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Aktueller Online-Flyer vom 25. April 2024  

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Literatur
Vorab-Leseproben aus dem Buch
Was die Stunde geschlagen hat
Von Harry Popow

In Kürze wird das Buch "Was die Stunde geschlagen hat" von Harry Popow erscheinen. Die NRhZ bringt drei Leseproben vorab: "Wer reibt sich da die Hände?", "DIE JUBILÄUMSUHR" und "UHR im Stillstand". "Unter dem beliebten und allgemeingültigem Motto 'Nur nicht langweilen' schütten die 'Qualitätsmedien' die Köpfe der noch treuen Zuschauer mit belanglosen Nichtigkeiten zu. Es triumphiert die flachgebürstete Meldung neben der herbeigezauberten Lüge. Niemand quält die Leute mit zusammenhängenden Fakten, nicht mit tiefschürfenden Einsichten..." In diesem Sinne "gratuliert" Harry Popow in "Wer reibt sich da die Hände?" zum Tag der Deutschen Einheit. In "DIE JUBILÄUMSUHR" erinnert er an die Sonderedition zum Jubiläum "20 Jahre Nationale Volksarmee". In "UHR im Stillstand" fragt Harry Popow: "Was hat heute die Stunde geschlagen?" Und er mahnt, worum es geht: "Eine Welt ohne Kriege. Darum geht es. Endgültig. Bevor die Welt im Weltenbrand erstickt. Die Uhr tickt. Noch!"


Wer reibt sich da die Hände?

Des einen Freud ist des anderen Leid. Wie reibt sich doch ein kapitaler aber stark erkrankter Moloch aus Übersee die Hände: Er hat es geschafft. Die Welt ist aus den Fugen. Drei Kriege: Pandemie, Klimawandel, der von ihm inszenierte Krieg in der Ukraine. Dazu noch die kaum einkalkulierte weltweite Krise mit zunehmender Knappheit von Gas und Energie. Und die Finanzkrise. Und Hunger und Not. In Europa, in Deutschland..

Da schauen die Untertanen mit Herzeleid auf die Kriegleidenden, helfen ihnen voller Solidarität, was auch gut gemeint ist, und sind dermaßen abgerichtet gegen die Mannen aus dem Osten, schlimmer noch, auch die im ganz fernen Osten. Schaut, das sind die Feinde, die gar eine multipolare Welt anstreben. Wer denkt dabei noch an die vielen weltweiten Kriege, die die MOLOCHS angezettelt haben – die ursächlichen Kriegsprovokateure – um der Machterhaltung willen?

Doch der GROßE MOLOCH und seine Büttel in Europapa sind nicht die, die aus ihrer eigenen blutigen Eroberungsgeschichte nichts gelernt hätten: Unter dem beliebten und allgemeingültigem Motto „Nur nicht langweilen“ schütten die „Qualitätsmedien“ die Köpfe der noch treuen Zuschauer mit belanglosen Nichtigkeiten zu. Es triumphiert die flachgebürstete Meldung neben der herbeigezauberten Lüge. Niemand quält die Leute mit zusammenhängenden Fakten, nicht mit tiefschürfenden Einsichten, es sei denn, man schüttet neue Scheite in das angstschürende Feuer, dass nun alles teurer werde und man den Gürtel enger schnallen müsse. Ursachen? Die findet man selbst bei zunehmenden Gewaltdelikten immer seltener, geschweige denn bei längst verpönten „dialektischen Zusammenhängen“. Wer quasselt da noch von Demokratie? Selbst die Opposition wird mit „Querdenkern“ desqualifiziert. Der Geist stirbt ab und schägt dem weltweiten Maximalprofit eine tödliche Gasse. Stattdessen greifen Besitzgier, Status und oft ein unerträgliches Gegeneinander um sich.

Welch eine täuschende Rede von von „westlichen Werten“, die man mit Waffengewalt und Sanktionen über die unwilligen Völker bringen wolle. Ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass im Vorzeigeland Deutschland fast 14 Millionen Menschen in Armut vegetierten. U.a.!

Da wünscht sich der ehrliche und noch denkende Mensch aus vollem Herzen jene Fragen aller Fragen zu beantworten: Warum ist das so? Und wer sich nicht alles gefallen lassen will, stellt auch die sehr von den Herrschenden bewusst verdrängte Frage nach den Ursachen. Doch vergeblich kommt da eine Antwort mit Tiefgrund. Das Untertanenvolk glaubt und gehorcht und marschiert in den nächsten Krieg weltweit. Und das Vermächtnis des auf Frieden ohne Kapitalismus wurde in der Luft zerschmettert, einfach gekillt. Angesagt war das das Gleichschritt-Denken gegen Rot. Erst Recht keine Zeit für Ursachenforschung. Dagegen wird eine erneute – wie gehabt – eine neue Bedrohung aus dem Osten kultiviert. Welch eine Geistlosigkeit, den Menschen den inneren Frieden bescheren zu wollen, indem sie die Menschen mit etwas beschäftigen, was nicht zu sehr anstrengt und erst recht nicht die Missstände beleuchtet. Abstand wahren, Maske tragen, Angst haben, sich alles liefern lassen und ihr Haus nicht mehr verlassen, gefangen in den eigenen vier Wänden in den Händen der staatlich-verordneten Angst, der du nur durch blinden Gehorsam und Isolation entkommen kannst, Angst, Angst, Angst unter der sie allmählich verschwanden,

Man bedenke: Der Zweite Weltkrieg führte zu einer Vorherrschaft der USA im politischen Westen, die dem von ihnen mehr oder weniger kontrollierten Teil der Welt ihren Stempel aufdrücken konnte. Angeführt und beherrscht vom militärisch-industriellen Komplex und gedanklich – sowie teilweise real – in der kriegerischen Auseinandersetzung mit der Sowjetunion befindlich, unterdrückten die USA jedwede Bestrebung autonomer staatlicher Entwicklungen, die ihren Interessen widersprachen. Linke Strömungen, Parteien und eine sich emanzipierende Arbeiterschaft wurden überall und mit allen Mitteln bekämpft. Stattdessen suchte man Stabilität und Kontinuität und setzte auf konservative und auf reaktionäre Kräfte.

Gratulation also zum 3. Oktober 2022!


DIE JUBILÄUMSUHR - Herrenarmbanduhr Glashütte Sonderedition "20 Jahre Nationale Volksarmee" mit GUB 75

Diese Sonderedition zum 20. Jahrestag der Gründung der NVA wurde in zwei verschiedenen Gehäuseformen mit dem GUB-Kaliber 75 gebaut. Sie wurde am 1. März 1976, dem ehemaligen "Tag der NVA", an Stabsoffiziere und an verdiente Mitarbeiter, die seit 1956 im Dienst der Streitkräfte standen, in einem eigens dafür entworfenen roten Etui mit der Aufschrift "Original Glashütte" und der Inschrift "20 Jahre Nationale Volksarmee" als Auszeichnung übergeben. Das Zifferblatt trägt die Aufschrift "20 Jahre NVA", die drei Waffengattungen wurden durch das Flugzeug "MIG 21" (Luftwaffe), den Panzer "T 54" bzw. "T 55" (Landstreitkräfte) und das Raketenschnellboot "RS Projekt 205" (Seestreitkräfte) dargestellt.

Diese Uhr war nicht im Handel erhältlich.


UHR im Stillstand

Als die vergoldete Jubiläumsuhr Ende 1989 vor Schreck stehen blieb, lag das nicht an der sonst sehr genau gehenden Ticktack. Es war die Bewegungslosigkeit, die sie dazu zwang. Einem Diktat, dem auch die Menschen und Völker dieser schönen Welt unterlagen. Es war über sie gekommen mit dem heiligen Spruch, es werde überall zum Blühen kommen zum Wohle der Menschen. Es klang wie eine Heilsagung. Und führte zum rührseligen und duldsamen Stillstand. Bis eines Tages im Jahr 2022 das Böse aus der Taufe gehoben wurde. Und nun gab es für die geduldigen Leute kein Halten mehr. Manche weinten, andere, man nannte sie ab sofort die „Querdenker“, fingen an Fragen zu stellen. Leider etwas spät. Gorbatschow, dem nach wie vor anlässlich seines Ablebens hoch zugejubelt wurde, hätte den Deutschen nochmals zurufen können, wer zu spät kommt, den bestrafe das Leben. Und das ist zu spüren. Allerorts. Bis ans Ende der Glücksstrecke...

Harry, dem einstigen Oberstleutnant, wurde sie am 1. März 1976, dem 20. Gründungstag der NVA, feierlich überreicht. Da lag bereits eine lange Strecke als Ausbilder mit reichlichen Erfahrungen in der Praxis hinter ihm. Und vor ihm eine langjährige Arbeit als Militärjournalist. Bis zum Abgesang der DDR.

Was die alte Uhr betrifft: Ihm fällt ein, die oben bezeichnete Jubiläumsuhr war sorgfältig als Erinnerung aufbewahrt worden. Sie war zum Stillstand gekommen, denn so ganz ohne Bewegung hatte das Uhrwerk keine Kraft mehr. Harry, der alte Buchnarr, bringt sie zum Uhrmacher und siehe da, sie funktioniert. Sie läuft wieder, nur durch ständige Bewegung am Laufen gehalten. Sie, die der Buchnarr von 1976 bis nach der so genannten Wende am Arm trug.

Sie erinnert daran, sich stets zu fragen, was die Stunde geschlagen hat, nicht nachzulassen, im bohrenden Fragen. Nach Ursachen und Wirkungen. Allerdings nicht um der Bewegung willen, die die Sozialdemokraten einst auf ihre Fahnen geschrieben hatten, sondern um der Menschlichkeit willen: Eine Welt ohne Kriege. Darum geht es. Endgültig. Bevor die Welt im Weltenbrand erstickt. Die Uhr tickt. Noch! Was hat heute die Stunde geschlagen?


Harry Popow: Was die Stunde geschlagen hat



Online-Flyer Nr. 799  vom 19.10.2022

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