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Literatur
Hannes Hofbauer: Kritik der Migration - Wer profitiert und wer verliert
Gegen den Trend grassierender oberflächlicher Betrachtungen
Buchtipp von Amir Mortasawi
In einer Zeit grassierender oberflächlicher Betrachtungen und begrenzter Argumentationen ist es besonders wichtig, die Kunst des Bücher-Lesens zu pflegen und zu fördern. Gerade die Menschen, die von gerechten Gesellschaftsordnungen träumen und sich hierfür einsetzen, sollten den erforderlichen Mut aufbringen, sich tiefgründig mit den Gegebenheiten, Ursachen und Auswirkungen zu beschäftigen. In diesem Sinne möchte ich das im September 2018 erschienene Buch des österreichischen Autors und Verlegers Hannes Hofbauer empfehlen.
Im Vorwort seines Buches schreibt Herr Hofbauer: „Es war das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i, als die Chefin der deutschen Regierung, Angela Merkel, unter aufmunternden Zurufen aus Unternehmer- und Kirchenkreisen im Hochsommer 2015 die Migrationsschleuse für Muslime aus dem Nahen Osten öffnete. Das Kapital hoffte auf billige Arbeitskräfte und die Kirchen lieferten das ideologische Beiwerk der Menschlichkeit. Einem kritischen Beobachter fiel sofort auf, dass an dieser Inszenierung etwas nicht stimmen konnte.
Die Not von Kriegsflüchtlingen wurde im europäischen Zentralraum der Wirtschaft zum Nutzen und dem Gewissen zur Beruhigung angeboten. Mit diesem genialen Schachzug gelang es, die Diskussion über die auslösenden Faktoren für Migration sowie ihren zerstörerischen Charakter für die Herkunftsländer, aber auch die Zielländer der Auswandernden zu verdecken.
Die medial und politisch dominierende Darstellung von Migration als Zeichen von Weltoffenheit und Diversität prallt allerdings zunehmend auf die Wirklichkeit der gesellschaftlichen und politischen Kosten. Weil eine strukturelle sozioökonomische Kritik an Mobilität insgesamt – mit Ausnahme ökologischer Ansätze, die allerdings in der Migrationsfrage nicht vorkommen – fehlt bzw. bewusst hintertrieben wird, konnte die politische Rechte an ihrer Stelle das Opfer der weltweit zunehmenden ungleichen Entwicklung, den Migranten bzw. die Migrantin, zum Sündenbock stempeln. Sie befeuert damit einen rassistischen Diskurs.
Die politische Linke wiederum schwankt zwischen Schockstarre und der Übernahme liberaler Postulate. In diesen wird Migration, getreu ihrer Verwertbarkeit und in multikultureller Blauäugigkeit, zu einem nicht hinterfragbaren positiven Bekenntnis. Die ihr zugrunde liegende weltweite Ungleichheit bleibt ausgeblendet bzw. wird dem karitativen Denken untergeordnet. Damit verstellt der einzelne, von Krieg, Krise oder Umweltzerstörung gezeichnete Migrant den Blick auf die Funktion von Migration. Tatsächlich bildet diese den Schlussstein im Mosaik globalistischer Interventionen, deren wirtschaftliche und/oder militärische Ausgriffe Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage entziehen. An die Abfolge Schießen-Flüchten-Helfen und ihre ständige Wiederkehr haben sich nicht nur die Zyniker dieser Welt bereits gewöhnt. Sie zu durchbrechen, hat sich der vorliegende Text zur Aufgabe gemacht.“
Weiterhin heißt es im Vorwort des Buches: „Um Struktur und Funktion aktueller Migrationsbewegungen besser einschätzen zu können, ist ein Blick in die Geschichte hilfreich. Die Zerstörung von Lebensgrundlagen, Kriege und Vertreibungen sowie Umweltkatastrophen gehören seit Jahrhunderten zu den entscheidenden Ursachen für Wanderungen. Die meisten von ihnen sind von Menschen gemacht und Ausfluss ökonomischer und/oder geopolitischer Interessen.“
Der Autor verfolgt die Migrationsgeschichte zurück „bis zur weißen/schwarzen Besiedelung Amerikas, dem mutmaßlich langwierigsten und brutalsten Migrationsgeschehen“. Er beschäftigt sich mit den „europäischen Arbeitswanderungen des 18. und 19. Jahrhunderts“, „den Flucht- und Zwangsarbeiterregimen der beiden Weltkriege, den »Gastarbeiter«-Wellen seit den späten 1950er-Jahren und der Mobilisierung von OsteuropäerInnen im Gefolge von politischen Zusammenbrüchen und Jugoslawienkrieg in den 1990er-Jahren“ sowie mit der großen „Wanderung der Muslime zur Mitte der 2010er-Jahre“. Anschließend werden die „gesellschaftlichen Auswirkungen von Migration sowohl in den Herkunfts- als auch in den Zielländern der ein (besseres) Überleben Suchenden“ untersucht (s. hierzu das Inhaltsverzeichnis).
Der interessierte Leser findet in den Fußnoten der Texte zahlreiche Dokumente, die im Internet aufrufbar sind. Auf weitere Schriften und Bücher weist die Literaturliste hin.
Hannes Hofbauer: Kritik der Migration - Wer profitiert und wer verliert
Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Wien, 2018, ISBN: 978-3-85371-441-6, 272 Seiten, 19,90 Euro
Siehe auch:
Zur Diskussion gestellt
Migranten – ja, jain oder nein – Nicht die Flüchtlinge sind das Problem, sondern wir
Von Einar Schlereth
NRhZ 687 vom 19.12.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25492
Online-Flyer Nr. 687 vom 19.12.2018
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Literatur
Hannes Hofbauer: Kritik der Migration - Wer profitiert und wer verliert
Gegen den Trend grassierender oberflächlicher Betrachtungen
Buchtipp von Amir Mortasawi
In einer Zeit grassierender oberflächlicher Betrachtungen und begrenzter Argumentationen ist es besonders wichtig, die Kunst des Bücher-Lesens zu pflegen und zu fördern. Gerade die Menschen, die von gerechten Gesellschaftsordnungen träumen und sich hierfür einsetzen, sollten den erforderlichen Mut aufbringen, sich tiefgründig mit den Gegebenheiten, Ursachen und Auswirkungen zu beschäftigen. In diesem Sinne möchte ich das im September 2018 erschienene Buch des österreichischen Autors und Verlegers Hannes Hofbauer empfehlen.
Im Vorwort seines Buches schreibt Herr Hofbauer: „Es war das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i, als die Chefin der deutschen Regierung, Angela Merkel, unter aufmunternden Zurufen aus Unternehmer- und Kirchenkreisen im Hochsommer 2015 die Migrationsschleuse für Muslime aus dem Nahen Osten öffnete. Das Kapital hoffte auf billige Arbeitskräfte und die Kirchen lieferten das ideologische Beiwerk der Menschlichkeit. Einem kritischen Beobachter fiel sofort auf, dass an dieser Inszenierung etwas nicht stimmen konnte.
Die Not von Kriegsflüchtlingen wurde im europäischen Zentralraum der Wirtschaft zum Nutzen und dem Gewissen zur Beruhigung angeboten. Mit diesem genialen Schachzug gelang es, die Diskussion über die auslösenden Faktoren für Migration sowie ihren zerstörerischen Charakter für die Herkunftsländer, aber auch die Zielländer der Auswandernden zu verdecken.
Die medial und politisch dominierende Darstellung von Migration als Zeichen von Weltoffenheit und Diversität prallt allerdings zunehmend auf die Wirklichkeit der gesellschaftlichen und politischen Kosten. Weil eine strukturelle sozioökonomische Kritik an Mobilität insgesamt – mit Ausnahme ökologischer Ansätze, die allerdings in der Migrationsfrage nicht vorkommen – fehlt bzw. bewusst hintertrieben wird, konnte die politische Rechte an ihrer Stelle das Opfer der weltweit zunehmenden ungleichen Entwicklung, den Migranten bzw. die Migrantin, zum Sündenbock stempeln. Sie befeuert damit einen rassistischen Diskurs.
Die politische Linke wiederum schwankt zwischen Schockstarre und der Übernahme liberaler Postulate. In diesen wird Migration, getreu ihrer Verwertbarkeit und in multikultureller Blauäugigkeit, zu einem nicht hinterfragbaren positiven Bekenntnis. Die ihr zugrunde liegende weltweite Ungleichheit bleibt ausgeblendet bzw. wird dem karitativen Denken untergeordnet. Damit verstellt der einzelne, von Krieg, Krise oder Umweltzerstörung gezeichnete Migrant den Blick auf die Funktion von Migration. Tatsächlich bildet diese den Schlussstein im Mosaik globalistischer Interventionen, deren wirtschaftliche und/oder militärische Ausgriffe Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage entziehen. An die Abfolge Schießen-Flüchten-Helfen und ihre ständige Wiederkehr haben sich nicht nur die Zyniker dieser Welt bereits gewöhnt. Sie zu durchbrechen, hat sich der vorliegende Text zur Aufgabe gemacht.“
Weiterhin heißt es im Vorwort des Buches: „Um Struktur und Funktion aktueller Migrationsbewegungen besser einschätzen zu können, ist ein Blick in die Geschichte hilfreich. Die Zerstörung von Lebensgrundlagen, Kriege und Vertreibungen sowie Umweltkatastrophen gehören seit Jahrhunderten zu den entscheidenden Ursachen für Wanderungen. Die meisten von ihnen sind von Menschen gemacht und Ausfluss ökonomischer und/oder geopolitischer Interessen.“
Der Autor verfolgt die Migrationsgeschichte zurück „bis zur weißen/schwarzen Besiedelung Amerikas, dem mutmaßlich langwierigsten und brutalsten Migrationsgeschehen“. Er beschäftigt sich mit den „europäischen Arbeitswanderungen des 18. und 19. Jahrhunderts“, „den Flucht- und Zwangsarbeiterregimen der beiden Weltkriege, den »Gastarbeiter«-Wellen seit den späten 1950er-Jahren und der Mobilisierung von OsteuropäerInnen im Gefolge von politischen Zusammenbrüchen und Jugoslawienkrieg in den 1990er-Jahren“ sowie mit der großen „Wanderung der Muslime zur Mitte der 2010er-Jahre“. Anschließend werden die „gesellschaftlichen Auswirkungen von Migration sowohl in den Herkunfts- als auch in den Zielländern der ein (besseres) Überleben Suchenden“ untersucht (s. hierzu das Inhaltsverzeichnis).
Der interessierte Leser findet in den Fußnoten der Texte zahlreiche Dokumente, die im Internet aufrufbar sind. Auf weitere Schriften und Bücher weist die Literaturliste hin.
Hannes Hofbauer: Kritik der Migration - Wer profitiert und wer verliert
Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Wien, 2018, ISBN: 978-3-85371-441-6, 272 Seiten, 19,90 Euro
Siehe auch:
Zur Diskussion gestellt
Migranten – ja, jain oder nein – Nicht die Flüchtlinge sind das Problem, sondern wir
Von Einar Schlereth
NRhZ 687 vom 19.12.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25492
Online-Flyer Nr. 687 vom 19.12.2018
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