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Aktueller Online-Flyer vom 25. April 2024  

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Krieg und Frieden
Waffenlieferungen treiben zu weiterer Eskalation, Tod und Zerstörung
Schluss mit der verrückten Politik unter dem Druck Washingtons
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Gilbert Doctorow, Journalist mit Ph.D. in Geschichte Russlands von der Columbia University schildert die Militärlage in der Ukraine in seinem Artikel vom 10.09.2022 deutlicher als der Dozent von der Bundeswehr-Universität München Carlo Masalo bei Maischberger am 13.09.2022. In seinem Artikel: "Krieg in der Ukraine: Der Westen treibt die Eskalation auf die Spitze" schreibt Gilbert Doctorow zusammengefasst: "Die ukrainischen Erfolge wurden durch die vor kurzem aus den NATO-Ländern eingetroffenen hochmodernen Waffen, durch die von den USA gelieferten Zieldaten und durch taktische Anweisungen von NATO-Offizieren aus dem Off begünstigt. Dieser Krieg läuft ... gut für die Russen. Noch wichtiger für uns alle ist, dass dies der einzige Bereich ist, in dem die Völker Europas ein Mitspracherecht haben, wenn es darum geht, der verrückten Politik ein Ende zu setzen, die von ihren nationalen Regierungen unter dem direkten Druck Washingtons verfolgt wird."

Weiter Gilbert Doctorow:
    Das überwiegend russischsprachige Cherson war die erste ukrainische Großstadt, die den Russen in die Hände gefallen war, und sie ist von strategischer Bedeutung für die Sicherung der russischen Vorherrschaft in der Schwarzmeerregion. Die ersten Ergebnisse der ukrainischen Angriffe auf die Stadt waren für die ukrainischen Streitkräfte jedoch katastrophal. Ich habe die Zahl von 5.000 ukrainischen Opfern bei dieser Gegenoffensive auf Cherson gehört.

    Die neuesten Informationen von russischer Seite besagen, dass die Russen nun eine große Anzahl von Reservisten in dieses Gebiet entsandt haben, um ihre Stellungen zu halten. Es ist davon auszugehen, dass es auf beiden Seiten zu schweren Verlusten gekommen ist. Der Ausgang ist noch nicht absehbar. Russische Kriegsberichterstatter vor Ort in Donezk betonen nun allerdings, dass der russische Vormarsch auf Slawjansk im Zentrum der ehemaligen Oblast Donezk ohne Unterbrechung fortgesetzt wird, was darauf schließen lässt, dass die von den Ukrainern behaupteten Angriffe auf ihre Munitionslager nicht richtig wirksam waren. Wenn Slawjansk in den nächsten Wochen eingenommen wird, wird Russland schnell die Kontrolle über das gesamte Gebiet des Donbass übernehmen.

    Waffenlieferungen treiben zu weiterer Eskalation, Tod und Zerstörung der Ukraine, anstatt den ukrainischen Präsident Selenski zum Frieden zu zwingen. Die Niederlage der Ukraine ist unausweichlich. Russlands Sieg wird zu begrüßen sein, weil es damit dem faschistischen Verhaltensmuster, sich über Recht und Gesetz hinwegzusetzen, zum Verschwinden bringt und damit dem willkürlichen Streben nach US-Weltherrschaft, ohne jede Rücksicht auf die Sicherheitsinteressen anderer Länder, ein Ende setzt.

    US-Strategie der Zurückdrängung und Schwächung Russlands gescheitert

    Die langfristige Strategie der USA und ihrer Vasallenstaaten der Zurückdrängung und Schwächung Russlands ist unbestreitbar gescheitert. Längst ist offenkundig, dass Sanktionen und Nibelungentreue gegenüber einer faschistisch unterwanderten Ukraine vor allem den Europäer und uns selbst schaden. Russland ist inzwischen erfolgreich dabei, sich global umzuorientieren, neue Bündnisse und Abnehmer für seine Ressourcen zu finden und mit China an einem alternativen Weltfinanzsystem zu basteln. Das alte, von den USA dominierte Bündnis, hat so viel Elend über den Rest der Welt gebracht, dass die Erfolgsaussichten dieses russisch-chinesischen Projekts groß sind. Das alte Imperium ist dabei, sich selbst zu demontieren – mit destruktiven Aktionen, die zum großen Teil ohne Not und aufgrund von Hybris unternommen wurden. Die russische Bevölkerung und Institutionen sind aufklärerischer als die deutschen. Sie erkennen die Feindschaft des Westens und seine Aggressivität gegenüber Russland, seine feindseligen Sanktionen und stehen entschlossen hinter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Militäroperation in der Ukraine.

    Der Westen verantwortlich für die Ereignisse in der Ukraine – Russland erst am Anfang seiner militärischen Maßnahmen

    Der Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin sagte im Kreml am 07.07.2022: "Die Verantwortung für das, was in der Ukraine passiere, liege beim kollektiven Westen....  er (der Krieg) wurde vom kollektiven Westen entfesselt, der 2014 einen verfassungswidrigen bewaffneten Putsch in der Ukraine organisiert und unterstützt hat". Russland habe in der Ukraine noch nicht einmal richtig angefangen, meinte er: "Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nichts ernsthaft begonnen haben."

    Sein Sprecher Dmitri Peskow stellte am 08.07.2022 klar, dass Russland ein Militärpotenzial habe, das nicht mit dem der Ukraine vergleichbar sei. Davon werde aktuell nur ein kleiner Teil für die "Sonderoperation" genutzt. Dabei wies er darauf hin, dass Moskau Friedensgespräche zwar nicht ablehne, aber je länger der Konflikt andauere, desto schwieriger werde es, zu verhandeln: "Diejenigen, die sich weigern, sollten wissen, dass es für sie umso schwieriger wird, mit uns zu verhandeln, je länger es sich hinauszieht."

    Verhandlungen brauchen Vertrauen und eine ernsthafte Grundlage

    Auf Verhandlungen zu beharren, ist ein leeres und zynisches Geschwätz des Westens. Seit 1990 hat Moskau durch Diplomatie immer wieder versucht, den Westen zur Vernunft und Besonnenheit zu bringen. Umsonst. Worüber soll dann jetzt Russland verhandeln und mit wem? Mit Selenski gibt es keinen Sinn zu reden, weil er eine Marionette der USA und Großbritanniens ist. Von ihnen bekommt Selenski seine Anweisungen. Der Kreml weiß das und will natürlich nicht weiter mitspielen.

    Sinnvoll wäre, mit den USA zu verhandeln, aber auf einer seriösen Basis, die es bisher nicht gibt, seitdem die US/NATO sich entgegen aller internationalen Versprechungen und Abkommen Richtung Osten bis an die Grenze Russlands erweiterte. Der US und ihrer NATO sind deshalb nicht zu trauen, sie sind unzuverlässiger als je zuvor geworden. Das Vertrauen, dass sich Russland auf seine westlichen Partner verlassen könne, sei illusionär und zerbrochen, so der russische Chefdiplomat Sergej Lawrow: „Jetzt können wir uns nur auf uns selbst und auf die Verbündeten verlassen, die zu uns stehen. Das ist die Hauptschlussfolgerung für Russland." (Interview mit Sergej Lawrow, 18.03.2022)

    Das Dilemma "Heizen oder Essen" - kriegsgeile Politiker zum Rücktritt bewegen

    Auf dem „alten Kontinent“ gibt es keine nennenswerte Antikriegsbewegung mehr. Die Proteste des Volkes gegen das Dilemma "Heizen oder Essen" ... könnten also sogar unser aller Rettung sein, wenn sie die kriegsgeilen Politiker zum Rücktritt zu bewegen vermögen.

    („Krieg in der Ukraine: Der Westen treibt die Eskalation auf die Spitze“ von Gilbert Doctorow, 10.09.2022, Subtitel d.A.).

Der militärische und wirtschaftliche Krieg gegen Russland wird von Brüssel aus gesteuert. Es handelt sich um einen Krieg der USA und NATO gegen Russland auf dem Schauplatz der Ukraine.

Böswilliger Hintergrund der verfehlten Außenpolitik Deutschlands und der EU

Der französische unabhängige investigative Journalist Thierry Meyssan entlarvt den böswilligen Hintergrund der verfehlten Außenpolitik Deutschlands und der EU in seinem Artikel "Die EU wird von den Straussianern in die Knie gezwungen". Hiermit zusammengefasst: "Eine US-amerikanische Gruppierung, die sich um das Gedankengut des Philosophen Leo Strauss gebildet hat, kontrolliert nun sowohl das Verteidigungs- als auch das State Department. Nachdem sie seit dem Jugoslawienkrieg zahlreiche Kriege organisiert haben, haben sie sich den Ukrainekrieg ausgedacht. Jetzt manipuliert diese Gruppe und US-Regierung die Europäische Union und bereitet sich darauf vor, ihr die Energiequellen zu entziehen. Wenn die europäischen Führer nicht die Augen öffnen, wird ihr Bündnis mit Washington zum Zusammenbruch der Wirtschaft der Union führen. Es hat keinen Sinn zu glauben, dass die Europäer verschont werden, weil sie entwickelt sind. Die Straussianer schrieben bereits 1992, dass sie nicht zögern würden, Deutschland und die EU zu zerstören."

Der Bundesnachrichtendienst (BND) muss gründlich darüber informiert sein und Bundeskanzler Scholz nachhaltig entsprechend unterrichtet haben. Es sollte ein Untersuchungsausschuss im Bundestag eingerichtet werden, um zu klären, wie es dazu kommt, dass die deutsche Führung zugunsten der Agenda einer fremden Macht arbeitet und damit die Interessen des Landes und seiner Bewohner in den Ruin treibt. Auch angemessene öffentlichkeitswirksame und juristische Schritte sind hier angesagt.


Verfasst am 14.09.2022 unter Bezugnahme auf ARD-Fernsehsendung (WDR) „Maischberger“ am 13.09.2022: Aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg. Ukraine-Präsident Selenski verkündet Erfolge der Gegenoffensive. Ist das ein Wendepunkt im Krieg? Sollte Deutschland jetzt weitere Waffen schicken?


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


Online-Flyer Nr. 798  vom 19.09.2022

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