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Aktueller Online-Flyer vom 14. Oktober 2024  

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Inland
Über ein Gespräch mit Jasmin, einer bekannten Ärztin
Dürfen Ärzte Kritik äußern?
Von Lutz Weber

Sie erklärt mir die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Prof. Mattias Desmet, klinischer Psychologe an der Universität Gent/Belgien (1), welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit totalitäre Systeme entstehen können. Das galt schon für Nazideutschland und andere Diktaturen. Der Mechanismus ist immer der gleiche. In einer Gesellschaft müssen vier Voraussetzungen unter der Mehrheit der Menschen herrschen:
  1. Sie fühlen sich sozial isoliert
  2. Sie empfinden eine gelebte Sinnlosigkeit
  3. Sie leiden unter Ängsten, deren Ursprung sie nicht zuordnen können
  4. Sie leiden unter einer Unzufriedenheit, deren Ursprung sie nicht zuordnen können
In der Zeit vor Corona litt die Mehrheit der Menschen genau unter diesem Phänomen. Dazu muss betont werden, dass in dem Zustand der Angst zu leben, ohne die Ursache zu kennen, für die Menschen der emotional schmerzhafteste Zustand überhaupt ist und damit kaum zu ertragen.

Es gibt genügend Studien über die Zeit vor Corona mit dem Ergebnis, dass es eine starke Zunahme von Burn out gab - dass über 40 Prozent unzufrieden mit ihrem Job sind, oder die Tatsache, dass im Jahr 2018 in Belgien 300 Millionen Dosen Antidepressiva verschrieben wurden bei nur 11 Millionen Einwohnern.

Und dann passiert das Unvorstellbare: Nun betritt Corona die Bühne, und gleichzeitig wird ein Plan präsentiert, wie man Corona bekämpfen kann. Abstand, Maske Impfungen... Das bewirkt in den Menschen folgendes: ihre undefinierbare Angst wird einem Objekt zugeordnet - nämlich Corona. Zusätzlich entsteht ein neues Bündnis zwischen den vorher subjektiv entwurzelten, sich verloren geglaubten Menschen. Sie bündeln ihre Kräfte gemeinsam im Kampf gegen Corona und sind damit wieder miteinander verbunden. Ihr Leben hat nun wieder einen Sinn. In dem gemeinsamen Kampf sind sie nun bereit, alles zu opfern: ihre Familie, ihre Kinder ihre materiellen Güter... Der Punkt ist aber, dass diese Menschen die neue Verbundenheit spüren. Es sind Emotionen, die uns kontrollierbar machen. Dieser Effekt ist so kraftvoll, dass die gesellschaftlichen Führer die Menschen anlügen können, und die Menschen wissen es auch. Nur weil der Kampf ja einem höheren Gut dient, wird dies billigend in Kauf genommen.

Der Moment, in dem das Objekt die Bühne betritt und ein Schlachtplan entsteht, bewirkt, dass die Menschen im Kopf vergiftet werden. Es findet die Massentransformation statt. Die Menschen fallen in einen Zustand, der absolut dem der Hypnose entspricht. Unter Hypnose sind Operationen am offenen Herzen möglich. Die Menschen sind absolut schmerzfrei. Darüber hinaus werden sie absolut unempfindlich, was anders lautende Informationen als das Narrativ über Corona betrifft. Sie wollen nichts anders hören. Denn eine andere Wahrheit in ihr Leben zu lassen, bedeutet, dass sie sich ihren eigenen Ängsten wieder stellen müssten, und das ist den Menschen zu schmerzhaft.

Sie erklärt mir, das dies auch der Grund ist, warum in der Widerstandsbewegung so viele spirituelle Menschen sind. Diese Menschen haben sich bereits ihren Ängsten gestellt und brauchen keine Objekte von außen, um ihre Ängste zu befriedigen oder sie sonst wie zu beruhigen. Bewusste, spirituelle Menschen ziehen ihre gesamte Kraft aus ihrem Sein und brauchen keine Stimuli von außen.

Dürfen Ärzte Kritik äußern?

Ich frage sie nach ihren Erfahrungen als Ärztin mit kritischer Einstellung. Sie berichtet mir, dass sie vor kurzem eine neue Anstellung in einer Klinik gefunden hatte und dort als Erstes einen PCR-Test und als Zweites die Zero-Toleranz gegenüber Ungeimpften zu spüren bekam. Darauf sprach sie einen Arzt aus ihrer Bekanntschaft an, ob er vermitteln könne. Dieser konnte ihr zu dem Zeitpunkt nichts anbieten.

In der Folge hatte sie aber noch ein weiteres Angebot einer kirchlichen Klinik. Dort wurde sie sehr freundlich empfangen, und eine Impfung blieb in diesem Haus die Entscheidung eines jeden selbst. Sie brachte sich mit ihren Erfahrungen ein, so dass nach einer Woche viele Patienten zu ihr wechseln wollten und sie erklären musste, dass ihre Kapazitäten auch begrenzt sind und sie ihren Kollegen nicht die Patienten abnehmen durfte. Es zeigte sich auch, dass es kein System zu geordneten Patientenakten gab. Sie führte dies auf Unstimmigkeiten zwischen dem medizinischen Personal zurück, konnte dieses jedoch nach anfänglichen Rückschlägen dennoch ändern und Struktur in den Stationsablauf bringen.

Dann wurde sie von ihrem Kollegen angesprochen, ob sie Corona leugne. Sie beantwortet diese Frage mit: Nein, natürlich nicht. Der Kollege hatte von ihr Videos im Netz gefunden, bei denen sie sich kritisch auf einer Demo äußerte. Wenig später wurde sie von der Personalabteilung in den Konferenzraum bestellt und ohne Begründung mit sofortiger Wirkung entlassen, obwohl sie medizinisch überdurchschnittliche Arbeit geleistet hatte. Auf die direkte Frage an den Chefarzt kam die Antwort: „Das ist nicht meine Entscheidung. Und tut mir leid.“

Es zeigt sich also gerade in der Ärzteschaft, dass die politische Meinung leider Gottes über der fachlichen Kompetenz steht.

Inzwischen arbeitet sie bei einem Arzt aus ihrer Bekanntschaft und ist dort sehr zufrieden. Noch während unseres Gesprächs erhält sie eine Nachricht. Der Arzt ist dran, der ihre Videos im Internet entdeckt hat, und erzählt ihr, dass die Patientenakten immer noch nach ihrem Schema sortiert sind. So oder so: die Ärztin hat Eindruck hinterlassen.


Fußnoten:

1 https://www.ugent.be/psync/nl/wie/desmet_mattias

Online-Flyer Nr. 775  vom 25.08.2021

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