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Zwei Kurztexte
Doppelmoral – Und: Was war da so an Weihnachten?
Von Udo W. Hombach
"Wer spricht eigentlich den täglichen Opfern der vielen Kriege sein Beileid aus", fragt Udo W. Hombach. "Wer legt Kränze nieder an den Gräbern der Menschen, die Tag für Tag auf der ganzen Welt leiden und sterben? An einem Krieg, der sich beschönigend Globalisierung nennt, aber nichts anderes darstellt, als den 'Raubtierkapitalismus', der die Welt global besiegt und auspowert." Auch das fragt sich Udo W. Hombach in einem Text, den er mit "Doppelmoral" überschreibt. Und in einem zweiten Text, einem subjektiven Protokoll, blickt er zurück auf die Episode "zwischen den Jahren" und begutachtet das Treiben von US-Präsident Trump in dieser Zeit.
Doppelmoral
Am 23.12.2018 hat ein Tsunami in Indonesien viele Opfer gefordert; Bundespräsident Steinmeier hat dem indonesischen Staat sein Beileid ausgesprochen. Wer spricht eigentlich den täglichen Opfern der vielen Kriege sein Beileid aus?! Und: Wer legt Kränze nieder an den Gräbern der Menschen, die Tag für Tag auf der ganzen Welt leiden und sterben? An einem Krieg, der sich beschönigend Globalisierung nennt, aber nichts anderes darstellt, als den „Raubtierkapitalismus“ (Jean Ziegler), der die Welt global besiegt und auspowert. Wo, bitte, stünde das „Grab des unbekannten Zivilisten“?!
Massenhafte Poverisierung ist noch der geringste Schaden, den dieser Wirtschaftskrieg auch an „Mutter Erde“ selber anrichtet. In Köln gibt es einen Autoaufkleber: „Eure Armut kotzt mich an.“ Von den vielen fast täglich im Mittelmeer Ertrinkenden ganz zu schweigen. Wann wird die nächste Kreuzfahrt über den „mediterranen Heldenfriedhof“ angeboten? An Bord spielt die Band das Lied „Wenn bei Capri der blöde Flüchtling im Meer versinkt…“? (Schwimmunterricht hätte es erst in Deutschland gegeben. Hätte dem Flüchtling aber nichts genützt. Denn: Von nun an wird zurückgeschwommen!) Dort, wo ein Flüchtlingsboot versank, wird angehalten und in stillem Gedenken im Wasser gebadet.
Was war da so an Weihnachten? Und "zwischen den Jahren"? – Ein subjektives Protokoll
24.12.2018: Trump fordert den Weihnachtsmann per Twitter auf, zuerst in die USA zu kommen: „America First“.
25.12.2018: Die Weltzeit erlaubt das nicht: Die USA kommen erst nach dem östlichen Rest der Welt an ihre Datumsgrenze. Trump will Sanktionen gegen den Lauf der Zeit verhängen. Er wird niemandem mehr seine Zeit lassen. Um die Datumsgrenze herum will er eine Mauer bauen. Und an Weihnachten 2019 selbst den Weihnachtsmann spielen.
26.12.2018: Trump lobt Israel für seine kinderfreundliche Politik: Selbst für ein gerade in ärmsten Verhältnissen geborenes Palästinenser-Balg in Bethlehem hält Netanjahu eine Krippe bereit.
27.12.2018: Trump legt keinen Friedensplan für den Israel/Palästina-Konflikt vor.
28.12.2018: Trumps Schwiegersohn Kushner ergänzt den Friedensplan: Juden und Muslime seien doch schon gleichberechtigt, denn beide seien beschnitten – die Palästinenser sogar in ihren Rechten.
29.12.2018: Trump fragt in Berlin nach, ob man noch Reste der Mauer habe, die er an die Grenze zu Mexiko verfrachten könne. (Offenbar weiß er, was „Spolien“ sind). Israel hatte leider versäumt, für den Bau seiner Mauer um das Westjordanland bei Merkel nachzufragen.
30.12.2018: Trump ermuntert die Saudis, weiterhin Öl ins Feuer des Nahen Ostens zu gießen. Feuer erwärme und erzeuge Licht – beides könne man in der kalten und dunklen Jahreszeit gut gebrauchen.
31.12.2018: Das Jahr geht zu Ende. Trumps Irregierungszeit noch nicht.
01.01.2019: Trump hat keine neuen Vorsätze. Erstens genügen ihm seine alten. Zweitens ist das, was er weiterhin twittert, so impulsiv, dass man ihm nicht einmal Vorsatz unterstellen kann.
Online-Flyer Nr. 690 vom 30.01.2019
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Zwei Kurztexte
Doppelmoral – Und: Was war da so an Weihnachten?
Von Udo W. Hombach
"Wer spricht eigentlich den täglichen Opfern der vielen Kriege sein Beileid aus", fragt Udo W. Hombach. "Wer legt Kränze nieder an den Gräbern der Menschen, die Tag für Tag auf der ganzen Welt leiden und sterben? An einem Krieg, der sich beschönigend Globalisierung nennt, aber nichts anderes darstellt, als den 'Raubtierkapitalismus', der die Welt global besiegt und auspowert." Auch das fragt sich Udo W. Hombach in einem Text, den er mit "Doppelmoral" überschreibt. Und in einem zweiten Text, einem subjektiven Protokoll, blickt er zurück auf die Episode "zwischen den Jahren" und begutachtet das Treiben von US-Präsident Trump in dieser Zeit.
Doppelmoral
Am 23.12.2018 hat ein Tsunami in Indonesien viele Opfer gefordert; Bundespräsident Steinmeier hat dem indonesischen Staat sein Beileid ausgesprochen. Wer spricht eigentlich den täglichen Opfern der vielen Kriege sein Beileid aus?! Und: Wer legt Kränze nieder an den Gräbern der Menschen, die Tag für Tag auf der ganzen Welt leiden und sterben? An einem Krieg, der sich beschönigend Globalisierung nennt, aber nichts anderes darstellt, als den „Raubtierkapitalismus“ (Jean Ziegler), der die Welt global besiegt und auspowert. Wo, bitte, stünde das „Grab des unbekannten Zivilisten“?!
Massenhafte Poverisierung ist noch der geringste Schaden, den dieser Wirtschaftskrieg auch an „Mutter Erde“ selber anrichtet. In Köln gibt es einen Autoaufkleber: „Eure Armut kotzt mich an.“ Von den vielen fast täglich im Mittelmeer Ertrinkenden ganz zu schweigen. Wann wird die nächste Kreuzfahrt über den „mediterranen Heldenfriedhof“ angeboten? An Bord spielt die Band das Lied „Wenn bei Capri der blöde Flüchtling im Meer versinkt…“? (Schwimmunterricht hätte es erst in Deutschland gegeben. Hätte dem Flüchtling aber nichts genützt. Denn: Von nun an wird zurückgeschwommen!) Dort, wo ein Flüchtlingsboot versank, wird angehalten und in stillem Gedenken im Wasser gebadet.
Was war da so an Weihnachten? Und "zwischen den Jahren"? – Ein subjektives Protokoll
24.12.2018: Trump fordert den Weihnachtsmann per Twitter auf, zuerst in die USA zu kommen: „America First“.
25.12.2018: Die Weltzeit erlaubt das nicht: Die USA kommen erst nach dem östlichen Rest der Welt an ihre Datumsgrenze. Trump will Sanktionen gegen den Lauf der Zeit verhängen. Er wird niemandem mehr seine Zeit lassen. Um die Datumsgrenze herum will er eine Mauer bauen. Und an Weihnachten 2019 selbst den Weihnachtsmann spielen.
26.12.2018: Trump lobt Israel für seine kinderfreundliche Politik: Selbst für ein gerade in ärmsten Verhältnissen geborenes Palästinenser-Balg in Bethlehem hält Netanjahu eine Krippe bereit.
27.12.2018: Trump legt keinen Friedensplan für den Israel/Palästina-Konflikt vor.
28.12.2018: Trumps Schwiegersohn Kushner ergänzt den Friedensplan: Juden und Muslime seien doch schon gleichberechtigt, denn beide seien beschnitten – die Palästinenser sogar in ihren Rechten.
29.12.2018: Trump fragt in Berlin nach, ob man noch Reste der Mauer habe, die er an die Grenze zu Mexiko verfrachten könne. (Offenbar weiß er, was „Spolien“ sind). Israel hatte leider versäumt, für den Bau seiner Mauer um das Westjordanland bei Merkel nachzufragen.
30.12.2018: Trump ermuntert die Saudis, weiterhin Öl ins Feuer des Nahen Ostens zu gießen. Feuer erwärme und erzeuge Licht – beides könne man in der kalten und dunklen Jahreszeit gut gebrauchen.
31.12.2018: Das Jahr geht zu Ende. Trumps Irregierungszeit noch nicht.
01.01.2019: Trump hat keine neuen Vorsätze. Erstens genügen ihm seine alten. Zweitens ist das, was er weiterhin twittert, so impulsiv, dass man ihm nicht einmal Vorsatz unterstellen kann.
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