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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Inland
Konferenz am 9. und 10. Juni 2017 in Frankfurt am Main
50 Jahre israelische Besatzung in Palästina
Von Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel

Der Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel KOPI lädt ein zur Konferenz "50 Jahre israelische Besatzung". Sie findet - trotz aller Verhinderungsversuche vonseiten der Unterstützer des zionistischen Rassismus - statt, und zwar wie geplant am 9. und 10. Juni 2017 im Ökohaus „Ka eins“, Frankfurt, Kasseler Str. 1a (nahe Westbahnhof). Sie beginnt am Freitag, dem 9. Juni, um 19 Uhr mit Vorträgen von Moshe Zuckermann (Historiker, Universität Tel Aviv) und George Rashmawi (Palästinensische Gemeinde Deutschland) zum Thema "50 Jahre Besatzung – ihre Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft in Israel und in Palästina" und endet am Samstag, dem 10. Juni, mit einer Podiumsdiskussion mit allen Referenten zum Thema "Wege zum Frieden – Was ist zu tun?".

Unsere Verantwortung für eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts

Im Juni 1967 hat Israel in sechs Tagen Ost-Jerusalem, die Westbank, den Gazastreifen und die Golanhöhen erobert und kontrolliert diese Gebiete als Besatzungsmacht bis heute. In der Folge wurden weitere 300 000 Palästinenser zu Flüchtlingen. Nach den Oslo-Verträgen 1993-95 wurden den Palästinensern in der Westbank kleine Inseln der Selbstverwaltung gewährt, die sogenannten A- und B-Zonen, aber ein eigener Staat verweigert.

Die Landnahme durch Siedler, die Einschränkung der Mobilität durch die vielen Checkpoints, der Mauerbau auf palästinensischem Land, die Behinderung wirtschaftlicher Aktivitäten, die Hauszerstörungen - all das und viele Behinderungen mehr - haben die Hoffnung auf Frieden und auf ein menschenwürdiges Leben für PalästinenserInnen immer weiter zerstört. Bis heute ist der Konflikt aber auch über die Region hinaus ein gefährlicher Brennpunkt der Weltpolitik, in dem sogar Nuklearwaffen zum Einsatz bereit liegen. 

Deutschland hat aufgrund des Holocaust eine doppelte Verpflichtung: dafür zu sorgen, dass Juden hier und in Israel sicher leben können und nie wieder verfolgt werden, und ebenso nicht wegzuschauen, wenn den Palästinensern, die am Holocaust keine Schuld tragen, Unrecht geschieht. Deutschlands kritiklose Unterstützung Israels, z.B. auch durch massive Waffenlieferungen, trägt nicht zur friedlichen Lösung bei.

Deutschland und die EU haben - gemeinsam mit den USA - eine große Verantwortung für eine friedliche Zukunft der Menschen in der Nahost-Region, der die Europäischen Regierungen nicht gerecht werden. Mit unserer Tagung wollen wir die Zivilgesellschaft und die Politik zum Handeln auffordern. Wir wollen mit den zwei Veranstaltungen einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein dafür zu schärfen: Die seit 50 Jahren andauernde israelische Besatzung muss beendet werden.


Eröffnungsveranstaltung

Freitag, 9. Juni 2017, 19 Uhr, Ökohaus „Ka eins“, Frankfurt, Kasseler Str. 1a

Moshe Zuckermann (Historiker, Universität Tel Aviv), George Rashmawi (Palästinensische Gemeinde Deutschland):
50 Jahre Besatzung – ihre Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft in Israel und in Palästina

(Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich, um Spenden wird gebeten)


Konferenz

Samstag, 10. Juni 2017, 10 bis 19 Uhr, Ökohaus „Ka eins“, Frankfurt, Kasseler Str. 1a

Themen:

• Besatzung und Landraub – Entwicklung seit 1967 und der aktuelle Stand
Majida Al Masri (ehemalige Ministerin für soziale Angelegenheiten (PA), Nablus)
Moderation: Matthias Jochheim

• Gewaltfreier Widerstand und ziviler Ungehorsam - Entwicklung der palästinensischen Gesellschaft
Jamal Juma’a (Soziologe, Sprecher Stop the Wall, Ramallah)
Moderation: Gisela Siebourg

• Auswirkungen der Besatzung auf die israelische Gesellschaft
Iris Hefets (Psychoanalytikerin, Vorsitzende Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden, Berlin)
Moderation: Rüdeger Baron

• Besatzung und Völkerrecht – die Reaktion und die Untätigkeit der „internationalen Gemeinschaft“
Prof. Norman Paech (Völkerrechtler, Hamburg)
Moderation: Martin Breidert

• Welche Verantwortung müssen die EU und die USA übernehmen, um die Besatzung zu beenden?
Prof. Ilan Pappe (Historiker, Universität Exeter)
Moderation: Claus Walischewski

• Abschlusspanel: Wege zum Frieden – Was ist zu tun?
Alle Referenten
Moderatorin: Elsa Reinheimer-Chabby (Publik Forum) (angefragt)


Amtsgericht gibt Weg für Tagung zu Palästina/Israel frei

Das Frankfurter Amtsgericht hat Anfang Mai auf dem Weg der einstweiligen Verfügung die friedenspolitische Tagung im Ökohaus „Ka-eins“ zum Thema „50 Jahre israelische Besatzung in Palästina“ ermöglicht, der auf Druck des Frankfurter Bürgermeister Becker der Raum entzogen bzw. der Mietvertrag gekündigt werden sollte. Für die Veranstalter, die ärztliche Friedensorganisation IPPNW und den „Deutschen Koordinationskreis Palästina Israel“ (www.kopi-online.de) kommentierte Matthias Jochheim: „Wir freuen uns, dass das Gericht den Weg geöffnet hat für die freie Debatte einer friedenspolitisch und menschenrechtlich so wichtigen Frage.“ Am 9. und 10.6., exakt 50 Jahre nach dem „Sechstagekrieg“ 1967, der zur Besetzung von Gaza, Westbank, Ostjerusalem und der Golanhöhen führte, werden palästinensische, israelische und deutsche Wissenschaftler über die aktuelle Situation und die Perspektiven dieses weltpolitischen Brennpunkts diskutieren.


Kundgebung für Palästina am 09.06.2017 um 17 Uhr am Westbahnhof

Free Palestine Frankfurt ruft auf: "Wir lassen uns Antizionismus nicht verbieten! Kommt alle zur Kundgebung für Palästina am 09.06.2017 um 17 Uhr am Westbahnhof! Seit Monaten wird von Israel-Lobbyisten versucht, eine Konferenz zur israelischen Besatzung Palästinas zu verhindern – bislang erfolglos. Nun will ein Bündnis zionistischer und pro-israelischer Organisationen eine Gegenkundgebung direkt vor dem Veranstaltungsort Ökohaus abhalten. Es geht ihnen offenkundig darum, den Eingang zur Veranstaltung zu blockieren. Das wollen wir nicht zulassen! Sie versuchen, all jene, die sich gegen die Unterdrückung der Palästinenser aussprechen, als Antisemiten zu brandmarken. Die Forderung nach Gleichberechtigung von Palästinensern ist legitim, notwendig und hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Unsere Redefreiheit lassen wir uns nicht nehmen, unseren Kampf gegen Unterdrückung nicht verbieten. Wenn auch ihr gegen Unterdrückung und Besatzung seid, kommt zu unserer Kundgebung am 9.6. um 17h am Westbahnhof."




Weitere Informationen:


KOPI:
https://www.kopi-online.de/wordpress/?p=3383

IPPNW:
http://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/artikel/de/50-jahre-israelische-besatzung-uns.html

Ökohaus "Ka eins":
http://www.ka-eins.de

Online-Flyer Nr. 616  vom 07.06.2017

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