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Kommentar
Betrachtung anlässlich des Todes von Esther Bejarano
Eine Jüdin beweist durch ihr Ableben die zionistische Medienverschwörung
Von Yavuz Özoguz

Am 10. Juli 2021 ist die in Deutschland berühmte Jüdin Esther Bejarano mit 96 Jahren verstorben. Die Tagesschau schreibt über sie: „Als junge Frau wurde Esther Bejarano in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort rettete ihr ein Platz im Mädchenorchester das Leben. Jetzt ist die berühmte Mahnerin gegen Antisemitismus im Alter von 96 Jahren gestorben.“ [1] Es gibt kaum ein deutsches Main-Stream-Medium, das nicht einen Trauertext für die streitbare Jüdin veröffentlicht hätte. „Bejarano engagierte sich Jahrzehnte lang gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, …“ heißt es weiter in der Tagesschaumeldung [1]. Die Lobestexte für Bejarano überschlagen sich regelrecht. Fast alle großen Politiker Deutschlands bis hin zum Bundespräsidenten würdigen sie und kondolieren zu ihrem Dahinscheiden, wie es die Bild-Zeitung gerne zusammenfasst [2].


Esther Bejarano mit Peter Gingold, Frankfurt, 17.9.2001, Protestaktion anlässlich der Hauptversammlung der I.G. Farben (Fotos: arbeiterfotografie.com)

Doch eines fällt bei allen Texten auf. Ein sehr wichtiger Teil ihres Lebens wird offensichtlich bewusst in allen Main-Stream-Medien ausgeklammert. So heißt es z.B. im Spiegel: „Nach dem Krieg lebte sie zunächst in Israel, 1960 zog sie mit ihrer Familie nach Hamburg.“ [3] Doch Frau Bejarano hatte einen triftigen Grund dafür, dass sie Israel verlassen hat und wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. So hatte sie beschrieben, dass nachdem sie sich gemeinsam mit ihrem Mann offen gegen den Zionismus gestellt hat, sie beide derartigen Repressionen in Israel ausgesetzt gewesen seien, dass sie sich zur Auswanderung gezwungen sahen und nach Deutschland ausgereist seien [4]. Was die Presstituierten der Hofberichterstattung Deutschlands nicht schreiben, deutet zumindest die Jüdische Allgemeine an: Frau Bejarano hat die BDS-Bewegung unterstützt [5]. So sagte sie unter anderem: "Das Leben war schwierig (für uns), weil wir mit den schrecklichen Dingen, die den Palästinensern angetan wurden, nicht einverstanden waren." [6] Auch wies sie immer wieder darauf hin, wie schwierig es für sie war Israel in Deutschland zu kritisieren. Zuweilen wurde sie sogar als Antisemitin diffamiert, weil sie Kriegs- und Menschenrechtsverletzungen der Zionisten abgelehnt hat [7]. Auch hat Frau Bejarano das Projekt „Kritisch Aufklärung“ unterstützt und war zusammen mit Moshe Zuckermann und Rolf Becker auf dem Podium der Veranstaltung „Zur Zeit der Verleumder – Eine ideologiekritische Intervention gegen die Instrumentalisierung von Juden, Judentum und der jüdischen Katastrophe“ [8]. Ein wichtiger Teil des Lebens von Esther Bejarano, die einstmals mit der israelischen Armee in den Krieg gezogen ist, bestand darin, für Gerechtigkeit gegenüber den Palästinensern einzutreten und die verbrecherische Politik Israels zu verurteilen. Von all dem ist in den Main-Stream-Nachrichten kein einziges Wort zu vernehmen.

Das Möchtegernmonopol für Wissen in Deutschland namens Wikipedia gibt sogar für ihre Ausreise nach Deutschland eine abenteuerliche Begründung: „Gleichzeitig bekam Esther Bejarano das Klima in Israel nicht. Sie hatte Kopfschmerzen und wenig Appetit. So beschlossen die beiden, mit den Kindern auszuwandern.“ [9] Dabei sagt Esther Bejarano mit eigenen Worten: „Als mein Mann 1956 von der Sinai-Front zurückgekehrt war, sagte er: »Nie wieder – ich gehe nicht mehr in den Krieg.« Er hatte Dinge gesehen, die er einfach nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Wir beide konnten die Zustände in Israel einfach nicht mehr ertragen. Auch nicht die ständige Hetze gegen die Palästinenser. Kriegsdienstverweigerung ist dort nicht möglich; mein Mann wäre ins Gefängnis gekommen. Also mussten wir weg. Wir hatten keine andere Möglichkeit, als nach Deutschland zu gehen.“ [10]


Esther Bejarano, 2017

Die Medien und die westliche Geschichtsschreibung kann es nicht ertragen, wenn eine Ausschwitzüberlebende, die mehrfach ausgezeichnet ist, sich gegen die Verbrechen Israels stellt. Daher wird jener Teil ihres Lebens entweder komplett totgeschwiegen oder – wie bei Wikipedia zu sehen – verfälscht. Somit erweist Esther Bejarano allen Wahrheitsliebenden auch mit ihrem Ableben noch einen wichtigen Dienst: Sie beweist, wie sehr die manipulierten deutschen Medien dem Zionismus dienen. Wer das behauptet wird selbstverständlich sofort medial als Verschwörungstheoretiker und Antisemit mit der Auschwitzkeule erschlagen. Aber wer seinen Verstand noch nicht verkauft hat, kann ja selbst nachforschen. Gott habe Frau Bejarano für ihren späten Einsatz für Gerechtigkeit selig und vergebe ihr ihren militärischen Einsatz in ihrer Jugend auf Seiten derer, die sie später als Kriegs- und Völkerrechtsverbrecher kritisiert hat.


Fußnoten:

[1] https://www.tagesschau.de/inland/esther-bejarano-gestorben-101.html
[2] https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/esther-bejarano-gestorben-ihren-einsatz-muessen-wir-weitertragen-77050190.bild.html
[3] https://www.spiegel.de/geschichte/esther-bejarano-ist-tot-erinnungen-an-den-sommer-1945-a-06923ddf-6dc0-4c75-8136-011be044df7a
[4] https://www.rf-news.de/2018/kw51/esther-bejarano-unterstuetzt-palaestinensischen-freiheitskampf
[5] https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/ihre-stimme-wird-uns-fehlen/
[6] https://www.i24news.tv/en/news/international/europe/1625925863-esther-bejarano-one-of-the-last-survivors-of-auschwitz-women-s-orchestra-dies-at-96
[7] https://www.telesurenglish.net/news/Auschwitz-Survivor-Supports-BDS-I-Have-Experienced-Fascism-20181208-0014.html
[8] https://www.youtube.com/watch?v=dw6mSDV1u98&t=43s
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Bejarano
[10] https://rosa-luxemburg-konferenz.de/de/konferenz-2016/145-esther-bejarano-alles-ist-nahtlos-weitergegangen

Online-Flyer Nr. 774  vom 21.07.2021

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