NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 26. Dezember 2024  

zurück  
Druckversion

Inland
Statt Synagogen brennen heute Moscheen & Flüchtlingsheime
Muslime sind die neuen "Juden"
Von Hartmut Barth-Engelbart

Im thüringenschen Mühlhausen wurde Ende Februar ein islamisches Kulturzentrum und eine Moschee durch Brandstiftung zerstört (1)(2). Dieser Anschlag findet - wie mittlerweile jährlich Hunderte ähnlicher Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und Moscheen - kaum noch Beachtung in den Mainstream-Medien. Schon wie bei der Untersuchung der so genannten NSU-Morde wird die Rolle des “tiefen Staates”, der dienstlichen V-Leute in rechten Brandstifter-Organisationen dabei nicht berücksichtigt. Viele solcher Angriffe werden auch nicht weiter verfolgt. Ihre Auswirkungen muten geradezu “tiefenstaatlich” an: Angst, Panik, Spaltung, Ablenkung von brennenden politischen Fragen …

“Tiefer Staat”? Verschwörungstheorie? Liegt das nicht am und Mühlhausen im Osten? Mit einem LINKEn Landesvaterposten? Dort, wo flächendeckend Jugendkultureinrichtungen abgewickelt, abgerissen und die wenigen Übriggebliebenen mit dienstlicher Hilfe rechts besetzt wurden. Dort, wo sich LINKE zu staatstragenden Erfüllungsgehilfen des kapitalen Kahlschlags gemacht haben, … und PEGIDA und AFD jetzt abernten.

Es liegt nicht am Osten. Es liegt auch nicht nur am “tiefen Staat”. Und es fielen auch nicht die Brandsätze urplötzlich aus heiterem Himmel. Das hat “sich” schon länger entwickelt. nein, nicht alles nach Plan. Da war auch der “Kommissar Zufall” mit am Werkeln. Es waren auch nicht immer Alt- oder Jung-Nazis, betreut aus der Tiefe des Staates, beschützt vom Verfassungsschutz.

Der “flache Staat” tut’s auch, wie man es am Beispiel eines großen Flächenkreises bei Frankfurt am Main sehr gut nachvollziehen kann, mit honorigen Akteuren, die Brandreden hielten und so auch Brand stifteten, in jugendlichen Strohköpfen. Am Beispiel von völlig schuldenfreien, reichen Gemeinden, die den Eingeborenen ihre soziale Infrastruktur zerstörten, aber dann statt Jugendzentrum, Flüchtlingsunterkunft und Dorftreff zusammen zu errichten, zusammenzuführen, das Jugendzentrum zerstörten, den alten Bahnhof und die alte Schule nicht für die öffentliche Nutzung erhielten, den Dorftreff vernichteten und keinen neuen schufen, aber dafür dann Flüchtlingsunterkünfte kauften … so lange der Druck der vielen Menschen mit wirklicher Gastfreundschaft, Nächstenliebe und “Willkommenskultur” ausreichend wirkte und die “öffentliche Hand” im Land dafür hohe Zuschüsse zahlte.

Nur wird jetzt eine Stelle zur Flüchtlingsbetreuung trotz Bewerbungen nicht besetzt, aber dafür die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer genötigt, kostenpflichtige Kurse zur Qualifizierung zu besuchen…. So was bringt dann sogar noch die christliche Scheinheiligkeit der örtlichen CDU auf die Barrikaden! Schön. Nur hat die örtliche CDU federführend diese Lage erst mit geschaffen. Die alte Schule mit ihrem Jugendzentrum, der Leihbücherei, der Fahrradwerkstatt, der Betreuungsschule, der Hausaufgabenbetreuung & Nachhilfe, den Fremdsprachen- & Kreativkursen, der Elternschule, dem Seniorentreff, den Erzählabenden, der Sexual- & Sozial- & Drogenberatung, der Bewerbungsschulung, dem Dorfkino, den Krabbelgruppen, das alles wurde durch den Verkauf der alten Schule für vergleichsweise Peanauts (140.000,- Euro) an Private vernichtet. Und dann ein paar Jahre später Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet – und das direkt neben einem leer stehenden ehemaligen Lebensmittelgeschäft, einer ehemaligen Gastwirtschaft, die sich auch als Dorftreff geeignet hätte. Doch dafür war kein Geld da. Aber für den groß angekündigten Neubau eines Dorftreffs für bis zu 500.000,- Euro wollte man die Hälfte beisteuern, wenn aus dem Hessischen Investitions- und dem Dorferneuerungsprogramm die anderen 50% geflossen wären. Doch das war dann ein Satz mit X. Am Ende wird auch dieser Dorftreff nix.

In dieser Gemeinde kann man ja schon fast froh sein, dass die alte Synagoge fast völlig in Vergessenheit geraten ist und es keine Moschee gibt. Auch Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sind hier im Kreis seltener geworden.

Dazu in den nächsten Tagen ein eigener Artikel mit dem Landrat, der Mal die Einschleusung von Epidemien aus dem Balkan verhindern wollte, und persönlich die Zufahrt zu leer stehenden US-Kasernen, den unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen “Adolf-Hitler-Kasernen” für Flüchtlingsbusse aus Jugoslawien blockierte (Wer Krieg sät, erntet Flüchtlinge! Das war schon 1945 so!) .


Fussnoten:


1 26.02.2018: Schwerer Brandanschlag auf Gebäudekomplex in Mühlhausen, darunter eine Moschee und Wohnungen
Gebäudekomplex droht einzustürzen. Es sind nur noch qualmende Trümmer übrig. 14 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, darunter 8 Kinder. 7 Menschen erlitten Rauchvergiftungen.
http://islam.de/29692

2 MDR THÜRINGEN, 01. März 2018, 12:00 Uhr
Keine neuen Erkenntnisse in Mühlhausen
Nach Großbrand: Kontroverse über Motiv
https://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/unstrut-hainich/zentralrat-geht-nach-brand-muehlhausen-von-anschlag-aus-100.html

Online-Flyer Nr. 650  vom 07.03.2018

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FILMCLIP



Video von Georg Maria Vormschlag
FOTOGALERIE