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Wirtschaft und Umwelt
Mitteilung an alle Bürgermeister im Rheintal
Rheinstrecke für Schienengüterverkehr nicht geeignet
Von Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die Ursache der Zugentgleisung am 09.06.2013 zwischen Lorch und Rüdesheim ist jetzt endlich nach fast vier Jahren geklärt. Das Eisenbahnbundesamt hat den Unfall-Bericht veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden prüft derzeit den Vorfall hinsichtlich strafrechtlich relevanter Gesichtspunkte. Die Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (EUB) bestätigt die von unserer BI seit Jahren vertretene und mehrmals öffentlich angemahnte Tatsache, dass das ca. einhundertfünfzig Jahre alte Gleisbett als Europatransversale für den Schienengüterverkehr nicht geeignet ist.
Der Gleisunterbau weist an vielen Stellen erhebliche Mängel auf, die, obwohl sie der DB bekannt waren, nicht endgültig behoben wurden. Unter anderem sind vorhandene, alte Entwässerungskanäle teilweise überhaupt nicht registriert und dem entsprechend auch nicht gewartet worden. So sind in vielen Bereichen entlang der Bahnstrecke die Abflussrohre verstopft. Bei starkem Regen sammelt sich zwischen Bahndamm und Hangkante Wasser an, wodurch der Untergrund aufgeweicht wird, was zu Absackungen im Gleisbett führen kann.
Die am Sonntagmorgen, 05:21 Uhr, entgleisten Wagen des Autotransporters (siehe Unfallbericht) wurden vom Lokführer unbemerkt, 11 km bis nach Rüdesheim mitgeschleift. Auf dieser Strecke wurden erhebliche Mengen Schottersteine auf die B 42 und an Häuserwände geschleudert. Es entstand ein Gesamtschaden an der Strecke von ca. 11 Millionen Euro. Glücklicherweise gab es keine Personenschäden.
Wäre die Zugentgleisung an einem Werktag zur Hauptberufszeit oder im Begegnungsverkehr mit einem mit Gefahrgut beladenen Güterzug im Durchfahrtsbereich einer Ortschaft hätte sich diese Situation sicherlich dramatischer dargestellt. So kam es auf einer Länge von 4 km zwischen Rüdesheim und Assmannshausen zu einem wahren Schotterregen, der auf die B 42 von ca. 4m Höhe hernieder regnete. Wäre die Entgleisung zur Hauptberufszeit geschehen, wären mit Sicherheit viele Menschen verletzt worden.
Dieses Beispiel zeigt auf, dass die „kostensparende“ Wartung der stark befahrenen Güterzugstrecke durch die Streckenverantwortlichen ein Skandal ist. Eine Alternativ-Trasse ist die einzige Lösung solche gravierenden Gefahrensituationen für die Zukunft zu vermeiden. Deshalb sollten wir bis zum Nachweis der Sicherheit der gesamten Strecke im Rheingau und im Mittelrheintal in einer konzertierten Aktion parteiübergreifend die Herabsetzung der Fahrgeschwindigkeit für Güterzüge auf 50 km/h bzw. die Totalsperrung für Gefahrguttransporte fordern. Auch im Hinblick auf die Höherstufung des „Korridor Mittelrheintal von Troisdorf bis Mainz-Bischofsheim“ im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 in den „Vordinglichen Bedarf“ kann uns der vorgelegte Unfallbericht weitere gute Argumente geben.
Mit freundlichen Grüßen
Willi Pusch und Wolfgang Schneider
Link zum Unfalluntersuchungsbericht:
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/rheingau/lorch/wasser-im-gleisbett-ist-die-ursache-fuer-zugunglueck-zwischen-lorch-und-ruedesheim_17734403.htm
Online-Flyer Nr. 604 vom 15.03.2017
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Wirtschaft und Umwelt
Mitteilung an alle Bürgermeister im Rheintal
Rheinstrecke für Schienengüterverkehr nicht geeignet
Von Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die Ursache der Zugentgleisung am 09.06.2013 zwischen Lorch und Rüdesheim ist jetzt endlich nach fast vier Jahren geklärt. Das Eisenbahnbundesamt hat den Unfall-Bericht veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden prüft derzeit den Vorfall hinsichtlich strafrechtlich relevanter Gesichtspunkte. Die Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (EUB) bestätigt die von unserer BI seit Jahren vertretene und mehrmals öffentlich angemahnte Tatsache, dass das ca. einhundertfünfzig Jahre alte Gleisbett als Europatransversale für den Schienengüterverkehr nicht geeignet ist.
Der Gleisunterbau weist an vielen Stellen erhebliche Mängel auf, die, obwohl sie der DB bekannt waren, nicht endgültig behoben wurden. Unter anderem sind vorhandene, alte Entwässerungskanäle teilweise überhaupt nicht registriert und dem entsprechend auch nicht gewartet worden. So sind in vielen Bereichen entlang der Bahnstrecke die Abflussrohre verstopft. Bei starkem Regen sammelt sich zwischen Bahndamm und Hangkante Wasser an, wodurch der Untergrund aufgeweicht wird, was zu Absackungen im Gleisbett führen kann.
Die am Sonntagmorgen, 05:21 Uhr, entgleisten Wagen des Autotransporters (siehe Unfallbericht) wurden vom Lokführer unbemerkt, 11 km bis nach Rüdesheim mitgeschleift. Auf dieser Strecke wurden erhebliche Mengen Schottersteine auf die B 42 und an Häuserwände geschleudert. Es entstand ein Gesamtschaden an der Strecke von ca. 11 Millionen Euro. Glücklicherweise gab es keine Personenschäden.
Wäre die Zugentgleisung an einem Werktag zur Hauptberufszeit oder im Begegnungsverkehr mit einem mit Gefahrgut beladenen Güterzug im Durchfahrtsbereich einer Ortschaft hätte sich diese Situation sicherlich dramatischer dargestellt. So kam es auf einer Länge von 4 km zwischen Rüdesheim und Assmannshausen zu einem wahren Schotterregen, der auf die B 42 von ca. 4m Höhe hernieder regnete. Wäre die Entgleisung zur Hauptberufszeit geschehen, wären mit Sicherheit viele Menschen verletzt worden.
Dieses Beispiel zeigt auf, dass die „kostensparende“ Wartung der stark befahrenen Güterzugstrecke durch die Streckenverantwortlichen ein Skandal ist. Eine Alternativ-Trasse ist die einzige Lösung solche gravierenden Gefahrensituationen für die Zukunft zu vermeiden. Deshalb sollten wir bis zum Nachweis der Sicherheit der gesamten Strecke im Rheingau und im Mittelrheintal in einer konzertierten Aktion parteiübergreifend die Herabsetzung der Fahrgeschwindigkeit für Güterzüge auf 50 km/h bzw. die Totalsperrung für Gefahrguttransporte fordern. Auch im Hinblick auf die Höherstufung des „Korridor Mittelrheintal von Troisdorf bis Mainz-Bischofsheim“ im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 in den „Vordinglichen Bedarf“ kann uns der vorgelegte Unfallbericht weitere gute Argumente geben.
Mit freundlichen Grüßen
Willi Pusch und Wolfgang Schneider
Link zum Unfalluntersuchungsbericht:
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/rheingau/lorch/wasser-im-gleisbett-ist-die-ursache-fuer-zugunglueck-zwischen-lorch-und-ruedesheim_17734403.htm
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