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Globales
Verheerende Spuren der Geschichte
Bund Russland-Deutschland für endgültige Befreiung Europas
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Die Suche nach Erklärungen einer tradierten Gewalt-Politik, einer tradierten Einstellung zum Gewalt-Einsatz, zur militärischen Gewalt, die auch Europa, vor allem Deutschland, kennzeichnet, führt sinnvollerweise dazu, einen kurzen Blick auf die Geschichte zu werfen. Tausend Jahre von Feudalismus, wo die Waffengewalt als Ehre und Auszeichnung galt, die wilhelminische Epoche, dann die Nazi-Herrschaft, wobei nackte Gewalt, Terror und eine extreme Verachtung des Menschen von höchsten Regierungs- und regierenden Parteistellen propagiert wurden, hinterlassen gewiss verheerende Spuren. Ein Lernprozess hat noch nicht einmal richtig angefangen. Um fruchtbar und wahrhaftig zu werden, darf ein Lernprozess die aktuellen Verbrechen der Regierungsmächtigen nicht übersehen.

Totale Niederlage für das Dritte Reich in westdeutschen Führungskreisen als große Demütigung empfunden - nicht bearbeitet, nicht analysiert

Es ist darauf zu achten, dass Deutschland weder das extreme Übel der Überlegenheitsideologie des Nazi-Faschismus politisch vermeiden, noch sich zum Schluss davon befreien konnte, sondern dies geschah nur von außen und rein militärisch, nämlich durch die sich durchsetzende Militärgewalt und vollständige Zerstörung durch fremde Intervention. Allein dadurch kam es zur totalen Niederlage für das Dritte Reich, eine Niederlage, die hinterher und fast bis zum Ende des 20. Jahrhundert in westdeutschen Führungskreisen als große Demütigung empfunden und nicht bearbeitet, über die nicht nachgedacht wurde. Der Tag der Befreiung vom Nazi-Übel ist ein Dorn im Auge für tonangebende Teile der westdeutschen politischen Klasse. Man erinnere sich nur an die Tumulte, an die hässlichen Gegenreaktionen, die in der westdeutschen Republik die realistische und ehrliche Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 auslöste. Genau 40 Jahre hat es gedauert, bis ein Präsident dieser Bundesrepublik an einem 8. Mai von Befreiung sprach. Bis dahin hatte die Sicht der Nazis das offizielle westdeutsche Vokabular geprägt: Zusammenbruch, Kapitulation, Niederlage, Besatzer, Neubeginn, Stunde Null. Mit Weizsäckers Rede wurde die Perspektive der Verfolgten des Naziregimes "gesellschaftsfähig". Der Zweite Weltkrieg führte in der westdeutschen Nachkriegszeit überwiegend zu keiner politischen Diskussion, sondern vorwiegend zu militärischen Überlegungen, nämlich wieso Deutschland den Krieg verloren habe und wie Deutschland den Krieg hätte gewinnen können! Militär-Attachés in Bonn aus dem diplomatischen Korps der siebziger, achtziger Jahre bestätigen es. Einige waren der Auffassung, Deutschland warte nur auf die Chance, sich für die erniedrigende bedingungslose Kapitulation zu revanchieren. Deswegen waren ausländische Militär-Attachés sehr skeptisch, tief misstrauisch und voller Bedenken gegenüber der deutschen Einheit. Die Tageszeitung „Die Welt“ publiziert skandalöse Äußerungen, die den faschistisch revanchistischen Geist in bestimmten Kreise der deutschen Bevölkerung enthüllen, und zwar die Tatsache, dass Deutschland an der Zweiten Weltkrieg beteiligt war, bedeutet nicht, dass es sich an neuen Kriege nicht beteiligen dürfe!

Primitivismus und Barbarei auf höchster Ebene

Die pro-faschistische Tendenz, den Nazi-Horror zu relativieren, ist bis heute noch auffällig. Die politische Klasse sucht Absolution bei Israel und beim Zentralrat der Juden und glaubt auf diese Weise Pardon und Akzeptanz zu finden. Rechtsextreme Tendenzen, Überzeugungen zum militärischen Gewalt-Einsatz und zugehörige Verhaltensweisen artikulieren sich nicht nur in rechtsextremistischen Gruppierungen, sondern auch in den regierenden deutschen Volksparteien, die, anstatt sich der Friedensstiftung zu widmen, das heißt dem Primat der Politik, die Botschaft vermitteln, dass sich der Stärkere mit Gewalt durchsetzen soll und darf. Daher die in den herrschenden Kreisen immer wieder gestellte Frage nach militärischer Intervention, eine Frage, die führende Medien bedenkenlos wiederholen. Auf höchster Ebene herrscht offensichtlich reiner Primitivismus und Barbarei. In Deutschland ist nie eine solide politische humane Kultur entstanden. Weder in der wilhelminischen Zeit, noch danach, bis heute nicht.

Glorifizierte Politik der Stärke

Die Politik der Stärke wird hierzulande auf höchster Ebene glorifiziert und deshalb bedauerten hochrangige deutsche Regierungspolitiker den abgesagten Besuch des US-Falken Mike Pompeo, der für Aggressionen, Kriege, Zuspitzung und Putschversuche die Verantwortung trug.

Deutsche Journalisten verfallen bewusst oder unbewusst in diesen blanken Unfug und vergessen die prioritäre zivile Pflicht der Politik. Die militaristische Pandora-Büchse wurde nach der deutschen Einheit in dem  allgemeinen Glauben geöffnet, Deutschland werde erlaubt, seine militärische Stärke wieder zu behaupten und diesmal könne es "gewinnen". Die ersten Einsätze im Ausland in den 90er-Jahren waren das große Thema für deutsche Medien. Deutschland fühlte sich dadurch bestätigt, revidiert, es ist wieder da unter den Großen beim neuen Aufmarsch! Die Last, weiter als Verlierer dazustehen, ist für solche eitlen Spezies unerträglich. Ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein benötigte es, in die Lage zu geraten, wo sich Deutschland mit nackter Macht und militärischer Kraft beweisen konnte, so wie es historisch für alle großen Länder Europas üblich war.

Sich selbstbewusst mit dem Grundgesetz und seinem Friedensmandat identifizieren

Wer die deutsche Geschichte richtig kennt, intelligent und empfindsam über sie nachdenkt, identifiziert sich heute selbstbewusst mit dem Grundgesetz und seinem Friedensmandat.  Daraus gewinnt man Selbstsicherheit, die mit Selbstbewusstsein und Empfindsamkeit für die Opfer jedes Verbrechens verbunden ist, vor allem für die Opfer des Krieges, der als das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit abzulehnen ist.

Bei den Machteliten entwickelte sich keine Reue, keine Lehre, keine Aufklärung der Geschichte. Nur die Schande für den Ausschluss und die Verachtung, die sie bei Treffen mit hochrangigen Diplomaten spürten, verletzte sie tief in ihrer Eitelkeit. Deshalb fühlt sich ein kleinkarierter schäbiger SPD-Außenminister Heiko Maas und seine Berater-Entourage heute nur im Kreis der westlichen Großmächte selbstsicher. Dort sehen sich diese Leute als „angekommen“. Dass diese westlichen Großmächte eine verbrecherische Außenpolitik führen, ist diesen Spitzen-Außenpolitikern und ihren Beratern völlig gleichgültig.

Es ist generell von den Medien zu beachten, dass die aktuelle NATO-Vernichtungsmaschinerie viel bedrohlicher, gefährlicher und auslöschender als die Nazi-Vernichtungsmaschinerie des 20 Jahrhunderts ist. Es sollte jetzt wirklich Schluss sein mit weiteren Versuchen, USA-NATO-Verbrechen zu verdrängen und zu verschweigen.

Russische Sicherheitsinteressen und Realitäten wahrnehmen und anerkennen

Unberührt von allen weiteren Versuchen, Deutschland an einer Verständigung mit Russland zu hindern, sollte das Bundeskanzleramt die russischen Sicherheitsinteressen und Realitäten wahrnehmen und anerkennen.

Im politischen Deutschland zeigt sich ein desolates Panorama, das wirklich frustrierend wirkt und darauf drängt, die reaktionäre CDU-Partei so stark wie noch nie zu bekämpfen bis sie von der politischen Bühne verschwindet, wie es in anderen Ländern mit den Christdemokraten schon geschehen ist. Das konservative Post-Nazi Lager hat sich nicht erneuert, obwohl die regierenden neokonservativen und neoliberalen Christdemokraten auf ganzer Linie europaweit gescheitert sind.

Starke Zukunft für ganz Europa im Bund mit Russland

Trotz allem dummen anti-russischen Geschwätz und Krakehlerei von gelenkt wirkenden deutschen Journalisten und an Zustimmung verlierenden Politikern liegt in einem Bund Russland-Deutschland die sichere Zukunft ganz Europas. Das angenehm-elegante Treffen der Bundeskanzlerin mit dem russischen Präsidenten in Buenos Aires beim G-20 Gipfel Anfang Dezember 2018 ließ diese fruchtbare Zukunft am Horizont aufleuchten.


Verfasst am 09.05.2021


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


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