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Krieg und Frieden
VORHANG AUF für Mairead Maguire
Nicht mit Waffen sondern allein durch Verständigung Frieden herbeiführen
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
„Ich hoffe, dass wir die wahre Definition des Friedensnobelpreises wiederentdecken können“, schreibt die in Belfast geborene Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire 2019 in einem Brief an das Stockholmer Nobelpreiskomitee, indem sie den Wikileaks-Gründer Julian Assange als Preisträger vorschlägt, der diesen Preis dringend benötige, um besser vor lebensbedrohlichen staatlichen Repressalien seitens der USA geschützt zu sein. Das Komitee folgte dem Aufruf der unermüdlichen Friedensaktivistin, die bereits die Preisvergabe an den „Kriegsverbrecher“ US-Präsident Obama und an die „unwürdige EU“ schärfstens kritisiert hatte, nicht. Nicht mit Waffen sondern allein durch Verständigung sei Frieden herbeizuführen, ist ihr Lebensmotto, seit im nordirischen Pulverfass 1976 drei Kinder ihrer Schwester Anne ums Leben kamen.
Mairead Maguire am 6.10.2019 beim Protest am Shannnon Airport in Irland (Fotos: arbeiterfotografie.com)
Im Herbst 2019 ist Mairead Maguire im irischen Limerick bei der Konferenz „Wege zum Frieden. #NoWar2019“ eine der prominentesten Rednerinnen, die gemeinsam mit „US-Veteranen gegen Krieg“ das Ende der unrechtmäßigen Nutzung des nahegelegenen zivilen Flughafens Shannon Airport durch US- und NATO-Truppen fordert. „Waren wir die Menschen, die den massenhaften Transport von Waffen, politischen Gefangenen und Zivilisten über den Flughafen Shannon ermöglicht haben, um es der imperialen Macht zu erleichtern, die Menschen in fernen Ländern zu töten...?“, fragt sie – Verantwortung anmahnend – auf der internationalen Jahrestagung der Antikriegsbewegung World Beyond War. Weltweit erhebt die Friedenspreisträgerin seit 1976 ihre Stimme.
2010 ist sie Teilnehmerin des Internationalen Konvois „Ship to Gaza“ mit Hilfsgütern zum von Israel abgeriegelten Gaza-Streifen. Auf dem nach der jungen, im Kampf gegen die Zerstörung palästinensischer Häuser getöteten US-Amerikanerin Rachel Corrie benannten Frauenschiff wird Mairead nicht nur Zeugin des brutalen Überfalls der israelischen Armee auf die Mavi Marmara mit neun Todesopfern und über 40 Verletzten. Sie selbst wird bei dieser „illegalen“ Aktion „gekidnappt“ und interniert. Und auch hier klagt sie den unrechtmäßigen Friedensnobelpreisträger von 2009 an: „Warum sagt Präsident Obama nicht: 70 Jahre israelische Besatzung sind genug – es ist Zeit für den Frieden für die Palästinenser?“
Mairead Maguire am 6.10.2019 bei der Konferenz #NoWar2019 von "World BEYOND War" in Limerick (Irland) - "Mit dem Schiff die Blockade des Gazastreifens durchbrechen"
Aber es ist nicht nur die andauernde völkerrechtswidrige Behandlung des palästinensischen Volkes und der dort ausbleibende Frieden, der sie neben weiteren prominenten Teilnehmerinnen wie dem französischen Résistance-Mitglied Stéphane Hessel, Angela Davis und Roger Waters 2012 als Mitwirkende am Russel-Tribunal zu Palästina nach New York führt. Wiederum stellt sie die Friedensfähigkeit des US-Präsidenten in Frage: „Warum erlaubt Präsident Barack Obama Israel, den Iran mit einem Krieg zu bedrohen, wenn der Iran den Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag unterzeichnet hat und Israel über mindestens 200 Atomwaffen verfügt? Warum fordert der Präsident nicht, dass Israel den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet?“ 2004 empfängt Mairead Maguire den israelischen Whistleblower des geheimen israelischen Atomprogramms, Mordechai Vanunu, nach 18jähriger „grausamer und barbarischer“ überwiegend Isolationshaft am Gefängnistor – aber noch lange nicht in der Freiheit.
Veröffentlichung aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 30 (September 2019) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.
Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com/
Siehe auch:
Fotogalerie
Aktion von "World BEYOND War" am Shannon Airport, Irland, Oktober 2019
Neutralität verbietet Beihilfe zum Massenmord
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 723 vom 25.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26307
Online-Flyer Nr. 723 vom 23.10.2019
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Krieg und Frieden
VORHANG AUF für Mairead Maguire
Nicht mit Waffen sondern allein durch Verständigung Frieden herbeiführen
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
„Ich hoffe, dass wir die wahre Definition des Friedensnobelpreises wiederentdecken können“, schreibt die in Belfast geborene Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire 2019 in einem Brief an das Stockholmer Nobelpreiskomitee, indem sie den Wikileaks-Gründer Julian Assange als Preisträger vorschlägt, der diesen Preis dringend benötige, um besser vor lebensbedrohlichen staatlichen Repressalien seitens der USA geschützt zu sein. Das Komitee folgte dem Aufruf der unermüdlichen Friedensaktivistin, die bereits die Preisvergabe an den „Kriegsverbrecher“ US-Präsident Obama und an die „unwürdige EU“ schärfstens kritisiert hatte, nicht. Nicht mit Waffen sondern allein durch Verständigung sei Frieden herbeizuführen, ist ihr Lebensmotto, seit im nordirischen Pulverfass 1976 drei Kinder ihrer Schwester Anne ums Leben kamen.
Mairead Maguire am 6.10.2019 beim Protest am Shannnon Airport in Irland (Fotos: arbeiterfotografie.com)
Im Herbst 2019 ist Mairead Maguire im irischen Limerick bei der Konferenz „Wege zum Frieden. #NoWar2019“ eine der prominentesten Rednerinnen, die gemeinsam mit „US-Veteranen gegen Krieg“ das Ende der unrechtmäßigen Nutzung des nahegelegenen zivilen Flughafens Shannon Airport durch US- und NATO-Truppen fordert. „Waren wir die Menschen, die den massenhaften Transport von Waffen, politischen Gefangenen und Zivilisten über den Flughafen Shannon ermöglicht haben, um es der imperialen Macht zu erleichtern, die Menschen in fernen Ländern zu töten...?“, fragt sie – Verantwortung anmahnend – auf der internationalen Jahrestagung der Antikriegsbewegung World Beyond War. Weltweit erhebt die Friedenspreisträgerin seit 1976 ihre Stimme.
2010 ist sie Teilnehmerin des Internationalen Konvois „Ship to Gaza“ mit Hilfsgütern zum von Israel abgeriegelten Gaza-Streifen. Auf dem nach der jungen, im Kampf gegen die Zerstörung palästinensischer Häuser getöteten US-Amerikanerin Rachel Corrie benannten Frauenschiff wird Mairead nicht nur Zeugin des brutalen Überfalls der israelischen Armee auf die Mavi Marmara mit neun Todesopfern und über 40 Verletzten. Sie selbst wird bei dieser „illegalen“ Aktion „gekidnappt“ und interniert. Und auch hier klagt sie den unrechtmäßigen Friedensnobelpreisträger von 2009 an: „Warum sagt Präsident Obama nicht: 70 Jahre israelische Besatzung sind genug – es ist Zeit für den Frieden für die Palästinenser?“
Mairead Maguire am 6.10.2019 bei der Konferenz #NoWar2019 von "World BEYOND War" in Limerick (Irland) - "Mit dem Schiff die Blockade des Gazastreifens durchbrechen"
Aber es ist nicht nur die andauernde völkerrechtswidrige Behandlung des palästinensischen Volkes und der dort ausbleibende Frieden, der sie neben weiteren prominenten Teilnehmerinnen wie dem französischen Résistance-Mitglied Stéphane Hessel, Angela Davis und Roger Waters 2012 als Mitwirkende am Russel-Tribunal zu Palästina nach New York führt. Wiederum stellt sie die Friedensfähigkeit des US-Präsidenten in Frage: „Warum erlaubt Präsident Barack Obama Israel, den Iran mit einem Krieg zu bedrohen, wenn der Iran den Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag unterzeichnet hat und Israel über mindestens 200 Atomwaffen verfügt? Warum fordert der Präsident nicht, dass Israel den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet?“ 2004 empfängt Mairead Maguire den israelischen Whistleblower des geheimen israelischen Atomprogramms, Mordechai Vanunu, nach 18jähriger „grausamer und barbarischer“ überwiegend Isolationshaft am Gefängnistor – aber noch lange nicht in der Freiheit.
Veröffentlichung aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 30 (September 2019) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.
Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com/
Siehe auch:
Fotogalerie
Aktion von "World BEYOND War" am Shannon Airport, Irland, Oktober 2019
Neutralität verbietet Beihilfe zum Massenmord
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 723 vom 25.10.2019
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26307
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