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Globales
Andere Menschen und Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit annehmen!
Von persönlicher Freiheit zur Würde des Menschen
Von Jürgen Heiducoff (zur Zeit Dalian/Volksrepublik China)
John McCain ist seinen Leiden erlegen. Rest in peace! Im Unterschied zu anderen Politikern der Vereinigten Staaten muss man ihm eine respektable politische Kultur zugestehen. Der Tod des US-Senators löste eine weitere Diskussion um einen uramerikanischen Wert aus, den er verkörpert habe, den Wert der persönlichen Freiheit. Er habe diesen so konsequent verkörpert wie kaum ein anderer Politiker der republikanischen Partei. Er sei dafür eingetreten, dass „ein jeder sein Leben nach den eigenen Zielen und Vorstellungen gestalten kann. Was wiederum bedeutet, dass man andere Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit annimmt, ihre persönlichen Grenzen respektiert.“ (1) Eine solche Philosophie, ein solcher uramerikanischer Wert und die sich daraus ergebenden Konsequenzen taugen jedoch nur dann etwas, wenn sie universelle Anwendung finden und auf alle Menschen übertragen werden - auf jedes Volk, jede Kultur. Denn das sind Menschen, die sich in ihrer Würde nicht unterscheiden.
Montage: NRhZ
Es scheint ein Riesenschritt von der Anerkennung der individuellen zu den universellen Menschenrechten zu sein. Das gilt für Amerikaner ebenso wie für uns Deutsche. Ich meine, ein respektvoller Umgang mit anderen Menschen sollte eine Grundeigenschaft zivilisierter und gebildeter Leute sein.
McCain habe am eigenen Leib erleben müssen, was Folter bedeutet. Er sei als Navy-Pilot über Vietnam abgeschossen worden, in vietnamesische Gefangenschaft geraten und sei gefoltert worden.
Als Politiker habe er sich deshalb stets gegen Folter ausgesprochen. Auch hier die Feststellung: es muss doch möglich sein, dass ein Politiker oder eine Politikerin sich universell für Menschenrechte einsetzt, ohne dass er oder sie am eigenen Leib die Erfahrung der Nichtbeachtung dieser gemacht hat.
Wo bleiben die uramerikanischen Werte in der Politik Washingtons?
Andere Menschen, Völker, Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit anzunehmen und ihre Grenzen, Rechte und Würde zu respektieren - wenn das als Vermächtnis McCains in die Politik eingehen würde, dann könnten wir endlich einer friedvollen Welt entgegen sehen.
Doch davon sind die Vereinigten Staaten von Amerika mit ihren explodierenden Militärausgaben, mit ihrer ungebremsten Aufrüstung, mit ihrer aggressiven Militärstrategie, mit ihrem weltumspannenden Netz von Militärbasen, mit ihrer Modernisierung des Arsenals von Massenvernichtungswaffen leider weit entfernt.
Nein – all diese Merkmale sprechen nicht für eine Annahme der Unterschiedlichkeit und der Respektierung der Grenzen anderer Menschen, Völker und Kulturen, sondern von einer Dominanz der USA über alle anderen.
Doch wir müssen vor allem auch unser eigenes Land, unsere eigene Gesellschaft, ja uns selbst ins Visier nehmen, wenn wir über die Konsequenzen, die sich aus unseren Werten ergeben, sprechen.
Die Würde des Menschen ist unantastbar
Ich zitiere Artikel 1 des Grundgesetzes: „(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“ Damit wird die Pflicht zur Achtung und zum Schutz der Würde des Menschen auf die gesamte Welt erweitert.
Es ergibt sich die Notwendigkeit, auch die deutsche Politik der Gegenwart, vor allem die Flüchtlings-, die Entwicklungs- und die Sicherheitspolitik auf ihre Verfassungstreue zu untersuchen. Wo bleibt die Achtung der Menschenwürde wenn Waffen und Rüstungsgüter sogar in Kriegsgebiete exportiert werden? Wie soll das Deutsche Volk seiner Verantwortung für den Frieden und die Gerechtigkeit in der Welt gerecht werden, wenn seine Politiker die Bundeswehr im Rahmen der NATO einerseits als Speerspitze gegen Russland aufmarschieren lässt und andererseits in immer mehr Auslandseinsätze entsendet?
Jeder einzelne Bürger Deutschlands sollte auch sich selbst Fragen stellen wie: Wie verhalte ich mich gegenüber den Menschen, die in meinem Umfeld durch alle sozialen Netze gefallen und ganz unten angekommen sind? Wie trete ich gegenüber Menschen anderer Kulturen und Religionen, gegenüber Migranten auf?
Mein Wunsch: die Beantwortung dieser und anderer Fragen sollte Gegenstand der Diskussion und Auseinandersetzung hier und in unserem Alltag sein.
Fußnote
1 http://www.spiegel.de/politik/ausland/john-mccain-darum-darf-donald-trump-nicht-zu-seiner-beerdigung-a-1225018.html
Siehe auch:
"Den unvollendeten Kampf des US-Senators müssen nun andere weiterführen – gegen Donald Trump."
John McCain: Heiligsprechung eines Kriegsverbrechers
von Rainer Rupp
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25182
Propagandistische Klischees über verstorbenen US-Senator McCain
Im grotesken Widerspruch zu den Propagandabildern einer freien, „liberalen Weltordnung“
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25183
Plädoyer für einen John-McCain-Feiertag am 1. September
Gangster-Politik und Luder-Journaille
Von Ullrich Mies
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=2518
Online-Flyer Nr. 671 vom 29.08.2018
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Globales
Andere Menschen und Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit annehmen!
Von persönlicher Freiheit zur Würde des Menschen
Von Jürgen Heiducoff (zur Zeit Dalian/Volksrepublik China)
John McCain ist seinen Leiden erlegen. Rest in peace! Im Unterschied zu anderen Politikern der Vereinigten Staaten muss man ihm eine respektable politische Kultur zugestehen. Der Tod des US-Senators löste eine weitere Diskussion um einen uramerikanischen Wert aus, den er verkörpert habe, den Wert der persönlichen Freiheit. Er habe diesen so konsequent verkörpert wie kaum ein anderer Politiker der republikanischen Partei. Er sei dafür eingetreten, dass „ein jeder sein Leben nach den eigenen Zielen und Vorstellungen gestalten kann. Was wiederum bedeutet, dass man andere Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit annimmt, ihre persönlichen Grenzen respektiert.“ (1) Eine solche Philosophie, ein solcher uramerikanischer Wert und die sich daraus ergebenden Konsequenzen taugen jedoch nur dann etwas, wenn sie universelle Anwendung finden und auf alle Menschen übertragen werden - auf jedes Volk, jede Kultur. Denn das sind Menschen, die sich in ihrer Würde nicht unterscheiden.
Montage: NRhZ
Es scheint ein Riesenschritt von der Anerkennung der individuellen zu den universellen Menschenrechten zu sein. Das gilt für Amerikaner ebenso wie für uns Deutsche. Ich meine, ein respektvoller Umgang mit anderen Menschen sollte eine Grundeigenschaft zivilisierter und gebildeter Leute sein.
McCain habe am eigenen Leib erleben müssen, was Folter bedeutet. Er sei als Navy-Pilot über Vietnam abgeschossen worden, in vietnamesische Gefangenschaft geraten und sei gefoltert worden.
Als Politiker habe er sich deshalb stets gegen Folter ausgesprochen. Auch hier die Feststellung: es muss doch möglich sein, dass ein Politiker oder eine Politikerin sich universell für Menschenrechte einsetzt, ohne dass er oder sie am eigenen Leib die Erfahrung der Nichtbeachtung dieser gemacht hat.
Wo bleiben die uramerikanischen Werte in der Politik Washingtons?
Andere Menschen, Völker, Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit anzunehmen und ihre Grenzen, Rechte und Würde zu respektieren - wenn das als Vermächtnis McCains in die Politik eingehen würde, dann könnten wir endlich einer friedvollen Welt entgegen sehen.
Doch davon sind die Vereinigten Staaten von Amerika mit ihren explodierenden Militärausgaben, mit ihrer ungebremsten Aufrüstung, mit ihrer aggressiven Militärstrategie, mit ihrem weltumspannenden Netz von Militärbasen, mit ihrer Modernisierung des Arsenals von Massenvernichtungswaffen leider weit entfernt.
Nein – all diese Merkmale sprechen nicht für eine Annahme der Unterschiedlichkeit und der Respektierung der Grenzen anderer Menschen, Völker und Kulturen, sondern von einer Dominanz der USA über alle anderen.
Doch wir müssen vor allem auch unser eigenes Land, unsere eigene Gesellschaft, ja uns selbst ins Visier nehmen, wenn wir über die Konsequenzen, die sich aus unseren Werten ergeben, sprechen.
Die Würde des Menschen ist unantastbar
Ich zitiere Artikel 1 des Grundgesetzes: „(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“ Damit wird die Pflicht zur Achtung und zum Schutz der Würde des Menschen auf die gesamte Welt erweitert.
Es ergibt sich die Notwendigkeit, auch die deutsche Politik der Gegenwart, vor allem die Flüchtlings-, die Entwicklungs- und die Sicherheitspolitik auf ihre Verfassungstreue zu untersuchen. Wo bleibt die Achtung der Menschenwürde wenn Waffen und Rüstungsgüter sogar in Kriegsgebiete exportiert werden? Wie soll das Deutsche Volk seiner Verantwortung für den Frieden und die Gerechtigkeit in der Welt gerecht werden, wenn seine Politiker die Bundeswehr im Rahmen der NATO einerseits als Speerspitze gegen Russland aufmarschieren lässt und andererseits in immer mehr Auslandseinsätze entsendet?
Jeder einzelne Bürger Deutschlands sollte auch sich selbst Fragen stellen wie: Wie verhalte ich mich gegenüber den Menschen, die in meinem Umfeld durch alle sozialen Netze gefallen und ganz unten angekommen sind? Wie trete ich gegenüber Menschen anderer Kulturen und Religionen, gegenüber Migranten auf?
Mein Wunsch: die Beantwortung dieser und anderer Fragen sollte Gegenstand der Diskussion und Auseinandersetzung hier und in unserem Alltag sein.
Fußnote
1 http://www.spiegel.de/politik/ausland/john-mccain-darum-darf-donald-trump-nicht-zu-seiner-beerdigung-a-1225018.html
Siehe auch:
"Den unvollendeten Kampf des US-Senators müssen nun andere weiterführen – gegen Donald Trump."
John McCain: Heiligsprechung eines Kriegsverbrechers
von Rainer Rupp
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25182
Propagandistische Klischees über verstorbenen US-Senator McCain
Im grotesken Widerspruch zu den Propagandabildern einer freien, „liberalen Weltordnung“
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25183
Plädoyer für einen John-McCain-Feiertag am 1. September
Gangster-Politik und Luder-Journaille
Von Ullrich Mies
NRhZ 672 vom 05.09.2018
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Online-Flyer Nr. 671 vom 29.08.2018
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