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Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

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Kommentar
Offener Brief eines deutschen Muslims an den Iran
Tributzahlungen und Irreführung der Jugend
Von Yavuz Özoguz

Liebe Brüder und Schwestern im Iran, im sechsten Teil meines Briefes an Euch berichte ich von etwas, was es im Iran der Schah-Zeit gab, aber – Gott sei Dank – seit der Befreiung Eures Landes von den US-Verbrechern niemals wieder. Ja, Ihr musstet sehr viele Opfer geben, Ihr musstet viel Leid ertragen, Ihr musstet die schlimmsten Sanktionen überstehen und noch viel mehr, und das hält bis heute an. Aber Ihr seid frei und müsst keinerlei Tributzahlungen an irgendwen zahlen. Ganz anders sieht es bei Deutschland aus. Wir sind nicht nur Exportweltmeister, wir sind auch Weltmeister im Buckeln vor unserer „Führungsmacht“ USA. Eigentlich dachte das Volk, dass wir den „Führer“ nach dem Zweiten Weltkrieg losgeworden sind und nie wieder auf einen demagogischen „Führer“ hereinfallen. Aber heute sind wir viel effektiver und viel geschickter an einen sich versteckenden „Führer“ gebunden, als es jemals zuvor der Fall war. Das Perfide dabei ist, dass der Rest an Jugendlichen, die uns noch geblieben ist, in diesem brutalen Weltschachspiel tagtäglich irregeführt und geopfert wird. Sie sind die Bauernopfer im dritten Weltkrieg, der vor allem ein Wirtschaftsweltkrieg ist.

Von der Tatsache, dass wir jedes Jahr unvorstellbare Summen an Geldern nach Israel zahlen müssen, weiß die ganze Welt. Das wird mit dem Holocaust gerechtfertigt. Der Zionismus, der selbst nicht an die Erbsünde glaubt, legt den schon lange nicht mehr gläubigen Christen die Vererbung von Schuld für alle Zeiten auf und manifestiert damit eine neue Form der materiellen Erbsünde, wie es sie so in der Geschichte nie zuvor gegeben hat. Wann zuvor mussten Kinder für die Verbrechen Ihrer Urgroßeltern zahlen, und das endlos? Das ist nur die offene Form unserer Tributzahlungen. Jeder kennt sie, manche regen sich auf, die meisten akzeptieren sie und wenige fordern immer mehr.

Doch es gibt auch eine versteckte Form der Tributzahlungen an unsere Cäsaren im Senat und Kapitol des Kapitalismus, die ihre Freiheitsstatue anbeten. Diese versteckte Art zerstört unser eigenes Volk und vernichtet alle unseren eigenen Errungenschaften! Aber weder dürfen wir es als Deutsche bemerken, noch – falls wir es doch bemerken – dagegen protestieren. Die wenigen, die es wagen, dagegen zu protestieren, werden mit den Schlagworten Antisemit, Verschwörungstheoretiker oder Irrer so an den Rand der Gesellschaft gedrängt, dass sie faktisch mundtot gemacht werden. Dabei hat diese Form des Protestes absolut nichts mit Zionismus, Judentum oder Israel zu tun. Aber da die stärkste Waffe gegen jegliche Form von Wahrheit in Deutschland die Ausschwitzkeule ist, werden auch Wall-Street-Kritiker, Kapitalismuskritiker und Menschen, die die deutsche Wirtschaft vor der Ausbeutung durch die USA schützen wollen, einfach als Antisemiten diffamiert. Unsere Politiker verkaufen die eigene Wirtschaft, unsere Medien vertreten ausländische Interessen und wir dürfen artig applaudieren, falls wir ungestört unserem Grab entgegen vegetieren wollen.

Doch ein Teil unserer verbliebenen Jugend ist da anders. Sie wollen protestieren gegen das Unrecht in der Welt. Imam Chameneis Briefe an die Jugend im Westen sind nicht ohne Wirkung geblieben. Zwar haben Leute wie meine Wenigkeit viel zu wenig getan, um jene Briefe zu verbreiten – Gott vergebe mir – aber die spirituelle Wirkung jener Briefe erreicht auch jene, die sie gar nicht gelesen haben. Doch was macht der Kapitalismus mit einer Jugend, die gegen das Unrecht protestieren will? Die geniale Idee des Kapitalismus besteht darin, jene Jugend protestieren zu lassen, aber gegen etwas anderes als das wahre Unrecht. Es wird ein künstliches abstraktes, von niemanden erfassbares Unrecht geschaffen und so groß gemacht, dass sämtliches aktuelles Unrecht dagegen verblasst.

Glaubt Ihr unsere Jugend protestiert dagegen, dass tagtäglich rund 30.000 Menschen in dieser Welt des Überflusses an Hunger sterben? Glaubt Ihr, dass unsere Jugend dagegen protestiert, dass es so viele Menschen gibt, die kein sauberes Trinkwasser finden? Oder glaubt Ihr, sie protestieren gegen ein Weltfinanzsystem, bei dem die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter auseinandergeht, völlig unabhängig davon, wer wo regiert? Nein, das alles und noch viel mehr ist nicht der Gegenstand der Proteste! Unsere Jugend ist derart indoktriniert, dass ihnen die 30.000 Hungertoten an jedem Tag des Lebens bedeutungslos erscheinen vor der neuen künstlichen Gefahr, die niemand erfassen kann. Die neue Gefahr heißt Kohlendioxid aus Fossilen Energieträgern und Klima.

Eine ganze Bewegung von Jugendlichen hat bei „Friday for Future“ die Schule verlassen und ist auf die Straße gegangen. Allein schon der Name der Bewegung zeigt, dass sie nicht aus Deutschland stammt. Eine durch Werbeagenturen und professionelle Marketingspezialisten aufgebaute Ikone namens Greta tritt mit Zöpfen auf, die in der westlichen Welt sonst kein Mädchen mehr in dem Alter trägt und gibt der Bewegung ein unschuldig wirkendes Gesicht. Die Massenmedien spielen mit und die Politiker erfinden wissenschaftliche Absurditäten, bei denen sich jeder halbwegs vernünftige Hochschullehrer an den Kopf fassen müsste. Aber unsere verbliebenen fähigen Professoren, trauen sich nicht mehr gegen irgendetwas Absurdes zu protestieren, da sie nicht als Antisemit abgestempelt werden wollen, was das Ende ihrer Karriere bedeuten würde. Spitzenpolitiker stellen sich vor laufenden Kameras hin und behaupten, sie wollten das Klima kontrollieren. Ja, sie legen sogar öffentlich fest, dass das Klima nicht mehr als 2° steigen dürfe in der Zukunft und dass sie das Klima so exakt durch die Reduktion von CO2-Emissionen kontrollieren könnten. 30.000 Hungertote an jedem Tag in unserer Zeit sind weniger wert als mögliche zukünftige Klimaflüchtlinge.

Doch, liebe Iraner, jetzt fragt Ihr Euch, was das mit Tributzahlungen zu tun habe? Schließlich würde unsere Jugend durch den ganzen Genderwahn, die Vergewaltigung unserer schönen deutschen Sprache und die völlige Überalterung der Gesellschaft ohnehin schon hinreichend ausgebeutet. Was macht es da schon, wenn sie für die Zukunft des Klimas demonstrieren? Ist es nicht gut, wenn sie überhaupt demonstrieren und zeigen, dass sie noch leben?

Liebe Iraner, es gehörte zu den Tugenden Eurer Staatsgründers Imam Chomeini und der Weisheit Imam Chameneis – Gott schütze ihn – den Feind zwar niemals zu überschätzen, ihn aber auch nicht zu unterschätzen. Der Kapitalismus darf niemals unterschätzt werden, denn was irreführende Werbung und Täuschung der meisten Menschen angeht, ist der Kapitalismus sehr weit entwickelt. Erinnert Ihr Euch noch daran, dass es einstmals einen so genannten Dieselskandal gab, bei dem deutsche Fahrzeughersteller falsche Angaben bezüglich ihrer Emissionen gemacht haben? Wo ist das herausgekommen? Ja, richtig, in den USA und zwar unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Das Land, dass sich selbst einen Dreck um Umweltschutz schert, das Land, dass seine eigenen Uranabfälle in Form von Munitionen gleichmäßig in Afghanistan und Irak verteilt, das Land, dass selbst Erdölexporteur ist und den deutschen das umweltfreundlichere Gas aus dem Osten verbieten will, damit wir das teurere und umweltschädlichere Gas aus dem Westen kaufen, ausgerechnet das Land fand bei deutschen Dieselfahrzeugen heraus, dass sie umweltschädlich seien und machte daraus einen Weltskandal! Doch was war der eigentliche Grund? Seit mehreren Jahrzehnten wurde der Weltmarkt für Fahrzeuge von Japan und Deutschland dominiert. Die beiden Verbündeten aus dem Zweiten Weltkrieg waren auch in der Exportwirtschaft Weltmeister. Doch die USA haben sich – einmal mehr – entschlossen diese beiden Mächte zu zerstören, damit sie sich gefügig hinter den USA einreihen. Plötzlich wurde nur noch von Elektrofahrzeugen gefaselt. Kritische Stimmen, dass jene Elektrofahrzeuge in der Umweltgesamtbilanz von der Herstellung bis zur Entsorgung viel schlimmer dastehen als Verbrennungsmotoren wurden mit den bekannten Mitteln mundtot gemacht. Die Frage, ob Deutschland überhaupt genug Strom erzeugen könnte, um auch nur einen relevanten Bruchteil der Fahrzeuge aufzuladen, durfte nie gestellt werden. Schon heute hat Deutschland den höchsten Strompreis in Europa! Und woher jener Strom kommen sollte, war auch nie Thema. Deutschland will keine Atomenergie mehr und kann mit regenerativen Energien bei gleichbleibendem Stromverbrauch nicht einmal die Hälfte des eigenen Stroms produzieren. Wenn aber ein Großteil der Fahrzeuge mit Strom fahren, dann müssen wir die Energie über Kraftwerke aus nicht-regenerativen Energien erzeugen, und die zentrale Energieerzeugung ist viel ineffektiver als die dezentrale in den Fahrzeugen. Zudem stellen die Batterien ein extrem hohes Sicherheitsrisiko dar und die Entsorgungsfrage ist auch nicht geklärt.

Aber um all solche Fragen geht es nicht im dritten Weltkrieg, der ein Wirtschaftskrieg ist. Es geht darum, dass die Dominanz der japanischen und deutschen Autobauer gebrochen werden muss. Seitdem es den politischen und medialen Hype um Elektrofahrzeuge gibt, ist ein amerikanisches Unternehmen aus dem „Nichts“ aufgestiegen und die Firma Tesla ist nun bezüglich Marktkapitalisierung größer als die größten japanischen und deutschen Traditionsunternehmen zusammen, und das, obwohl sie viel weniger Fahrzeuge verkaufen.

Doch damit nicht genug. Wir haben in der Westlichen Welt auch eine neue Steuer eingeführt. Die sogenannte CO2-Steuer. Sie soll weltweit etabliert werden, da am westlichen Wesen die Welt genesen soll. Wir im Westen wissen, was gut für die Welt ist, und die Welt hat sich gefälligst unterzuordnen. Das Interessante an diesen Steuern ist immer, dass es das gesamte Volk zahlen muss, denn die Erzeuger legen die Steuern auf die Kunden um.

Im dritten Weltkrieg, dessen Hauptfront zwischen der Westlichen Welt und der Islamischen Republik Iran verläuft, gibt es auch Nebenfronten, in denen Untertanen, wie wir Deutschen, immer wieder unseren Treueschwur gegenüber unseren Pharaonen leisten müssen. Wir dürfen unsere überlegene Fahrzeugindustrie selbst zerstören. Wir dürfen nicht selbst entscheiden, von wem wir unsere Energie kaufen. Und wir müssen die ausländische Industrie unterstützen. Die Großkonzerne Google, Amazon und Facebook, die auch in Deutschland Rekordgewinne erzielen, müssen hier kaum Steuern zahlen. Je reicher und mächtiger ein Unternehmen ist, desto weniger Steuern zahlt es. Und wenn sie dazu noch so mächtig sind, wie das neue Frankensteinprojekt Tesla, dann müssen wir dem Unternehmen auch noch deutsches Bauland verschenken und unsere eigene Natur zerstören, damit sie unterstützt mit unseren Steuergeldern bauen können. So läuft unsere Jugend Freitag für Freitag auf der Straße und unterstützt das neue US-Monster Tesla mit seinen angeblich so umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen. Gott sei Dank hat zumindest das Freitagstheater vorläufig ein Ende gefunden durch Corona.

Die älteren DDR-Bürger unter uns kennen das Spiel zu gut. Damals musste alles für den großen Bruder Sowjetunion abgetreten werden. Heute sind es die USA. Damals haben nur Politiker und Medienmacher eine Chance erhalten, die das Bündnis mit der Sowjetunion hochgehalten haben. Heute haben wir nur Politiker und Medienmacher, die der amerikanischen Freiheitsstatue huldigen, selbst wenn sie sich „Linke“ nennen.

Daher meine Bitte an Euch, liebe Iraner, und ich entschuldige mich für diese Bitte aus dem reichen Deutschland an Euch! Bitte haltet den Widerstand gegen die USA aufrecht. Bitte betet weiter für den Untergang des unmenschlichen materialistischen US-Systems. Eure Gebete bezüglich des ebenfalls unmenschlichen Sowjetsystems wurden bereits erhört, so dass ihr Eure Gebete jetzt auf den Untergang des westlichen Imperiums konzentrieren könnt. Ich bitte Euch als Deutscher, da wir selbst nicht die aufgeklärte Jugend und die Kraft haben, uns selbst zu befreien. Wir sind auch nicht so revolutionär wie Ihr, die Ihr Euch selbst befreit habt. Erst mit dem Untergang des westlichen Imperiums haben wir Deutsche eine echte Chance uns ebenfalls zu befreien. Daher wählt bei den bevorstehenden Wahlen im Iran bitte jene Politiker, die die Gebetsparolen zum Untergang des US-Systems aus vollem Herzen mittragen...


Erstveröffentlichung am 01.03.2021 bei muslim-markt-forum.de


Siehe auch:

Eine Betrachtung zur islamischen Revolution im Iran
Teuflisches Spiel: Das Spiel mit dem Regime-Change
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 424 vom 18.09.2013
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19449

Online-Flyer Nr. 763  vom 10.03.2021

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