl Ihres Vaters gratulieren. Und zweitens möchte ich auch Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen zu Ihrer viel gelobten Rede beim republikanischen Kongress. Dadurch sind Sie in China zu einem Superstar im Internet geworden.
Sie sind eine junge und erfolgreiche Karrierefrau und Mutter von drei kleinen Kindern. Während der Präsidentschaft Ihres Vaters, wenn er sein Versprechen einlösen wird, dem amerikanischen Volk zu dienen, werden Sie an seiner Seite stehen. Dies wird für Sie eine große Ehre sein und eine spannende Herausforderung.
Ich bin eine chinesische Agrarökonomin. Wie Sie, bin auch ich eine Karrierefrau und Mutter. Meine Arbeit widmet sich der Nahrungssicherheit – für die Menschen in China, in Amerika und überall auf der Welt. In jüngster Zeit gilt meine größte Sorge den genetisch manipulierten Nahrungsmitteln, insbesondere den genmanipulierten Pflanzen mit chemischen Rückständen, die für den menschlichen Verzehr nach China importiert werden. Dies ist eine große Gefährdung für die Menschen in China und eine Verletzung ihrer Grundrechte.
Seitdem die kommerzialisierten GMOs (einschließlich der in den USA angebauten Pflanzen) auf den chinesischen Markt kamen, ist die Gesundheit der Menschen hier bedroht. So wurde bereits über ernsthafte Schäden an weiblichen und männlichen Fortpflanzungsorganen berichtet, einem plötzlichen Ansteigen vorgeburtlicher Missbildungen, einer Steigerung bei diagnostizierten Krebsfällen und insgesamt steigende Krebserkrankungsraten selbst bei jungen Menschen etc – was man vorher in China kaum gesehen hat. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder.
Genau wie die Amerikaner, wachen auch die chinesischen Menschen angesichts der schädlichen Auswirkungen von genetisch manipulierten Nahrungsmitteln auf und fangen an Widerstand zu leisten. Ich bin eine dieser Chinesen. Wir tun unser Bestes, trotz des großen Drucks seitens der GMO-Lobby. Ich wurde sogar verhaftet, nur weil ich an Anti-GMO-Aktionen teilgenommen habe.
In den letzten vier Jahren haben wir Amerikaner gesehen, die gegen genmanipulierte Nahrungsmittel demonstriert haben. Berühmte Prominente haben sich öffentlich dazu geäußert, insbesondere zu den Auswirkungen der Gentechnik auf Mütter und Kinder. Diese Aktionen werden weitergehen, bis die Gentechniknahrungsmittel völlig gestoppt sind. Wir, das chinesische Volk, schließen uns dem amerikanischen Volk an und machen dabei mit.
Wir beide sind gebildete berufstätige Frauen und Mütter. Amerikanische und chinesische Kinder unterscheiden sich nicht in ihren Bedürfnissen. Sie beide brauchen unsere Liebe und unseren Schutz. Als Mütter würden wir unseren Kindern niemals schädliche Nahrungsmittel auf die Teller geben!
In einem bekannten Sprichwort heißt es: „Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“ Ich habe viele Leute gesehen, auch in den USA, die anderen genmanipulierte Nahrungsmittel verkaufen, sich aber selbst weigern, davon zu essen und für sich stattdessen Bio-Lebensmittel wählen.
Der Gouverneur von Iowa, Terry Branstad, treibt schon seit langem den GMO-Handel mit China voran und wurde nun zum neuen Botschafter für China ernannt. Viele Mitglieder des Kongresses schlugen Präsident Obama vor, auf China Druck auszuüben um alle Regulierungen bezüglich des Imports von US-amerikanischen GMO-Produkten aufzuheben. Das besorgt Millionen von Chinesen zutiefst.
Unabhängig davon, wie groß der Druck von den Lobbyisten und dem neuen Botschafter in China auch sein mag, wir das chinesische Volk werden GMO Nahrungsmittel weiter ablehnen, genauso wie das amerikanische Volk.
Ich bitte Sie, als Erste Tochter des kommenden Präsidenten der Vereinigten Staaten, Ihrem Vater dringend zu vermitteln, wie gefährlich genmanipulierte Nahrungsmittel sind und dass bereits nachgewiesen wurde, wie sehr sie den Menschen in Amerika, in China und weltweit den Menschen schaden. Die USA sollten die Führung dabei übernehmen, gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel jetzt zu stoppen, zum Wohle der Menschheit und für zukünftige Generationen.
Anschließen möchte ich noch eine herzliche Einladung an Sie, bitte besuchen Sie China. Sie können dann das Ausmaß des GMO-Problems in unserem Land sehen und die Stimmen der normalen Chinesen hören, deren Leben dadurch zutiefst betroffen wurde.
Mit besten Wünschen,
Xiulin Gu (Beijing, China)
Ivanka Trump, die an der Universität Pennsylvania ihr Ökonomie-Studium abgeschlossen hat, ist verheiratet und Mutter von 3 Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren. Sie leitet die Trump-Organisation. Die Entwicklung multinationaler Perspektiven für die Planung von politischen Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen gehört zu ihren Aufgaben. Sie ist Autorin des Buches „Women Who Work“, und hat eine persönliche Geschäftswebseite.
Übersetzung aus dem Englischen: Regina Schwarz
Online-Flyer Nr. 599 vom 08.02.2017
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