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Medien
Eine lockere Folge von Leserbriefen und Kommentaren
Hajos Einwürfe
Von Hajo Kahlke

Es ist ein Friedensappell sowie ein Werbefaltblatt, denen "Hajos Einwürfe" diesmal gewidmet sind. Die Neue Rheinische Zeitung versteht sich im Verbund mit der Vierteljahresschrift DAS KROKODIL als ein Forum, das zum Nachdenken anregen, eingefahrene, verkrustete Denkstrukturen aufbrechen bzw. der bewusst lancierten Desorientierung des Denkapparats – besonders der Linken – entgegenwirken will. Hajos kurze Texte sollen dazu ihren Beitrag leisten. Die Neue Rheinische Zeitung bringt deshalb in loser Folge von ihm verfasste Leserbriefe und Kommentare, die bei den Angeschriebenen nur selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.


Wir fordern den Wolf auf, nicht weiter Lämmer zu reißen

Derartige Appelle an die Feinde des Friedens im Stil von "Wir fordern den Wolf auf, nicht weiter Lämmer zu reißen, sondern Vegetarier zu werden" sind natürlich immer auch ein Ausdruck von Rat- und Hilflosigkeit. Den Feinden bloß nicht zu sehr auf die Füße treten, die Dinge bloß nicht zu klar benennen. Und so heißt es dann eben nicht "Abrüsten statt weiter ANGRIFFSkriege führen"! Denn dann würden die Aggressoren doch glatt als solche benannt werden - und nicht netter Weise in das diffusere, günstigere Licht von bloß "Kriegführenden" gerückt. Dennoch erscheint es sinnvoll, sich in Frankfurt und anderswo an den Aktionen am 18.11. zu beteiligen, aber eben nicht in der Verdruckstheit des hilflosen Antimilitarismus, um die bekannte Formulierung zu paraphrasieren, sondern mit der klaren Aussage ANGRIFFSKRIEG IST VERBRECHEN! RAUS AUS DER NATO!

Kommentar zum Aufruf "An die künftige Bundesregierung: Abrüsten statt weiter Kriege führen!" - verbreitet von der Friedens- und Zukunftswerkstatt im Gewerkschaftshaus Frankfurt - in dem es heißt: "Die Verhandlungen zur Bildung der künftigen Bundesregierung haben begonnen. Dabei wird auch vereinbart, ob die Regierung in Deutschland Frieden und Abrüstung als Ziel formuliert oder Aufrüstung und die Beteiligung an Kriegen in aller Welt. Kriegseinsätze beenden! Allein ein Blick auf die Ergebnisse der Kriege in Afghanistan, Jugoslawien, Libyen, Irak, Syrien, … macht deutlich: Krieg löst kein Problem. Im Gegenteil! Tote, großes Leid der Menschen, zerstörte Länder, Verbitterung und Hass sind die Folgen. So wird die Basis für weitere Gewalt, Flucht und Vertreibung geschaffen. Keine 2% des Bruttoinlandsprodukts für Rüstung – Abrüsten! Die von der Bundesregierung mit beschlossene Selbstverpflichtung der NATO-Staaten 2% ihres geschaffenen Reichtums für Rüstung auszugeben, würde fast eine Verdoppelung des Verteidigungshaushalts bedeuten. Welcher Irrsinn offenbart sich denn im Denken, wenn man plant, die Rüstungsausgaben an die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu koppeln? Die Menschen in unserem Land und weltweit brauchen nicht immer mehr Waffen, sondern soziale Sicherheit, Bildung und eine sinnvolle Infrastruktur. Atomwaffen abschaffen – in Büchel beginnen! Es ist ja gut, dass Frau Merkel der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) zur Verleihung des Friedensnobelpreises gratuliert hat. Dem müssen aber auch entsprechende Taten folgen. Unser Land muss bei der überwiegenden Mehrheit der 122 Staaten in der UNO mitmachen, die ein Verbot der Atomwaffen fordern. Und beginnen damit kann man gleich im eigenen Land mit dem Abzug der Atomwaffen aus Büchel." (Auftakt am Frankfurter Hauptbahnhof am 18.11.2017 um 11:55 Uhr)


WELT und "junge Welt"

Wenn - in Form von ZEIT, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, New York Times, WELT, Berliner Zeitung, Tagesspiegel, Liberation und El Pais - die Mainstream-Medien, also jene, die laut einem früher verwendeten junge-Welt-Werbeslogan "wie gedruckt lügen", die Polit-Zeitschrift namens LETTRE INTERNATIONAL unisono über den grünen Klee loben, dann sollte man als linke Zeitung dieses notorische, "für das Europa in den Grenzen von 1941" (Gremliza) tümelnde, antikommunistische Blatt nun wirklich nicht bewerben.


Zwei Seiten eines 14seitigen Werbefaltblatts für "Lettre International"

Die "junge Welt" aber tut genau dies, indem sie ihrer Wochenend-Ausgabe vom 4./5.11.2017 einen Reklameprospekt für LETTRE INTERNATIONAL beifügt. Offenbar ist man für paar Hunnis zu allem bereit. Oder aber sollte ich mich täuschen, und es war gar nicht die "junge Welt", sondern der Briefträger, der mir das unappetitliche Ding unterjubelte? (Anmerkung der NRhZ: auch in Köln gibt es den Fall, dass das Werbefaltblatt zusammen mit der "jungen Welt" im Briefkasten gelandet ist - eine Verschwörung der Postboten?)
 
Leserbrief an die "junge Welt", abgeschickt am 4.11.2017

Siehe dazu auch:
Wie gegen eine linke Tageszeitung Stimmung gemacht wird
Die Postboten-Verschwörung
NRhZ 636 vom 08.11.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24298

Online-Flyer Nr. 636  vom 08.11.2017

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