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Eine kleine Stichelei
Auf Titanic-Kurs
Von Harry Popow
Man stelle sich vor, man sei Passagier auf der Titanic. Auf Hoher See. Auf Urlaubsfahrt. Auf Westkurs. Da heißt es, der Kapitän und der Steuermann müssen ausgewechselt werden. Sie hätten das Schiff ordnungsgemäß auf Westkurs gehalten, doch die demokratische Ordnung verlange eine Neubesetzung. Soweit in Ordnung. Aber nur für die oberen Herrschaften, für die Reeder. Doch Passagiere auf dem untersten Deck protestieren. In ihrer Uneinigkeit fragen sie sich, wer soll führen? Immer nur jene, die nach Westen schielen und der Freiheitsstatue die Füsse küssen wollen? Wo doch das Sternenbanner mit dem Militär-Industrie-Komplex in Afghanistan eine enorme Niederlage erlitten hat und trotzdem weiterhin verstärkt über andere Länder politisch, ökonomisch und militärisch herrschen will? Die Spaltung im Unterdeck ist nicht totzukriegen: Da melden sich die verschiedensten Stimmen: Es solle der Herr x sein, er liebe die grüne Natur und die Tiere, er werde in Übersee eine Farm bauen und noch mehr die im Aussterben befindlichen Bienen. Andere wollen nur ihren häuslichen Frieden haben und vertrauen vor allem der SPD, die würde es an der Seite der NATO schon noch richten. Weitere Michels im Unterdeck schwören auf jene, die sich im Grützteich grün gefärbt haben und bösartig das Lied des Krieges und der Aufrüstung gen Osten singen.
#whatisthedifference / wo ist der unterschied (Montage von Rudolph Bauer)
Die auf dem Oberdeck kümmert der Krawall auf dem Unterdeck keineswegs. Sie haben die Michels mit gespaltenen Zungen voll im Griff. Dank der langjährigen Hirnwäsche glauben jene, es gehe so weiter – ob unter der Pandemie oder unter weiteren höheren „Herausforderungen“ im Interesse eines starken Deutschlands in der EU. Mit flachgebürsteten Reden, die deutliche Anzeichen von Phrasen haben, wollen sie alle Menschen erreichen. Die einen versprechen soziale Verbesserungen, andere, dass die Orang-Utans mehr unter Tierschutz zu stellen seien. Weitere wollen mehr Freiheit für Andersgeschlechtliche, den Schutz auch der Wepen, mehr Geld in Kliniken, niedrigere Mieten...
Über den Bordfunk ist zu hören: Kurz vor den Wahlen finden sich außer Vertretern der etablierten Parteien auch ganz neue ein, von denen niemals jemand etwas gehört, geschweige denn gelesen hat: Ökologisch-Demokratische Partei, V-Partei3 (Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer, DiB (Demokratie in Bewegung), Tierschutzallianz (Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz), Die Humanisten (Partei der Humanisten), Gartenpartei, (Die Urbane. Eine HipHop Partei), Liebe (Europäische Partei Liebe), Volt (Volt Deutschland) u.a.
Doch die unterschiedlichen Standpunkte und Meinungen im Wahlkampf an Bord der Titanic jucken den Einzelnen wenig, im Gegenteil, die tiefgehende Spaltung zwischen dem Ober- und den unteren Decks auf dem westlich Kurs haltenden Schiff lässt sie beruhigt schlafen: Die etablierten Parteien haben heute zu allen wichtigen Themen die gleiche Meinung. Es gibt kein Thema, bei dem sich deren Meinungen fundamental unterscheiden.
Einige noch denkfähige Passagiere fragen sich: Wie sollen tausende verschiedene Interessen unter einen Hut befördert werden? Friedensfragen zum Beispiel, der einzigen Frage, die alle Wahlkampfleute zusammenführen müsste.
Da träumen dennoch kampflustige Widerständler, die als Verschwörer und Feinde der parlamentarischen Ordnung verschrien sind, von einer richtigen Wende zu einem neuen Aufbruch – nicht mehr in Richtung nur nach Westen, wo die Felsen im Wasser nur so auf die Titanic lauern. Sie stellen sich die Frage, warum keine Partei – außer der SGP - , energisch Front macht gegen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung und für den Austritt aus der NATO, den grundlegenden Bedingungen für eine friedliche Zukunft. Im Klartext: Unter diesen Klassenkampfbedingungen brauchst du dich nicht wundern, dass sich die Titanic mit einem „WEITER SO“ nach wie vor auf gefährlichem Kurs befindet.
Was bewirken also Wahlen? Das alles so bleibt? Dass das Bienensterben weitergeht? Das das Klima uns nach wie vor zu schaffen macht? Dass die Kranken für ihre Gesundheit enorm viel blechen müssen? Dass die Mietwohnungen weiter unbezahlbar steigen werden? Dass die Arbeitslosen weiter nur noch auf die Armenhilfe angewiesen sind?
Dass die Titanic dem Ruf des aus dem Meer ragenden großen Riffs nach eines neuen innigen Zusammenstoßens unter Führung der willfährigen Steuerleute unbedingt Folge leisten wird? Wozu also einen neuen Steuermann wählen, wenn es alles beim Alten bleibt? Rummel, nichts als Rummel... Oder ist noch Land zu gewinnen? Für die Michels im Unterdeck?
Siehe auch:
Reaktionen von Bundestagsabgeordneten auf den Wahlprüfstein von Mitgliedern der Kampagne "NATO raus – raus aus der NATO"
Ernüchternd: im Bundestag vertretene Parteien kaum wählbar
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 777 vom 22.09.2021
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27644
Kommentar vom Hochblauen
Westliche "Werte"-Arroganz
Von Evelyn Hecht-Galinski
NRhZ 777 vom 22.09.2021
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27642
Außen- und Sicherheitspolitik und Bundeshaushalt mit ungerechtfertigter Verteilung
Stillstand in der Außenpolitik Deutschlands
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 777 vom 22.09.2021
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27701
Online-Flyer Nr. 777 vom 22.09.2021
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Auf Titanic-Kurs
Von Harry Popow
Man stelle sich vor, man sei Passagier auf der Titanic. Auf Hoher See. Auf Urlaubsfahrt. Auf Westkurs. Da heißt es, der Kapitän und der Steuermann müssen ausgewechselt werden. Sie hätten das Schiff ordnungsgemäß auf Westkurs gehalten, doch die demokratische Ordnung verlange eine Neubesetzung. Soweit in Ordnung. Aber nur für die oberen Herrschaften, für die Reeder. Doch Passagiere auf dem untersten Deck protestieren. In ihrer Uneinigkeit fragen sie sich, wer soll führen? Immer nur jene, die nach Westen schielen und der Freiheitsstatue die Füsse küssen wollen? Wo doch das Sternenbanner mit dem Militär-Industrie-Komplex in Afghanistan eine enorme Niederlage erlitten hat und trotzdem weiterhin verstärkt über andere Länder politisch, ökonomisch und militärisch herrschen will? Die Spaltung im Unterdeck ist nicht totzukriegen: Da melden sich die verschiedensten Stimmen: Es solle der Herr x sein, er liebe die grüne Natur und die Tiere, er werde in Übersee eine Farm bauen und noch mehr die im Aussterben befindlichen Bienen. Andere wollen nur ihren häuslichen Frieden haben und vertrauen vor allem der SPD, die würde es an der Seite der NATO schon noch richten. Weitere Michels im Unterdeck schwören auf jene, die sich im Grützteich grün gefärbt haben und bösartig das Lied des Krieges und der Aufrüstung gen Osten singen.
#whatisthedifference / wo ist der unterschied (Montage von Rudolph Bauer)
Die auf dem Oberdeck kümmert der Krawall auf dem Unterdeck keineswegs. Sie haben die Michels mit gespaltenen Zungen voll im Griff. Dank der langjährigen Hirnwäsche glauben jene, es gehe so weiter – ob unter der Pandemie oder unter weiteren höheren „Herausforderungen“ im Interesse eines starken Deutschlands in der EU. Mit flachgebürsteten Reden, die deutliche Anzeichen von Phrasen haben, wollen sie alle Menschen erreichen. Die einen versprechen soziale Verbesserungen, andere, dass die Orang-Utans mehr unter Tierschutz zu stellen seien. Weitere wollen mehr Freiheit für Andersgeschlechtliche, den Schutz auch der Wepen, mehr Geld in Kliniken, niedrigere Mieten...
Über den Bordfunk ist zu hören: Kurz vor den Wahlen finden sich außer Vertretern der etablierten Parteien auch ganz neue ein, von denen niemals jemand etwas gehört, geschweige denn gelesen hat: Ökologisch-Demokratische Partei, V-Partei3 (Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer, DiB (Demokratie in Bewegung), Tierschutzallianz (Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz), Die Humanisten (Partei der Humanisten), Gartenpartei, (Die Urbane. Eine HipHop Partei), Liebe (Europäische Partei Liebe), Volt (Volt Deutschland) u.a.
Doch die unterschiedlichen Standpunkte und Meinungen im Wahlkampf an Bord der Titanic jucken den Einzelnen wenig, im Gegenteil, die tiefgehende Spaltung zwischen dem Ober- und den unteren Decks auf dem westlich Kurs haltenden Schiff lässt sie beruhigt schlafen: Die etablierten Parteien haben heute zu allen wichtigen Themen die gleiche Meinung. Es gibt kein Thema, bei dem sich deren Meinungen fundamental unterscheiden.
Einige noch denkfähige Passagiere fragen sich: Wie sollen tausende verschiedene Interessen unter einen Hut befördert werden? Friedensfragen zum Beispiel, der einzigen Frage, die alle Wahlkampfleute zusammenführen müsste.
Da träumen dennoch kampflustige Widerständler, die als Verschwörer und Feinde der parlamentarischen Ordnung verschrien sind, von einer richtigen Wende zu einem neuen Aufbruch – nicht mehr in Richtung nur nach Westen, wo die Felsen im Wasser nur so auf die Titanic lauern. Sie stellen sich die Frage, warum keine Partei – außer der SGP - , energisch Front macht gegen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung und für den Austritt aus der NATO, den grundlegenden Bedingungen für eine friedliche Zukunft. Im Klartext: Unter diesen Klassenkampfbedingungen brauchst du dich nicht wundern, dass sich die Titanic mit einem „WEITER SO“ nach wie vor auf gefährlichem Kurs befindet.
Was bewirken also Wahlen? Das alles so bleibt? Dass das Bienensterben weitergeht? Das das Klima uns nach wie vor zu schaffen macht? Dass die Kranken für ihre Gesundheit enorm viel blechen müssen? Dass die Mietwohnungen weiter unbezahlbar steigen werden? Dass die Arbeitslosen weiter nur noch auf die Armenhilfe angewiesen sind?
Dass die Titanic dem Ruf des aus dem Meer ragenden großen Riffs nach eines neuen innigen Zusammenstoßens unter Führung der willfährigen Steuerleute unbedingt Folge leisten wird? Wozu also einen neuen Steuermann wählen, wenn es alles beim Alten bleibt? Rummel, nichts als Rummel... Oder ist noch Land zu gewinnen? Für die Michels im Unterdeck?
Siehe auch:
Reaktionen von Bundestagsabgeordneten auf den Wahlprüfstein von Mitgliedern der Kampagne "NATO raus – raus aus der NATO"
Ernüchternd: im Bundestag vertretene Parteien kaum wählbar
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 777 vom 22.09.2021
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27644
Kommentar vom Hochblauen
Westliche "Werte"-Arroganz
Von Evelyn Hecht-Galinski
NRhZ 777 vom 22.09.2021
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27642
Außen- und Sicherheitspolitik und Bundeshaushalt mit ungerechtfertigter Verteilung
Stillstand in der Außenpolitik Deutschlands
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 777 vom 22.09.2021
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