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Literatur
Paul Schreyer: "Chronik einer angekündigten Krise – Wie ein Virus die Welt verändern konnte"
Beleuchte du beharrlich Abläufe und Ereignisse
Buchtipp von Afsane Bahar

„Die Politik der Angst? Ob in Politik, Wirtschaft oder Privatleben: Das Coronavirus gibt den Takt vor. Tausende Unternehmen steuern auf den Konkurs zu, kaum für möglich gehaltene Einschränkungen der Bürgerrechte werden ohne Diskussionen beschlossen – auf unbestimmte Zeit. Viele Menschen verharren in Angst und Passivität. Regierungen unterwerfen sich Empfehlungen von Experten, eine Opposition ist kaum zu sehen und die Medien hinterfragen wenig. Was geschieht hier eigentlich?“, so stellt der Westend-Verlag das Buch „Chronik einer angekündigten Krise“ von Paul Schreyer vor. Er ist Mitherausgeber des Magazins „Multipolar“, freier Journalist und Autor mehrerer politischer Sachbücher.


So wie die Sonne
die jeden Tag aufrecht
ohne jegliche Rücksichtnahme
auf vermeintliche Allmächtige
Licht und Wärme spendet
beleuchte du beharrlich
Abläufe und Ereignisse
schenke deiner Umgebung
Zuversicht und Lebensfreude
Täusche dich nicht
denn tausend Sonnen
trägst du in dir


Einleitend schreibt Paul Schreyer in seinem Buch:

    Zu Beginn eine Frage an Sie, den Leser dieses Buches: Glauben Sie, die Corona-Krise zu verstehen? Haben Sie den Eindruck, vollkommen zu erfassen und zu begreifen, was seit Januar 2020 auf der Welt vor sich geht? Als ich mit der Arbeit an diesem Buch im April 2020 begann, ging es mir nicht so – und auch jetzt, drei Monate später, verfüge ich zwar über Hintergrundwissen und Hypothesen, nicht aber über die eine große, alles widerspruchslos erfassende Erklärung, die viele Menschen sich verständlicherweise wünschen.

    Ich möchte alle Leser dazu ermuntern, diese Unsicherheit als etwas Positives zu betrachten. Vorschnelle Gewissheit verleitet zum Tunnelblick, zum Ausblenden oder Ablehnen von allem, was nicht zu dem Bild passt, das man sich schon gemacht hat. Das derzeitige Geschehen hat sehr viele Aspekte und Akteure, aus meiner Sicht zu viele, um völlige Klarheit in sehr kurzer Zeit – und sechs Monate sind für ein solches Weltereignis wenig – erhoffen zu können. Dennoch: Informationen aus vielfältigen Quellen zu sammeln, abzuwägen und einzuordnen, die Lücken zu erkennen, die bleiben, sowie die Mehrdeutigkeiten – all das ist jederzeit möglich und auch nötig. Genau dabei soll dieses Buch helfen.

    Covid-19 ist eine für viele Menschen sehr gefährliche Erkrankung, die zu großem Leid geführt hat. Im Folgenden soll nichts davon verharmlost oder kleingeredet werden. Manche in der Öffentlichkeit verbreiteten Gewissheiten zum Virus und zur Pandemie halten einer näheren Überprüfung allerdings nicht stand (siehe die Kapitel 8 bis 10). Die Unklarheiten beginnen schon bei den strittigen Voraussetzungen zur Ausrufung einer Pandemie. Wann wird eine virale Atemwegserkrankung offiziell zur globalen Katastrophe? Eine Publikation der Weltgesundheitsorganisation WHO räumt ein, dass die Erklärung des Pandemiefalls „von einer Vielzahl willkürlicher Faktoren abhängt“. Es geht, so viel macht die Recherche deutlich, nicht nur um reine Wissenschaft, sondern immer auch um Politik.

    Viel Raum wird auf den folgenden Seiten der Vorgeschichte der Krise gegeben, insbesondere dem Teil, der mit Pandemie- und Notfallplänen zu tun hat, wie sie 2020 umgesetzt wurden. Für mich persönlich war es in der Recherche überraschend, wie intensiv und wie lange schon ein solcher Virusausbruch immer wieder geübt wurde, insbesondere in den USA, und wie regelmäßig man in diesem Zusammenhang auch einen politischen Ausnahmezustand einschließlich öffentlicher Unruhen und der Einschränkung von Bürgerrechten durchgespielt hat.

    Abseits dieser Pläne, Planspiele und politischen Verwicklungen ist darüber hinaus schon einige Zeit eine bedenkliche Entwicklung in der Medizin und den Naturwissenschaften zu bemerken. Sie bildet nach meiner Einschätzung einen wesentlichen Hintergrund der aktuellen Krise. Mit einigen grundsätzlichen Beobachtungen dazu soll das Buch daher beginnen.

Nach dieser Einleitung folgt der Prolog "Falsche Leitsterne". Und dann werden in zehn Kapiteln in einer gut verständlichen Sprache und unter Berücksichtigung zahlreicher Quellen die folgenden Themata besprochen:
  • Wahn und Wirklichkeit: Zum Umgang mit Verschwörungstheorien
  • „Biosecurity“ und die Politik der Angst
  • Dark Winter: Der Ausnahmezustand wird geprobt (1998-2001)
  • Atlantic Strom: Epidemien als Türöffner (2001-2018)
  • Clade X: Eine Biowaffe zur Bevölkerungsreduktion (2018)
  • Event 201: Corona-Krise als Planspiel (2019)
  • Exkurs: Population Control
  • Corona in Davos: Ein Virus wird vorgestellt (Januar 2020)
  • Tote in Europa: Panik und Irreführung (Februar 2020)
  • Vom Testwahn zum Lockdown (März 2020)

Im Epilog "Über das Sterben – und den Irrtum" stellt der Autor fest:

    Was bleibt, wenn man mit Abstand auf das Geschehen schaut? Jedes Jahr sterben Millionen auf der Welt, unter sehr unterschiedlichen Umständen und in sehr unterschiedlichem Alter. Viele dieser Todesfälle werden in der öffentlichen Debatte zum großen Teil widerspruchslos hingenommen, da man sich an sie gewöhnt hat: Hungertote, Kriegstote, durch Umweltgifte Verstorbene, aber auch Verkehrstote, Alkoholtote, Influenzatote oder an Krankenhauskeimen Verstorbene. Offenkundig ist es nicht richtig, vermeidbare Todesfälle zu akzeptieren. Nichts müsste auf der Welt vorrangiger sein als die Verhinderung solchen Leides, das nie nur individuell ist, sondern immer auch Familien, Freunde und das gesamte Umfeld der Verstorbenen schwerstens belastet.

    Es kann dabei in der Wichtigkeit keine Rangliste nach Todesursachen geben. Jedes Leben muss geschützt werden und gerade alte Menschen haben Respekt, Unterstützung und Zuwendung verdient. Dennoch spielt das Todesalter eine Rolle. Es ist nicht gleich, mit 5 oder mit 85 sein Leben zu verlieren. Dieser Unterschied wird besonders beim Blick auf arme Länder deutlich. Nach Angaben von UNICEF sterben jeden Tag (!) 15000 Kinder unter fünf Jahren an Hunger und vermeidbaren Krankheiten – eine permanente Katastrophe, für die es keine internationalen Krisenstäbe, keinen ARD-Brennpunkt, keine täglichen Live-Ticker und keine dreistelligen Milliardenhilfe westlicher Regierungen gibt.

    Corona hat den Blick vieler Menschen (und Medien) absurd verengt. Es ist verständlich, eine Triage, also eine Entscheidung darüber, welchen Menschen in einer Notlage zuerst geholfen wird, als unethischen Tabubruch abzulehnen und tief zu erschrecken, wenn von solch einer Selektion in Krankenhäusern berichtet wird. Dennoch hilft es nichts, die Augen davor zu verschließen, dass eine solche Triage längst stattfindet, täglich und weltweit, nur eben nicht unter den Augen der Medien. Jeder Hungertote in Afrika ist, global betrachtet, Opfer einer Triage. Man hat ihm nicht geholfen, obwohl es möglich gewesen wäre. [...]

    In Deutschland führte die Regierung im Juni eine „Corona-Warn-App“ ein, die drei Wochen später bereits 15 Millionen Mal heruntergeladen war. Auf der Suche nach Sicherheit ordnet man sich freiwillig in Systeme ein, deren Missbrauchspotenzial mit der Anzahl der Teilnehmer in schwindelerregende Höhen wächst. Die Debatten um die Einführung eines digitalen Immunitätsnachweises, der den Zugang zu Bereichen des öffentlichen Lebens regelt und die Gesellschaft in zwei Klassen aus „Geimpften“ und „Gefährdern“ einteilt, hat in Deutschland, Stand Juli 2020, gerade erst begonnen.

    Die Angst zerteilt das Land. Die einen vertrauen der Regierung, die anderen warnen vor ihr. Das größte Problem bei Diskussionen über den Graben hinweg scheint der drohende Gesichtsverlust zu sein. Die Argumente der Skeptiker anzuerkennen würde bedeuten, einzugestehen, sich selbst lange Zeit geirrt zu haben, vielleicht sogar manipuliert worden zu sein. In einer Gesellschaft, die keine Fehler toleriert und in der jeder immer alles richtig und am besten perfekt machen will, ist das keine attraktive Option. Der Irrtum ist inakzeptabel geworden. Vielen Journalisten und Führungskräften gilt es als geradezu unprofessionell, sich geirrt zu haben. Man weiß Bescheid, kennt sich aus, lässt sich nichts vormachen.

    Doch ganz unabhängig von Corona sind es genau diese makellosen, für den eigenen Opportunismus blind gewordenen „Durchblicker“ in der Politik, der Wirtschaft und den Medien, die die Welt Schritt für Schritt ins Chaos führen. Die Gesellschaft aber, wir alle, brauchen den Zweifel, das Innehalten, die Umkehr zurzeit wohl so dringend wie kaum etwas anderes.

In den 18-seitigen Anmerkungen und Quellenangaben werden Informationen bis Juli 2020 berücksichtigt. Die interessierten Leser möchte ich bezüglich der Quellen und Analysen neueren Datums auf die Artikelsammlung „Ganzheitliches Denken gerade in Krisenzeiten“ aufmerksam machen.


Paul Schreyer: "Chronik einer angekündigten Krise – Wie ein Virus die Welt verändern konnte"




Westend Verlag, Frankfurt am Main, 2020, ISBN: 978-3-86498-316-2, 176 Seiten, 15 Euro


Siehe auch:


Das Enthüllungsbuch zur Corona-Krise
Virus und Militär
Von Ulrich Gellermann   
NRhZ 755 vom 23.10.2020
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27075

Online-Flyer Nr. 755  vom 23.10.2020

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